Nüchtern betrachtet Prävention von Suchtmittelmissbrauch im Betrieb

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 Präsentation transkript:

Nüchtern betrachtet Prävention von Suchtmittelmissbrauch im Betrieb

Statistische Daten und Fakten 5 % der Beschäftigten sind alkoholkrank 2,5 Millionen Alkoholkranke in Deutschland 15–30 % der Arbeitsunfälle geschehen unter Alkoholeinfluss 11 % der Beschäftigten trinken täglich Alkohol am Arbeitsplatz, 41 % gelegentlich Alkoholkranke haben 16 mal höhere Fehlzeiten und sind im Vergleich zu Nichtabhängigen 3,5 mal häufiger in Arbeitsunfälle verwickelt 40 000 Todesfälle pro Jahr durch Alkohol Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Vier Thesen zum Thema Sucht Die Möglichkeit, von einem Stoff abhängig zu werden, ist in jedem Menschen biologisch angelegt. Ob eine Droge legal oder illegal ist, hat nichts mit ihrer Gefährlichkeit zu tun. Alkohol erhöht das Unfallrisiko und kann gesundheitsschädigend sein. Sucht ist eine Krankheit. Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Risikofaktoren im Beruf Überforderung/Unterforderung Unregelmäßige Arbeitszeiten/Schichtarbeit Wenig Durchschaubarkeit und Beeinflussung der Arbeit (z. B. Maschinenüberwachung) Keine soziale Kontrolle (Außendienst, Alleinarbeit) Unsichere berufliche und wirtschaftliche Zukunftsaussichten Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Auswirkungen des Missbrauchs im Betrieb Untersuchungen zeigen, dass alkoholabhängige Beschäftigte häufiger krank sind nicht nur häufiger, sondern auch länger fehlen häufiger und besonders schwere Arbeitsunfälle verursachen höchstens 75 % ihrer möglichen Leistung bringen Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Weitere Folgen übermäßigen Alkoholkonsums sind: Ungenügende Qualität der Arbeit Fehlentscheidungen Gefährdungen der Arbeitssicherheit Erhöhte Belastung von Vorgesetzten Negative Beeinflussung des Betriebsklimas Vermittlung eines negativen Unternehmensbildes in der Öffentlichkeit, z. B. durch Personal mit Kundenkontakt Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Einfluss auf Leistung und Arbeitssicherheit Ab 0,2 ‰ Ab 0,3 ‰ Ab 0,5 ‰ Ab 0,8 ‰ Risikobereitschaft Aktivitätsniveau Aufmerksamkeit Konzentrationsfähigkeit Wahrnehmungsfähigkeit Reaktionsfähigkeit Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt, Reaktionszeit um ca. 1/3 verlängert Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Verboten bei Suchtmittelmissbrauch Arbeiten mit Absturzgefahr Arbeiten an laufenden Maschinen Arbeiten an Alleinarbeitsplätzen Fahr- und Steuertätigkeiten Arbeiten an Hitzearbeitsplätzen Arbeiten in starker Kälte Arbeiten im Überdruck Arbeiten mit schwerem Atemschutz Arbeiten mit Gefahrstoffen Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Anzeichen einer Alkoholproblematik „Alkoholfahne“, abwesender Blick Zittern der Hände, schwitzen, roter Kopf „Atemreiniger“ (Pfefferminzbonbons etc.) Zunahme von Kurzfehlzeiten und Verletzungen Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit Leistungs- und Stimmungsschwankungen Wiederholte Nichtauffindbarkeit in der Arbeitszeit Konzentrationsschwäche, Gedächtnislücken Verursachung von Störungen Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Missbrauchsverhalten liegt vor bei: Konsum zu unpassender Gelegenheit (Autofahren, Arbeit, Sport, Schwangerschaft) Konsum bis zum Rausch Konsum als „Seelentröster“ zur Problembewältigung/ -verdrängung und zur Veränderung der psychischen Befindlichkeit Langfristig übermäßiger Konsum Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Umgang mit suchtauffälligen Beschäftigten Frühzeitig einschreiten Vertrauen schaffen Hartnäckig bleiben Konkrete Hilfsangebote machen Konsequenzen aufzeigen Angekündigte Konsequenzen wahr machen Erfolg in der Nachsorge sichern Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch

Der 5-Stufen-Plan 1 Hinweisen der/des Beschäftigten auf das Problemverhalten Beobachtung und Dokumentation Konfrontation mit Problemverhalten, Hilfsangebote und Adressen von Beratungsstellen zur Verfügung stellen Beobachtung und Dokumentation Verweigerung oder Rückfall: Mündliche Verwarnung und Auflage Beobachtung und Dokumentation Bei Nichterfüllung der Auflagen und keiner Verhaltensänderung oder Rückfall: Erste Abmahnung Beobachtung und Dokumentation Keine weitere Veränderung/Rückfall: Zweite Abmahnung Beobachtung und Dokumentation Danach keine Änderung: Kündigung 2 3 4 5 Nüchtern betrachtet – Prävention von Suchtmittelmissbrauch