Reaktionsmechanismen - Eliminierung zu C-C-Doppelbindungen

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 Präsentation transkript:

Reaktionsmechanismen - Eliminierung zu C-C-Doppelbindungen Allgemeines Reaktionsschema: Eliminierung ist formal die Umkehrung der Addition Die Eliminierung ist entropisch begünstigt -> Temperaturerhöhung ist günstig für Produktbildung Die Qualität der Abgangsgruppe(n) ist wichtig für den Reaktionsverlauf Eliminierungen können schrittweise (E1) oder synchron (E2) verlaufen, der Verlauf ist entscheidend für die Stereochemie des Produkts

X: Nucleofuge Abgangsgruppe, X- ist wieder ein Nucleophil E1-Eliminierung X: Nucleofuge Abgangsgruppe, X- ist wieder ein Nucleophil Je weniger nucleophil X-, desto besser die Abgangsgruppe Protonierung von X (wenn möglich) verbessert die Abgangsgruppe Y ist in den meisten Fällen Wasserstoff (HX-Eliminierung) Häufig ist die Abspaltung von X (1. Schritt) der langsamste (geschwindigkeitsbestimmende) Schritt Aus der Zwischenstufe wird das thermodynamisch stabilste Alken bevorzugt gebildet

E1-Eliminierung : Energiediagramm HX-Eliminierung mit Protonenkatalyse Stabilisierung C+: tert > sek > prim Polare LM Carbeniumionen sind planar

Problem: Organische Verbindungen sind selten ausreichend acide E1cB-Eliminierung (über konjugate Base) Problem: Organische Verbindungen sind selten ausreichend acide Meist sehr starke Basen notwendig Carbanionische Zwischenstufe muss sehr gut stabilisiert werden (durch Mesomerie mit benachbarten Gruppen) E1cB kann nur in speziellen Fällen mit dem E2-Mechanismus konkurrieren, in der Regel nur bei schlechten Abgangsgruppen X

E2-Eliminierung Eliminierung verläuft in der Regel als anti-Eliminierung, selten als syn-Eliminierung. Die Stereochemie der Doppelbindung entspricht der Anordnung in der reaktiven Konformation des Edukts.

E2-Eliminierung : Energiediagramm HX-Eliminierung Beginnende Orbitalüberlappung => coplanar!!!!

Nach welchem Mechanismus verläuft die Reaktion? E1-Mechanismus Säurekatalysierte Wassereliminierung aus 2-Octanol Nach welchem Mechanismus verläuft die Reaktion? E1-Mechanismus E1cb-Mechanismus E2-Mechanismus

1-Octen (es gibt nur 1 Isomer) Säurekatalysierte Wassereliminierung aus 2-Octanol Welche bzw. welches Hauptprodukt(e) wird/werden bei der E1-Eliminierung gebildet? 1-Octen (es gibt nur 1 Isomer) 1-Octen (mehrere Isomere zu etwa gleichen Teilen) Nur eines der möglichen Isomere von 1-Octen überwiegt 2-Octen (es gibt nur 1 Isomer) 2-Octen (mehrere Isomere zu etwa gleichen Teilen) Nur eines der möglichen Isomere von 2-Octen überwiegt

Säurekatalysierte Wassereliminierung aus 2-Octanol Gut: Starke Säuren mit nicht nucleophilem Anion H3PO4, H2SO4, TsOH Schlecht: HBr, HCl usw. (Br-, Cl- sind Nucleophile) -> Nebenreaktion!

Nach welchem Mechanismus verläuft die Reaktion? E1-Mechanismus Säurekatalysierte Wassereliminierung mit Iod Nach welchem Mechanismus verläuft die Reaktion? E1-Mechanismus E1cb-Mechanismus E2-Mechanismus

Säurekatalysierte Wassereliminierung mit Iod Tert. Carbeniumion Hinweis: Die Oktettregel gilt nicht für Iod (4. Reihe im PSE!)

Nach welchem Mechanismus verläuft die Reaktion? E1-Mechanismus Säurekatalysierte Wassereliminierung aus Citronensäure Nach welchem Mechanismus verläuft die Reaktion? E1-Mechanismus E1cb-Mechanismus E2-Mechanismus

Säurekatalysierte Wassereliminierung aus Citronensäure Eliminierung erfolgt nach E2, aber aus welcher Konformation? A B C

Säurekatalysierte Wassereliminierung aus Citronensäure

„Bromeliminierung“ mit Zink E2-Eliminierung „mit Trick“: Zink reagiert mit einem Bromsubstituent in einer Redox-Reaktion Dabei „schiebt sich“ das Zn2+ zwischen C und Br => Gute Abgangsgruppe: Br- und BrZn+ Die Reaktionsfolge Bromierung von Cholesterol mit anschließender Bromeliminierung zurück zu Cholesterol wurde früher zur Reinigung von Cholesterol verwendet.