Insolvenzen. Prävention, Strategien, Mechanismen.

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 Präsentation transkript:

Insolvenzen. Prävention, Strategien, Mechanismen. Stand: 01.08.2005 AGI Herbstfachforum 17.11.2005 bei Infraserv Hoechst

Risiken für den Auftraggeber. Für den Auftraggeber stellt die weiterhin hohe Anzahl der Firmeninsolvenzen im Beschaffungsmarkt derzeit eine große Herausforderung dar. • Gefährdung geplanter Kosten, Termine und Bauqualität • Signifikanter Anstieg des Projektrisikos • Gefährdung der Produktion Bauplanung und Baueinkauf der Unternehmen BOSCH GmbH und BMW AG haben als ständige Auftraggeber Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt. Dieser Vortrag fasst beide Meinungen für Sie zusammen. 2 2

Theoretische Grundlagen Operativer Umgang Vertragliche Prävention Gliederung. Branchenüberblick Theoretische Grundlagen Operativer Umgang Vertragliche Prävention Strategische Prävention 2 2

Branchenüberblick. 2 2

Branchenüberblick. 2 2

Insolvenzen im deutschen Baugewerbe. 2 2

Theoretische Grundlagen. Gesetzliche Insolvenzgründe Regelung durch Insolvenzordnung (InsO): Zahlungsunfähigkeit Drohende Zahlungsunfähigkeit Überschuldung (Passiva übersteigen Aktiva) 2 2

Theoretische Grundlagen. Vertragserfüllung durch den AN Insolvenzantragsverfahren: - Antrag durch AN - Prüfung durch Amtsgericht - Bestellung vorläufiger IV - Eröffnungsbeschluss / Abweisung - Aufrechnungserklärung - VOB/B: Kündigungsrecht AG Insolvenzverfahren - Endgültiger IV - Aufrechnungserklärung - Forderungsanmeldungen - Gläubigerversammlung Prüfungs-/Schlusstermin - Wahlrecht Erfüllung bei IV - Altforderung nicht aufrechenbar 2 2

Verhaltensregeln. Umgang mit Insolvenzen Tritt eine Insolvenz ein, empfiehlt sich für den AG eine präzise Informationssammlung in die Wege zu leiten. Ein Leitfaden auf Checklistenbasis unterstützt die Mitarbeiter dabei, die erforderlichen Informationen zu sammeln und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. 2 2

Verhaltensregeln. Maßnahmen Kontaktaufnahme zum vorläufigen IV Informationssammlung (Checkliste) Lieferant wird gesperrt Hausinterne Kommunikation an alle betroffenen Abteilungen Zahlungen an AN einstellen keine Zahlungen an Subunternehmer des AN Klärung, ob Vertragsfortführung oder –beendigung i. d. R. Beendigung I. d. R. Kündigung: Bei VOB-Vertrag Kündigung nach §8 Nr. 2 (1) VOB/B Bei BGB-Vertrag: Für Werkverträge (Planerverträge) gesonderte Klausel vereinbaren – Aufrechterhaltung von Schadensersatz 2 2

Vertragliche Vorsorge. Vorauszahlung nur gegen Bürgschaft Vertragserfüllungsbürgschaft Keine Überzahlungen bei Abschlagsrechnungen Ausreichende Sicherheitseinbehalte (z. B. für Mängel, für Sachmangelhaftung ) Bei Großaufträgen ggf. ARGE mit gesamtschuldnerischer Haftung der Einzelpartner beauftragen Vertragliche Regelung des Insolvenzfalls bei Verträgen, die nicht nach VOB geschlossen werden z. B. Architekten und Ingenieurverträge (Werkvertragrecht nach BGB) 2 2

Strategische Prävention. Kann der Auftraggeber durch sein Verhalten den Eintritt einer Insolvenz verhindern? Ist es möglich durch strategische Prävention die Anzahl von Insolvenzen im Lieferantenportfolio gering zu halten? 2 2

Strategische Prävention. Belastende Faktoren in der Beziehung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer Mangelhafte Ausschreibung Ungeeigneter Lieferant Lückenhafter Vertrag Schleppender Zahlungsfluss ZIEL: Herstellung eines störungsfreien Arbeitsumfelds durch die Optimierung von Verhalten und Regelabläufen (Standardprozesse). 2 2

Strategische Prävention. Belastende Faktoren aus dem Verantwortungsbereich des Auftragnehmers (AN) Managementschwächen in der Unternehmensführung Unzureichende betriebswirtschaftliche Stärke des AN Fehlende betriebwirtschaftliche und rechtliche Synchronisation der Nachunternehmerverträge mit dem eigenen Auftrag 2 2

Bilanzanalyse / Bonitäts- Strategische Prävention. ausgewählte A-Liefe- ranten Assessment 4 spezielle A und B Lieferanten Bilanzanalyse / Bonitäts- grading 3 Wirtschafts- daten alle A und B Lieferanten 2 Basisinfo Alle Lieferanten 1 Prävention durch Risikovalidierung - führt zu optimaler Lieferantenstruktur in der Commodity Strategie und im Beschaffungsprozess 2 2

Fazit. Prävention durch qualitativ hochwertige Lieferantenportfolios. Risikominimierung durch bedarfsgerechte Vertragsgestaltung. Risikobeherrschung durch standardisierte Bewältigungsstrategien. 2 2

Prävention und Behandlung. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Diskussionen stehen Ihnen jetzt gerne zur Verfügung: Herr Rolf Rapp BOSCH GmbH Frau Simone Rott BMW AG Herr Klaus Hauser BMW AG 2 2