Geschäftsprozess-Management: Ein Ansatz zur Beherrschung des Datenmanagements in einem Unternehmen Prof. Dr. Thomas Kudraß HTWK Leipzig.

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 Präsentation transkript:

Geschäftsprozess-Management: Ein Ansatz zur Beherrschung des Datenmanagements in einem Unternehmen Prof. Dr. Thomas Kudraß HTWK Leipzig

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Repository Ebenen der Prozessmodellierung Strategie- entwicklung Prozess- modellierung Workflow- modellierung Geschäfts- feldstrategie Prozeß- modell Workflow- modell Strategisches Management Geschäftsprozess- Management Workflow- Management strategische Ebene operative Ebene fachlich- Konzeptionelle Ebene TätigkeitErgebnisAkteur Quelle: Gehring: Prozessorientierte Gestaltung von Informationssystemen, Fernuniversität Hagen, 1998

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Sichten der Prozessmodellierung Organisations- Sicht Funktionssicht Datensicht Steuerungssicht Leistungssicht Scheer Organisation Funktionen Daten Personal Österle Leistungssicht Lenkungssicht Ablaufsicht Ferstl/Sinz Organisations- Sicht Funktions- Sicht Datensicht Gehring Prozess- Sicht Organisations- struktursicht Aktivitäts- struktursicht Informations- struktursicht Gadatsch

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Methoden der Prozessmodellierung Diagrammbasierte Methoden Objektorientiert Activity Diagramme (UML) Use Case Diagramme (UML) Statechart und Activity- chart-Diagramme Datenflussorientiert IDEF-Diagramme Flussdiagramme (SADT) Vorgangskettendiagramm (VKD) Kontrollflussorientiert Petri-Netze Erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK) Aufgabenkettendiagramm (PROMET BPR)

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Begriffssystem Prozess-Schritte – Zur Erstellung von Prozessleistungen erforderliche Tätigkeiten – Synonyme: Vorgang, Aufgabe, Funktion, Arbeitsschritt Objekte – Bearbeitet in den Prozessschritten und zwischen diesen ausgetauscht – Beispiele: Aufträge, Reklamationen, Angebote – Unterschiedliche Darstellungsformen: , Fax, Beleg, Dokument – Weiterleitung von Objekten = Objektfluss, Informationsfluss, Datenfluss Abhängigkeiten zwischen den Prozessschritten – Zeitlich, logisch, technologisch bedingt – Definieren Ablauflogik / Ablaufstruktur eines Geschäftsprozesses – Synonyme: Steuerfluss, Kontrollfluss – Sind zwischen Prozessschritten definiert – Fallen häufig mit Objektflüssen zusammen Aufgabenträger – Führen Tätigkeiten in den Prozessschritten aus – Beispiele: Bearbeiter, Maschinen, Programme – Alternative Begriffe: Abteilung, Organisationseinheit, Funktionsträger

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Einsatzbereiche der Prozessmodellierung in der Praxis Aus Sicht des Anwenders – Erfassung und Dokumentation der Geschäftsprozesse – Schwachstellenanalyse der Gesamtorganisation – Anforderungsdefinition neuer Informationssysteme – Auswahl und Einführung von Standardsoftware – Aufbau eines Unternehmensprozessmodells Aus Sicht des Softwareanbieters – Daten- und Prozessmodelle als Produktbeschreibung – Unterstützung von Einsatzanalysen beim Kunden – Basis für individuelle Weiterentwicklungen – Vergleichsbasis beim Softwareauswahlprozess – Einarbeitungshilfe und Nachschlagewerk Aus Sicht des Beraters – Einführung von IT-Systemen bei Kunden – Durchführung von Schwachstellenanalysen – Unterstützung der Beratung von Organisationsprojekten – Durchführung von Business Reengineering Projekten

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig ARIS ARIS = Architektur integrierter Informationssysteme Eine methodenorientierte Architektur Ein Programm zur Unterstützung bei der Modellierung Unterscheidung – ARIS Haus (die Idee) – ARIS Toolset (das Programm) Beschreibung von Unternehmen und Anwendungssystemen Verwendung betriebswirtschaftlicher Beschreibungstechniken Geschäftsprozess steht im Mittelpunkt der Betrachtung Komplexitätsreduzierung durch Sichtenbildung

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Die vier Sichten des ARIS-Hauses

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Die drei Beschreibungsebenen – Von Problem zur IT (Daten- und Prozessbeispiele) fachliche Sprachwelt halbformale Beschreibungsmethoden (Lieferant produziert Artikel) Modellhafte Abbildung der betrieblichen Realität unter Berücksichtigung einer formalisierten Beschreibungsmethode (ERM bzw. EPK) Einbezug von DV-Spezifika (Relationen bzw. Kontrollflüsse) Übertragung auf die konkreten DV- Komponenten (SQL-Code bzw. Java-Code)

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Sichten und Ebenen ARIS-Architektur

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Modellierungstechniken auf Fachkonzeptebene

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Organisationssicht Bildet die Funktionen ausführenden Mitarbeiter, die Organisationseinheiten sowie deren Struktur untereinander ab

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Datensicht Beschreibt Informationsobjekte, deren Attribute und Beziehungen Informationsobjekte werden von Funktionen erzeugt, verwendet oder manipuliert und erhalten in Ereignissen definierte Zustände Datenmodelle dienen zur Klärung und Strukturierung der betrieblichen Begriffswelten, werden aber vor allem für Anforderungsdefinitionen von DV- Anwendungssystemen genutzt Darstellung als Fachbegriffsmodell (FBM) Bestellung Auftrag FB Lagerauftrag FB Beschaffungs- auftrag FB bildet ab Darstellung als Entity-Relationship-Modell (ERM) Ort Kunden-Nr Name Datum Kunde Artikel Bestellung Gewicht Benennun g Artikel-Nr. (0,n)

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Funktionssicht Beschreibt und ordnet die durch Ereignisse ausgelösten Funktionen

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Funktionssicht – Gliederungskriterien Auftrag bearbeiten Auftrag prüfen Grunddaten erfassen Positionsdaten erfassen Kundenauftrag erfassen Kundendaten erfassen Finanzdaten erfassen Bestelldaten erfassen Kundenauftrag bearbeiten Kundenauftrag anlegen Kundenauftrag ändern Kundenauftrag löschen 1. Prozess-Schritt 2. Prozess-Schritt 3. Prozess-Schritt Prozessorientierte Funktionsgliederung 1. Verrichtung 2. Verrichtung 3. Verrichtung 1. Teilfunktion 2. Teilfunktion 3. Teilfunktion Verrichtungsorientierte Funktionsgliederung Objektorientierte Funktionsgliederung

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Steuerungssicht Bildet die durch die Sichtenbildung verlorenen Zusammenhänge in einer eigenen Darstellung redundanzfrei ab Das Zusammenwirken der unterschiedlichen Komponenten wird durch die Prozessmodellierung beschrieben Ereignisse zeigen Übergänge auf

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig EPK Sichtenintegration

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Hintergrundinformationen zu ARIS Entwicklungsgeschichte – Idee: Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Saarbrücken – Hersteller: 1984/85 IDS – Prof. Scheer Gesellschaft für integrierte Datenverarbeitungssysteme mbH – Seit Anfang 1999: IDS Scheer AG am Neuen Markt – Produkt: ARIS Toolset seit Version 3.x im größeren Einsatz, seit Version 6.0 auch mit relationaler Datenbank (Oracle) – Name: Bis Version 4.12 als ARIS-Toolset seit Version 5.0 als ARIS e-Business Suite aktuelle Version 6.0 als ARIS 6 – Collaborative Suite

© Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Nutzen der Prozessmodellierung mit ARIS Objekte werden genau einmal, einheitlich definiert Modelle erhalten ein einheitliches Layout (Vorlagen) Änderungen an einem Objekt (z.B. Umbenennung einer Stelle) werden auf alle Modelle in der Datenbank übertragen Redundant angelegte Objekte lassen sich konsolidieren Es existieren Zusatzfunktionen – Web-Publish – Auswertungsreports (z.B. für Prozesshandbuch) – Analysereports – Simulationskomponente – Prozesskostenrechnung (Activity Based Costing, ABC) – Balanced Scorecard (BSC)