VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle 17.04.2008 VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 4. Stunde am 17. April 2008: Klassische.

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VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle VO G6: Einführung in die Politikfeldanalyse 4. Stunde am 17. April 2008: Klassische Policy-Modelle Univ.-Ass. Mag. Thomas Streitfellner Univ. Prof. Herbert Gottweis Studienassistent: Hp:

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle

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VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Politische Systemtheorie Theorieimport aus den USA Seit Mitte der 1960er Begriff des „politischen Systems“ Vertreter: Parsons, Easton, Luhmann Grundlagen: –Zusammenhänge und Abhängigkeiten im System und zum System –Handeln / Kommunikation zentral –Auf Gesellschaft als Ganzes / Teileinheiten anwendbar

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Politisches System nach David Easton all „interactions through which values are authoritatively allocated for a society“ a “vast and perpetual conversation process” David Easton (1953): The Political System.

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle David Easton – wichtigste Werke "The Political System" (1953) "A Framework for Political Analysis" (1965) "A Systems Analysis of Political Life" (1979)  wichtige nicht normative Theorie

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle David Easton

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Konzepte des „politischen Systems“ 1.Analyseeinheit: politisches System = „system of behavior“ 2.Politische Interaktionen: orientieren sich an der bindenden Allokation von Werten an die Gesellschaft 3. Funktion des politischen Systems: autoritative Allokation von Werten in der Gesellschaft

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Konzepte des „politischen Systems“ [part ii] 4.Politisches System ist offen, adaptiv und steht in einer dynamischen Austauschbeziehung zur Gesellschaft Umwelt: - intra-societal environment - extra-societal environment 5.Politisches System es ist grenzerhaltend

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Wann ist das politische System bedroht? Handlungen der politischen Akteure weichen von der Normalität ab Kritischer Punkt in politischen Systemen unterschiedlich „How can any political system ever persist whether the world be one of stability or of change?” (Easton 1965: 14f) - „persistance through change“ - System ist dynamisch

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Objekte des „politischen Systems“ Politische Gemeinschaft Regime Normen, Werte, Strukturen der Autoritäten Autoritäten die politische Rollen ausfüllen

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle KRITIK an der Systemtheorie: +Universell anwendbar +Aufschlüsselung von Struktur und Funktion eines polit. Systems +Erklärend und nicht wertend Angebliche Wertneutralität -Interner Willensbildungsprozess unklar („black box“) -....

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle David EASTON: FRAGEN Wo liegt der Unterschied zwischen einem natürlichen System und einem politischen System? Kann ein System getrennt von seiner Umwelt agieren? Kann die Systemtheorie auch für die Analyse nicht-demokratischer Systeme verwendet werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Rational and Public Choice Anthony Downs (1957): An Economic Theory of Democracy. Kenneth Arrow (1951): Social Choice and Individual Behavior. James Buchanan / Gordon Tullock (1962): The Calculus of Consent. William Riker (1962): The Theory of Political Coalitions.

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Anthony Downs 1957 (deut. 1968) Ökonomische Theorie der Politik Begründer der ökonomischen Theorie der Demokratie Über die Funktionsweise demokratischer Politik

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Rational Choice Analyseeinheit: Individuen (im Unterschied zu anderen Theorien) Akteure aktiv (Gegensatz zu behaviorist. Ansätzen) Politik = Wettbewerb zw. Individuen (Markt) Rationalität = wirtschaftlich (Verhalten der Akteure)

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Kritik an Downs -(1) Wenn Wirklichkeit sich anderes verhält -  Anpassung des Modells -(2) Konzentration auf den „homo economicus“ -(3) Es ist „rational“ nicht zu wählen -(4) Interesse der Politiker: kurzfristig an Politik -(5) Normative Implikationen des Modells

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Public Choice Analyse individ. u. polit. Entscheidungen Interessen v. Individuen oder Einheiten jedes Verhalten = egoistisch Ziele, Werte u. Strategien hierarchisiert Ziel = Zufriedenheitsmaximierung Politische Institutionen = Rahmen (Präferenzen u. Ressourceneinsatz d. Bürger -> kollektives Handeln) Motiv: Nutzen

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Public Choice [part ii] Regieren = polit. Aktivität v. Individuen (rational) Motiv: Eigennutzen, nicht Allgemeinheit Public Policies= Zusammenwirken v. Individuen (unterschiedl. Ziele, Werte, Präferenzen) Bürger = „Käufer“ auf polit. Markt Policy-makers= erfolgreich, wenn Wiederwahl u. Machtausbau; strategischer Ressourcengebrauch („Koste es, was es wolle.“)

VO G6 H. Gottweis - SoSe 2oo8: (4) Klassische Policy-Modelle Public Choice [part iii] Staat = Angebotsmonopol (supply model) Regierungen = Verhalten nicht bestimmt durch Einkommen u. Verfügbarkeit v. Ressourcen Beamte = Wohlwollen ihrer Klientel Regierungen sind ein schlechtes Medium für rationale Entscheidungen, Märkte sind vorzuziehen.