Rechnungslegung nach International Financial Reporting Standards IFRS

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
INTOSAI-Richtlinien für die Finanzkontrolle (ISSAI )
Advertisements

KERNFRAGEN 1. Wie hängen Bilanz, GuV1) und Kapitalflussrechnung zusammen? 2. Was ist eine Bilanz? 3. Was ist eine Gewinn- und Verlustrechnung? 4. Was zeigt.
Formale Grundlagen des Wissensmanagement 2c
MBA Aufbaustudium „Angewandtes Wissensmanagement“
Rechnungslegung und Publizität im Überblick
Rechnungslegung und Publizität im Überblick
Ziele des derzeitigen Rechungswesens (Kameralistik)
Doppische Rechnungslegung für Hochschulen - Konzeptionelle Grundlagen, Eröffnungsbilanz und Wirtschaftsplanung - Duisburg, 29. Oktober 2007.
ü Buchführung und Jahresabschluss Buchführung und Jahresabschluss
Grundzüge und Aufgaben der doppelten Buchführung
Das Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechtes (BilMoG)
Wertgeprüftes SBK, geprüft durch Inventar
- 1 - DRSC e.V/Öffentliche Diskussion/ Deutsches Rechnungslegungs Standards German Accounting Standards Committee e. V. ® IFRIC Draft Interpretation.
Auswertung des Jahresabschluss (2)
IAS 39 – Anpassungen aufgrund der Finanzkrise
Basismodul Informationssystem Standard Financial Basisreport
Finanzbuchhaltung Thema: Rechtsgrundlagen/Buchhaltungsgrundlagen
Finanzbuchhaltung Thema: Rechtsgrundlagen/Buchhaltungsgrundlagen
Grundlagen der Rechnungslegung nach US-GAAP
Abgrenzung internes und externes Rechnungswesen
Buchhaltung und Verwaltung
Suchen & Finden 26. April 2014 Von der Themenstellung zur Literatur.
25. Februar 2003Dr. Klaus-Rainer Brintzinger Universität Tübingen Folie 1 Die Bewertung von Bibliotheksbeständen – eine Unmöglichkeit?
Public Finance & International Financial Organisations – Woche 11 Full Accrual Financial Reporting unter IPSAS Prof. Dr. Andreas Bergmann Institut für.
Finanzbuchhaltung Thema: Rechtsgrundlage/Buchhaltungsgrundlagen
Lagebericht / Anhang Simone Möller FA01 cc.
Das betriebliche Rechnungswesen und der Jahresabschluss
Vorlesung zum Wochenendseminar 08. Dezember 2007
1. Die KLR als Teil des Rechnungswesens
Grundlagen des externen Rechnungswesens
Vieles bleibt offen! Öffentlicher AUFTRAG, ZIELE
Kaufmännische Buchführung
1. Grundlagen des Betrieblichen Rechnungswesens
Die doppelte Buchführung
Orientierungsveranstaltung Externes Rechungswesen WS 2009/20010.
AUDIT More Complexity of IFRS – more benefit for the investor? Dr. Anne Schurbohm, Partner, KPMG Germany 6. Dezember 2006.
©2012 Mag. Alexander Pointecker
Abschlussarbeiten und Bilanzierung
Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 in der Zahnarztpraxis
Slide no.: 1 Prof. Dr. Rainer Stachuletz – Berlin School of Economics Finanzierung und Investition Thema 2 Paradigmen des strategischen Finanzmanagements:
Der Jahresabschluss.
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW IDW RH HFA 1.006: Anhangangaben nach § 285 Satz 1 Nr. 17 HGB bzw. § 314 Abs. 1 Nr.
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungs-fragen aus der Facharbeit des IDW
(FN-IDW 8/2011, S. 564, und WPg Supplement 3/2011)
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen im handelsrechtlichen Jahresabschluss.
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Gründe für die Neufassung von IDW RS HFA 6 Begriff der Änderung
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW Entwurf einer Fortsetzung 5 zu IDW RS HFA 2: Bilanzierung von plan assets im Zusammenhang.
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW IDW RH HFA 1.007: Lageberichterstattung nach § 289 Abs. 1 und 3 HGB bzw. § 315 Abs.
Weiterentwicklung des Audit Risk Model durch das IAASB
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungs-fragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungsfragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungs-fragen aus der Facharbeit des IDW
Aktuelle Bilanzierungs- und Prüfungs- fragen aus der Facharbeit des IDW In Arbeit befindliche Themen.
Bilanz und GuV am Beispiel einer AG (in sehr vereinfachter Form)
Kennzeichen der doppelten Buchführung (1)
Dr. John Hess1 Bestandteile der Rechnungslegung nach schweizerischem Obligationenrecht.
Inventur.
Jahresabschluss Vorgeschrieben laut Handelsgesetzbuch. 1. Inventur Mengen- und wertmäßige Bestandsaufnahme aller Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens.
Einführung in die Buchführung und Bilanzierung - Dozentenmaterialien – Abbildungen Quelle: Professor Dr. Wolfgang Hufnagel Professor Dr. Beate Burgfeld-Schächer.
Den Wandel im Blick US-GAAP Reporting mit Oracle Financials Michael Mohl (CFO) DOAG SIG Applications in Fellbach.
Der Jahresabschluss Seminar für Auszubildende und Berufsanfänger
International financial reporting standards
 Präsentation transkript:

Rechnungslegung nach International Financial Reporting Standards IFRS In Deutschland Pflicht für börsennotierte Konzerngesellschaften Für nicht börsennotierte Konzerne befreit ein Konzernabschluss nach IFRS befreit von der Pflicht zur Erstellung eines Abschlusses nach nationalem (Handels)recht. Kapitalmarktorientierte Einzelunternehmen haben das Recht, neben einiem handelsrechtlichen Einzelabschluß einen Jahresabschluß nach IFRS vorzulegen.

Rechnungslegungsnormen im Vergleich HGB IFRS Ziel Ermittlung des ausschüttbaren Gewinns Bereitstellung von Investitions-informationen Zweck Gläubigerschutz Anlegerschutz Diverse Interessen Anlegerschutz Vorsichtsprinzip Vorrangig Nachrangig (?) Periodengerechte Erfolgsermittlung Nachrangig

Rechnungslegungsnormen im Vergleich Wertkonzepte der IFRS Anschaffungs- oder Herstel- lungskosten Fortgeführte Ansch.-/Herstel- lungskosten Tageswert Wiederbeschaf- fungskosten Veräußerungs- preis Zeitwert ./. Veräußerungs- kosten (Nettozeitwert) Barwert künf- tiger C.F. Nutzungswert Max. aus Nutzungswert und Netto- verkaufswert Zeitwert

Rechnungslegungsnormen im Vergleich Wertkonzepte des HGB

Systematik internationaler Rechnungs- legungsnormen (IFRS) Decision Usefulness Periodenabgrenzung Going Concern Basisanahmen der Rechnungslegung Verständlich- keit Relevanz Zuverlässig- keit Vergleich- barkeit Qualitative Anforderungen an die Rechnungslegung Zeitnähe Nutzen und Kosten Kompromiss Randbedingungen

Ganz übel !! Bereiten Sie sich auf einen Rechtsstreit vor Systematik internationaler Rechnungs- legungsnormen (IFRS) 1. Schritt Existiert ein IFRS-Standard, der den Sachverhalt regelt ? 2. Schritt Lassen die Interpretations die Anwendung eines Standards zu ? 3. Schritt Ergibt das Rahmenkonzept eine Anwendungsregel ? 4. Schritt Verweisen Literatur, Kommentare oder US-GAAP auf Anwendungen ? 5. Schritt IFRS-konforme Bilanzierung Ja ! Nein ! Ganz übel !! Bereiten Sie sich auf einen Rechtsstreit vor

Systematik der IFRS Normenhierarchie SIC / IFRIC Interpretationen Standardinterpretationen IAS/IFRS Standards Regelung spezieller Sachverhalte IAS/IFRS Standards Regelung ähnlicher oder verwandter Fragen IAS/IFRS Framework Prüfung von Kriterien / Definitionen einzelner Posten GAAP/Branchenpraxis/Literatur Verhältnis zu IFRS-Standards – Anwendbarkeit im IFRS-System

Systematik internationaler Rechnungs- legungsnormen (IFRS) Rahmenkonzept ( Preparation and Presentation of Financial Statements ) (Inhalt: Grundlagen der Rechnungslegung) Standards ( IFRS ) (Inhalt: Regelung spezieller Sachverhalte) Interpre- tations (Auslegungen) Vorwort (Zentrale Aussagen)

IFRS – Systematik Vorwort Zweck des Rahmenkonzeptes Leitbild zur Orientierung des IASC sowie aussenstehender Personen /Institutionen (Unternehmen, Prüfer, Nutzer) Komponenten von Financial Statements Der Abschluß umfaßt Bilanz, GuV, Kapitalflußrechnung, Anhang und zusätzliche Erläuterungen. Adressaten von Financial Statements F9 nennt Investoren, Arbeitnehmer, Kreditgeber, Lieferanten, Kunden, Regierungen sowie die allgemeine Öffentlichkeit. Art der Entscheidungs- orientierung der Informationen IASC unterstellt, daß die heterogenen Informationsbedürfnisse der unterschiedlichen Adressaten mit einem IFRS-konformen Abschluß bereitgestellt werden.

Systematik internationaler Rechnungs- legungsnormen (IFRS) Interpre- tations (Auslegungen) Standards ( IFRS ) (Inhalt: Regelung spezieller Sachverhalte) Rahmenkonzept ( Preparation and Presentation of Financial Statements ) (Inhalt: Grundlagen der Rechnungslegung) Vorwort (Zentrale Aussagen)

Grundlegende Annahmen IFRS – Systematik Rahmenkonzept Rahmenkonzept Bilanzierung (F 47 – F 101) dem Grunde nach der Höhe nach Qualität (F 24 – F 46) Anforderungen Einschränkungen Kapitalerhaltung (F 102 – F 110) Basisannahmen (F 12 – F 23) Zielsetzung Grundlegende Annahmen

Bereitstellung von Informationen über die : vorrangig mit Hilfe von: IFRS Systematik (Rahmenkonzept) Zielsetzungen / Annahmen Doppelte Buchführung Going Concern Zielsetzungen des Jahresabschlusses Bilanz Gewinn- und Verl. rechnung Fluss- rechnungen Vermögens- und Finanzlage Ertragslage Veränderungen der Vermögens – und Liquidität und Solvenz Performance Innenfinan-zierungskraft Bereitstellung von Informationen über die : vorrangig mit Hilfe von:

IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Anforderungen Qualitative Anforderungen an den Abschuß Verständlichkeit (Understandabi-lity) Ein sachkundiger Leser muss den Abschluß in ange-messener Zeit ver-stehen können. Relevanz (relevance) Informationen sol-len entscheidungs-relevant und we-sentlich (material) sein. Vergleichbarkeit (comparabililty) Interne und ex-terne Vergleich-barkeit durch stetige Bilan-zierung und Be-wertung, Infor-mation über die angewandten Me-thoden und ihre Veränderungen. Verlässlichkeit (Reliability) Glaubwürdige Dar-stellung (Faithful Pr.) Wirtschaftliche Be-trachtung (subst. over form) Neutralität Vorsicht (prudence) Vollständigkeit

IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Beschränkungen Qualitative Anforderungen unterliegen einigen Beschränkungen Constraints on relevant and reliable information Zeitnähe (timeliness) Abwägung von Nutzen / Kosten balance between benefit and cost) Abwägung der qualitativen Anforderungen (balance between qualitative charac-teristics) Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen ent-sprechenden Bildes der Unternehmung. True and fair view

Elemente des Jahresabschusses (F47 – F 101) IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Bilanzierungsregeln Elemente des Jahresabschusses (F47 – F 101) Bilanzierung dem Grunde nach (F47 – F98) Beantwortet die Frage welche Tatbestände der Unternehmung (Vermögen, Schulden, Eigenkapital, Aufwendungen, Erträge) wo auszuweisen sind (Bilanz, GuV) Bilanzierung der Höhe nach (F99 – F101) Beantwortet die Frage, mit welchem Wert die jeweiligen Tatbestände in Bilanz oder GuV aufzunehmen sind. Definition der Posten (F47-F81) Erfassung der Posten (F82-F98) Erfassung der Posten (F82-F98) Bewertungsregeln (F99-F101)

IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Bilanzierung „dem Grunde nach“ Ein Asset (F49, 53-59) ist eine Res- source (mat.oder immateriell), über die ein Unternehmen aufgrund ver- gangener Dispositionen verfügt (kein Eigentum erforderlich) und von deren zukünftigem Einsatz ein Zufluss wirtschaftlichen Nutzens erwartet wird. ASSETS / Vermögenswerte LIABILITIES / Schulden Eine gegenwärtige Verpflichtung (Lia- bilities, F49, 60-64)) gegenüber Frem- den aufgrund von Dispositionen in der Vergangenheit, von deren Erfüllung ein Abfluss von Ressourcen erwartet wer- den darf. Die Art der Verpflichtung ist unerheblich. Mit Aufwand (F70, 78-80) verbunden ist eine Abnahme des wirtschaftlichen Nutzens. Aufwand bedeutet eine Ab- nahme des Eigenkapitals, ohne das Eigentümer eine Entnahme tätigen. EXPENSES / Aufwendungen INCOME / Erträge Ein Ertrag bedeutet eine Zunahme wirt- schaftlichen Nutzens, der sich in einer Erhöhung des Eigenkapitals wider- spiegelt. Erträge resultieren aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (re- venues) oder aus Wertsteigerungen (gains) vorhandenen Vermögens.

IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Bilanzierung „dem Grunde nach“ Dem „Grunde nach“ bilanzierungspflichtige Tatbestände müssen erfaßt werden (F92 – F98) Allgemein (F82-88): Dem Unternehmen wird wahrscheinlich ein wirt-schaftlicher Nutzen zu- oder abgehen. Der mit Wahrscheinlichkeit zufliesende oder abflies-sende Nutzen muß sich verlässlich ermitteln lassen. Beide Bedingungen müssen kumulativ erfüllt sein. Speziell (F89-98): In den §§ 89-98 werden die Kriterien Wahrscheinlichkeit und Zuverlässigkeit für einzelne Positionen präzisiert: Matching – Principles (Sachliche und zeitliche Zugehörigkeit, i.e. prepaid und accrued expenses und revenues)

IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Bilanzierung „der Höhe nach“ Dem „Grunde nach“ bilanzierungspflichtige Tatbestände müssen bewertet werden (F99 – F101) Orientierung am Beschafffungsmarkt (Rohst.) Orientierung am Absatzmarkt (Fertigfabrik.) Historische AK oder HK Vergangenheits- bezug Tageswerte current cost Verkaufswerte realisable value Barwerte present values Gegenwarts- bezug Zukunfts- bezug

IFRS – Systematik (Rahmenkonzept) Ausweis im Jahresabschluss nach IFRS Bewertung und Ausweis im Jahresabschluss Keine Berichtspflicht Nein Werterzeugender(-verändernder) Geschäftsvorfall Entsteht eine „dem Grunde nach“ berichtspflichtige Position ? Ist ein (negativer oder positiver) Nutzenfluss wahrscheinlich ? Kann ein verlässlicher Wert ermittelt werden ?

Unternehmenswertkonzeptionen und Rechnungslegung nach HGB bzw. IFRS Zeitnäher bewertetes Eigenkapital (Subjektiver Substanz- wert) Firmenwert Stichtagsbezug Einzelbewertung IFRS Marktmässig bewertetes Eigenkapital (Zukunfts- Erfolgswert) Zukunftsbezug Gesamtbewertung Ideal Historisch bewertetes Eigenkapital (objekt. Substanzwert) Vergangenheits- bezug Einzelbewertung HGB