Das Immunsystem und deren Bedeutung in der Transplantationsmedizin

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Merkmale: B1-, Marginalzonen- und Follikuläre B-Zellen
Advertisements

Gesamtpopulation an reifen, naiven Lymphocyten
Die Vorlesungsunterlagen für die Stunden 1-5 finden Sie unter: Lehrbuch: Janeway; Immunobiologie, 5./6.
NW-Tag Jahrgang 9 Biologie
Humorale Immunität I. Überblick Immunsystem
Vakzinierung – Antigen-Shift & -Drift
Struktur, Antikörperklassen und Funktion
Makrophagen und Neutrophile Granulozyten
T-Zell-abhängige und T-Zell-unabhängige B-Zellaktivierung
Mastzellen Basophile.
Naive periphere T-Zell-Populationen
TH1- , TH2- und Treg- Zellen
Dendritische Zellen, MHC-Moleküle und Antigenpräsentation
Antikörper – Struktur und Funktion
Mastermodul Immunologie 2010 Victoria Greiner
Angeborene und adaptive Abwehr Julia Grimm
Übersicht: T-Zell-unabhängige und T-Zell- abhängige B-Zellaktivierung Humorales Gedächtnis Fachmodul Immunologie November 2010 Melanie Haars.
Zytotoxische T-Zellen und die Eliminierung Virus-infizierter Zellen
MHC und Antigenpräsentation
TH1 und Th2 Zellen Matthias Pauthner.
Entstehung der T-Zellrezeptor- und Antikörpervielfalt
Antikörper und Impfung
5.3 Immunbiologie.
Inhalt Leukämie – eine Einführung Leukämie – eine Einteilung Wie Leukämie besiegt werden kann!
Was heißt AIDS? Alle In Der Schule Aldi Ist Der Supermarkt
Biologische Schnittstellen im Chemieunterricht
Immunologie spezifische Abwehr „Antigene und Antikörper“
Nierentransplantation
Zelluläre Interaktionen beim Start der Immunantwort
Pillars of Immunology MHC Restriktion Andreas Kugemann
Projektkurs Physiologie, Pathophysiologie und Pharmakologie 2013 August- Dicke- Schule.
Eine Spritze gegen Krebs?
Biologische Schnittstellen im Chemieunterricht
Klinische Immunologie
Tutorium Physiologie:
Die NICHT 08/15 Transplantation
Weibliche Erfindungen – gibt es das ?
Genetik der NK Rezeptoren:
Immunbiologie Definition: Die Immunbiologie ist die Lehre von den
Erworbene Immunität oder spezifisches Abwehrsystem.
Antikörper und ihre Funktionsweise
Begriff: Transplantation
Begriff: Transplantation
Hypersensitivität im Überblick
Text durch Klicken hinzufügen Malaria Sumpf- und Wechselfieber.
Vorbereitung zur Nierentransplantation Dr. med. M. Szabados Transplantationsambulanz Chirurgische Klinik Knappschaftskrankenhaus Bochum Chefarzt Prof.
Nierentransplantation Gruppe: Stefan Bley, Amelie Geiger, Florian Andersch, Anna Bladowski, Sarah Pedro u. Benedikt Wagner.
VORLESUNG VI. TUMORIMMUNOLOGIE. TEIL I I. Tumorassoziierte Antigene II. Effektor Mechanismen von Tumorabstoß III. Tumoren können der Überwachung durch.
Quartal 1/2015.
VORLESUNG V DIE UNTERSUCHUNG VON LYMPHOCYTEN I. Lymphocyten lassen sich aus Blut, lymphatischen Organen, Epithelien und aus Entzündungsherden isolieren.
Energy as a driver in open-ended evolution Von Tim Hoverd & Susan Stepney Präsentation von Sebastian Schrage.
lich willkommen!!.
Abendseminar Dortmund, Steigenberger Hotel
Das Immunsystem in der Übersicht
Antikörper und ihre Funktionsweise
Immunbiologie Definition: Die Immunbiologie ist die Lehre von den
Erworbene Immunität oder spezifisches Abwehrsystem.
Was ist eine Allergie? Was ist eigentlich eine Allergie?
7. Lymphatische Organe, anatomische Grundlage des Immunsystems
Demenz Céline Caduff.
Organtransplantation  Aus medizinischer, biologischer sowie ethischer und rechtlicher Sicht.
All‘ das wünsche ich Dir von Herzen
Blut und Immunsystem Barbara Ressl Mai 2013.
KMT bei älteren Patienten
Das Nashorn Louis Lễ NGUYỄN.
Zytotoxische T-Zellen und die Eliminierung Virus-infizierter Zellen
Mikrobiologie Bachelorstudiengang Molecular Life Science Tamás Laskay
Alloreaktivität vorhersagen
Blut, Kreislauf und Herz
 Präsentation transkript:

Das Immunsystem und deren Bedeutung in der Transplantationsmedizin Claudia Mayer

Immunsystem Angeborene unspezifische Abwehr Adaptive (erworbene) spezifische Abwehr Zellvermittelte Abwehr Humorale Abwehr

Angeborene - unspezifische Abwehr Adaptive – spezifische Immunsystem Angeborene - unspezifische Abwehr Adaptive – spezifische Abwehr erkennt Erreger produziert Botenstoffe (Interleukine) unterscheidet körpereigene Zellen von fremden Strukturen Anpassungsfähigkeit erkennt spezifische Strukturen bildet Abwehrmechanismen und Antikörper

Immunabwehr und Transplantation MHC B7 TCR CD28 unreife DC reife DC T-Zelle G0 activated T-Zelle TX IL-2R IL-2 T-Zelle G1 Memory effector T-cell Immunabwehr und Transplantation Das Wissen um die Immunabwehr ermöglicht dem Pflegepersonal, Medikamente - deren Verabreichung und Wichtigkeit zu verstehen.

Zelluläre Bestandteile CD = Cluster of differention Leukozyten Immunantwort lymphatischen Gewebe / Körper Zelloberfläche  Differenzierungsantigen = CD Antigen

CD - Antigene CD4 – T Helferzelle welche das MHCII Antigen erkennt HIV Infektion Verringerung der CD4 Zellen + Andockstelle der HI-Virus CD6 – B und T Zellen, Antikörperbildung - Gedächtnis

CD - Antigene CD7 – Blutstammzelle CD 11- 15 – Leukozyten, Granulozyten, Phagozyten, Monozyten

Humorale Bestandteile nicht auf Zellen basierend Plasmaproteine  nicht in der Lage direkt einzugreifen Immunglobuline Komplementsystem

Immunglobuline IgG -75 % IgA – 17% IgM Schleimhäute spezialisiert nach 3 Wochen neuerliche Infektion – große Produktion „Nestschutz“ einzige IG von Mutter an Kind IgA – 17% Schleimhäute spezialisiert IgM Schnellstarter bei Infektion

Immunglobuline IgE IgD nur gering Allergie Veränderung von Zellen Ausschüttung von Mediatoren HISTAMIN IgD nur gering Funktion nicht bekannt

Immunglobuline und Transplantation Patienten auf der NTX Warteliste Chance ein geeignetes Transplantat zu finden Risiko einer akuten Abstossung des Spenderorgans 20-25 % HLA/ oder zytotoxe Antikörper Immunglobuline und Transplantation Diese Antikörper müssen vor einer Transplantation mittels Immunadsorption entfernt werden.

Immunglobuline und Transplantation intravasal extravasal 1 Tag Pause Umverteilung der IG durch Immunadsorption Immunglobuline und Transplantation Bei steigender Transplantationszahlen steigen auch die Immunadsorptionen Stand 31. Dez. 2009 : 358 IAS an der Akutdialyse 13i3

Komplementsystem Kaskade von über 20 verschiedenen Komponenten und Regulatoren Zerstörung, Opsonierung (Markierung) und Vorbereitung zur Phagozytose von Erregern

Komplementsystem und Transplantation Humorale Abstossungsreaktion C4d in der Nähe von HLA-AK im Transplantat C4d in der Biopsiefärbung nachweisbar (Ergebnis in 3 Std.) Komplementsystem und Transplantation In Wien wurde die Immunhistologie auf Paraffinschnitten 1999 in die Routinediagnostik übernommen, Seit 2002 wurde C4d als Marker in die internationale Banff- Klassifizierung (Einteilungsprinzip für die Schwere der Nierentransplantatabstoßung) aufgenommen.

Der Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) HLA-System, HL-Antigene, engl. Human Leukocyte Antigene an der Oberfläche aller Zellen Gene am kurzen Arm des Chromosom 6 (Paar – Haplotyp) verschiedene Varianten der Gene – „Allele“ A C B DR DQ DP HLA class I genes HLA class II genes Die Merkmale HLA-A, B und C werden  Klasse I die Merkmale HLA-DR, DQ und DP Klasse II

HLA Polymorphismus HLA Allelfrequenz in den drei Hauptrassen verschieden (Europide, Mongolide und Negriden) zwischen 1492 und 1600 ca. 90% der Ureinwohner an eingeschleppten Krankheiten wie z.B Pocken, Masern, Grippe verstorben

HLA und Partnerwahl Claus Wedekind, ein Evolutionsbiologe aus der Schweiz hat 1995 in einer bemerkenswerten Studie (auch bekannt als "sweaty t-shirt study") festgestellt das Duftpräferenzen in der Partnerwahl HLA abhängig sind.

Liebe geht durch die Nase weibliche (N=49) männliche Studenten (N=44) MCH Marker bestimmt Männer  Baumwolltshirt für zwei Tage, keine Seife, nicht rauchen, kein Alkohol, kein Knoblauch, kein Sex

Studienergebnis mit Antibabypille gut schrecklich

HLA und Vererbung A1 B8 DR3 A3 B7 DR2 A2 B12 DR4 A9 B60 DR5 A1 B8 DR3

Familienverteilung

HLA und Transplantation HLA-identisches Geschwisterkind  der ideale Spender Die Chance, daß zwei Geschwister HLA-identisch sind, beträgt 25% Mutter/Vater zu Kind  zweitgünstigste Variante ist ein halbidentischer (haploident) Familienspender HLA und Transplantation LEBENDSPENDE (bei Stammzelltransplantation, ist auch bei Nieren- oder Lebertransplantation möglich)

HLA und Transplantation ABO inkompatible Nierenlebendspende  HLA ident aber BG inkompatibel (30-35%) HLA und Transplantation ABO-Antikörpertiter werden vor der TX mittels Immunadsorption gesenkt, und dann nieder gehalten. Nach 2 Wochen gleiche Abstossungsrisioko wie herkömmliche TX

HLA und Transplantation Crossover - Transplantation  2 Pärchen HLA ident, aber BG ungleich A B A B HLA und Transplantation LEBENDSPENDE

HLA und Transplantation POSTMORTALE ORGANSPENDE Niere, Leber, Herz, Lunge, Pankreas oder Dünndarm, ca 15.000 Menschen

HLA und Transplantation Die Spenderorgane werden nach festgelegten Kriterien (HLA-A, B, DR-identische Spender/Empfänger Merkmale) an die Wartelisten-Patienten vergeben Die Anzahl der Unterschiede (0 bis 6) in diesen Loci bestimmt den Grad des Mismatch Der Grad der HLA-Differenz bestimmt auch die Möglichkeit einer Transplantatabstoßung HLA und Transplantation POSTMORTALE ORGANSPENDE

Wissen vermehren und Denken erwünscht !!