Soziale Unterstützung (social support)

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 Präsentation transkript:

Soziale Unterstützung (social support) Wintersemester 2008 BbS Soziale Arbeit

Ausgangspunkt soziale Belastungssituationen (soziale Stressoren) geringe oder fehlende soziale Integration mangelnde soziale Unterstützung krankheitsfördernd Hilfen und Unterstützung, die aus einem sozialen Netzwerk stammen stärken psychosoziales Immunsystem, = gesundheitsfördernd = verbessern die Lebensqualität

Kern des Konzeptes Soziale Netzwerke und die darin wirksamen Unterstützungsleistungen Netzwerke z.B. Familien, Freunde, Bekannte, Nachbarschaften, kulturelle oder religiöse Gemeinschaften Soziale Unterstützung stellt Fragen zum sozialen Netzwerk, analysiert, entwickelt, erweitert, grenzt ab, untersucht …

Soziales Netzwerk Ursprung: Britische Sozialanthropologen (Mensch als soziales Wesen) 50er Jahren C. Mitchell, J. A. Barnes, E. Bott Netzwerk zur Bezeichnung von sozialen Strukturen (Studie auf einer norwegischen Insel) Metapher eines Fischernetzes: Knoten und Verbindungen

Merkmale Strukturelle Merkmale Beziehungsmerkmale Normativer Kontext Funktionale Merkmale  unterschiedliche Analyseebenen

1. Strukturell (morphologisch) Größe = Anzahl der Elemente Dichte und Verbundenheit: Grad der tatsächlichen Beziehungen im Vergleich zu den möglichen Kontakten z. B. Familie: ist stets untereinander Kontakt oder nur zu Opa‘s Geburtstag Erreichbarkeit: wie schnelle können Kontakte ermöglicht werden; räumliche und psychologische Nähe bzw. Distanz

Strukturell (morphologisch) Grad der Zentralität: herausragende Personen, mit vielen direkten Kontakten Zusammensetzung: Untergruppen ? Sektoren mit mehr oder weniger Kontakten Cliquenbildungen

2. Beziehungsmerkmale = Interaktionale Merkmale Intensität: schwache / starke Bindung Freund, Kollege, Bekannter Intimität: sozial-emotionale Nähe, Vertrautheit Dauer: Stabilität einer Verbindung Vielgestaltigkeit: uniplex vs. Multiplex nur beruflich oder auch privat Egozentrizität bzw. Altruismus: einseitiger Nutzen oder beidseitiger Nutzen Reziprozität (Wechselseitigkeit): Mitarbeiter kennt den Chef, aber der Chef …

3. Normativer Kontext Zugänglichkeit zu sozialen Beziehungen: vorgegeben oder selbst geschaffen; wahl- oder zwangsweise aufrechterhalten  Kulturelle Normen

oder Vor- und Nachteile von Netzwerken 4. Funktionale Normen oder Vor- und Nachteile von Netzwerken + zentral: Vermittlung sozialer Unterstützung + soziale Integration und damit verknüpfte normative Regulation schützt Menschen vor Unsicherheit und Verwirrung

Formen Sozialer Unterstützung Bilden Sie „Murmelgruppen“ Finden Sie Beispiele oder Formen Sozialer Unterstützung

Zusammenfassung Emotionale Unterstützung erleben: Positive Gefühle, Nähe, Vertrauen beim Problemlösen Unterstützung erfahren: Gespräche, Ermutigung, Rückhalt, Rückmeldung … aktives Zuhören Praktische und materielle Hilfen: Geld, Tätigkeiten, Beistand Soziale Integration erleben: Eingebettet sein in eine Gemeinschaft, Spaß haben, Zugehörigkeit; Erfahrung: gebraucht werden Beziehungssicherheit erfahren: Vertrauen erleben durch Verfügbarkeit …. „Ich muss nicht anrufen, aber ich weiss, dass ich mich melden darf …“

Nachteile von Sozialen Netzwerken Größeres Wissen untereinander = größere Kontrolle (+/-) die Mitarbeiterin im Sozialamt sollte das nicht wissen … Instrumentalisierung einzelner Personen des Netzwerks; Freund ≠ Professioneller Festlegung von Rollen … bleibt immer der kleine Junge Stärkt z. T. patriachale Rollenmuster: „die Frau, die ehrenamtlich hilft“ Defizitäre Machtanalyse: soziale Ungleichheit und Machhierarchien werden in sozialen Netzwerken wenig berücksichtigt Manchmal passt der Satz: Besser keine Freunde als diese Freunde ! Gruppendruck zu bestimmten Verhalten …

Effekte sozialer Unterstützung Haupteffekt: direkte positive Wirkung auf das Individuum Puffereffekt: Auswirkung einer Belastung werden gedämpft oder zum Verschwinden gebracht

Literatur Stefanie Dehmel, Karlheinz Ortmann: Soziale Unterstützung (Social Support) – ein Verstehens- und Handlungskonzept für die gesundheitsbezogene Sozialarbeit http://www.khsb-berlin.de/fileadmin/user_upload/ Weiterbildung/Dehmel_Ortmann-Soziale_Unterst_tzung.pdf N. Schwarte/R. Oberste-Ufer: LEWO II. Hrsg. Bundesverband Lebenshilfe. (Kapitel 4.2. siehe Kopiervorlage) Hermann Bullinger, Jürgen Nowak: Soziale Netzwerkarbeit. Eine Einführung. Freiburg im Breisgau. Lambertus Verlag 1998.