Was ist Framing? Darstellung von Informationen in einer Weise, die bestimmte Aspekte der Information salienter macht (de Vreese, 2005) z.B. BILDzeitungsstil.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Ergebnisse der Fragebogen – Aktion des AK „Elternarbeit“
Advertisements

Vorlesung zur Lehrveranstaltung „Internet-Learning“ im SS 2003
Gestaltung eines Posters (Schrift: Punkt 70).
Die Fragen müssen lauten:
IuK 2001 Förderung aktiven Lernens durch kognitive Lernwerkzeuge Anja Becker Humboldt-Universität zu Berlin.
Pädagogische Diagnostik
Einführung in die qualitativen Forschungsmethoden
Deutsch-Treff-Workshop Erstellen von schriftlichen Hausarbeiten Das Verfassen schriftlicher Hausarbeiten.
Positive Rückkopplung aus der Wirtschaft.
Informationswissenschaft und Sprachtechnologie im Diskurs
„Wissenschaftliches Arbeiten“ Was soll denn das sein?
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Quantitative Methoden I
Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie
Zeitgemäße Medienbildung in der Schule
Sonne, Mond und Erde – Wo kein Licht ist, da ist Schatten
Schriftliche Prüfung Voraussichtlich zwischen 6.8. und
Lehrstuhl für Schulpädagogik Informationsveranstaltung zur Prüfung im Fach Schulpädagogik nach LPO I vom Schriftliche Prüfung am
Pädagogische Beobachtung und diagnostische Gesprächsführung
Funkkolleg Hessischer Rundfunk Volker Bernius Frankfurt, den
Qualität von Web-Suchmaschinen Search Engine Stragies Munich 2005 Dirk Lewandowski Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Abt. Informationswissenschaft.
Schwerpunktprogramm (SPP) Netzbasierte Wissenskommunikation in Gruppen Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Barrieren beim Wissensaustausch.
Angewandte Internettechnologien
Zum Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit
Recherche praktisch –Klassenstufen 7-12
Vukovic, Marbot, Fanton.
Medizinische Universität Wien, Abteilung für Rheumatologie
Sonne, Mond und Erde – Wo kein Licht ist, da ist Schatten
Lehrstuhl für Schulpädagogik Informationsveranstaltung zur Prüfung im Fach Schulpädagogik nach LPO I vom Schriftliche Prüfung voraussichtlich.
Problemstellung und Hypothesenbildung
Die synchronen Grundlagen des Lautwandels Jonathan Harrington.
Cultural Impact on Communication in University Teaching
1 Gruppe 7 Die Gentechnologie als kontroverses Medienthema Eine Zeitungsinhaltsanalyse von 1997 bis 1999.
Formen des freien Wissensaustausches anhand von Open Education
Was kann Wissenschaft? Wir irren uns empor.... Wissenschaftliches Arbeiten 1) Hypothesenbildung Was will ich herausfinden? (Ergebnisoffen! Unvoreingenommen!)
Leseverstehen Teil 2: Zeitungsartikel.
Untersuchungsmethoden
Framing Effekt: Der getrennte Einfluss von Wahrscheinlichkeiten und Utilities Ralf Stork, E. H. Witte Universität Hamburg, Fachbereich Psychologie, Von-Melle-Park.
What works? Die Synthese von Hattie (2009)
Lehrstuhl für Schulpädagogik
Produktvergleich durch Werbung und Fragebogen
PS Onlinejournalismus WS 2003/04 Usability Fragestellung Verstehen Web-Only Medien mehr von Usability als konventionelle Web- Ausgaben von Printmedien?
Vorschlag zur Abfassung einer PPT-Präsentation des Planungsreferats
Initiative Psychologie im Umweltschutz e.V.
Selbstständig lernen © Thomas Unruh
JavaScript-Bibliotheken
Philosophie BA-2Fach Überblick über den Studienverlauf Philosophisches Seminar.
„Strukturiertheit“ ist erfolgreiches Lernen
Wie geht’s dir? Wie geht’s Ihnen?
DSD I Trainingsstunde 9 HÖRVERSTEHEN Teil 4.
Methoden der Sozialwissenschaften
The Interpersonal Effects of Anger and Happiness in Negotiations Van Kleef, G.A.; De Dreu, C. K. W. & Manstead, A. S. R. (2004) Juliane Wagner.
VI Gedächtnisstrategien
Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie!
Ziele /Aufgaben der Psychologie
Die sprachliche Gestaltung eines literarischen Textes aufmerksam wahrnehmen.
Hausaufgabe 1 Was ist Sozialpsychologie und wie unterscheidet sie sich von anderen, verwandten Disziplinen? Einführung
Darstellung von Forschungsergebnissen mit Posterpräsentationen: Erwartungen und Möglichkeiten Jan Haut (Kontakt: Das Poster.

Test 1 Test 2 Test 3. Test 4 Test 5 Test 6 Test 7 Test 8 Test 9.
Kunden- und Marktanalysen
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
Institut für Psychologie Animierte Lernumgebung – Lernumgebung animieren Vorlesung Pädagogische Psychologie Prof. Dr. A. Renkl Thema: Medien-Dogma (SoSe.
Julia Hartanto & Katrin Luz Wintersemester 2012/ Allgemeine II Seminar – Selbstkontrolle Selbstkontrolle und Sport.
Textsorte: Textanalyse
6. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (Dresden, September 2002) DGGG: FB IV - Forum Geragogik in der lernenden.
ELSA ELSA Doris Ittner & Tina Hascher Universität Bern
Projektabschluss
Test.
 Präsentation transkript:

Effekte von News Frames auf Wahrnehmung und (informelles) Lernen aus Texten

Was ist Framing? Darstellung von Informationen in einer Weise, die bestimmte Aspekte der Information salienter macht (de Vreese, 2005) z.B. BILDzeitungsstil (human interest frame) vs. sachlicher Darstellungsstil  Unterschiedliches Framing führt zu unterschiedlicher Wahrnehmung und Verarbeitung des Inhalts

Beispiel sachliches Framing Quelle: http://www.insektenbox.de/kaefer/harmax.htm

Beispiel Human Interest Frame http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article5141169/Asiatische-Marienkaefer-sind-gefaehrliche-Kannibalen.html

Emotionen und Risikowahrnehmung Appraisal Theorien der Emotionen (Darstellung) Ereignis Wahrnehmung und Interpretation (negative) Emotionen (e.g., Frijda, 2009; Reisenzein & Hofmann, 1993; Lazarus, 1991) H1: human interest frame > neutral frame wahrgenommene Wahrscheinlichkeit negativer Folgen x wahrgenommene Stärke = Risikowahrnehmung (Yates & Stone, 1992) H2: human interest frame > neutral frame ? 5

H3: Human Interest Frame > neutraler Frame Lernen aus Texten Einfluss auf propositionaler Ebene  „quantitativer“ Lernerfolg im Multiple Choice Test H3: Human Interest Frame > neutraler Frame Einfluss auf Ebene des Situationsmodells  „qualitative“ Lernunterschiede: Priorisierung entsprechend des verwendeten Frames H4: Negative Aspekte: Human Interest Frames > neutraler Frame H5: Positive Aspekte: Human Interest Frames < neutraler Frame 6

Neutrales Framing vs. Human Interest Frame (BILD-Stil) Methodik und Design Studie 1 (N = 72) Studie 2 (N = 91) Neutrales Framing vs. Human Interest Frame (BILD-Stil) Wissensvortest; Fragebögen zu Risikowahrnehmung und Interesse 5 Broschüren zu Neobiota und Klimawandel Variation von Schlüsselwörtern im ganzen Text Gleiche Information Zeitungsartikel zum Asiatischen Marienkäfer Variation der Überschrift + von Einleitung und Schluss (Thema: Neobiota allgemein) Gleicher Haupttext (Thema: Asiatischer Marienkäfer) Fragebögen zu Emotionen and Risikowahrnehmung; Wissensnachtest (Multiple Choice und offene Frage) 7

Ergebnisse Risikowahrnehmung & Emotion Darstellung von Informationen im Human Interest Frame  Höheres wahrgenommenes Risiko Stärkere negative Emotionen Mediationseffekt von Risikowahrnehmung auf Emotionen

Ergebnisse Lernerfolg Darstellung von Informationen im Human Interest Frame  Höherer Lernerfolg im Multiple Choice Test Stärkere Priorisierung negativer Informationen und schwächere Priorisierungen positiver Informationen in Antworten auf offene Fragen („Was war besonders wichtig?“)

„Pädagogisch-psychologisches“ Dilemma: Diskussion „Pädagogisch-psychologisches“ Dilemma: Höherer Lernerfolg auf Ebene der Propositionen („quantitatives Wissen“) in den Human Interest Frame Bedingungen Lenkung von Aufmerksamkeit auf „zum Frame passende“ Aspekte (Priorisierung in Antworten auf offene Frage; Unterschiede im Situationsmodell) Potentiell Problem der „Fehlpriorisierung“ Relevant auch für Unterricht (vgl. Studie von Nolan, 2010 zu „An inconvenient truth“) 10

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. otieno@psychologie. uni-freiburg Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! otieno@psychologie.uni-freiburg.de