C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt1 Methodeneffekte als individuelle kausale Effekte Existentielle Schuld. Primärdatensatz der Längsschnitterhebung 1985. Leo.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Selbstbezogene Implizite Einstellungen - IAT und GNAT im Vergleich Anna-Konstanze Schröder, Kati Dorsch, Kristina Geue, Friederike Lipka, Anja Pörschmann,
Advertisements

Gerhard Vowe & Marco Dohle
Das ERM-Model Manuela Erdmann.
Heuristiken und Kontexteinflüsse
Mixed Models Jonathan Harrington library(ez) library(lme4)
Kapitel 1 Das Schubfachprinzip
Modellvergleich.
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft.
Anwendungsseminar: Kausale Modellbildung
Evaluation einer Chemotherapie-Studie: Geriatrische Onkologie – Der alte Tumorpatient Entwicklung von Kriterien für Behandlungsentscheidungen Iris Bartenstein.
Quantitative Methoden I
Modellierungsmethoden in der Verhaltenstherapie
Indirekte Messung von Einstellungen
Fragen Was wird mit der Alphafehler-Kumulierung bzw. –inflation bezeichnet? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Untersuchung mit 4 Gruppen einen.
Strukturgleichungsmodelle
Lohnentwicklung im Lebenszyklus
Emotionale Intelligenz
Allgemeine Literatur Fricke & Treinies (1985): Einführung in die Metaanalyse Schwarzer (1989): Meta-Analysis Programs Gutes Manual! Beelmann & Bliesener.
Biometrie III Datenbeispiel zum Thema Permutationstests Wiebke Rygulla.
Tutorium
Tutorium
Unser letztes Tutorium
Tutorium
Tutorium
Unser siebentes Tutorium
Unser zehntes Tutorium Materialien unter:
Unser schönstes Tutorium Materialien unter:
Einführung in die Metaanalyse
Multikollinearität Wann spricht man von Multikollinearität?
2. Methoden 3.1 Behavioral 1. Hintergrund 3. Ergebnisse Die Ergebnisse der behavioralen und psychophysiologischen Daten weisen in unterschiedliche Richtungen.
Externe Bewertung in IB-Biologie
S EMINAR D IFFERENTIELLE UND P ERSÖNLICHKEITSPSYCHOLOGIE II SS2011 Seminarleiterin: Dipl.-Psych. Penka Tuhchieva.
11 Verantwortung
Medien-sozialisation SHELL-Studie
GIS - Seminar Wintersemester 2000/2001
Die Struktur von Untersuchungen
Theoriereferat Indexes, Scales and Typologies The Logic of Sampling
S EMINAR D IFFERENTIELLE UND P ERSÖNLICHKEITSPSYCHOLOGIE II SS2011 Seminarleiterin: Dipl.-Psych. Penka Tuhchieva.
Religiöse Vielfalt – Bedrohung oder Chance?
Empirische Softwaretechnik
Vorbild – Selbstbild – Autorität
Theorie psychometrischer Tests, II
Methodeneffekte als individuelle Kausale Effekte am Beispiel GES7
Statistik – Regression - Korrelation
Zum Einfluss subjektiver und objektiver Merkmale auf die Wiedererkennung von Werbeplakaten Antje Bauer & Stefanie Frehse Institut für Allgemeine Psychologie.
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Universität Karlsruhe (TH) Forschungsuniversität · gegründet 1825 Lehrstuhl für Programmiersysteme Fakultät für Informatik 1 Anforderungen und Probleme.
Gegenstand der Psychologie
Referenten: Marco Filkorn, David Meder, Marisa Przyrembel 2. Februar 2007 TV-Konsum und die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen im frühen Grundschulalter.
Sozial-kognitive Lerntheorie nach Bandura
The link between leadership and followership: How affirming social identity translates vision into action. Projektarbeit Sozialpsychologie: Soziale Identität.
Tutorium Wissenschaftliches Arbeiten
Group Decision Making in Hidden Profile Situations
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I
1 Analyse konstruierter Daten … mit EffectLite Ref.: Marie Grahl, Victoria Paul, Katja Peilke.
"Sozialhilfe - nein danke
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I
Statistiken je nach Messniveau
Übung zur Vorlesung Theorien Psychometrischer Tests I
Einstellungsforschung mittels Umfragen: Reliabilität der in der Umfrageforschung üblicherweise eingesetzten Instrumente Siegfried Schumann.
Testtheorie (Vorlesung 13: ) Wiederholung: Richtigstellung
Testtheorie (Vorlesung 12: ) Wiederholung: Reliabilität
Hausaufgabe 1 Was ist Sozialpsychologie und wie unterscheidet sie sich von anderen, verwandten Disziplinen? Einführung
Geoinformationssysteme
We are Family! Geschwister von Kindern mit Behinderung.
Grafische Darstellung von Gruppenunterschieden.
► In drei Durchläufen werden drei französische Zungenbrecher auf verschiedene Arten erlernt. Die drei Zungenbrecher: Für die Durchführung der Untersuchung.
Institut für Verkehrssystemtechnik Dipl.-Psych. David Käthner Telefon:0531 / Ein kognitives Fahrermodell:
Stereotypes as Energy-Saving Devices
 Präsentation transkript:

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt1 Methodeneffekte als individuelle kausale Effekte Existentielle Schuld. Primärdatensatz der Längsschnitterhebung Leo Montada, Barbara Reichle, Angela Schneider

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt2 Gliederung 1.Begriffsklärung 2.Vorstellung des Datensatzes 3.Unsere Aufgabenstellung 4.Ergebnisse 5.Diskussion

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt3 1. Begriffsklärung - Methodeneffekte Individuelle Methodeneffekte: −individuelle Effekte, die durch Verwenden verschiedener Methoden zur Erfassung eines Traits entstehen −Personen haben individuelle Ausprägungen, die allein auf Methode zurückzuführen sind

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt4 1. Begriffsklärung - Methodeneffekte Methodenfaktoren als individuelle kausale Effekte Methoden werden als Treatments betrachtet! → Verwendung einer bestimmten Methode hat Einfluss auf den Outcome Bsp. Allgemeine Psychologie: Verwendung von Wörtern vs. Bildern als Targetreize „normale individuelle kausale Effekte“ → Unterschiede im Outcome, je nachdem, ob Person in Treat- vs. Kontrollgruppe

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt5 ME = Differenz zwischen True Scores zweier Variablen, die einen Trait mit verschiedenen Methoden messen: ME jl = τ jl – τ jk −Differenz des True Scores, der Trait j mit Methode l misst und dem True Score, der denselben Trait mit Methode k misst Auswahl einer Referenzmethode, mit der die anderen Methoden verglichen werden (ähnlich Treat vs. KG) 1. Begriffsklärung – Methodeneffekte

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt6 1. Begriffsklärung – Methodeneffekte Also: ME jl = τ jl – τ jk Allgemeine Zerlegung der Variablen: Y 12 = τ 12 + ε 12 (Trait 1 mit Methode 2 gemessen) ME eingesetzt: Referenzmethode 1 Y 12 = τ 11 + (τ 12 - τ 11 ) + ε 12 Y 12 = τ 11 + ME 12 + ε 12

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt7 1. Begriffsklärung – Betrachtung von Methodenfaktoren Mittelwert der individuellen Methodeneffekte ergibt den mittleren Methodeneffekt Traits und Methodenfaktoren dürfen korrelieren Symmetrie: der Modellfit ist unbeeinflusst davon, welche Referenzmethode gewählt wird

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt8 2. Datensatz: Existentielle Schuld Ziel der Studie: Abgrenzung des Konstruktes „existentielle Schuld“ gegenüber anderen „Mit existenzieller Schuld wird das Erleben von Schuld wegen der eigenen günstigen Lebenslage bezeichnet, wobei die privilegierte eigene Lage im Vergleich zur Lage anderer als nicht (gänzlich) gerechtfertigt gesehen wird.“ (Montada & Reichle)

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt9 2. Datensatz Studie: längsschnittliche Erhebung von −Demographischen Daten, Einstellungen, Gerechtigkeitspräferenzen, Kognitionen, Emotionen und Aktionen angesichts objektiver Unterprivilegierung verschiedener Opfergruppen N = 434 erwachsene Westdeutsche 40,8% weibliche Probanden 59,2% männliche Probanden Alter: 19 bis 84 Jahre

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt10 2. Datensatz Erfragung von Variablen wie Mitleid, existentielle Schuld oder Zorn bezogen auf neun Situationen, in denen 3 Benachteiligungsbereiche: Zukunftsaussichten Jugendlicher, Wohnbedingungen, Arbeitsbedingungen von drei Gruppen: Arbeitslosen, Menschen in der Dritten Welt, türkischen Gastarbeitern geschildert werden

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt11 2. Datensatz Bildung der Variablen: Mittelung der Items über die Situationen Auswahl der Konstrukte Existentielle Schuld und Mitleid Wahrnehmung existentieller Schuld / Mitleid gegenüber Arbeitslosen Menschen aus der dritten Welt Gastarbeitern

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt12 Beispiel-Items für existentielle Schuld „Meine Arbeits- und Lebensbedingungen sind so viel besser als die der Menschen in der Dritten Welt, daß ich ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen bekomme.“ (Existentielle Schuld, Benachteiligungsbereich: Arbeitsbedingungen, Gruppe: Menschen in der Dritten Welt) „Wenn ich bedenke, in welcher vergleichsweise guten Lage ich mich befinde, bekomme ich gegenüber den Türken ein schlechtes Gewissen.“ (Existentielle Schuld, Benachteiligungsbereich: Arbeitsbedingungen, Gruppe: Türkische Gastarbeiter ) „Wenn ich meine Lage mit der von Arbeitslosen vergleiche, bekomme ich ihnen gegenüber ein schlechtes Gewissen.“ (Existentielle Schuld, Benachteiligungsbereich: Arbeitsbedingungen, Gruppe: Arbeitslose )

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt13 2. Datensatz Antwortskala: 6-stufige Antwortskala: − von 1 = ganz genau bis 6 = überhaupt nicht Geringe Werte: viel wahrgenommene Existentielle Schuld / Mitleid gegenüber der benachteiligten Gruppe Hohe Werte: wahrgenommene Schuld / Mitleid gegenüber den benachteiligten Gruppen gering

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt14 3. Aufgabenstellung Methodenfaktoren als individuelle kausale Effekte Ausgewählte Variablen: Mitleid und Existentielle Schuld

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt15 4. Ergebnisse: Einfaches Modell (standardisierte Lösung)

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt16 4. Ergebnisse:

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt17 4. Ergebnisse: Einfaches Modell mit Methodenfaktoren

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt18 4. Ergebnisse Einfaches Modell Vorhersage des MF Variable: Wahrscheinlichkeitseinschätzung zukünftiger Arbeitslosigkeit der Vp "Für wie wahrscheinlich halten Sie es, daß Sie in den nächsten Jahren arbeitslos werden könnten?„ 1= sehr wahrscheinlich bis 6= sehr unwahrscheinlich −Hohe Werte: Jobverlust unwahrscheinlich −Geringe Werte: Jobverlust wahrscheinlich

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt19 4. Ergebnisse: Einfaches Modell Vorhersage des MF

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt20 4. Ergebnisse Negative Korrelation zwischen Wahrscheinlichkeit des Jobverlust und Methodenfaktor Arbeitslose  Methodenfaktor wird größer, wenn eigener Jobverlust wahrscheinlicher ist (Polung Jobverlust)  Differenz der Mitleids-und Schuldwerte wird größer  mögliche Interpretation: eigenes mögliches Schicksal im Vordergrund und mehr Mitleid für Arbeitslose

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt21 4. Ergebnisse

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt22 Fragen?

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt23 Syntax Model 1 Schuld Mitleid DA NI=6 NO=406 MA=CM CM FI=schuldmitleid.cm LA ES_Al ES_Dw ES_Ga ML_Al ML_Dw ML_Ga MO NY=6 BE=FI,ZE PS=SY,FR TE=SY,FI NE=2 LE Schuld Mitleid VA 1.0 LY(1,1) LY(2,1) LY(3,1) VA 1.0 LY(4,2) LY(5,2) LY(6,2) FR TE(1,1) TE(2,2) TE(3,3) TE(4,4) TE(5,5) TE(6,6) PD OU ALL

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt24 Syntax Model 2 Schuld Mitleid MF DA NI=6 NO=406 MA=CM CM FI=schuldmitleid.cm LA ES_Al ES_Dw ES_Ga ML_Al ML_Dw ML_Ga MO NY=6 BE=FI,ZE PS=SY,FR TE=DI,FR NE=4 LE MF_Al MF_Ga Schuld Mitleid VA 1.0 LY(1,3) LY(2,3) LY(3,3) LY(4,4) LY(5,4) LY(6,4) VA 1.0 LY(1,1) LY(4,1) LY(3,2) LY(6,2) PD OU ALL

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt25 Syntax Model 3 Schumi MF Job DA NI=7 NO=355 MA=CM CM FI=schumijob.cm LA job ES_Al ES_Dw ES_Ga ML_Al ML_Dw ML_Ga MO NY=7 BE=FU,FI PS=SY,FR TE=DI,FR NE=5 LE Job MF_Al MF_Ga Schuld Mitleid VA 1.0 LY(2,2) LY(5,2) LY(4,3) LY(7,3) VA 1.0 LY(2,4) LY(3,4) LY(4,4) Va 1.0 LY(5,5) LY(6,5) LY(7,5) VA 1.0 LY(1,1) ! FR BE(2,1) BE(3,1) FI TE(1,1) FI PS(1,2) PS(1,3) PS(1,4) PS(1,5) FI PS (2,3) PD OU ALL

C.Abig, J.Suhrke, C.Gebhardt26 Literatur Montada, L., Reichle, B., Schneider, A. Existentielle Schuld. Primärdatensatz der Längsschnitterhebung Pohl, S., Steyer, R.(2006) Modelling Method Effects as Individual Treatment Effects