Online-Portfolios zur Unterstützung selbstgesteuerter Lernphasen

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 Präsentation transkript:

Online-Portfolios zur Unterstützung selbstgesteuerter Lernphasen Irmgard Wanner/Lavinia Ionica wanner@uni-leipzig.de

Gliederung Ausgangssituation Blended Learning Situationen Vorstellung des E-Portfolio EMMA Rückmeldungen Ausblick

Ausgangssituation Einführung der neuen Bachelor-/Master-Studiengänge Modularisierung von Sprachkursen mit erhöhten Selbstlernanteilen Schlüsselqualifikationsmodul Interkulturelle Kommunikation und Fremdsprachenerwerb, bestehend aus Sprachpraxis Theorien des Fremdsprachenerwerbs Interkulturellem Training Einführung der neuen Studiengänge ; von 4 Semestern a 2 SWS zu modularisierten Kursen, die 6 SWS Präsenzunterricht und 210 Stunden selbstgesteuertes Lernen umfassen, Ausarbeitung eines detaillierten Programms für die außerhalb der Unterrichtszeiten zu erbringende Arbeitsleistung In einem weiteren Modul des Sprachenzentrum, der Schlüsselqualifikation „Interkulturelle Kommunikation und Fremdsprachenerwerb“ werden Studierende in Theorie (Vorlesung zum FS-Erwerb) und Praxis (sprachpraktischer Teil) an die Probleme und Gegebenheiten des Fremdsprachenerwerbs am Beispiel einer für sie unbekannten Sprache herangeführt. Zugleich wird eine Auseinandersetzung mit einer fremden Kultur angestrebt (workshops in Interkulturellem Training). Am Beispiel dieses Moduls, das explizit die Auseinandersetzung mit dem neu erworbenen sprachpraktischen und theoretischen Wissen anstrebt, soll der Einsatz des Online-Portfolios dargestellt werden Das E-Portfolio wurde auch schon mit gutem Erfolg in reinen Sprachmodulen pilotiert

Erfolgreiches selbstgesteuertes Lernen erfordert Klarheit über individuelle Ziele bewusstes Planen von Lernprozessen (Selbst-) Evaluationsmöglichkeiten Risikobewusstsein für den Lernprozess Das Nutzen von Lernstrategien eine entsprechende Beratung und Begleitung Um erfolgreich autonom zu lernen, müssen Lerner Sich neben den vom Kurs vorgegebenen Zielen insbesondere über ihre individuellen Ziele klar werden ihre Lernprozessen bewusst planen können effektive Selbst- und Fremdevaluationsmöglichkeiten haben Risikobewusstsein für den Lernprozess entwickeln und Risikomanagement betreiben, um evtl. Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden Verständniss für ihre eigene Lernprozesse und Lernstrategien (learning awareness) sowie ein größeres persönliches Engagement durch gezielte Einbindung in den eigenen Lernprozess entwickeln, Lernstrategien einsetzen Entsprechend beraten und begleitet werden

Definition „metakognitive Portfolios“ Metakognitive E-Lernportfolios verstehen sich als didaktisches Instrument, mit dem Lerner unter systematischer Berücksichtigung der individuellen Rahmenbedingungen jedes Lernprozesses den eigenen Lernweg aktiv planen, beschreiten, dokumentieren, steuern, reflektieren und evaluieren können. Für die Optimierung von Selbstlernmaßnahmen ist das Konzept des lernzielorientierten Online-Lernportfolios geschaffen worden. Online-Lernportfolios verstehen sich nun als didaktisches Instrument, mit dem Lerner unter systematischer Berücksichtigung der individuellen und institutionell vorgegebenen Rahmenbedingungen jedes Lernprozesses den eigenen Lernweg aktiv planen, beschreiten, dokumentieren und reflektieren können.

Didaktische Positionierung des E-Portfolios im SQ Modul Das Portfolio wird nicht als Instrument der Leistungsmessung eingesetzt. Unter Portfolioarbeit wird nicht nur die selbstständige Bearbeitung der Portfolioinhalte verstanden, sondern die gesamte unterrichtliche Einbettung. Metakognitive Strategien werden an konkrete Sprachlernsituationen angebunden. Die Eintragungen im Portfolio dienen als Grundlage für gemeinsame Gespräche im Seminarteil des Moduls. Das Portfolio wird nicht als Instrument der Leistungsmessung eingesetzt werden. Es ist als Lehr-/Lerninstrument konzipiert. Unter Portfolioarbeit wird nicht nur die selbstständige Bearbeitung der Portfolioinhalte verstanden, sondern die gesamte unterrichtliche Einbettung. (inkl. Beratungen, Sprechstunden, Präsentationen, Workshps) Metakognitive Strategien werden an konkrete Sprachlernsituationen angebunden. Die Eintragungen im Portfolio dienen als Grundlage für gemeinsame Gespräche im Seminar

Hauptziele des SQ Moduls Erlernen einer neuen Fremdsprache Bewusstsein für interkulturelle Begegnungen schaffen Erwerb von Wissen über Sprachlerntheorien Reflexion, Verbalisierung, Dokumentation und Austausch über die eigenen Sprachlernerfahrungen sowie interkulturelle Themen

Portfolio: Struktur und Inhalte Zu Beginn: Zielsetzung, Lernstrategien bewusst machen, Risikoanalyse Curriculare Inhalte, Aktivitäten und Materialien Wöchentliche Reflexionsfragen Reflexionsfragen werde in die ppt-Slides zur Vorlesung gestellt; die Teilnehmer bearbeiten diese und stellen sie den Kursleitern vor dem Seminar zur Verfügung; Kursleiter kann Einträge der Studierenden einsehen und gezielt Aspekte für die Diskussion im Unterricht vorbereiten. So wird konstante Rückmeldung durch die Kursleiter und auch innerhalb der Gruppe erreicht, der Erfahrungsaustausch wird zum integralen Bestandteil des Kurses. Umschalten zum Portfolio: BSP: Schwerpunkt Italienisch

Rückmeldungen Kursleiter + Engagement der Teilnehmer + kontinuierliches Feedback ermöglicht verbessertes Monitoring und evtl. Modifizierung des Unterrichtsprogramms + Neue Erkenntnisse über Lernerpersönlichkeiten + gute Strukturierung möglich mehr Zeitaufwand Sinn von Portfolioarbeit nicht klar Technische Schwierigkeiten am Start

Rückmeldungen Teilnehmer + Neue Erkenntnisse über eigene Lernerpersönlichkeit + Bewusstheit im Einsatz von Lernstrategien + Erfolgserlebnis durch realistisch geplantes Lernprojekt + Austausch mit anderen Lernern über das Lernprojekt und eigene Erfahrungen + gute Strukturierung und Einbindung der Teilveranstaltungen, Aktivitäten und Materialien - mehr Zeitaufwand Sinn von Portfolioarbeit nicht klar Technische Schwierigkeiten am Start Auch erhöhtes Selbstbewusstsein

Ausblick Kursleiter in Portfolioarbeit fortbilden und unterstützen Auf die Rolle von Portfolioarbeit und Selbstreflexion im Berufsleben und in der Weiterbildung hinweisen Technische und terminologische Anpassungen zum Einsatz in unterschiedlichen Lernsituationen Die ersten Erfahrungen im vergangenen Semester haben uns dazu veranlasst, das Online-Portfolio weiter einzusetzten und zu erproben. Dabei möchten wir besonders auf die folgenden Punkte eingehen: .... Technisch, z.B. „roll over“ von Modulen früherer Semester, vermindert Zeitaufwand

Demo-Version unter www.lernen-mit-emma.de Literatur Bärenfänger, Olaf & Ionica, Lavinia (2006). Fremdsprachenlernen mit Unterstützung elektronischer Portfolios: Probleme, Ziele und Perspektiven. IN: Zeitschrift für interkulturellen Fremsprachenunterricht 11 (2). URL: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-11-2/beitrag/Baerenfaenger_Ionica1.htm (05.03.2009) Bräuer, Gerd (2002). Reformen durch Portfolios? www.ph-freiburg.de/schreibzentrum/angebote/Schreibdidaktik/portfolio.pdf (05.03.2009) Delett, S. Jennifer & Barnhardt, Sarah & Kervorkian, A. Jennifer (2001). A Framework for Portfolio Assessment in the Foreign Language Classroom. Foreign Language Annals, Vol. 34, Nr. 6, S. 559-565 Kolb, Annika (2007). Portfolioarbeit: Wie Grundschulkinder ihr Sprachenlernen reflektieren. Tübngen: Narr