Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Hartmut Häußermann Stadt- und Regionalsoziologie Humboldt-Universität zu Berlin 17. 9. 2008.

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 Präsentation transkript:

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Hartmut Häußermann Stadt- und Regionalsoziologie Humboldt-Universität zu Berlin 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden „Pace of Change“ (Susan Golding) Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland: 20% - 40% - 60% 20% in Deutschland gesamt 40% in den großen Städten 60% bei den unter 5-Jährigen in den großen Städten 17. 94. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Städte wachsen durch Zuwanderung Wie werden Fremde integriert? 2 Modelle: Individualisierung Community-Bildung 17. 94. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Geht es um die Integration von Minderheiten? oder um die Restrukturierung der Stadtbevölkerung? Integration von Minderheiten oder Integration der Stadtgesellschaft? Wie fördern wir die Integration der Migranten? Stadtpolitik: Management of Diversity 17. 94. 2008

a) Das Individualmodell Stadt = Heterogenität und Dichte Räumliche Nähe trotz sozialer Distanz Innerliche Abwendung vom Fremden Urbaner Lebensweise: Anonymität, Blasiertheit, Gleichgültigkeit Individualisierung, Emanzipation Sozialer Raum wechselseitiger Gleichgültigkeit urban fabric = Integrationsmaschine Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden b) Das Community-Modell Einwanderungssituation Suche nach ethnischer Kolonie Segregation von ethnischen Gruppen Stadt als Mosaik kleiner Welten Integration durch Segregation Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Modell a): innere Distanz Diversität bei räumlicher Nähe Modell b): räumliche Distanz Integrationszyklus (Generationenprojekt) Sozialer Aufstieg  räumliche Entfernung Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Segregierte Minderheiten = Communities Sackgassen oder Passagen? Gelingt die Integration in Funktionssysteme? „den Multikulturalismus feiern“? Externe Bedingungen: Arbeitsmarkt Bildungssystem Sozialsysteme Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Konkurrenz um Ressourcen? Rangordnungskämpfe  Anerkennungs- /Dominanzkonflikte  Identitätskonflikte (Abgrenzung) (Beispiel: doppelte Staatsangehörigkeit) Diskriminierung  ‚ethno-class‘ Ethnische Unterschichtung Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Definition nationaler Kultur über Sprache? Ist die Integration in die Funktionssysteme von der Sprache abhängig? Beispiele: New York SAP (corporate) Luxembourg (nationale Identiät) Deutschland: ‚Integrationskurse‘ Dubai: ‚Kosmopolitismus‘ – Religion? Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Stadtpolitik: lassen sich Integrationskonflikte steuern? Symbolische Anerkennung oder symbolische Ausgrenzung? „Parallelgesellschaften“ Interkulturelle Öffnung Beispiele: Moscheen, Schulen, Selbstorganisation /-repräsentation Mannheim 17. 9. 2008

Die Stadt ist der Ort der Integration des Fremden Konkurrenz und Koexistenz Konkurrenz auf engem Raum: Differenzierung, Innovation Diversität ist ein Motor der Innovation Diversität steigert Differenzierung Mannheim 17. 9. 2008