Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft
Erhebungsinstrument: Codebuch, Kategoriensystem, Kategorien Codebuch: Regelwerk zur systematischen Bearbeitung
Schema: Aufbau eines Codebuchs Untersuchungsziel, Forschungsfrage, Hypothesen Schema: Aufbau eines Codebuchs Definition wichtiger Begriffe Definition der Auswahleinheit DEFINITORISCHER RAHMEN Definition der Analyseeinheit(en) Definition der Kontexteinheit Beschreibung der Vorgehensweise Schlüssel Code 1 Kategorie Ausprägung Codierbeispiel 2 4 ANALYSE-EINHEIT 1 1+2 ANALYSE-EINHEIT 2 1+2+ n ANALYSE-EINHEIT n KATEGORIENSYSTEM Tabellarische Übersicht über die Kategorien Muster- Codebogen ANHANG
Erhebungsinstrument: Codebuch, Kategoriensystem, Kategorien Codebuch: Regelwerk zur systematischen Bearbeitung Kategoriensystem
Kategorien: Vollständigkeit und Trennschärfe Theoretisches Konstrukt Theoretisches Konstrukt Kat.1 Kat.2 Kat.5 Kat.5 Kat.4 Kat.3 optimale Lösung unvollständige Lösung Theoretisches Konstrukt Theoretisches Konstrukt Kat.5 mangelnde Trennschärfe Fehlmessung bzgl. Konstrukt
Beispiel: Zerlegung von Aussagen synthetisches Kategoriensystem Kanzler Kohl versicherte, dass die deutsche Wiedervereinigung unserem Land neuen Wohlstand bringt CODIERUNG URHEBER GEGENSTAND BEWERTUNG Bundeskanzler Helmut Kohl Deutschland: Wiedervereinigung: wirtschaftliche Folgen +2, uneingeschränkt positiv ANALYSE Deutschland: Wiedervereinigung: wirtschaftliche Folgen uneingeschränkt positiv Bundeskanzler Helmut Kohl Kohl Lafontaine Bush Wirtschaftliche Folgen Soziale Folgen Militärische Folgen Uneingeschränkt positiv Abwägend Uneingeschränkt negativ
Codiererschulung: Ablauf Codierablauf und Darstellung des Instruments Lektüre (individuell) Schulung Gruppencodierung Exemplarische Analyseeinheit Schulung I Exemplarische AE Hausarbeit: Codierung exemplarischer Analyseeinheit Schulung II -n Diskussion der Hausarbeit nein Pre-Test: `weiche` und `harte` Kriterien Entscheidung: Übereinstimmungen ausreichend? ja weitere Hausarbeit (auf Basis von Pre-Test) Entscheidung: Testergebnisse zufriedenstellend? nein ja t CODIERUNG
Reliabilität: Zuverlässigkeit der Messung zentrales Gütekriterium (Reproduzierbarkeit) Messung von Übereinstimmungen Reliabilität als mittlere Übereinstimmung Unterscheidung nach Kategorien, insbesondere formal / inhaltlich bzw. Relevanz für Forschungsfrage
Typen von Reliabilitätstests Codierer 1 Codierer 2 Codierer 3 Codierer 4 Codierer 5 Codierer 6 Codierer 1 Codierer 2 Codierer 3 Codierer 4 Codierer 5 Codierer 6 Intercodierer-Reliabilität Intracodierer-Reliabilität Übereinstimmung mit Forscher-Intention Forscher t1 t2
Nachtrag: Computergestützte Inhaltsanalyse zunehmende Verbreitung durch Funktionsweise: Auszählung von syntaktischen Elementen (Schlüsselworte) Suchbegriffe: Wörter / Wortsequenzen / Wortstämme / Wortstammfolgen Probleme: Mehrdeutigkeit / Negation / Substitution durch Pronomina / latente Inhalte / Mehrfachcodierungen derselben Textstelle Einsatzgebiete: deskriptive Fragestellungen, Medienresonanzanalysen, Imageanalysen, Frequenzanalysen
Zusammenfassung: Inhaltsanalyse Ziel: Übersetzung symbolischer Wirklichkeit in Daten Rückschlüsse auf Kommunikator, Rezipient und Situation Kennzeichen: systematisch, intersubjektiv prüfbar latente vs. manifeste Inhalte Definition von Untersuchungs-, Analyse-, Codier- und Kontexteinheiten Elemente: Codebuch, Kategoriensystem, Kategorien, Ausprägungen (Trennschärfe, Vollständigkeit) Zerlegung in synthetische Kategorien Codiererschulung zur Qualitätssicherung Gütekriterium: Berechnung von Codierer-Reliablität für bestimmte Fragestellungen: computergestützte Inhaltsanalyse