BUNDESANSTALT FÜR LEIBESERZIEHUNG WIEN

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 Präsentation transkript:

BUNDESANSTALT FÜR LEIBESERZIEHUNG WIEN SPORTBIOLOGIE BUNDESANSTALT FÜR LEIBESERZIEHUNG WIEN LEHRWARTEAUSBILDUNG AF/01.2006

SPORTBIOLOGIE Verständnis des Baues und der Funktion des menschlichen Körpers Verständnis der Trainingsprinzipien Gesundheitsvorsorge und Gesundheitswiederherstellung keine „ärztliche“ Ausbildung AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Allgemeines BIOLOGIE Lehre der Lebewesen ZELLE Kleinste, selbständige Einheit des Lebens GEWEBE Zusammenschluss gleichartiger Zellen ORGAN Zusammenschluss mehrerer Gewebe MENSCH Zusammenschluss mehrerer Organsysteme AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Zelle (schematisch) Zellkern Mitochondrien Zelleinschlüsse Zellmembran Zellflüssigkeit AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Gewebe Fettgewebe Oberflächengewebe (Bauchfell) Muskelgewebe AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Reizanpassung (Trainings-) Reiz morphologisch Anpassung funktionell Hypertrophie Hyperplasie (Einzelzelle wird größer) (Zellvermehrung) z.B.: Muskelzelle z.B.: Blut AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Regeneration Verletzung Regeneration (Defektheilung) ZELLTEILUNG Ausnahmen: Nerven Knorpel AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme ORGANSYSTEM = funktionelle Einheit mehrerer Organe Arbeitsteilung und Spezialisierung HERZ und KREISLAUFSYSTEM ATMUNGSSYSTEM HARN – und GESCHLECHTSORGANE VERDAUUNGSSYSTEM BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme HERZ und KREISLAUFSYSTEM ATMUNGSSYSTEM HARN – und GESCHLECHTSORGANE VERDAUUNGSSYSTEM BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Aufgaben  Transport O2, CO2, Wasser, Nährstoffe, Hormone, Abwehrstoffe, Medikamente,...  Regulation Wärme, Wasser, Blutdruck, pH  Abwehrstoffe  Blutgerinnung AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / Anatomie (1) AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / Bestandteile Herzbeutel (BG) Herzmuskel Herzkranzgefässe Herzklappen (BG) Reizleitungssystem (NG) HERZ AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz (schematisch) re. VH li. VH re. K li. K AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / Anatomie (2) AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / Physiologie (1) Rechtes Herz  Lungenkreislauf (niederer Druck) Linkes Herz  Körperkreislauf (höherer Druck) Diastole = Auffüllphase Systole = Auswurfphase Blutdruck (RR): 120 (syst.) / 80 (diast.) Individuelle Größe ! Puls: tastbare systolische Druckwelle AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / Physiologie (2) Steuerung (unwillkürlich) Herz - Kreislaufzentrum Reizbildungszentrum(Sinusknoten) Blutgefässe  Herzstillstand Bewusstlosigkeit TOD  O2  AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / Physiologie (3) (Durchschnittswerte in Ruhe)  Herzfrequenz (HF) 60 – 90 / min. Belastung  Ausdauertraining !!  Schlagvolumen (SV) 75 ml / Schlag Belastung   Herzminutenvolumen (HMV) 5 l / min. Belastung  leistungsentscheidende Größe !!  Blutdruck (RR) 90 – 140 / 60 – 85 Belastung   Elektrokardiogramm (EKG) Registrierung elektrischer Veränderungen bei Herzmuskelaktionen  Ergometrie = EKG unter definierter Belastung AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / kurzfristige Anpassung „frequenzbetont“ HF (2,5 x) HMV (4 – 5 x) SV (2 x) RR (200 / 90) HKS IST LIMITIEREND FÜR AUSDAUERLEISTUNG ! ! AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Herz / langfristige Anpassung „volumsbetont“  morphologisch HYPERTROPHIE 2 x  funktionell Leistungssteigerung Ökonomie (in Ruhe) HF  SV  RR  SV max. (2 x) HF max. ( ) HMV max.  (2 x) O2 Verbrauch  AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM „Sportherz“ = leistungsfähige, trainingsbedingte Anpassung des Herzmuskels ! AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blutgefässe / Anatomie KLEINER (LUNGEN-) KREISLAUF re. Kammer  Lunge  li. Vorhof Arterien: O2  CO2  Venen: O2  CO2  GROSSER (KÖRPER-) KREISLAUF li. Kammer  Körperorgane  re. Vorhof Arterien: O2  CO2  Venen: O2  CO2  AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blutgefässe / Pulstaststellen Halsschlagader Armschlagader Herzspitzenstoß AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blutgefässe / Physiologie  Venen Niederdrucksystem ca. 75% des Blutvolumens Klappen in den Beinvenen  Arterien Kaliberänderung durch glatte Muskelzellen AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blutgefässe / kurzfristige Anpassung UMVERTEILUNG des Blutvolumens Muskulatur 20% Muskulatur 90% Blutvolumen begrenzt ( kein Sport unmittelbar nach dem Essen ) ! AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blutgefässe / langfristige Anpassung O2 Versorgung  Kapillargefässe  peripherer Widerstand  AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blut / Aufgaben  Gastransport O2, CO2  Stofftransport Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Hormone, Medikamente  Infektionsabwehr Antikörper, Abwehrzellen  Blutgerinnung  Pufferung Milchsäure  Wärmeregulation Hautdurchblutung  „Abwärme“  Wasserhaushalt AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blut / Anatomie Blutzellen (40%) Blutflüssigkeit (60%) Gesamtblutmenge ca. 5 – 6 Liter AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blutbild Rote Blutkörperchen 3,5 – 5,5 Mio./μl (Erythrozyten) O2 – Transport Hämoglobin 11,6 – 16 g/dl Hämatokrit 36 – 48% Weiße Blutkörperchen 4.000 – 10.000/μl (Leukozyten) Abwehr Blutplättchen 150.000 – 400.000/μl (Thrombozyten) Gerinnung AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blut / kurzfristige Anpassung Pufferkapazität  stabiler Blut-ph-Wert trotz Laktat AF/01.2006

HERZ und KREISLAUFSYSTEM Blut / langfristige Anpassung Gesamtblutmenge  (Hyperplasie) O2 – Transportkapazität  HÖHENTRAINING Anzahl rote Blutkörperchen  pO2  O2 – Transportkapazität  Leistung  Enzymaktivitäten  AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme  HERZ und KREISLAUFSYSTEM ATMUNGSSYSTEM HARN – und GESCHLECHTSORGANE VERDAUUNGSSYSTEM BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Aufgaben  Gasaustausch (O2, CO2)  Ausscheidung (Wasserdampf) ÄUSSERE ATMUNG O2 CO2 ARTERIELLES BLUT VENÖSES BLUT O2 CO2 INNERE ATMUNG AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Anatomie / schematisch Kehlkopf Luftröhre Bronchien Lungenbläschen (Alveolen) AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Anatomie / röntgenologisch AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Anatomie / Lungenbläschen Lungengewebe (Lichtmikroskop) Alveole (EM) Lungengewebe (Elektronenmikroskop) Atemaktive Oberfläche ca. 80 m2 AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Physiologie / Steuerung Atemzentrum (CO2-Rezeptoren) Atemmuskulatur unwillkürlich willkürlich AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Physiologie / Belüftung (Ventilation) BRUSTATMUNG Brustkorberweiterung (aktiv-Atemmuskeln) Einatmung Brustkorbverkleinerung (passiv-Schwerkraft) Ausatmung Lungenfell Rippenfell + Muskulatur BAUCHATMUNG Zwerchfellkontraktion Einatmung Zwerchfellerschlaffung Ausatmung Zwerchfell AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Pneumothorax AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Physiologie / Diffusion passiver, physikalischer Vorgang ! CO2 O2 AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM Physiologie / Perfusion = Durchblutung AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM atemphysiologische Werte  Atemzugvolumen 0,5 l bei Belastung   Atemfrequenz 16 – 20 / Min. bei Belastung   Atemminutenvolumen 8 – 10 l bei Belastung   Vitalkapazität 3 – 5 l  Forciertes Exspirationsvolumen 70% der VK innerhalb der 1. Sek.  Sauerstoffaufnahme 300 ml / Min. bei Belastung   Residualvolumen 1 – 2 l  Todraum 150 ml AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM kurzfristige Anpassung Perfusion  Diffusion  (passiv, entsprechend Druckgradienten) Ventilation  Atemfrequenz  Atemzugvolumen  Atemminutenvolumen  Sauerstoffaufnahme  ATMUNGSSYSTEM IST NICHT LIMITIEREND FÜR AUSDAUERLEISTUNG ! ! AF/01.2006

ATMUNGSSYSTEM langfristige Anpassung  morphologisch 2 x  funktionell Vitalkapazität  Atemminutenvolumen  Sauerstoffaufnahme  in Ruhe: Atemfrequenz  Atemzugvolumen  AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme  HERZ und KREISLAUFSYSTEM  ATMUNGSSYSTEM HARN – und GESCHLECHTSORGANE VERDAUUNGSSYSTEM BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

HARNORGANE Aufgaben  Ausscheidung wichtigstes Ausscheidungsorgan ! Dopingkontrollen  Regulation Wasser Mineralstoffe Säure – Basen – Haushalt Nierenversagen  Wasserstau  Herzversagen  Harnvergiftung (Urämie) AF/01.2006

HARNORGANE Anatomie Nieren Harnleiter Harnblase Harnröhre AF/01.2006

HARNORGANE Physiologie (1)  Nieren sehr gut durchblutet  hohe Empfindlichkeit bei Kreislaufproblemen  filtern H2O, Schlacken- und Schadstoffe  Harn in Blase gesammelt  Harnmenge von Trinkmenge abhängig  Blasenentleerung willkürlich AF/01.2006

HARNORGANE Physiologie (2) Wasserbilanz Körper besteht zu 60% aus Wasser (2/3 intrazellulär) tgl. ca. 2,5 l Verlust (Harn, Lunge, Haut, Stuhl) 50% Wasser durch feste Nahrung zugeführt Überschüsse / Defizite  Nieren Training: 2 l Wasserverlust  Leistung  kein „reines“ Wasser trinken  elektrolytreiche Getränke ! Elektrolytbilanz Spurenelemente (Na, K, Ca, Mg) wichtig f. Stoffwechsel normale Mischkost ausreichend bei großem Flüssigkeitsverlust  Elektrolyte zuführen ! Vitaminbilanz unentbehrliche Nahrungsbestandteile AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme  HERZ und KREISLAUFSYSTEM  ATMUNGSSYSTEM  HARN – und GESCHLECHTSORGANE VERDAUUNGSSYSTEM BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN „Energie“ LUNGE ENERGIE HERZ-KREISLAUF VERDAUUNG AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Aufgaben Aufnahme Nahrungs – Verarbeitung Ausscheidung AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Anatomie Mundhöhle Ohrspeicheldrüse Speiseröhre Leber Magen Gallenblase Bauchspeicheldrüse Zwölffingerdarm Dünndarm Mastdarm Dickdarm AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Physiologie Nahrungsmittel MAGEN-DARM-TRAKT Verdauungs- säfte Ballaststoffe ZUCKER EW FETT Pfort ader (Glykogen) Ausscheidung (Glykogen + + Fett) AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiebilanz Energiezufuhr Energieverbrauch Grundumsatz + Arbeitsumsatz Gesamtenergiebedarf Trainingsumsatz  Kalorientabellen  Gewichtskontrolle AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Nährstoffbilanz ZIEL: ausgewogenes Verhältnis von KH, Fett und EW  Kohlenhydrate (ca. 55%) Hauptenergieträger im Sport Wettkampftag  Fette (ca. 30%) Hauptenergieträger i. Alltag u. Ausdauersport > 60 Min. Lebenswichtige (essentielle) ungesättigte Fettsäuren fettlösliche Vitamine in „versteckter“ Form (z.B.: Wurst, Käse,...)  Eiweiß (ca. 15%) Grundbaustein des Lebens alle Abbau- und Aufbauvorgänge lebenswichtige (essentielle) Aminosäuren normal: 1g/kg KG Krafttraining  Ausgeglichene Nährstoffbilanz durch ausgewogene Mischkost ! ! AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung (1) 1. Schritt: NAHRUNGSSYNTHESE Grundbausteine  ENERGIEVERBRAUCH tierische u. pflanzliche Zellen Nährstoffe (enthalten Bindungsenergie) ZUCKER EW FETT NAHRUNG AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung (2) 2. Schritt: NAHRUNGSAUFBEREITUNG NAHRUNG  ENERGIEVERBRAUCH Aufnahme Verdauungssystem  ENERGIEVERBRAUCH Spaltung GLUCOSE AS FETT Pfortaderkreislauf AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung (3) 3. Schritt: ENERGIEGEWINNUNG ATP = Adenosin-tri-phosphat  anaerob (ohne Sauerstoff)  aerob (mit Sauerstoff) 1 Mol Glukose 2 Mol ATP + Laktat 1 Mol Glukose 38 Mol ATP + CO2 + H2O 1 Mol Fett 44 – 129 Mol ATP + CO2 + H2O (rasch, begrenzt) (langsam, „unbegrenzt“) AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung (4) 4. Schritt: ENERGIEFREISETZUNG „energiereiche Phosphate“ ATP = Adenosin-tri-phosphat KP = Kreatin-phosphat 1 – 2 Sekunden Arbeit: ATP ADP + ENERGIE 3 – 9 Sekunden Arbeit: KP + ADP Kreatin + ATP ATP-ase Kreatininkinase AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung (5) AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung / Ausdauerformen Energie- O2 Laktat -quelle -bereitstellung Intensität Kapazität  anaerobe, alaktazide A. Ø Ø KP sofort max. min.  anaerobe, laktazide A. Ø  Zucker schnell hoch Laktat  intensive, aerobe A.  Ø Zucker langsam mittel groß  extensive, aerobe A.  Ø Fette sehr langsam gering sehr groß AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Energiegewinnung / Laktat Laktat (Milchsäure) aus anaerober Glykolyse enthält noch Bindungsenergie (Herzmuskel !) Laktat   Blut-ph   Stoffwechselstop Abbau unter O2-Verbrauch (entsprechend „Sauerstoffschuld“) „aerobe Schwelle“ (2 mmol/l) Übergang aerober Fett- zum aeroben KH-Abbau Grundlagenausdauer ! „anaerobe Schwelle“ (4 mmol/l) Übergang aerober KH- zum anaeroben KH-Abbau max. mögliche aerobe Ausdauer ! AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Laktat-Leistungs-Kurve anaerobe Schwelle aerobe Schwelle Training  Rechtsverschiebung der Laktat-Leistungs-Kurve AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Stresstheorie / Anpassungsreaktion ATP Herz-Kreislauf  Atmung  Energiebereitstellung  KP  Glukose  Laktat   ALARMREAKTION  ERHOLUNG (Kompensation) Laktat  HF  ATP ATP  ANPASSUNG (steady state)  ERMÜDUNG AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Stresstheorie / Überreaktion ATP ÜBERKOMPENSATION vor ATP Belastung nach  Reizschwelle  max. steady state  Erholungsphase  Schlechter Trainingszustand AF/01.2006

VERDAUUNGSSYSTEM Leistungssteigerung TRAININGSREIZE       ÜBERKOMPENSATIONS-PHASEN Trainings- zustand Zeit AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme  HERZ und KREISLAUFSYSTEM  ATMUNGSSYSTEM  HARN – und GESCHLECHTSORGANE  VERDAUUNGSSYSTEM BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

BEWEGUNGSAPPARAT Allgemeines  Körperhaltung  Fortbewegung passiver aktiver Bewegungsapparat Knochen Muskeln Knorpel Sehnen Gelenke Sehnenscheiden Bänder Schleimbeutel AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Knochen / Aufgaben  Schutzfunktion  Gerüstwerk  Erscheinungsbild AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Knochen / Anatomie Knochenbälkchen mit Knochenmark Gelenksknorpel Endstück mit Gelenksfläche Wachstumsfugen Knochenhaut Endstück mit Gelenksfläche Mittelstück kompakte Hülle Fettmark AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Knochen / Knochenformen platter Knochen (Schulterblatt) langer Röhrenknochen (Oberarm) würfelförmiger Knochen (Wirbelkörper) kurze Röhrenknochen (Finger) luftgefüllte Knochen (Gesichtsschädel) AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Knochen / Physiologie  Knochenzellen bilden harte Knochengrundsubstanz  Knochenbälkchen entsprechend Trajektionslinien  Röhrenknochen knorpelig vorgebildet  Wachstums“fugen“ für Längenwachstum (bis zur Pubertät)  Knochenhaut für Dickenwachstum, Bruchheilung Knochen ist lebendes, anpassungsfähiges Organ ! ! AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Gelenke / Aufgaben  Funktionelle Aufteilung des Körpers in kleine Teile  Voraussetzung für die Vielfalt an Bewegungen AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Gelenke / Anatomie Gelenkspfanne Gelenkskapsel Gelenksspalt mit Gelenksflüssigkeit Gelenksinnenhaut Gelenkskopf Gelenksknorpel AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Gelenke / Physiologie  Bewegungsausmaß gegeben durch: Gelenksflächen Bänder Muskulatur  Gelenksknorpel und Gelenksflüssigkeit ermöglichen reibungsloses Gleiten  Gelenksknorpel fängt Druckbelastung auf  Ernährung des Gelenksknorpels über Gelenksflüssigkeit  Gelenksknorpel praktisch nicht regenerationsfähig Beweglichkeit   Knorpelschaden Schmerzen  AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Gelenke / funktionelle Einteilung (1)  einachsige Gelenke z.B.: Fingerendgelenke, Ellenbogengelenk  Beugen – Strecken  zweiachsige Gelenke z.B.: Handgelenk [„Eigelenk“], Fingergrundgelenke  Beugen – Strecken  kleinfinger- und daumenwärts Abspreizen  dreiachsige Gelenke z.B.: Schultergelenk [„Kugelgelenk“  Bewegungsumfang ] Hüftgelenk [„Nussgelenk“  Stabilität ]  Vor- und Rückführen  Außen- und Innenrotation  Abspreizen und Heranführen AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Gelenke / funktionelle Einteilung (2) linkes Schultergelenk linkes Hüftgelenk AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Gelenke / Anpassung Bewegungsumfang  durch Dehnung der Muskulatur Belastbarkeit der Gelenke NICHT verbesserbar (Knorpel !) Schutz  Muskulatur Verletzung  Systematisches Aufbautraining Gelenke : Grenzen der Belastbarkeit im Hochleistungssport ! ! AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bandapparat / Aufgaben  Verstärkung der Gelenkskapsel  Bandapparat + Muskulatur sichern und hemmen das Gelenk AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bandapparat / Anatomie straffes Bindegewebe außerhalb der Gelenke AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bandapparat / Physiologie straffes Gewebe  Elastizität , Festigkeit  statische Verstrebung erspart Muskelarbeit schlecht durchblutet  gut und entsprechend lange aufwärmen höhere Reißfestigkeit als Muskelgewebe Bänder unterliegen sehr hohen funktionellen Beanspruchungen ! AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bandapparat / Anpassung  Stärkung der Bänder (Hypertrophie) regelmäßiges Training  Elastizität , Festigkeit  ständige Überlastung  Abnützungserscheinungen, Verletzungsgefahr  AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Lagebezeichnungen kopfwärts mittewärts seitwärts rechts links fußwärts AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bewegungsbeschreibungen Außen-  Drehbewegung (Rotation) Innen-  Beugen / Strecken (Flexion) (Extension) im Hüft- und Schultergelenk: Vorführen (Anteversion) Rückführen (Retroversion)  Abspreizen / Heranführen (Abduktion) (Adduktion) AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett Schädel Schultergürtel Brustkorb (Rippen,Brustbein, BWS) Obere Extremität (Arm) Wirbelsäule Beckengürtel Untere Extremität (Bein) AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / Wirbelsäule (1) zentrales Achsenskelett Schutz für Rückenmark Kopf, Brustkorb, Schulter- und Beckengürtel gelenkig miteinander verbunden 24 Wirbelknochen: Wirbelbogen Gelenksflächen Dornfortsatz Querfortsatz Wirbelloch Wirbelkörper AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / Wirbelsäule (2) 7 Halswirbel „Doppel – S“ – Form  Muskelarbeit   Belastungsstöße  12 Brustwirbel (tragen Rippen)  Stabile Körperachse gute Beweglichkeit: 1.)Rotation (Rumpfdrehung) 2.)Seitwärtsneigung (Rumpfbeugen seitwärts) 3.)Beugen / Strecken (Rupfbeugen vor- und rückwärts) Bandscheiben 5 Lendenwirbel Kreuzbein Steißbein AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / obere Extremität Schultergelenk beweglichstes Kugelgelenk schwacher Bandapparat (Luxation !) starke Muskelschlingen Schlüsselbein SCHULTER-GÜRTEL Schulterblatt Oberarmknochen Ellenbogengelenk kombiniertes Gelenk Beugen / Strecken Teile der Handwendebewegung Speiche Elle Handwurzelknochen Mittelhandknochen Fingerknochen Handgelenk Beugen / Strecken Kleinfinger- / daumenwärts Abspreizen Teile der Handwendebewegung AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / untere Extremität Hüftgelenk „Nussgelenk“ (Stabilität  Beweglichkeit ) starker Bandapparat Kreuzbein BECKEN- GÜRTEL Beckenknochen Kniegelenk Beugen / Strecken gebeugt: Rotation komplizierter Bandapparat häufige Verletzungen Oberschenkelknochen Schienbein Wadenbein Oberes u. unteres Sprunggelenk 2 Scharniergelenke oberes SG: Beugen / Strecken unteres SG: seitl. Verkanten keine Fußwendebewegung Fußwurzelknochen Mittelfußknochen Zehenknochen AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / Kniegelenk (1) Re. Kniegelenk (vorne) Seitenbänder verhindern seitliches Aufklappen sichern das gestreckte Kniegelenk Kreuzbänder verhindern vor- und nach hinten Gleiten des Oberschenkels am Unterschenkel sichern das gebeugte Kniegelenk Menisken 2 Stück pro Gelenk ermöglichen großflächigen Kontakt der Gelenksflächen Kniescheibe leitet Zugkräfte des Unterschenkelstreckers über das Kniegelenk zum Schienbein v.KB h.KB ä.SB i.SB äußerer Meniskus innerer AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / Kniegelenk (2) RÖ / MRT  Fuß- Skelett AF/01.2006

PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT Skelett / Fuß  elastisches Gebilde  gesichert durch Bänder und Muskeln  Fußgewölbe fangen Druckbelastungen auf  Schäden an Fußgewölben  Schmerzen QUER- GEWÖLBE LÄNGS- GEWÖLBE normal Plattfuß AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Aufgaben  Körperhaltung und Bewegung statisch Motor des Bewegungsapparates dynamisch  Blutzirkulation Muskelpumpe  Körperwärme Abwärme der Muskelarbeit  Aussehen ca. 40% des KG sind Muskeln  Schutzfunktion passiv / dynamischer Weichteilschutz (Bauch) dynamische Schutzfunktion für Gelenke, Bänder, Knochen (Muskelhemmung, Zuggurt) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskelaufbau (1) Muskelzelle (+Myofibrillen) Muskelfaser Muskelfaserbündel Faszie Sehnen MUSKEL AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskelaufbau (2)  bei Bewegungen immer mehrere Muskeln beteiligt  Antagonist gegensätzliche Bewegungen  Agonist (Synergist) gleichsinnige Bewegungen AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskelgewebetypen glatter Muskel Herzmuskel Skelettmuskel Ermüdbarkeit – – + Beeinflussbarkeit – – + AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskelphysiologie  max. 40% aller Muskelzellen gleichzeitig kontrahiert  fliegender Wechsel mit ruhenden Muskelzellen  bei Reflexen/elektr. Strom bis zu 100% (Zerreißungen)  Kraftentwicklung streng ökonomisch  Grundspannung = Muskeltonus Muskeltonus  Energieverbrauch Arbeitsleistung „elektrischer“ Reiz  Verkürzung (ca. 30%) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskelfasertypen ATP-ase Myoglobin Ermüdung Zuckungstyp Mitochondrien  schnelle (Fast Tension, „weiße“) +++ + rasch rasch anaerob ! Springer, Sprinter, Werfer  langsame (Slow Tension, „rote“) + +++ langsam langsam aerob ! Ausdauersportarten  unterschiedlicher Gehalt der Muskelfasertypen im Muskel AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskel / kurzfristige Anpassung SYNCHRONISATION (ca. 40%) gleichzeitige Aktivität der minimal benötigten Muskelzellen AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Muskel / langfristige Anpassung  morphologisch Neubildung von Myofibrillen (Hypertrophie) (Hyperplasie nur bei Spitzenkraftsportlern)  funktionell Synchronisation  Verbesserung der Nerven – Muskelkoordination (= Lerneffekt) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hilfseinrichtungen  Sehnen  Sehnenscheiden  Muskelbinden (Faszien)  Schleimbeutel AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hilfseinrichtungen / Sehnen verankern Muskel am Knochen festes Fasergewebe  hohe Zugfestigkeit Anpassungsfähigkeit sehr beschränkt schlecht durchblutet  langsame Heilung ständige Überlastung  schmerzhafte Entzündung und Bewegungseinschränkung AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hilfseinrichtungen / Sehnenscheiden fixieren Sehnen, verhindern Abheben (=Führungsröhre) derbe Röhren, innen zarte Haut reibungsloses Gleiten ständige Überlastung  schmerzhafte Entzündung und Bewegungseinschränkung AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hilfseinrichtungen / Sehnenscheiden FASZIEN Muskelhüllen aus straffem Bindegewebe Führungsrinne für Muskel AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hilfseinrichtungen / Schleimbeutel flüssigkeitsgefüllte Säckchen Polster für Muskel u. Sehnen über Knochenvorsprüngen Reibung  ständige Überlastung  schmerzhafte Entzündung und Bewegungseinschränkung AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT oberflächliche Rückenmuskeln (1) 1. KAPUZENMUSKEL Ursprung: Hinterkopf, HWS, BWS Ansatz: Schultergürtel Funktionen: obere Fasern: Schultergürtel  mittlere Fasern: Schulterblätter mittewärts untere Fasern: Schultergürtel   Zieh- und Hebebewegungen  Armkreisen (Schulterblattdrehung) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT oberflächliche Rückenmuskeln (2) 2. BREITER RÜCKENMUSKEL Ursprung: BWS, LWS, Beckengürtel Ansatz: Oberarm Funktionen: gehobener Arm  Arm senken herabhängender Arm  Arm rückführen abgespreizter Arm  Arm heranführen  Zug- und Schlagwurfbewegungen  Klimmzug AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT tiefe Rückenmuskeln 3. RÜCKENSTRECKERMUSKELN Ursprung: ganze Wirbelsäule Ansatz: nächsthöhere(r) Wirbel/Rippe Funktionen: beidseitig  Streckung der WS einseitig  Rumpfdrehung, Seitwärtsbeugung  aufrechte Körperhaltung  Bewegungen der WS / des Rumpfes AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Rückenmuskulatur - Zusammenfassung  Streckung und Aufrechthaltung der WS (aufrechter Gang !)  Rumpfbewegungen  Schultergürtel und Schultergelenk  Antagonist = Bauchmuskulatur  Haltungsschäden (gezielte Stärkung der Rückenmuskeln)  Überbeanspruchung / Verletzungen der WS  muskuläre „Zwangsruhestellung“ (schmerzhaft !) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bauchmuskulatur 3 paarige Schichten muskulös – sehniges Muskelkorsett Schutz der Bauchorgane Bauchpresse (Husten, Niesen, Stuhlgang) Rumpfbewegungen 1. Schicht: gerader und äußerer, schräger Bauchmuskel (reliefbildend) 2. Schicht: innere, schräge und quere Bauchmuskeln AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT oberflächliche Bauchmuskeln (1) 1. GERADER BAUCHMUSKEL Ursprung: Brustbein und Rippen Ansatz: Schambein  3 sehnige Unterbrechungen („Waschbrett“) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT oberflächliche Bauchmuskeln (2) 2. ÄUSSERER, SCHRÄGER BAUCHMUSKEL Ursprung: untere Rippen („zick – zack Linie“ mit vorderem Sägemuskel) Ansatz: Darmbein, gerader Bauchmuskel AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Bauchmuskulatur / Funktionen  gekreuzte Verlaufsrichtung  4 Muskeln – funktionell einheitlicher Muskel fixiertes Becken: Rumpfbeugen vorwärts fixierter Brustkorb: Becken heben einseitige Kontraktion: Rumpfbeugen seitwärts Rumpfdrehen Rumpfbeugen rückwärts = Antagonisten der Rückenstrecker AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Schultergürtelmuskulatur 1. KAPUZENMUSKEL 2. VORDERER SÄGEMUSKEL Ursprung: Rippen („zick – zack Linie“ mit äußerem, schrägem Bauchmuskel) Ansatz: Schulterblatt Funktionen: Schulterblattfixation dreht Schulterblatt n. vorne, kippt Schulterhöhe nach oben fixierter Schultergürtel  Atemhilfsmuskel  Fixation des Armes am Rumpf  Armheben über Horizontale AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Schultergelenksmuskulatur (1) 1. GROSSER BRUSTMUSKEL Ursprung: Schlüsselbein, Brustbein Ansatz: Oberarm Funktionen: hochgehaltener Arm  Arm senken abgespreizter Arm  Arm heranführen fixierter Arm  Rumpf hochziehen fixierter Schultergürtel  Atemhilfsmuskel  Wurf- und Schlagbewegungen  Hochdrücken in den Stütz  Klimmzug AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Schultergelenksmuskulatur (2) 2. DELTAMUSKEL Ursprung: Schlüsselbein, Schulterhöhe, Schulterblatt Ansatz: Oberarm (außen) Funktionen: hebt Arm n. vorne (Vorführung) hebt Arm zur Seite (Abspreizung) führt Arm n. hinten (Rückführung)  wichtigster Schultergelenksmuskel  alle Bewegungen (b.s. Schwimmen)  einziger Muskel f. Vorführung + Abspreizung über Horizontale AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Schultergelenksmuskulatur (3) 3. UNTER – u. OBERGRÄTENMUSKEL Ursprung: Schulterblattrückfläche Ansatz: Oberarm Funktionen: Armaußendreher (stärkster !) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Schultergelenksmuskulatur (4) 4. UNTERSCHULTERBLATTMUSKEL Ursprung: Schulterblattvorderfläche Ansatz: Oberarm Funktionen: Arminnendreher (stärkster !)  Innendreher doppelt so stark wie Außendreher ! (Judo, Ringen !) 5. BREITER RÜCKENMUSKEL AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Ellenbogengelenksmuskulatur (1) 1. ZWEIKÖPFIGER ARMBEUGER (=BICEPS) Ursprung: Schultergürtel (Schulterblatt) Ansatz: Speiche Funktionen: Unterstützung im Schultergelenk Ellenbogenbeuger Auswärtsdreher (Handwendebewegung)  zweigelenkiger Muskel  Klimmzüge im Kammgriff leichter als im Ristgriff (auswärts gedreht mehr Kraftentwicklung !)  Armbeuger 1,5 mal stärker als Strecker  Trage-, Zug- und Kletterbewegungen 2 1 AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Ellenbogengelenksmuskulatur (2) 2. DREIKÖPFIGER ARMSTRECKER (TRICEPS) Ursprung: Schultergürtel (Schulterblatt), Oberarmknochenrückseite Ansatz: Ellenhaken Funktionen: Unterstützung im Schultergelenk (Heranführung) Ellenbogenstrecker (einziger !)  kräftige Armstreckung (Kugelstoßen, Boxen, Schwimmen)  Fixierung der Armstellung (Turnen) 3 2 1 AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Unterarmmuskulatur (1) 1. BEUGERGRUPPE Ursprung: innerer Oberarmknorren, Unterarm Ansatz: Mittelhandknochen, Finger Funktionen: Beugung im Handgelenk und Fingergelenke Hand kleinfingerwärts / daumenwärts abspreizen Einwärtsdreher (Handwendebewegung)  Muskelbäuche oberes Drittel, lange Sehnen unteres Drittel  kräftiger Fingerabdruck (Turnen, Kugelstoßen, Speerwerfen)  „Speerwerferellenbogen“ AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Unterarmmuskulatur (2) 2. HINTERE STRECKERGRUPPE Ursprung: äußerer Oberarmknorren, Unterarm Ansatz: Mittelhandknochen, Finger Funktionen: Streckung im Handgelenk und Fingergelenke Hand kleinfingerwärts / daumenwärts abspreizen Auswärstdreher (Handwendebewegung)  Strecker schwächer als Beuger  kräftige Handgelenksstreckung (Tennis, Fechten)  „Tennisellenbogen“  Strecker und Beuger fixieren gemeinsam die Hand im Stütz AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Unterarmmuskulatur (3) 3. SEITLICHE STRECKERGRUPPE Ursprung: Oberarm Ansatz: Mittelhandknochen Funktionen: unterstützen Streckung und Abspreizung im Handgelenk Unterstützung im Ellenbogengelenk AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hüftgelenksmuskulatur (1) 1. GROSSER GESÄSSMUSKEL Ursprung: Hüftbein, Kreuzbein Ansatz: Oberschenkelknochen Funktionen: Streckung im Hüftgelenk Außendrehung des Oberschenkels Abspreizung des Oberschenkels  dynamisch: Springen, Laufen, Stiegensteigen  statisch: verhindert Kippen d. Oberkörpers nach vorne  Antagonist des Lendendarmbeinmuskels  Beinaußendrehung (Eislaufen, Brustschwimmen, Ballsportarten) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hüftgelenksmuskulatur (2) 2. MITTLERER GESÄSSMUSKEL Ursprung: Hüftbein Ansatz: großer Rollhügel Funktionen: Abspreizung des Oberschenkels  vom Großen Gesäßmuskel bedeckt  Grätschsprung  Lähmung  „Watschelgang“  bei gebeugter Hüfte Kraftentwicklung  AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hüftgelenksmuskulatur (3) 3. LENDENDARMBEINMUSKEL Ursprung: LWS, Darmbein Ansatz: kleiner Rollhügel Funktionen: Beuger im Hüftgelenk fixiertes Becken u. Oberschenkel: Beugung der LWS  liegt im Bauchraum  wichtigster Laufmuskel (Schrittlänge !)  Ristschuss beim Fußball  Antagonist des Großen Gesäßmuskels  unterstützt Rumpfbeugen nach vorne AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Hüftgelenksmuskulatur (4) 4. SCHENKELANZIEHER (ADDUKTOREN) Ursprung: Schambein Ansatz: Oberschenkelschaft, Schienbein (Innenseite) Funktionen: abgespreiztes Bein heranführen Innendrehung des Oberschenkels Unterstützung im Kniegelenk  Laufen, Reiten, Schifahren  Richtungswechselbeschleunigung (Finte bei Ballsportarten)  Balancieren Becken a. Standbein (mit Mittlerem Gesäßmuskel !)  Dehnungsübungen  Verletzungen   2 x so stark wie Abspreizer AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Kniegelenksmuskulatur (1) 1. VIERKÖPFIGER SCHENKELSTRECKER (QUADRICEPS) Ursprung: Beckenknochen, Oberschenkelvorderseite Ansatz: Schienbein (via Kniescheibe) Funktionen: Streckung im Kniegelenk hält Rumpflast bei gebeugtem Knie verhindert Einknicken bei gestrecktem Knie Unterstützung im Hüftgelenk  kräftigster Muskel des Menschen  Laufen, Springen, Gewichtheben,...  bei gebeugtem Hüftgelenk Kraftentwicklung  2 3 4 1 AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Kniegelenksmuskulatur (2) 2. ZWEIKÖPFIGER SCHENKELBEUGER Ursprung: Sitzbein, Oberschenkelknochen Ansatz: Wadenbeinköpfchen Funktionen: beugt im Kniegelenk Unterschenkelaußendreher unterstützt Streckung im Hüftgelenk 1 2 AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Kniegelenksmuskulatur (3) 3. PLATTSEHNENMUSKEL Ursprung: Sitzbein Ansatz: Schienbein (Innenseite) Funktionen: Beugt im Kniegelenk Unterschenkelinnendreher unterstützt Streckung im Hüftgelenk  Kniegelenksbeuger 1/3 Kraft der Strecker  Gehen, Laufen (Stützphase)  zweigelenkige Muskeln  gleichzeitig Dehnung und Kontraktion (Verletzungsgefahr !) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Unterschenkelmuskulatur (1) 1. VORDERE STRECKERGRUPPE Ursprung: Schien- und Wadenbeinvorderfläche Ansatz: Mittelfußknochen, Zehenendglieder Funktionen: Streckung oberes Sprunggelenk (= Vorfuß heben) unteres Sprunggelenk: heben innerer / äußerer Fußrand Zehengelenksstreckung  verhindern beim Gehen Streifen d. Spielbeines am Boden  Standbein: zieht Unterschenkel nach vorne  Anfang der Abdruckphase  Muskelbäuche oberes Drittel, lange Sehnen unteres Drittel AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Unterschenkelmuskulatur (2) 2. SEITLICHE WADENMUSKELN Ursprung: Wadenbein Ansatz: Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen Funktionen: oberes Sprunggelenk: Unterstützung bei der Beugung unteres Sprunggelenk: hebt äußeren Fußrand  Sicherung des Fußgewölbes (mit Streckergruppe: „Steigbügel“)  Sicherung der Fußauflage (unebenes Gelände)  exakte Fußhaltung (Turnen, Eiskunstlauf) AF/01.2006

AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT Unterschenkelmuskulatur (3) 3. HINTERE WADENMUSKELN Ursprung: Oberschenkel, Schienbein, Wadenbeinrückfläche Ansatz: Fersenbein, Fußwurzelknochen, Zehenendglieder Funktionen: oberes Sprunggelenk: beugen unteres Sprunggelenk: heben d. inneren Fußrandes Beugung in den Zehenendgliedern  unterstützen Beugung im Kniegelenk  Fußabdruck / Fußabrollen  Gehen, Laufen, Springen  bei gestrecktem Kniegelenk Kraftentwicklung   4 x so stark wie Strecker AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme  HERZ und KREISLAUFSYSTEM  ATMUNGSSYSTEM  HARN – und GESCHLECHTSORGANE  VERDAUUNGSSYSTEM  BEWEGUNGSAPPARAT NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

NERVENSYSTEM Aufgaben  Steuerung und Koordination der Organsysteme  Verarbeitung und Beantwortung der Umweltreize „überdimensionale EDV-Anlage“ AF/01.2006

NERVENSYSTEM Anatomie (1) Großhirn ZENTRAL-NERVENSYSTEM (ZNS) =Nervenzellkörper Sinnesorgane Kleinhirn Rückenmark Innere Organe PERIPHERES NERVENSYSTEM (PNS) = Nervenzellfortsätze (bis 1m) Muskulatur AF/01.2006

NERVENSYSTEM Anatomie (2) AF/01.2006

NERVENSYSTEM Pathologie AF/01.2006

NERVENSYSTEM funktionelle Gliederung  animalisches Nervensystem regelt Kontakte zur Umwelt vermittelt Empfindungen ZNS Information (sensibles NS) Reaktion (motorisches NS)  vegetatives Nervensystem Koordination der Organsysteme ZNS Information Reaktion AF/01.2006

NERVENSYSTEM vegetatives Nervensystem  SYMPATHIKUS („Leistungsnerv“) mobilisiert Energie Muskeldurchblutung  Belastung  PARASYMPATHIKUS („Schonnerv“) regeneriert Energie Muskeldurchblutung  Erholung, Schlaf, Verdauung  Störung des Gleichgewichtes  Funktionsstörung der Organe  Dauerüberlastung der Organe  Krankheit  Sport: ideale Vorrausetzung für gesunde Organe AF/01.2006

NERVENSYSTEM Steuerung unwillkürlich willkürlich sensibles NS motorisches NS vegetatives NS AF/01.2006

NERVENSYSTEM Physiologie Aufnahme (Nervenende, Sinnesorgan) Umwandlung (physikochemische Impulse) Kontrolle, Verarbeitung, Speicherung Weiterleitung (Nervenbahnen) REIZ AF/01.2006

NERVENSYSTEM Erregungsleitung aktiver, energieverbrauchender Vorgang ! A-Fasern (Ø5-20µ): 15 – 120m/sec. Temperatur, motorisch B-Fasern (Ø1-3µ): 3 – 15m/sec. vegetatives NS C-Fasern (Ø<3µ): 0,5 – 2m/sec. dumpfer Schmerz NERV = Bündel von Nervenzellfortsätzen (Axonen) AF/01.2006

NERVENSYSTEM motorische Endplatte Überträgersubstanzen: Adrenalin, Azetylcholin, Dopamin, Serotonin AF/01.2006

NERVENSYSTEM Reflexbogen direkter - indirekter Reflex AF/01.2006

NERVENSYSTEM Lernfähigkeit angeborene Reflexe Neugeborenes Grob- und Feinmotorik Kleinkind Bewegungsautomation Grundlage d. Techniktrainings Bewegungsstereotyp Ziel d. Techniktrainings  Bewegungserfahrung im ZNS gespeichert  schrittweises Erlernen komplexer Bewegungen  Umlernen schwer !  Lernfähigkeit beim Menschen am weitesten entwickelt AF/01.2006

BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN Organsysteme  HERZ und KREISLAUFSYSTEM  ATMUNGSSYSTEM  HARN – und GESCHLECHTSORGANE  VERDAUUNGSSYSTEM  BEWEGUNGSAPPARAT  NERVENSYSTEM SINNESORGANE AF/01.2006

ERSTE HILFE AF/01.2006

ERSTE HILFE Allgemeines  ERSTE HILFE = meistens Laienhilfe  häufig keine Letztversorgung  nicht nur Leben retten  Verkürzung der verletzungsbedingten Pause  Verhinderung von Spätschäden  ersetzt keinen Erste Hilfe Kurs  Weiterbildung, Wissen auffrischen und aktualisieren AF/01.2006

ERSTE HILFE Ersthelfer - Aufgaben  Ruhe, Übersicht  Schütze Dich und Verletzten  Überprüfung der Lebensfunktionen Notfallsdiagnose lebensrettende Sofortmaßnahmen Verletzten nicht alleine lassen  Beruhigung des Verletzten  Schmerzlinderung Lagerung und Ruhigstellung keine Medikamente  Abtransport organisieren Erkennen von Gefahrenmomenten – Unfallverhütung im Training !! AF/01.2006

ERSTE HILFE Rettungskette ERSTE HILFE (vom Ersthelfer geleistet) ERWEITERTE HILFE (vom Sanitäter oder Arzt geleistet) lebensrettende Sofortmaßnahmen weitere Erste Hilfe Sanitätshilfe Transport ärztliche Behandlung Notruf AF/01.2006

ERSTE HILFE Notfalldiagnose / Bewusstsein !! Zuerst ERKENNEN, dann BEHANDELN !!  ansprechen  leichte Schmerzreize keine Reaktion Verletzter reagiert =BEWUSSTLOSIGKEIT Bewusstsein erhalten Gefahr: Atemwege verlegt ersticken AF/01.2006

ERSTE HILFE Notfalldiagnose / Atmung  Öffnen (beengende Kleidung, strangulierende Materialien)  Inspektion der Mundhöhle Säubern der Mundhöhle (Kopf seitwärts drehen)  Überstrecken des Kopfes nackenwärts  Atmungskontrolle hören (Atmungsgeräusch) schauen (Brustkorbbewegungen) fühlen (Ausatmungsluft) KEINE ATMUNG Atmung erhalten 2 – 3 mal beatmen, nochmals kontrollieren AF/01.2006

ERSTE HILFE Notfalldiagnose / Kreislauf  Puls tasten (Halsschlagader, Herzspitzenstoß, Handgelenk) KREISLAUFSTILLSTAND Kreislauf erhalten  AF/01.2006

ERSTE HILFE Notfalldiagnose Bewusstsein  – – – Atmung   – – Kreislauf    – Diagnose Lebensfunktionen Bewusstlosigkeit Atemstillstand Kreislaufstillstand erhalten ERSTE Blutstillung, Seitenlagerung Beatmung Beatmung u. HILFE Schockbekämpfung Herzmassage AF/01.2006

ERSTE HILFE lebensrettende Sofortmaßnahmen  Bergung aus Gefahrenzone  stabile Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit  Beatmung bei Atemstillstand  Herzmassage und Beatmung bei Kreislaufstillstand  Blutstillung bei Blutung  Schockbekämpfung bei Schock AF/01.2006

nur wenn Verletzter / Ersthelfer in unmittelbarer Gefahrenzone sind !! ERSTE HILFE Bergung nur wenn Verletzter / Ersthelfer in unmittelbarer Gefahrenzone sind !! (meistens genügt Absicherung der Unfallstelle)  wegziehen  Rautekgriff AF/01.2006

ERSTE HILFE A B C (D) - Regel A Atemwege freimachen B Beatmen C Cirkulation (D Defibrillation) AF/01.2006

ERSTE HILFE stabile Seitenlagerung („A“) bei jedem Bewusstlosen  Freihalten der Atemwege Kopf überstrecken, Gesicht dem Boden zuwenden Atmung und Kreislauf ständig überwachen ! AF/01.2006

ERSTE HILFE Beatmung („B“) sofort 3 – 5 Atemstöße  ev. Spontanatmung  Mund zu Nase  Mund zu Mund 10 – 15 Beatmungen / Minute Kreislaufkontrolle in kurzen Abständen Durchführung solange bis Spontanatmung einsetzt Sanitäter/Arzt eintrifft AF/01.2006

ERSTE HILFE Herzmassage und Beatmung („C“) (Beatmung) 2 : 30 (Herzmassage) Massagefrequenz ca. 100/Min. Kreislaufkontrolle in kurzen Abständen (1–2 Min.) Durchführung solange bis Spontanatmung einsetzt Sanitäter/Arzt eintrifft AF/01.2006

ERSTE HILFE Defibrillation („D“) = Wiederherstellung eines rhythmischen, Herzschlages durch Abgabe eines gezielten, elektrischen Stromstoßes von einem Defibrillator AF/01.2006

ERSTE HILFE Fehler bei Wiederbelebung  Zu große Hektik ( keine Übung, Stress, Angst Fehler zu machen )  Atemwege nicht freigemacht  Kopf nicht ausreichend nach hinten überstreckt  Fehlende Mundabdichtung während der Beatmung  Luft wird zu hastig eingeblasen  Falsche Lagerung ( zu weicher Untergrund )  Falscher Druckpunkt bei Herzmassage, bzw. zu sanftes Eindrücken des Brustbeins AF/01.2006

ERSTE HILFE Wundversorgung = häufigste Erste Hilfe Leistung Reinigung mit Desinfektionslösung (z.B. Betaisodona®) steriler Verband oder Pflaster (kein Puder oder Salben !)  größere Wunden innerhalb von 6 Stunden versorgen lassen ! stark verschmutzte Wunden Wunden mit Fremdkörper (belassen !) klaffende Wunden > 2 cm  ärztliche Versorgung ! sehr tiefe Wunden (Schnitt- oder Stichwunden) „komplizierte“ Wunden (Augen- oder Bissverletzungen) AF/01.2006

ERSTE HILFE Blutstillung  großer Blutverlust  Blutungsschock  entscheidend sind Menge und Zeit arteriell Blutung venös (spritzend) im Pulsrhythmus  Fingerdruck  Druckverband Abbinden nur in Ausnahmefällen !! AF/01.2006

ERSTE HILFE Schockbekämpfung (1) SCHOCK = Missverhältnis zwischen vorhandenem Blutvolumen und tatsächlich benötigtem  Minderdurchblutung lebenswichtiger Organe  Tod Ursachen Blutung Herzversagen Blutvergiftung allergisch psychisch Rückenmarksverletzungen Symptome „flacher“ Puls (=schlecht tastbar) Haut blass, marmoriert, kaltschweißig ängstlich-unruhiges Verhalten flache, beschleunigte Atmung Muskelzittern AF/01.2006

ERSTE HILFE Schockbekämpfung (2)  beruhigendes Zureden  Wundversorgung, Blutstillung  Kälteschutz (zudecken)  Frischluftzufuhr, beengende Kleidung öffnen  ständige Kontrolle der Vitalzeichen (Puls, Atmung)  Schocklagerung AF/01.2006

ERSTE HILFE Schocklagerung NICHT bei Bewusstlosigkeit, Schädelverletzungen, Brustkorbverletzungen, Atemnot AF/01.2006

ERSTE HILFE Erfrierungen = lokal begrenzte Unterkühlung (bs. Finger und Zehen)  kalte, weiße Haut, Gefühllosigkeit geschütztes Gebäude aufsuchen  betroffene Extremität warm einpacken  gesamten Körper erwärmen (warme Getränke)  Arzt aufsuchen ! Ausdehnung schwer abschätzbar AF/01.2006

ERSTE HILFE Unterkühlung = ganzer Körper unterkühlt (absinken der Kerntemperatur)  Schwäche, Müdigkeit, Apathie, Bewusstlosigkeit  wach halten  warme, trockene Kleidung  warme Getränke (kein Alkohol !) nicht aktiv bewegen lassen  Schocklagerung AF/01.2006

ERSTE HILFE Hitzeschäden  Hitzekrämpfe betreffen belastete Muskelgruppen  Hitzeerschöpfung vermehrter Verlust an Wasser und Mineralstoffen Müdigkeit, Leistungsabfall, Koordinationsstörungen Vorbeugen durch Flüssigkeitsersatz während Belastung reichlich Flüssigkeit mit Mineralstoffen  ev. Schocklagerung in kühler Umgebung AF/01.2006

ERSTE HILFE Sonnenstich durch direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf  Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen  kühlende Umschläge  Bettruhe Vorbeugen durch Sonnenschutz !! AF/01.2006

ERSTE HILFE Hitzeschlag = schwere Form der Hitzeerschöpfung ( Körpertemperatur ) Achtung: hohe Luftfeuchtigkeit warme Schutzkleidung zu geringe Flüssigkeitszufuhr  Müdigkeit, Koordinationsschwierigkeiten, Krämpfe, Halluzinationen  Abkühlung (Kleider entfernen, kühles Wasser, Luftbewegung) reichlich Flüssigkeit mit Mineralstoffen  Schocklagerung AF/01.2006

ERSTE HILFE Verbrennungen durch Hitze, Strom, Flüssigkeiten, Dämpfe, offenes Feuer  kleine Verbrennungen = Brandwunden  großflächige Verbrennungen: Lebensgefahr durch Verbrennungsschock Verbrennungskrankheit Infektion Verbrennungsgrade Grad 1 Rötung, Schwellung, Schmerz Grad 2 Blasenbildung Grad 3 Schorfbildung, Verkohlung  Kleiderbrände löschen, Kleidung vorsichtig entfernen  Kaltwasseranwendung (min. 20 Min.): Schmerz  Schock  Tiefenwirkung   keimfrei bedecken (kein Puder oder Salben !)  Schockbekämpfung AF/01.2006

ERSTE HILFE Prellung, Zerrung BLUTERGUSS !!  Schmerz, Schwellung, Verfärbung, Wärme  Funktionseinschränkung  Eis (mindestens 15 – 20 Minuten !)  Compression (faschen)  Hochlagern und Ruhigstellen  nach 36 – 48 Stunden: Wärme Massagen AF/01.2006

ERSTE HILFE Verrenkungen (=Luxationen) = Kontaktverlust von Gelenkskopf und Gelenkspfanne  Dehnung / Zerreißung von Gelenkskapsel / Bänder (bs. Schulter- und Fingergelenke)  Schmerzen, abnorme Gelenksstellung, Funktionsausfall  Ruhigstellung und schmerzarme Lagerung  Schockbekämpfung kein Einrenkversuch durch ungeübten Ersthelfer !! AF/01.2006

ERSTE HILFE Knochenbrüche (1)  geschlossen  offen Haut im Bruchbereich unverletzt Haut im Bruchbereich verletzt  Infektionsgefahr !  Schmerzen, Schwellung, abnorme Knochenstellung, Stufenbildung, Bewegungseinschränkung AF/01.2006

ERSTE HILFE Knochenbrüche (2)  Verletzten nicht bewegen  Beengende Kleidungsstücke im Bruchbereich öffnen  keimfreier Verband (bei offenem Bruch)  Ruhigstellung (unterstützende Lagerung)  Schockbekämpfung Dreiecktuch unterstützende Lagerung keine Schienung durch ungeübten Ersthelfer !! AF/01.2006

ERSTE HILFE Knochenbrüche (3) SCHWERE KNOCHENBRÜCHE Schädelbruch: oft begleitende Gehirnverletzung, ev. Bewusstlosigkeit Schädelbasisbruch: Blutung aus Ohr  Spital ! Wirbelbrüche: oft schwer erkennbar (häufig Schmerzen !) Gefahr der Rückenmarksverletzung  besonders schonender Transport Beckenbruch: oft kombiniert mit Verletzungen innerer Organe  Blutungsschock AF/01.2006