Wirtschaftsfaktor Fußball

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Wirtschaftsfaktor Fußball
 Präsentation transkript:

Wirtschaftsfaktor Fußball Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Fußballs in Österreich Dr. Anna Kleissner SportsEconAustria (SpEA) Institut für Sportökonomie Klagenfurt, 11. August 2010

Ziel der Studie / Methodik Erfassung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Fußballs (erstmals europaweit harmonisierter Standard) Pekuniäre Effekte Nicht-pekuniäre Effekte Methodik: Input-Output-Analyse / Fußballsatellitenkonto Top-Down-Ansatz: Sekundärdatenanalyse Bottom-Up-Ansatz: Primärdatenerhebung Fragebogenerhebung ExpertInnen-Interviews

Pekuniäre Effekte Fußball leistet einen beachtlichen Beitrag zur österreichischen Wirtschaftsleistung Bruttoproduktionswert Bruttowertschöpfung Beschäftigung Dennoch: Fußball wird in seiner gesamtwirtschaftlichen Bedeutung unterschätzt → Querschnittsmaterie Die pekuniären Effekte des Fußballs sind in der VGR zwar implizit enthalten, werden allerdings nicht explizit ausgewiesen. Auch ohne die genauen Zahlen zu kennen können wir davon ausgehen, dass der Beitrag des österreichischen Fußballs zur österreichischen Wirtschaftsleistung – ausgedrückt in Beiträgen zur BPW, BWS und Beschäftigung – beachtlich ist. ABER DENNOCH werden wir sehen, dass der Beitrag zur Wirtschaftsleistung substantiell unterschätzt wird. Ursächlich dafür ist vor allem, dass der Sport im Allgemeinen und der Fußball im Besonderen keine eigene wirtschaftsstatistish erfasste Branche ist, sondern eine sogenannte Querschnittsmaterie darstellt, was heißt, dass eine Vielzahl von Branchen und Wirtschaftssektoren betroffen sind. Reduziert man den Fußball auf das, was in der Statistik als „Sport“ erfasst ist, so zählt man lediglich die Aktivitäten in den Vereinen, den Betrieb von Sportanlagen und die Tätigkeiten selbständiger Sportler und Trainer zum Fußball. Alle anderen Branchen wie beispielsweise die Sportartikelproduktion, der Sportartikelhandel oder beispielsweise die Medien blieben hingegen unberücksichtigt.

Wertschöpfungsnetzwerk Fußball Es bedarf daher der Erfassung des gesamten Wertschöpfungsnetzwerks Fußball, wenn man den gesamtökonomischen Wert des Fußballsports quantifizieren möchten. Eine vereinfachte Darstellung dieses Netzwerks liefert folgende Abbildung, welche das Netzwerk sowohl aufkommens- als auch verwendungsseitig vereinfacht beschreibt. Quelle: SpEA, 2010.

Wertschöpfung durch Fußball Direkter Wertschöpfungseffekt : 317,5 Mio. € (Anteil am BIP: 0,11 %) Totaler Wertschöpfungseffekt (direkt + multiplikativ): 501,0 Mio. € (0,18 %) Quelle: SpEA, 2010.

Beschäftigung durch Fußball (I) Jeder 99. Arbeitsplatz in Österreich hängt direkt oder indirekt vom Fußball ab! Direkter Beschäftigungseffekt: 26.013 Arbeitsplätze Indirekter und induzierter Beschäftigungseffekt: 15.188 Arbeitsplätze Totaler Beschäftigungseffekt : 41.201 Arbeitsplätze Beschäftigungsmultiplikator: 1,58

Beschäftigung durch Fußball (II) Quelle: SpEA, 2010.

Beschäftigung durch Fußball (III) Quelle: SpEA, 2010.

Fiskalische Effekte Jährliches Steueraufkommen: Direkter Beschäftigungseffekt: 72,8 Mio. € Totaler Beschäftigungseffekt: 115,4 Mio. € Quelle: SpEA, 2010.

Nicht-pekuniäre Effekte Auswirkungen körperlicher Bewegung auf die körperliche und seelische Gesundheit Ehrenamt Sicherheitsaspekte des Fußballs (Reduktion von Gewalt und Kriminalität, alternative Kinder- und Jugendbetreuungsfunktion,…) Rolle des Fußballs im nicht organisierten Kinder- und Jugendsport Fußballinduzierte Effekte der sozialen Kohäsion Integrative Wirkungen Auswirkungen auf die „Marke Österreich“ (Nation´s Brand Value)

Gesundheitlicher Nutzen und Kosten des Fußballs Nettoeffekt: 23,8 - 59,1 Mio. € Kosteneinsparungen p.a. Gesundheitlicher Nutzen (Kosteneinsparungen): 83,6 - 118,9 Mio. € ambulante Behandlungskosten: 26,3 - 37,4 Mio. € stationäre Behandlungskosten: 23,8 - 33,8 Mio. € Mortalität / Lebenseinkommensentgang: 21,7 - 30,8 Mio. € Pensionen aufgrund von Erwerbsunfähigkeit: 5,4 - 7,7 Mio. € Vermiedene Krankenstandskosten: 6,4 - 9,2 Mio. € Gesundheitliche Kosten: 59,8 Mio. € diese umfassen medizinische Behandlungs- und Rehabilitationskosten, Krankenstandskosten und Kosten durch Invalidität und Unfalltod

Ehrenamt Durchschnittlich 20 ehrenamtliche MitarbeiterInnen pro Verein Wert der ehrenamtlichen Arbeit: 74,1 Mio. € an Personalkosten → entspricht einer Beschäftigung von 2.365 Personen (VZÄ) → großes Beschäftigungspotenzial („Professionalisierung“) Durchschnittlich 20 ehrenamtliche MitarbeiterInnen pro Verein Arbeitsaufwand pro Verein: 407 - 5.662 Stunden/Jahr Arbeitsaufwand pro Mitarbeiter: 16 - 280 Stunden/Jahr (durchschnittlich: 81 Stunden/Jahr) Großteil der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen ist im Amateurbereich tätig (97 %), nur 3 % der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen findet man im Profibereich 75 - 90 % männlich, nur 10 - 25 % weiblich 6 - 8 % der ehrenamtlichen Tätigkeit in Österreichs Sport entfallen auf den Fußball

Kontakt SportsEconAustria Institut für Sportökonomie Schottenfeldgasse 29 A - 1070 Wien Dr. Anna Kleissner Tel.: 0043/676/3200-407 anna.kleissner@spea.at