Pharmazeutische Betreuung des Asthmapatienten Stand: 25.02.2009 Arzneimittelverordnung für einen Asthmapatienten Formale Prüfung der Verordnung Patient Verordner Krankenkasse Arzneimittel (Wirkstärke, Darreichungsform, Menge, Packungsgröße) Ausstellungsdatum Gültigkeit der Verordnung Formale Prüfung der Angaben auf der Verordnung Rücksprache mit Patient/Verordner ja Bedenken/Unklarheiten bzw. unvollständige Angaben? nein Verordnungsart Erstverordnung Wiederholungsverordnung (Nachfrage, wie der Patient mit dem Arzneimittel zurecht kommt/Probleme?) Prüfung der Verordnungsart Patientendatei Alle Stamm- und Medikationsdaten des Patienten sowie Informationen zu seinen Erkrankungen und weitere patientenin- dividuelle Faktoren (Alter, Geschlecht, Allergien, Arzneimittelunverträglichkeiten, besondere Lebensumstände) sind in der Patientendatei gespeichert Einsicht in die Patientendatei Inhaltliche Prüfung der Verordnung (unter Berücksichtigung der Informationen aus der Patientendatei) Indikation Interaktion über automatischen Interaktionscheck Kontraindikationen Anwendungsrisiken aufgrund patientenindi- vidueller Faktoren (CAVE-Check) (Pseudo-)Doppelverordnung Über-, Unterdosierung Non-Compliance Missbrauch Inhaltliche Prüfung der Verordnung Prüfung auf generische Substitution Eine generische Substitution sollte nicht vorgenommen werden, wenn im konkreten Einzelfall pharmazeutische Bedenken bestehen, die trotz Beratung den Therapieerfolg oder die Arzneimittelsicherheit gefährden. Prüfung auf generische Substitution ja Rücksprache mit Patient/Verordner Bedenken/Unklarheiten? nein
Schriftliche Patienteninformation Informationsinhalte Bei Erstverordnung orientierende offene Fragen Einstellung zur Erkrankung und Therapie Informationen zur Dosierung, Anwendung und Behandlungsdauer Unterscheidung zwischen Anfalls- und Dauermedikation Handhabung der Arzneimittel zur Inhalation/Applikationshilfen Wirkungen und Nutzen des Arzneimittels regelmäßige und langfristige Anwendung der Corticoide häufige und relevante unerwünschte Arzneimittelwirkungen wichtige Hinweise (korrekte Handhabung der Arzneimittel zur Inhalation und der Applikationshilfen) Bei Wiederholungsverordnung Überprüfung der korrekten und indikations- gerechten Anwendung des Patienten dem Informationsbedarf des Patienten entsprechend Informationen zur Dosierung, Anwendung und Behandlungsdauer, und weitere Hinweise geben Information Schriftliche Patienteninformation Individualisierte schriftliche Patienten-information Anwendungsplan erstellen Unterstützende Maßnahmen Vermeidung/Beseitigung von Auslösefaktoren eines Asthmaanfalls, Rauchverbot Verweis auf Atemtherapie/atemerleichternde Stellungen, „Lungensport“ Aufkleber auf der Packung zur Kennzeich- nung des Anfalls- und Dauermedikaments Aufkleber auf der Packung mit Dosierungs- und Anwendungshinweisen Erläuterung von Informationsmaterial Zusatzempfehlungen Applikationshilfen, z. B. Spacer Unterstützende Maßnahmen Abgabe des Arzneimittels Rückfrage beim Patienten, ob noch Fragen bestehen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, z. B. telefonisch Abgabe des Arzneimittels Patientendatei Pflege der Patientendatei Medikationsprofil aktualisieren Follow up-Telefonat Telefonische Rücksprache innerhalb von 3 bis 7 Tagen nach Apothekenbesuch Ziel: Probleme frühzeitig erkennen und lösen Gesprächsinhalte: Erfahrungen mit dem/den Arzneimittel/n eventuelle Unklarheiten Anwendungsprobleme UAW Dosierung, Anwendung, Behandlungsdauer wiederholen Follow up-Telefonat Betreuungsgespräch Anleitung zum Selbstmanagement und Optimierung der Arzneimitteltherapie (Asthmatagebuch, Peak flow-Messung, Ampelschema, Einbindung in die soziale Umwelt) Betreuungsgespräch Dokumentation Dokumentation standardisierte Vorlagen verwenden