Zum Zusammenhang zwischen Sensation Seeking, Sportmotiven und sportlichen Freizeitaktivitäten Jörg Hagenah Einleitung Zuckerman (1979) definiert Sensation.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Stichprobe im qualitativen Forschungsprozess
Advertisements

Die Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen
Univariate Statistik M. Kresken.
Die Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein Staatskanzlei 1 Erprobung des Common Assessment Framework (CAF) Staatskanzlei Schleswig-Holstein.
Lebensqualität von Psychotherapeuten: empirische Studien
Evaluation der bewegungstherapeutischen Behandlung mit Hilfe des Dortmunder Fragebogens zur Bewegungstherapie DFBT Stuttgart Daniela Croissant.
Streuungsmaß 3: absolute Abweichung vom Mittelwert
1 low:=low-Q 2 high:=high-Q 2 low:=low-Q 1 high:=high-Q 1.
HSS scheinen sportliche Erfolge teilweise anders zu gewichten als Low Sensation Seeker. Insbesondere die im Vergleich zu den anderen Teilnehmer dieses.
Spezifische Motivdimensionen von Ausdauer- und Mannschaftssportlern im Vergleich zu Nichtsportlern Jörg Hagenah Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig.
Der Stimulus Kommentar scheint einen Einfluss auf die Bewertung sportlicher Leistungen durch die Rezipienten zu haben. Die Unterschiede zwischen den beiden.
Erfassung von Persönlichkeitsdimensionen mit Hilfe des IAT Jens Falkowski, Jana Grimm, Ines Heinz, Sabine Schmidt, Stefan Schönfeld Prof. Dr. Gernot v.
EinführungMethodeErgebnisseDiskussion Geschlechtsspezifische Wirkung vonWerbeplakaten.
Verfahren zur Skalierung der Nutzbarkeit von Freizeit Oder: wie messe ich, dass Mittwoch nicht Samstag ist?
Wissenschaftliche Untersuchung des „Ich“ im Vergleich zum sozialen Umfeld anhand der Repertory-Grid-Technik.
Computerkurs: Quantitative Auswertung biochemischer Experimente
Ein frohes und erfolgreiches Jahr
Überblick Persönlichkeit: Definition, Konstrukte, Traits, FFM
Aufgabe Der Zusammenhang zwischen einem traumatischen Erlebnis und der Entstehung einer PTBS wird von mehreren Variablen …………….: Copingstrategien, Kontrollüberzeigung,
M-L-Schätzer Erwartungswert
TESTS. Worum es geht Man möchte testen, ob eine bestimmte Annahme (Hypothese) über Parameter der Realität entspricht oder nicht. Beobachtung (Stichprobe)
Klausurtermin (laut Prüfungsamt) Probeklausur Freitag, 13. Juni 2003 statt Vorlesung.
Univariate Statistik M. Kresken.
Wirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
1 Nutzen Sie diese Powerpoint-Präsentation beim Selbstlernen oder in Veranstaltungen zur Einführung in das jeweilige Thema. Einführung Lernmodul Nutzungsbedingungen:
Analyse eines Handballspielzuges
Besondere Lernleistung
Daten auswerten Boxplots
N=1.046, Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, März 2013, ArchivNr DER FENSTERKAUF IN DEN AUGEN DER BEVÖLKERUNG n=1.046 | repräsentativ für.
Weinviertel-Südmähren-Westslowakei“
Unternehmungen I. Die Unternehmung entsteht auf die Herstellung der wirtschaftlichen Güter. Aufgaben: wirtschaftliche Aktivität, Entscheidungen über den.
Südwind Ethischer Konsum Auswahl
Seminar: Datenerhebung
Marion Gottstein Stephanie Müller Daniela Nahold, Edith Spiegl
Auswirkungen von körperlicher Aktivität
STATISIK LV Nr.: 1375 SS März 2005.
STATISIK LV Nr.: 0028 SS Mai 2005.
Aufbau eines naturwissenschaftlichen Berichts
Kathrin Grummich1, Katrin Jensen2 Christoph M Seiler1 Markus K Diener1
Das Wichtigste auf einen Blick
Referat über das Thema STOCHASTIK.
1 Stichprobenverfahren zur Qualitätssicherung Hilfestellung der Statistik in der Wirtschaftsprüfung.
OVERdrive. OVERdrive fördert eine optimale Ausdauer bei intensiver körperlicher Aktivität und unterstützt eine erhöhte Energieproduktion sowie eine.
Motivation Motivation begünstigt die Erreichung hochgesteckter Ziele, da motivierte Mitarbeiter sich zielstrebig, initiativ und ausdauernd verhalten. Ist.
„Postmaterielle Werte“
Wir verlangsamen die Zeit: Traum oder Wirklichkeit?
= Befragung einer zahlenmäßig beschränkten Personengruppe zu einem bestimmten Thema durch vorgegebene Aussagen (Fragebogen) und anschließende Besprechung.
Bioinformatik Vorlesung
Veranstaltung 4.
VLAN als Thema der IHK-Prüfung
Zum Einfluss subjektiver und objektiver Merkmale auf die Wiedererkennung von Werbeplakaten Antje Bauer & Stefanie Frehse Institut für Allgemeine Psychologie.
Der Einfluss der körperlichen Kultur auf die geistige Entwicklung Die Arbeit der Schülerin der 9. Klasse der Schule des Dorfes Tarlykowka Kolomiez Daria.
Erheben, berechnen und darstellen von Daten
EEG-Korrelate der Aktivierung kortikaler Objektrepräsentationen-1
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Operatoren-Zuordnung
Intergroup Aggression: Its Predictors and Disctinctness From In-Group Bias Sascha Poppitz Seminar: Aggression.
Mind - Maps (1) Mind Maps Spielablauf mittels eines Mind Map erklären
DICKE DEUTSCHE.
Durchgeführt von ISOPUBLIC Institut für Markt- und Meinungsforschung Ringstrasse 7 – CH-8603 Schwerzenbach Projekt-Nr.: 60928, Okt./Nov Bevölkerungswachstum.
Europäische Patientenakademie zu Therapeutischen Innovationen Aspekte der Pharmakovigilanz: Development Safety Update Report (DSUR)
Statistik II Statistik II Maße der zentralen Tendenz (Mittelwerte)
Analyse des Phänomens Weiterbildungs- abstinenz in Wien anhand der Auswertung des Adult Education Survey 2007 Präsentation der Ergebnisse der Studie „Weiterbildungs-
Freizeitmobilität älterer Menschen (Workshop am 13. Mai 2003) Zur Entwicklung und Diskussion von „guten Beispielen“ für eine nachhaltige Freizeitmobilität.
Klasse Klassenzufriedenheit Strukturmerkmale (Schultyp, Anteil Knaben, Anteil plagender Kinder) Eltern Einstellungen (Erwartungen,Attribution) Verhalten.
Nach der Erstattungsfähigkeit von Pentaerythritol tetranitrate: Auswirkungen auf die symptomatische Therapie der Angina pectoris Thomas Grimmsmann & Jean-François.
Glück Ein Projekt der M406 Lorena Hüsgen, Greta Rühl, Christian Spohr, Sandro Otto, Robin Terstegen & Markus Weckop.
Jennifer Staubmann 5 AK 2012/2013 Regressionsanalyse.
Einführung Methode Ergebnisse Zusammenfassung
Einstellung von Ärzten gegenüber Komplementärmedizin in einer ländlichen Region der Schweiz: Ergebnisse einer Umfrage Complement Med Res 2017;24:
 Präsentation transkript:

Zum Zusammenhang zwischen Sensation Seeking, Sportmotiven und sportlichen Freizeitaktivitäten Jörg Hagenah Einleitung Zuckerman (1979) definiert Sensation Seeking als “eine Verhaltensdisposition, die gekennzeichnet ist durch das Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen, komplexen Eindrücken und Erfahrungen und der dazugehörigen Bereitschaft, physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen” (Zuckerman, 1979). Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, [1] ob Sensation Seeker auch sportlich stärker motiviert und häufiger aktiv sind und [2] inwieweit die Risikosuche als Prädiktor für die Ausübung sportlicher Freizeitaktivitäten fungieren kann. Eingesetzt wurde die Sensation Seeking Skala von Gniech, Oetting und Brohl (1993), die von Burst (1999) um zwei zusätzliche Items erweitert wurde und 22 Items umfaßt. Die 354 Probanden (47,2 % weiblich; M=28,6 Jahre) sollten die einzelnen Aussagen anhand einer vierfach gestuften Ratingskala einschätzen (- 2 = trifft nicht zu bis + 2 = trifft zu). Dabei können Personen, deren Gesamtscore über dem Skalenmittelpunkt liegt als High Sensation Seeker (HSS) identifiziert werden. Sportmotive wurden durch den gMOMS-s (Hagenah, 1999) erfaßt, außerdem wurden neben soziodemographischen Daten auch sportliche Freizeitaktivitäten erfaßt. Methode Ergebnisse Tabelle 1: Mittelwerte und Standardabweichungen der Motivsubskalen (1 = spielt keine Rolle bis 7 = sehr große Rolle) für High und Low Sensation Seeker, Ergebnisse der einfaktoriellen Varianzanalyse P < 0.001 P < 0.05 P < 0.001 P < 0.01 Tabelle 2: Die mittels Regressionsanalysen ermittelten -Gewichte (* p < .05, ** p < .01, *** p < .001) sollen den Erklärungswert der Sensation Seeking und gMOMS-s Subskalen für das Ausüben sportlicher Aktivitäten darstellen Abbildung 1: Häufigkeit der sportlichen Aktivitäten (1 = nie bis 5 = sehr häufig) von High Sensation Seekern (HSS) im Vergleich zu Low Sensation Seekern (LSS) Diskussion [1] High Sensation Seeker sind sportlich motivierter (siehe Tab. 1) und betreiben häufiger sportliche Freizeitaktivitäten als Low Sensation Seeker (siehe Abb. 1). Obwohl die fehlende Repräsentativität der Stichprobe die Aussagekraft der Ergebnisse (insbesondere aufgrund des bekannten Zusammenhangs zwischen Sensation Seeking und Lebensalter) etwas relativiert, scheinen Sportaktivitätseffekte nicht nur konstruktionskonform für das Ausüben von Risikosportarten zu gelten, sondern auch für andere sportliche Betätigungsfelder. [2] Die mittels Regressionsanalysen ermittelten -Gewichte (siehe Tab. 2) sollen den Erklärungswert der Sensation Seeking und gMOMS-s Subskalen für das Ausüben sportlicher Aktivitäten darstellen. Insbesondere das Thrill and Adventure Seeking mit vitalem Risiko (TAS-vR, z.B. Risikosportarten) und das wunschbezogene Experience Seeking (ES-wu, z.B. unvorhergesehen Ereignisse) scheinen dabei als signifikante Prädiktoren fungieren zu können. Dagegen sind die Subskalen soziales ES (ES-sa, z.B. Massenveranstaltungen) und TAS ohne vitales Risiko (TAS-ovR, z.B. Sex, Musik) eher unbedeutend. Literatur: Burst, M. (1999). Zuschauerpersönlichkeit als Voraussetzung für Fernsehmotive und Programmpräferenzen. Medienpsychologie, 3, 157 – 181. Gniech, G., Oetting, O., Brohl, M. (1993). Untersuchungen zur Messung von “Sensation Seeking” (Bremer Beiträge zur Psychologie, Bd. 110). Bremen: Universität Bremen. Hagenah, J. (1999). Teilnahmemotivation von Ausdauersportlern. Unveröffentlichte Magisterarbeit. Leipzig: Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität. Zuckerman, M. (1979). Sensation Seeking beyond the optimal level of arousal. Hillsdale, N.J.: Lawrence Erlbaum. Kontakt: hagena@rz.uni-leipzig.de Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig