Wissenschaftliche Diskurse zur Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Ulf Sauerbrey, M.A. Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik Institut für Bildung und Kultur Blockseminar – WiSe 2010/11 Vierter Blocktag
Wissenschaftliche Diskurse zur ADHS Seminarplan Einführung ins Thema und Vergabe von Referaten + Dokumentarfilm Historische Aspekte abweichenden Verhaltens (AV) in der Wissenschaft - Geschichte des AV bis zum „Struwwelpeter“ - Geschichte des AV zum Artikel von George Still - Geschichte des AV bis in die 1960er Jahre - Geschichte der Behandlung von AV durch Pharmazeutika - „Minimale cerebrale Dysfunktion“ (MCD / MBD) - ADS/ADHS in diagnostischen Kriterienkatalogen (ICD-10, DSM-IV) - Was lehrt uns die Wissenschaftsgeschichte der ADHS? ADHS und die Wissenschaften heute (Ursachen, Risikofaktoren, Gründe, Diskurse) - Labeling approach: ADHS als gesellschaftliches Konstrukt - Neurobiologie, oder: Ist das Gehirn schuld an ADHS? - ADHS durch Medienmissbrauch (Fernsehen, Computer)? - ADHS durch eine verfehlte Erziehung? - ADHS aus Sicht der Psychoanalyse - „Alles genetisch, da kann man nichts machen!“ - ADHS als Folge falscher Ernährung: Allergene und Nahrungsmittelzusatzstoffe - Schadstoffe als Risikofaktoren der ADHS Offene Fragen, Kontroversen, Dokumentarfilm mit Fallbeispielen
Tagesprotokolle: - „Verlaufsprotokoll“ - Argumente und Ergebnisse mgl. Diskussionen - bis an jena.de senden oder auf DT- Workspace hochladen
Offene Fragen Kontroversen Dokumentarfilm mit Fallbeispielen
Zusammenfassung der Einsichten und Erkenntnisse
(Petermann, Niebank, Scheithauer 2004, S. 260)
ADHS durch eine verfehlte Erziehung? ADHS aus Sicht der Psychoanalyse ADHS durch Medienmissbrauch (Fernsehen, Computer)? „Alles genetisch, da kann man nichts machen!“ Neurobiologie, oder: Ist das Gehirn schuld an ADHS?
ADHS durch eine verfehlte Erziehung? ADHS aus Sicht der Psychoanalyse ADHS durch Medienmissbrauch (Fernsehen, Computer)? „Alles genetisch, da kann man nichts machen!“ Neurobiologie, oder: Ist das Gehirn schuld an ADHS? Labeling approach: ADHS als gesellschaftliches Konstrukt
ADHS durch eine verfehlte Erziehung? ADHS aus Sicht der Psychoanalyse ADHS durch Medienmissbrauch (Fernsehen, Computer)? „Alles genetisch, da kann man nichts machen!“ Neurobiologie, oder: Ist das Gehirn schuld an ADHS? Labeling approach: ADHS als gesellschaftliches Konstrukt (Allergene und Nahrungsmittelzusatzstoffe) (Schadstoffe als Risikofaktoren der ADHS)
Genetik Bildmedien Ernährung Umweltgifte Neurochemie und -physiologie Erziehung / Bindung etc.
Noch einmal: ADHS als gesellschaftliches Konstrukt
Niewöhner, Kehl, Beck 2008
Der Empiriebegriff der Psychoanalyse
Wirkt Methylphenidat auch im Vergleich mit Plazebos?
Wirkt Methylphenidat auch im Vergleich mit Plazebos? Ja. (6 Vergleichsstudien) Faraone et al. 2002
ADHS im Erwachsenenalter
Methylphenidat bei Depressionen?
ADHS bei Mädchen und Jungen - warum besteht eine ungleiche Verteilung?
Brandau 2004, S. 26
Wurde das ADHS-Gen gefunden?
Genetik und Epigenetik
Gesellschaftlicher Wandel: Tritt ADHS in Scheidungsfamilien häufiger auf?
Gesellschaftlicher Wandel: Tritt ADHS in Scheidungsfamilien häufiger auf? Ja, 3-5 mal häufiger. Kevin R. Murphy ADHD Clinic of Central Massachusetts Vgl. Murphy, Barkley 1996 Russel A. Barkley Department of Psychiatry State University of New York Upstate Medical University.
ADHS im Erwachsenenalter
Methylphenidat aus kultureller, gesellschaftlicher Sicht
Verhaltenstherapie bei ADHS
„Neurofeedback“ bei ADHS
Zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen nach einer ADHS- Diagnose Das Kind selbst, das Elternhaus und die Schule
Warnke o.J.
Das pädagogische Problem der Belohnung
vgl. Flitner 1982
Warnke o.J.
Türschilder
Ursachen der ADHS - eine Diskussion mit kontroversen Argumenten
Dokumentarfilm mit Fallbeispielen
Wissenschaftliche Diskurse zur ADHS Literatur: Asendorpf, J. (2007): Psychologie der Persönlichkeit, Berlin : Springer. Brandau, Hannes (2004): Das ADHS-Puzzle : systemisch-evolutionäre Aspekte, Unfallrisiko und klinische Perspektiven, Wien : Springer, S. 26. Faraone, S.V., Biederman, J., Roe, C. (2002): Comparative Efficacy of Adderall and Methylphenidate in Attention- deficit/Hyperactivity Disorder: A Meta-Analysis, In: Journal of Clinical Psychopharmacology 22 5, S Flitner, A. (1982): Konrad sprach die Frau Mama… Über Erziehung und Nicht-Erziehung, Weinheim : Beltz. Kliems, H.:Vita hyperactiva: ADHS als biosoziales Phänomen, In: Niewöhner, J., Kehl, C., Beck, S. (2008): Wie geht Kultur unter die Haut. Emergente Praxen an der Schnittstelle von Medizn, Lebens- und Sozialwissenschaft, Bielefeld : transcript Verlag, S Menzel, D., Wiater, W. (Hrsg.) (2009): Verhaltensauffällige Schüler. Symptome, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten, Bad Heilbrunn : Klinkhardt. Murphy, K.R., Barkley, R.A. (1996): arents of children with attention-deficit/ hyperactivity disorder: psycho logical and attentional impairment. American Journal of Orthopsychiatry 66 1, S Warnke Andreas (o.J.) : Informationsheft zum Hyperkinetischen Syndrom (HKS) für Eltern, Lehrer und Kinder. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Würzburg. Zu beziehen über: Novartis Pharma GmbH, Postfach, Nürnberg.
Wissenschaftliche Diskurse zur Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Ulf Sauerbrey, M.A. Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik Institut für Bildung und Kultur Blockseminar – WiSe 2010/11 Vierter Blocktag