Schwerpunktprogramm (SPP) Netzbasierte Wissenskommunikation in Gruppen Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Barrieren beim Wissensaustausch.

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 Präsentation transkript:

Schwerpunktprogramm (SPP) Netzbasierte Wissenskommunikation in Gruppen Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Barrieren beim Wissensaustausch - Ergebnisse einer Experimentalreihe Ulrike Creß Joachim Kimmerle Stefan Martin Friedrich-Wilhelm Hesse

Ausgangssituation - Information ist verteilt - Personen benötigen Informationen von anderen - Shared repository / Datenbank Beispiele - news-groups - online-Seminare -Wissensmanagement -Knowledge-Building Communities Wissensaustausch

Zeit & Aufwand Wissen ist Macht Austausch von Wissen wird nicht belohnt Zurückhalten von Information dominiert Trittbrett Fahren, soziales Faulenzen Barrieren des Austauschs

Formale Struktur: Soziales Dilemma 1. Individuell:B (Zurückhalten) > B (Beitragen) B= Benefit 2. Gruppe: B (Zurückhalten) < B (Beitragen) AG Wissenskommunikation Eberhard Karls Universität Tübingen · Psychologisches Institut Angewandte Kognitionspsychologie und Medienpsychologie

Soziale Situation: Anonymität 1.Wer sind die anderen? 2.Wie wichtig sind meine Informationen für andere? 3.Wie verhalten sich andere?

Experimentelles Setting

Experiment: Phase 1 B A T S Je mehr eine Person in die DB einspeist, desto weniger verdient sie.

X B S A H G M G X X B B A S M S Experiment: Phase 2 Je mehr in der DB ist, desto mehr verdient jede Person.

Pay-off Funktion B i Individueller Benefit () z = Anzahl der Beiträge durch andere Gruppenmitglieder x i = Anzahl der Beiträge Free-riding

3 Experimente 1.Wer sind die anderen? 2.Wie wichtig sind meine Informationen für andere? 3.Wie verhalten sich andere?

1. Studie Wer sind die anderen?

Ergebnis: 2-Gruppen Vergleich

SIDE-Modell gibt Hinweis auf mögliche Moderatorvariable Basis: Theorie der Selbst-Kategorisierung Personale Identität Individuum salient Individuelle Werte, Normen, Einstellungen Soziale Identität Gruppe salient Norm der Gruppe

Visuelle Anonymität Einfluss der Anonymität nach SIDE Verstärkt die personale Identität Visuelle Anonymität Personale Identiät Soziale Identität Verstärkt die Salienz der Gruppe verringert normkonformes Verhalten verstärkt normkonformes Verhalten

Ergebnis: 2x2 Design (Bild, soz. Orientierung) Haupteffekt Bild F(1, 58) =0.62, p=0.62 Haupteffekt soziale Orientierung F(1, 58) =11.42, p<.001** Interaktion F(1, 58) = 4.28, p<.05 * Konform mit dem SIDE-Modell

2. Studie Wie wichtig ist meine Information für andere?

Metawissen über Wichtigkeit der Information für andere F A B S T Wichtig für andere Weniger wichtig für andere S S S S B

p<.002** Ergebnis

3. Studie Wie verhalten sich die anderen?

Information über das Verhalten anderer

Ergebnis p=.01**

Zusammenfassung 1 Informationsaustausch wird gefördert durch - Bilder (bei individueller Orientierung) - Wissen über die Wichtigkeit der eigenen Information - Information über kooperative Gruppe Informationsaustausch wird behindert durch - Bilder (bei prosozialer Orientierung) - Wissen über die geringe Wichtigkeit der eigenen Information - Information über wenig kooperative Gruppe

Zusammenfassung 2 Die Bereitstellung von Tools zur Group-awareness ist keine wirkliche Lösung für das Dilemma Information über andere hat ambivalente Effekte

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit