FutureofCAP Reform der EU-Agrarpolitik nach 2020

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Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft aufgrund der aktuellen Entwicklungen Lukas Weber-Hajszan Abteilung II/3 – Agrarumwelt (ÖPUL), Bergbauern.
 Präsentation transkript:

FutureofCAP Reform der EU-Agrarpolitik nach 2020 Die Reformvorschäge der Europïschen Kommission Konferenz in Dessau 28.11.2018   Dr. Josefine Loriz-Hoffmann GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Europäische Kommission FutureofCAP

LEITMOTIVE FÜR DIE ZUKÜNFTIGE GEIMEINSAME AGRARPOLITIK Vereinfachung Subsidiarität – neue Rollenverteilung zwischen EU und Mitgliedsstaaten Ergebnisorientierung Bessere Verteilung der Direktzahlungen Verbesserung der Politikwirksamkeit bezüglich Umwelt und Klima Austausch von Wissenschaft und Praxis - Förderung von Innovation Betonung von Produktqualität und Tierwohl Mobilisierung lokaler Potentiale

Ziele und Prioritäten der zukünftigen Agarpolitik GAP nach 2020 – ein Gemeinsamer Rahmen Ziele und Prioritäten der zukünftigen Agarpolitik Förderung eines intelligenten, diversifizierten und krisenfesten Agrarsektors Stärkung des Beitrags zu den Umwelt- und Klimazielen der EU Stärkung des sozio- ökonomischen Gefüges ländlicher Räume Steigerung der LDW. Wettbewerbsfähigkeit, Fokus auf Forschung, Technologie und Digitalisierung eRNährung Nachhaltige Ernährung & Gesundheit Tierwohl Landwirte: Verbesserung der Position in der Vermarktungskette Förderung von Junglandwirten, Betriebs- und Geschäfts-gründungen Förderung der ldw. Betriebseinkommen und Krisenfestigkeit Wachstum, Beschäftigung, soziale Inklusion, Bioökonomie und nachhaltige Forstwirtschaft Im ldl Raum Nachhaltige Entwicklung Effiziente Ressourcennutzung Wasser, Boden, Luft Landwirtschaft und Ernährung Nur wenige Sektoren stehen vor solch vielfältigen Herausforderungen, Aufgaben und Erwartungshaltungen der Gesellschaft, wie die Gemeinsame Agrarpolitik. Quadratur des Kreises! Konsensorientiert Kernziele: Verbesserte Resilienz und Wettbewerbsfähigeit der Betriebe Höherer Ehrgeiz hinsichtlich Klima- und Umwelt Vereinfachung und Modernisierung Bessere Nutzung von Innovation, Forschung und Technologie Verbesserung des sozi-ökonomischen Gefüges im ldl Raum Schutz der Biodiversität Ökosystemleistungen Erhalt von Habitaten und Landschaften Klima Klimaschutz Anpassung Nachhaltige Energie Querschnitts-ziel Verbesserung von Wissen, Innovation, Digitalisierung in der Landwirtschaft und ländlichen Gebieten

GAP 2021-2027 - BUDGET 2021-2027 GAP (Total) 365.0 -4.6% Mrd € in laufenden Preisen 2021-2027 GAP (Total) 365.0 -4.6% 1. Säule (EGFL) 286.2 -1.1% (-3.0% für Direktzahlungen/ meiste Marktmassnahmen) 2. Säule (ELER) 78.8 -15.3% Die Erhöhung der nationalen Beiträge hält den Gesamtumfang der öffentlichen Mittel für die Ländliche Entwicklung nahezu auf dem gegenwärtigen Niveau Ausgleich durch mögliche Mitteltransfers (ohne nationale Kofinanzierung): bis zu 15% zwischen den Fonds zusätzlich bis zu 15% von EGFL zu ELER für Umwelt- und Klimamaßnahmen zusätzlich bis zu 2% von EGFL zu ELER für Junglandwirte

Direktzahlungen Konditionalität Kürzung von Direktzahlungen in 4 progressiven Schritten (jeweils 25% von EUR 60 000 bis EUR 100 000) Gekoppelte Einkommensstützung Kleinerzeuger-Pauschale Ergänzende Einkommensstützung für Junglandwirte (2% EFGL) Regelungen für Klima und Umwelt („Eco-Schemes") Konditionalität Ergänzende Umverteilung von Zahlungen (Betriebsgrößenbasis) Einkommensgrundstützung (differenzierbar)

Im Wesentlichen unverändert Gemeinsame Marktordnungen Im Wesentlichen unverändert Marktordnungsinstrumente weitgehend unverändert (Sicherheitsnetz mit öffentlicher Intervention und privater Lagerhaltung, außergewöhnliche Maßnahmen, Vermarktungsstandards, Regeln zur Kooperation etc.) … aber einige wichtige Anpassungen, um höhere Effektivität und Vereinfachung zu gewährleiten Integration der sektoralen Interventionen (Obst und Gemüse, Wein, Olivenöl, Hopfen und Bienen) in Verordnung zu den GAP Strategieplänen Ausweitung der sektoralen Interventionen auf andere landwirtschaftliche Sektoren Änderungen der Vorschriften für geographische Herkunftsbezeichnungen um diese attraktiver und einfacher zu gestalten

Ländliche Entwicklung Einige Grundprinzipien Gebiets-bezogener Nachteile aufgrund von Umwelt-standards Höhere Beihilfesätze für Investitionen Wissens-transfer und Innovation Zahlungen in Gebieten mit natur-bedingten NachteIlen Mindestvorgaben für ELER Mittelzuweisung: 30% für Intervention mit Umwelt- und Klimazielen 5% für LEADER Digitale Strategie als Bestandteil der GAP Pläne Mitgliedstaaten gestalten Interventionen auf Grundlage von 8 generellen Interventionstypen (statt der bestehenden 70 Maßnahmen und Untermaßnahmen) Möglichkeit der Kombination von Finanzinstrumenten und Subventionen Start-up Prämie für Junglandwirte und ländliche Unternehmen Management-verträge für Umwelt, Klima und Tierwohl Verpflichtende Um-setzung von Risiko- management, einschließlich Risiko- Management Strategie Anhebung der Höchstbeträge für Niederlassungs- prämien (bis zu EUR 100.000) Risiko management Investitionen Kooperation Vereinfachte Umsetzung von LEADER Vereinfachte Komplementarität mit anderen EU Förderpolitiken außerhalb der Partnerschaftsverträge

Zieleorientierung nach Maßgabe des Handlungsbedarfs vor Ort Die neue “grüne Architektur” Innovation Freiwillig für Landwirte Kooperation Wissens-transfer & Forschung Investition Effektivere Umsetzung Kompensation gebiets- bezogener Nachteile Beratung Größere Flexibilität Verpflichtend für Mitgliedstaaten Umwelt-programme (EGFL) Umwelt- und Klimabezogene Managementverträge (ELER) Zieleorientierung nach Maßgabe des Handlungsbedarfs vor Ort Verpflichtend für Zahlungsempfänger Erhöhte Konditionalität: 14 Managementpraktiken gemäß EU Standards hinsichtlich Klima, Wasser, Boden, Biodiversität und Landschaftserhalt; Erfordernisse der Nitrates Richtlinie, Wasser-Rahmen- Richtlinie und Natura 2000

X EU Ein neues Umsetzungsmodell Mitgliedstaaten Leistungsempfänger GAP Pläne: Ziele, Maßnahmen-design und Mittelansätze EU Grundlegende Anforderungen für Kontrolle und Umsetzung Detaillierte Regeln X Detaillierte EU Kriterien Leistungsempfänger

Ein neues Umsetzungsmodell Begleitung und jährliche Umsetzungs-berichte Zuverlässigkeits- erklärung und Ergebnisprüfung Mitgliedstaaten etablieren nationale GAP Pläne Analyse des Handlungsbedarfs, Festlegung der Zielwerte und Etappenziele, Interventionsdesign, Verwaltungs-und Koordinierungssystem, basierend auf dem Partnerschaftsprinzip Die Kommission prüft und genehmigt GAP Pläne und begleitet die Umsetzung Festlegung des EU Rechtsrahmens 9 Ziele, gemeinsame Indikatoren, Definition genereller Interventionstypen Umsetzung nach Maßgabe des Handlungsbedarfs vor Ort Verbesserung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Politikwirkungen Kontinuität hinsichtlich der nationalen Verwaltungs- und Koordinierungssysteme (Zahlstelle, bescheinigende Stelle, Flächenerfassung) 10 10

Gemeinsame Ziele, strategische Planung und Ergebnisorientierung Schlussfolgerungen Mehr Subsidiarität bei gleichzeitiger Erhaltung der "gemeinsamen" Politik Gemeinsame Ziele, strategische Planung und Ergebnisorientierung Verbesserte Resilienz/ Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, fairere Verteilung Höherer Ehrgeiz hinsichtlich Klima- und Umwelt Verbesserung des sozi-ökonomischen Gefüges im ldl Raum, Junglandwirte, Neugründungen, Digitalisierung Vereinfachung Bessere Nutzung von Innovation, Forschung und Technologie Gemeinsame Politik: gemeinsame Ziele, gemeinsame Umsetzung, gemeinsamer "Werkzeugkasten"

Danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit!

LEISTUNG UND ERGEBNISSE Mehrjähriges Planungskonzept für die gesamte GAP: - GEMEINSAME ZIELE - GEMEINSAME ARTEN VON MASSNAHMEN - GEMEINSAME INDIKATOREN Jährliche Leistungsfreigabe Verknüpfung der Ausgaben mit dem Ertrag des Programms Zuverlässigkeits-erklärung Gemeinsame Outputindikatoren Jährliche Leistungs- überprüfung: Fortschritte in der Zielerreichung Gemeinsame Ergebnisindikatoren Monitoring Die Kommission wird die Leistungen und die Fortschritte der einzelnen Länder im Zusammenhang mit den vereinbarten Zielwerten aus nächster Nähe verfolgen Genehmigung durch Kommission Kriterien: Vollständigkeit, Konsistenz, Kohärenz mit den allgemeinen Grundsätzen des Unionsrechts 8-monatige Prüfungsfrist Änderungsanträge möglich (einmal im Jahr) Zwischen- und Abschlussbewertung Beurteilung der Leistung im Hinblick auf die Zielerreichung Gemeinsame Wirkungsindikatoren Leistung der GAP 13

Öffentliche, Tier und Pflanzengesundheit Neue Konditionalität Umwelt und Klima Öffentliche, Tier und Pflanzengesundheit Tier-schutz Ldw. Be-ratung: Konditionalität EU Gesetzgebung zur Biodiversität, Wasser, Luft, Nutzung von Pestiziden, Antimikrobatkerielle Resistenzen Risiko-management Förderung von Innovation Animal Identification & Registration Pesticides authorisation Regulation Directive on the sustainable use of pesticides Hormones ban Directive General Food Law Notification of diseases Birds and Habitats Directives Water Frame-work Directive Nitrates Directive GAEC Standards on: climate change water soil biodiversity and landscapes Directives for the protection of: Calves Pigs Animals kept for farming purposes Anwendbar auf alle Gebiets- und Tierspezifischen Zahlungen (Direktzahlungen und ländliche Entwicklung)

GAP STRATEGIE PLÄNE: INHALT Handlungsbedarf Analyse des sektorbezogenen und gebietsbezogenen Handlungsbedarfs Prioritätensetzung Strategie Festlegung der angestrebten Ergebnisse Mittelansätze Interventionen Interventionsdesign Beschreibung der Förderkriterien Querschnittsaspekte Definitionen, Konditionalität, GAP Netzwerk Zahlungsansprüche, Zahlungskürzungen Anderes Finanzplan, Zielwerte und Etappenziele, Verwaltungs- und Koordinierungssysteme Modernisierung und Vereinfachung