Änderung der Bezugsnormorientierung (BnO) und ihre unterschiedlichen Effekte Vorraussetzung und Ziel: individuelle BnO wird gegenüber einer sozialen BnO als überlegen angesehen. Daher wurde in einem Modellprojekt versucht, Lehrer diesbezüglich in ihrer Unterrichtsmethode zu beeinflussen.
Ein Lehrertraining Auswirkungen auf die Misserfolgsangst bei Schülern: ändert der Lehrer seine Angstattribuierung, kann er sich also von vorgefertigten Erwartungen lösen, nimmt das Misserfolgsmotiv durchschnittlich ab. Je mehr das Training die individuelle BnO gestärkt hat, umso stärker nahm die Misserfolgsangst der Zielschüler ab. Eine (fast) ausschließlich individuelle Normorientierung führt zu einer Verschlechterung des Motivationsmotivs.
Ein Lehrertraining Das Erfolgsmotiv der Schüler nimmt stärker zu, wenn eine verstärkte Orientierung an individuellen Bezugsnormen nicht dazu führt, dass soziale Bezugsnormen gänzlich ausgeblendet werden.
Praktische Hinweise zum Unterricht unter individuellen Bezugsnormen „Prinzip der Passung“ ein Prinzip zur individuellen Schwierigkeitsdosierung Nach diesem Prinzip werden dem Schüler Aufgaben gestellt, die für ihn mittelschwer sind, also mit gleicher Wahrscheinlichkeit gelingen können oder nicht. Prinzip der Passung bei geschlossenen Aufgaben Prinzip der Passung bei kurzen Fragen und Impulsen
Schwierigkeiten Aufgaben auf individuelle Kenntnisstände abschätzen Lehrer muss sehr viele Schüler gleichzeitig einschätzen können Finden von „mittelschweren“ Aufgaben
Unterschiede des Passungsprinzips zu „normalen“ Aufgaben - Erfolg und Misserfolg werden anders definiert: verglichen wird jetzt mit der eigenen Leistung - Passungsprinzip sieht nicht das Erledigen aller Aufgaben vor, denn ein wichtiger Bestandteil des Prinzips ist die
Freie Aufgabenwahl Schüler können sich selbst oft besser einschätzen Schüler können den Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe genauer abschätzen Diese freie Aufgabenwahl sollte allerdings kontinuierlich eingeführt werden.
Bezugsnorm im Passungsprinzip hauptsächlich individuell bei Erfolg: Hinweisen auf Entwicklung: Herausstellen des Tüchtigkeitszuwachses, besonders für schwächere Schüler bei Misserfolg: behutsames Nahelegen der nächstleichteren Aufgabe; „im Moment“ ist die Aufgabe möglicherweise „noch“ zu schwer.
Prinzip der Passung bei kurzen Fragen/ Impulsen Die Zwei-Phasen-Technik 2. bei spontan richtiger Antwort: der Lehrer stellt Zusatzfragen, die die Schwierigkeit angemessener erscheinen lassen. Grobe Voreinstellung des Schwierigkeitsgrades, der für den Schüler angebracht erscheint bei Zögern oder Nichtbeantwortung: nach einer angemessenen Wartefrist von etwa 15-50 Sekunden erfolgen Lösungshilfen
Rückmeldung individueller Lernzuwächse Vorraussetzung ist, dass „Weiterentwicklung“ keine Selbstverständlichkeit ist der Lehrer sich an vergangene Leistungen erinnert Rückmeldung erfolgt dann auf zwei Arten: direkt durch den Lehrer durch Kenntniszunahme und Fortschritt, der vom Schüler selbst registriert wird
Beispiel einer Rückmeldung: Zeugnisnote Zeugnisnote entspricht nicht nur individueller Bewertung des Schülers sachliche/ soziale Bezugsnorm unumgänglich Grund: Schüler muss seinen Fähigkeitsstand bewerten können Leistungskurswahl Leistungsstand, auch im Vergleich mit Mitschülern und im Hinblick auf Curriculum Motivationsgewinn mehr durch individuelle Bezugsnorm