Qualitätsdifferenzierte Abrechnung von Vorleistungen Dr. Ernst-Olav Ruhle Martin Lundborg, M.Sc. JUCONOMY Consulting AG RTR Industrie-AG Abrechnungssysteme.

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Qualitätsdifferenzierte Abrechnung von Vorleistungen Dr. Ernst-Olav Ruhle Martin Lundborg, M.Sc. JUCONOMY Consulting AG RTR Industrie-AG Abrechnungssysteme für Vorleistungsentgelte Wien, 16. Mai 2008

2 4. österreichisch-deutsches Regulierungssymposium , Kursalon / Wien, ab 9.30 Uhr Anmeldung: Vorab: In eigener Sache

3 In der NGN Welt besteht die Möglichkeit, Dienste mit unterschiedlicher Qualität zu erbringen Qualität unterscheidet sich nach der Art der Netze (NGN/kontrollierte Netze vs. öffentliches Internet) In einem kontrollierten Netz können gleiche Dienste mit unterschiedlicher Qualität erbracht werden (z.B. VoNGN vs. VoIN) Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Qualitätsdifferenzierung: Technische QoS: Latenz, Jitter, Bandbreite Dienstequalität: Sicherheit, Überwachung, Notrufe, Mehrwertdienste etc. Diensteanbeiter und Netzbetreiber werden Qualitätsdifferenzierung nur dann anbieten, wenn dazu wirtschaftliche Anreize (Zahlungsbereitschaft / Kompensation) bestehen Sollen die Vorleistungsdienste nach unterschiedlicher Qualität abgerechnet werden und wie kann das implementiert werden? Einführung

4 Premiumqualität muss von den Endkunden nachgefragt werden Qualitätsdifferenzen müssen spürbar sein – in der Praxis fraglich, da Qualität außerhalb des Netzpeaks in Best-Effort-Netzen kein Problem darstellt Zahlungsbereitschaft für höhere Qualität notwendig, aber in der Praxis kaum zu beobachten Qualitätsdifferenzierung muss innerhalb von Netzen implementiert werden Priorisierung technisch möglich (DiffServ etc.), aber bisher kaum implementiert Überdimensionierung der Netze zwar praktiziert (und damit Qualitätsdifferenzierung möglich), aber Messungen und dadurch Abrechenbarkeit problematisch Qualität muss über Netzgrenzen hinweg implementiert und die Qualität gewährleistet werden (end-to-end Qualität) Qualität muss messbar sein, um Abrechnung Ende-zu-Ende zu ermöglichen Standardisierung erforderlich Anforderungen an die Implementierung zur Qualitätsdifferenzierung Nachfrage Implemen- tierbarkeit

5 Qualitätsdifferenzierung ergibt sich anhand unterschiedlicher Arten der Netze und Verkehrsführung Verschiedene Netze führen zu unterschiedlicher Qualität und Kosten VoIN (Internet) Dienste werden über das öffentliche Internet abgewickelt (z.B. Skype oder SIP-Anbieter) Trennung zwischen Netzen und Diensten (Accessbetreiber als Bit Pipe Betreiber) Kostengünstig, aber keine Qualitätssicherung möglich Keine Netzzusammenschaltung sondern nur virtuelle Dienstezusammenschaltung Dienste werden über das öffentliche Internet abgewickelt (z.B. Skype oder SIP-Anbieter) Trennung zwischen Netzen und Diensten (Accessbetreiber als Bit Pipe Betreiber) Kostengünstig, aber keine Qualitätssicherung möglich Keine Netzzusammenschaltung sondern nur virtuelle Dienstezusammenschaltung VoIP-NGN Dienste werden über kontrollierte NGN-Netze geführt Applikationsebene und Kontrollebene zusätzlich zur Transportebene (Access-)Netzbetreiber kontrollieren Dienste und deren Qualität Kostenintensiver, aber dafür zusätzl. Dienste u. Qualitätsdifferenzierung Standardisierung und Zusammen- schaltung über mehrere Netze ist erforderlich um Qualität Ende-zu- Ende zu gewährleisten Dienste werden über kontrollierte NGN-Netze geführt Applikationsebene und Kontrollebene zusätzlich zur Transportebene (Access-)Netzbetreiber kontrollieren Dienste und deren Qualität Kostenintensiver, aber dafür zusätzl. Dienste u. Qualitätsdifferenzierung Standardisierung und Zusammen- schaltung über mehrere Netze ist erforderlich um Qualität Ende-zu- Ende zu gewährleisten

6 Qualitätsdifferenzierung für Verbindungen über mehrere Netzgrenzen hinweg problematisch: Trittbrettfahrerproblematik: Netze mit weniger Qualität profitieren von der höheren Netzqualität in den Netzen der Zusammenschaltungspartner (externer Effekt) Netze mit hoher Qualität können dagegen den eigenen Endkunden keine Premiumqualität für Off-Net-Gespräche in alle Netze anbieten Unterschiedliche Netzqualität verursacht Kostenunterschiede Ohne differenzierte Abrechnung setzt sich die niedrigste Qualität durch, oder die Anbieter mit Premiumqualität können es sich leisten, die Netze mit weniger Qualität querzusubventionieren (nur möglich, wenn eine große Mehrheit bereit ist, für Qualität zu bezahlen) Auswirkungen durch den Unterschied zwischen VoIN und VoIP-NGN

7 Möglichkeiten nach Qualität abzurechnen Implementierung problematisch Identifizierung der Netze anhand von Rufnummern oder Netzkennungen Arbitragemöglichkeiten durch Rerouting über Drittnetze vorhanden Trittbrettfahrer Differenzierungsbezug Netze Dienste Verkehrsmessungen Anschlussarten Identifizierung nach Dienstekennungen (Flag) bei der Signalisierung Überprüfung korrekter Signalisierung problematisch (da vom originierenden Netz gesetzt) Möglichkeit, dass Endkunden von Fall-zu-Fall die Qualität auswählen können (je Dienst oder Applikation) Technische Realisierung unklar Die tatsächliche Qualität bei der Übergabe wird gemessen Technische Implementierung offen und kostenintensiv Sicherstellung der Qualität bei Verbindungen über >2 Netze (kaskadierende Abrechnung) problematisch

8 Relevanz der Qualitätsdifferenzierung für das Abrechnungsregime Unterschiedliche Abrechnung je nach Qualität möglich Kaskadierende Abrechnung mit unterschiedlichen Qualitäten über mehrere Netze hinweg möglich Abrechnungsregime CPP/EBC CBC – Capacity based charging B&K – Bill&Keep Vergleichbar mit CPP/EBC Differenzierte Abrechnung problematisch, da Vorleistungsentgelte in den meisten Varianten nicht verrechnet werden Anreiz zur Zusammenschaltung besteht nur zwischen Netzen mit vergleichbarer oder besserer Qualität End-zu-End-Verbund in Gefahr

9 Erhöhte Komplexität durch verschiedene Netze NGN-Netz PSTN-Netz VoIN-Netz Terminierung NGN NGN NGN-Terminierung PSTN NGN-Terminierung VoIN NGN-Terminierung ZuführungsnetzTerminierungsnetzQualitätEntgelthöhe für Terminierung NGN Premium PSTNNGNPremium VoINNGNNiedrigOffen

10 Erhöhte Komplexität durch verschiedene Netze VoIN-Netz NGN-Netz PSTN-Netz VoIN-Netz Terminierung VoIN-Netz NGN NGN-Terminierung PSTN NGN-Terminierung VoIN NGN-Terminierung ZuführungsnetzTerminierungsnetzQualitätEntgelthöhe für Terminierung NGNVoINNiedrig PSTNVoINNiedrig VoIN Niedrig

11 Erhöhte Komplexität verschiedener Netze NGN-Netz PSTN-Netz VoIN-Netz Zuführung und Terminierung mit Transitbetreiber NGN-Netz PSTN-Netz VoIN-Netz NGN-Netz PSTN-Netz VoIN-Netz Schlussfolgerung: Durch die unterschiedlichen Netze und deren Qualitätsunterschiede in Kombination mit der Zusammenschaltung m/o Transit, wird die Erforderlichkeit einer Branchenlösung und/oder Regulierung gezeigt

12 Die Einführung von NGN und VoIP führt zu unterschiedlicher Qualität unter Beteiligung verschiedener Netze auch bei gleichen Diensten Gibt es keine qualitätsdifferenzierte Abrechnung, droht eine Situation, in der nur mittlere oder schlechte Qualität für Off-Net-Gespräche angeboten wird Wohlfahrtsverluste Sollte die qualitätsdifferenzierte Abrechnung eingeführt werden, kann diese sich nach der Art der Netze, Dienste, Anschlussarten oder der tatsächlich erbrachten Qualität richten Um die qualitätsdifferenzierte Abrechnung zu ermöglichen, sind CPP/EBC und CBC besser als B&K geeignet Die Vielzahl an Verkehrsbeziehungen führt zu erheblicher Komplexität bei der Implementierung Schlussfolgerung

13 Ist qualitätsdifferenzierte Abrechnung seitens der Betreiber gewünscht? Besteht die Nachfrage im Endkundenmarkt nach differenzierter Abrechnung? Wie sollte die Differenzierung implementiert werden? Ist eine Branchenlösung gewünscht und wie soll diese herausgearbeitet werden? Fragestellungen

14 Kontakt JUCONOMY Consulting AG Vienna Office:Düsseldorf Office: Parkring 10/1/10Graf-Recke-Str Vienna40239 Düsseldorf AustriaGermany Tel: Tel: Fax: Fax: