Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung

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 Präsentation transkript:

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung Prof. Dr. Peter Paulus Universität Lüneburg 2. Konferenz Deutsches Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung Bonn, 28. März, 16.00-18.00 Uhr

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung Perspektive der Bildungsinstitution Schule Schule als Betrieb Schule als Arbeitsplatz des Lehrers und des nicht unterrichtenden Personals Schule als Lernplatz des Schülers Schule als Lebens- und Erfahrungsraum

Qualität im Bildungswesen „Qualität meint die bewertete Beschaffenheit eines Bildungssystems, einer Schule oder einer Klasse gemessen an den in einem politischen Aushandlungsprozess gefundenen Ansprüchen und Zielvorstellungen aller am Bildungsprozess interessierten Gruppierungen (Anspruchsgruppen)“ (Dubs, 2004, S. 25)

Qualitätsmanagement im Bildungswesen „Das Qualitätsmanagement an Schulen umfasst systematisch eingesetzte Verfahren, mit denen ihre Qualität erfasst, verbessert und gesichert wird. Sein Ziel ist also die Qualitätserfassung, Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung“ (Dubs 2004, S. 14) Qualitätsmanagement wird auf der Grundlage eines intern oder extern entwickelten Konzepts in Form der Selbst- und/oder Fremdevaluation durchgeführt

Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und Bildung Bildungsqualität der Schule Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität Bildung als Koproduktion Bildung als Prozess des Aufbaus und der Vertiefung von Kompetenzen in sog. (1) kulturellen, (2) materiell-dinglichen, (3) sozialen und (4) subjektiven Bildungsdimensionen

Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und Bildung Die Kultusministerien der Länder haben begonnen, Qualitätsrahmen für Schulen zu entwickeln 9 der 16 Bundesländer haben sie veröffentlicht Dimensions- sowie Prozess- und Strukturmodelle

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung– Länderübersicht über Bildungsqualität von Schulen (1) Rahmenbedingungen (2) Schulkultur (3) Kooperation und Außenbeziehungen (4) Schulführung und Management (5) Personalentwicklung (6) Lehrern und Lernen (7) Ergebnisse und Erfolge der Schule (kurz- und langfristig) (8) Evaluation / Qualitätsmanagement

◄► ◄► ◄► ◄► ◄► ◄► Modell nach DITTON (2003) Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung Voraussetzungen Prozess Schule Prozess Unterricht Ergebnisse/ Wirkungen 1. Rahmen- bedingungen 7. Erfolge der Schule 2. Schulkultur 6. Lehren und Lernen kurzfristig langfristig 1.1. Bedingungen: (Strukturell, finanziell, materiell, personell, sozial) Bildungs-ziele (Fach-, Sozial-, Methoden-kompetenz, Persönlich-keitsbildung, Schul-abschlüsse) Weiterer Bildungs-weg (Schuleigenes Curriculum; Unterrichts-klima;Unterrichts-gestaltung; Leistungsan-forderungen; Individuelle Förderung) 3. Schulführung + -management ◄► ◄► ◄► ◄► 1.2. Intentionen: (Bildungsziele, Lehrpläne, nationale Bildungsstandards, gesellschaftliche. Erwartungen, Einstellungen, Haltungen) 4. Kooperation + Außenbeziehungen Schulzu-friedenheit Zufrieden-heit 5. Personal - entwicklung ◄► ◄► ◄► 8. Evaluation/ Qualitätsmanagement Modell nach DITTON (2003)

Gute gesunde Schule Mit Gesundheit gute Schule machen Schule nutzt gezielt evidenzbasierte Gesundheitsinterventionen („Gesundheitsqualität“), um ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag zu erfüllen („Bildungsqualität“) Neben dem allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag hat Schule auch explizit einen Gesundheitsbildungs- und Erziehungsauftrag: Schwerpunkte hier: Ernährung, Bewegung, Stress, Sucht, Gewalt („Gesundheitsbildungsqualität“)

Die gute gesunde Schule – von der Dimension zum Indikator Prozess Unterricht Qualitätsbereich (6) Lehren und Lernen Handlungsfeld (6.3) Unterrichtsgestaltung Qualitätsmerkmal (6.3.4) Pädagogisches Handeln/ Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen Mögliche Indikatoren Die Lehrkräfte sind gut vorbereitet und an den Unterrichtsgegenständen erkennbar interessiert Im Unterricht ist eine entspannte und lernanregende Arbeitsatmosphäre vorhanden Der Führungsstil der Lehrkräfte fördert die Lernbereitschaft und Motivation der Schüler Die Schüler/innen zeigen deutliches Interesse am Unterricht Angebote zum Spannungsabbau und zur Konzentrationsförderung werden bei Bedarf in den Unterrichtsprozess integriert Motorik, Körperhaltung, Konzentrations- und Entspannungsfähigkeit der Schüler werden gezielt gefördert Lehrkräfte erkennen, wenn Schüler/innen unter Belastungen leiden und reagieren darauf in abgestimmter Weise Die Lehrkräfte gehen respektvoll und fair mit den Schüler/innen um

Intern konzipiertes schulisches Qualitätsmanagement Autonomie / Eigenverantwortlichkeit der Schule Schulprogramm / Leitbild Rechenschaftspflicht

Intern konzipiertes schulisches Qualitätsmanagement - 5 Schritte (1) Schulleitung: Anstoß (2) Schulleitung: Information (3) Lehrer-/Schulkonferenzbeschluss (4) Schulinterne Projektgruppe (Konzeptentwicklung) (5) Schulkonferenz (n. DUBS 2004)

Aufbau eines schulischen Qualitätsmanagementkonzeptes 6 Fragen (1) Welche Schulbereiche sollen evaluiert werden? (2) Welche Qualität soll dem bestreffenden Schulbereich zugrunde gelegt werden? (3) Welche Erhebungsverfahren sollen bei welchen Personen eingesetzt werden? (4) Sollen selbst entwickelte oder fertig entwickelte Instrumente für die Datenerhebung eingesetzt werden? (5) Sind die Evaluation des gewählten Schulbereichs, die definierte Qualität sowie die ausgewählten Instrumente sinnvoll und führen sie zu pädagogisch reflektierten Konsequenzen? (6) Welche Maßnahmen (Schulentwicklung / Fortbildung) sind vorzusehen, wenn die Qualitätsergebnisse nicht genügen? (n. DUBS 2004)

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit paulus@uni-lueneburg.de