John Bowlby, 1907-1990 Mary Ainsworth, 1913-1999 Bindung.

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 Präsentation transkript:

John Bowlby, 1907-1990 Mary Ainsworth, 1913-1999 Bindung

Bindung: Lernziele - Überblick Was ist Bindung? Was ist der "Fremde Situations"-Test? Welche Haupttypen von Bindungsmustern gibt es? Was beeinflusst Bindungsmuster? Warum relevant?

Bindung versus Exploration (Bowlby) (aus Zweyer, 2007)

Was ist Bindung? Bindung: Überdauernde emotionale Beziehung zu vertrauten Personen – Schutz und Unterstützung Bei Unsicherheit Suchen von Nähe (physisch, später "psychisch") Bildungsverhaltenssystem wird aktiviert durch negative Emotionen Diverse Bindungsmuster (Ainsworth et al.)

Kurzvideo zu Mary Ainsworth

"Fremde Situation" (etwas einfacht) Mutter (M) setzt Baby (B) zu Spielzeug. Fremde Frau (F) in Raum auf Stuhl; spricht dann kurz mit M (1 Min.). F beschäftigt sich mit B. M verlässt Raum. F auf Stuhl, außer wenn B weint. M kommt herein und nimmt B hoch. M setzt B zum Spielzeug. F geht. verlässt M den Raum. B für 3 Min. allein. F betritt den Raum, passt Verhalten dem des Babys an (z. B. trösten oder mitspielen). M öffnet Tür, bleibt kurz stehen, hebt denn B hoch. F verlässt den Raum

Verhalten in der Testsituation Bindungsmuster I Bindungs-muster Beschreibung Verhalten in der Testsituation Sichere Bindung (ca. 45%) Halten eine angemessene Balance zwischen Nähe zur Bezugsperson und explorativem Verhalten. Irritiert, wenn die Bezugsperson Raum verlässt; beruhigen sich aber schnell wieder; Spielen im Raum auch mit Testerin; begrüßen Bezugsperson bei der Wiederkehr, sind leicht zu beruhigen. Unsicher vermeidende Bindung (ca. 28%) Pseudounabhängigkeit von der Bezugsperson; wirken auf Außen-stehende eher unauf-fällig; leiden dennoch heftiger als sicher gebundene Kinder. Wirken bei der Trennung mit der Bezugsperson unbeeindruckt; spielen eher mit Testerin als mit Bezugsperson; bei Wiederkehr der Bezugsperson ignorieren sie diese oder lehnen sie deutlich ab.

Verhalten in der Testsituation Bindungsmuster II Bindungs-muster Beschreibung Verhalten in der Testsituation Unsicher ambivalente Bindung (ca. 7%) Diese Kinder verhalten sich sehr anhänglich an die Bezugsperson. Bei Trennung deutlich irritiert; sie zeigen Kontaktsuche, Kontakt-halten, auch Gefühlsausbrüche mit Anklammern, aber auch Verweigerung bei der Wieder-vereinigung mit der Bezugs-person; dabei sind sie nur schwer zu beruhigen. Desorgani-sierte Bindung (ca. 20%) Zeigen Zeichen von Desorientierung und der Fluktuation verschiedener Bindungsstrategien. Zeigen Kombinationen aus verschiedenen Bindungstypen und bizarre Verhaltensweisen; auch erstarren, im-Kreis-drehen, das intensive Suchen nach Nähe bei ebenso starker Ablehnung der Nähe.

Was bestimmt Bindungsmuster? Feinfühligkeit der Mütter/Eltern (Wahrnehmung und angemessene Interpretation von Gefühlsausdrücken und entsprechende Reaktionen)  eher sichere Bindung Mütter wehren das Bedürfnis ihrer Kinder nach Nähe in neuen bzw. belastenden Situationen häufig ab, enger Körperkontakt eher unangenehm  eher unsicher vermeidende Bindung Wechselndes Verhalten der Mutter  unsicher ambivalent Bindung Tradierung von Bindungsmustern (z.B. geringe Wachheit) Wohl auch individuelle Faktoren relevant

Effektivität der Regulation negativer Emotionen / Neurotizismus. Warum relevant? Bindung ab 6. Lebensjahr allmählich vermindert durch Interaktionserfahrungen formbar  beeinflusst auch spätere Beziehungen. Effektivität der Regulation negativer Emotionen / Neurotizismus. Unsichere Bindung als Risikofaktor für Probleme bzgl. Sozialverhalten und Impulsivität. Desorganisiertes Bindungsverhalten an sich problematisch.

Bindung: Lernziele - Überblick Was ist Bindung? Was ist der "Fremde Situations"-Test? Welche Haupttypen von Bindungsmustern gibt es? Was beeinflusst Bindungsmuster? Warum relevant?

Nachzubereiten mit … Zimmermann, P. (2007). Bindungsentwicklung im Lebenslauf. In M. Hasselhorn & W. Schneider (Hrsg.), Handbuch der Entwicklungspsychologie (S. 326-335). Göttingen: Hogrefe.