Einkommensentwicklung bei Arbeitnehmern – vom Wohlstand abgehängt?

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Einkommensentwicklung bei Arbeitnehmern – vom Wohlstand abgehängt? von Roger Podstatny, Vorsitzender der AfA Frankfurt

9.10.07 Spiegel: Arbeitnehmer – die wahre Unterschicht Die wahre Unterschicht: Abhängig Beschäftigte als Verlierer Die Einkommen der Arbeitnehmer haben sich in den vergangenen Jahren viel schlechter entwickelt als die von Selbständigen, Rentnern oder Pensionären. Schuld ist eine Fehlkonstruktion des Sozialstaats, der abhängig Beschäftigte abstraft. Für den Sachverständigenrat der Bundesregierung erforschen die Berliner Wirtschaftswissenschaftler Gert Wagner und Markus Grabka regelmäßig die Einkommensverteilung in Deutschland. Die beiden Ökonomen am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung messen, wie weit der Lebensstandard in den oberen und unteren Etagen der Gesellschaft auseinanderklafft, wer die Unterschicht bildet und wie viel in der Einkommenselite verdient wird. 12.11.2018 Roger Podstatny

Die vergangenen Jahrzehnte haben zu einer geradezu bizarren Verteilung staatlicher Lasten geführt. Arbeitnehmer, die im Schnitt deutlich schlechter verdienen als Selbstständige, mussten deutlich steigende Abgaben verkraften. Die besser verdienenden Selbstständigen dagegen konnten ihre Zuwendungen an die Gemeinschaft beträchtlich abbauen. Solidarität paradox. Während die Einkommensposition von Arbeitern und Angestellten stagnierte, haben die gut 22 Millionen Rentner ihre Einkünfte in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten um gut zwölf Prozent gesteigert. Mitte der achtziger Jahre erreichten ihre Nettoeinkünfte 82 Prozent des Durchschnittseinkommens. 20 Jahre später war der Wert auf 92 Prozent gestiegen. Mit anderen Worten: Der Lebensstandard von Senioren entspricht heutzutage praktisch dem von Arbeitnehmern. "Keiner anderen Rentnergeneration ist es materiell je so gut gegangen wie der heutigen", sagt Einkommensforscher Wagner. Im Seniorenparadies Deutschland schnitt nur eine Gruppe noch besser ab: die Pensionäre. Die durchschnittlichen Einkünfte der knapp eine Million Ruhestandsbeamten lagen schon immer deutlich über denen des aktiven Teils der Bevölkerung - worüber sich nur derjenige wundert, der die rentierlichen Prinzipien der deutschen Beamtenversorgung nur vom Hörensagen kennt. In den letzten Jahrzehnten jedoch hat die Distanz geradezu atemberaubende Ausmaße angenommen. 12.11.2018 Roger Podstatny

12.11.2018 Roger Podstatny

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Hans Böckler Stiftung 12.11.2018 Roger Podstatny

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12.11.2018 Roger Podstatny

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Ginikoeffizient oder auch Gini-Index ist ein statistisches Maß, das vom italienischen Statistiker Corrado Gini zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Der Koeffizient kann beispielsweise als Kennzahl für die Ungleichverteilung von Einkommen oder Vermögen eingesetzt werden. Der Wert kann beliebige Größen zwischen 0 und 1 (bzw. 0 und 100 Prozent) annehmen. Je näher an 1 der Ginikoeffizient ist, desto größer ist die Ungleichheit. 12.11.2018 Roger Podstatny

In dieser Abgrenzung umfasste die Mittelschicht in den 80er Jahren in Westdeutschland stabil rund 64 Prozent der Gesamtbevölkerung – die deutliche Mehrheit der Erwachsenen und deren Kinder. Auch für Deutschland insgesamt lag der Anteil der Mittelschicht 1992 mit knapp 62 Prozent ungefähr in dieser Größenordnung – das entsprach etwas mehr als 49 Millionen Personen – und ist bis 2000 weitgehend stabil geblieben. Seither aber schrumpft die Einkommensmittelschicht und macht nur noch rund 54 Prozent (rund 44 Millionen Personen) der gesamten Bevölkerung aus. Innerhalb der Mittelschicht hat die Gruppe derjenigen mit einem Einkommen zwischen 90 und 110 Prozent des Median – also die „Durchschnittsverdiener“ – mit einem Rückgang von rund fünf Prozentpunkten die stärksten Verluste hinnehmen müssen. 12.11.2018 Roger Podstatny

Vergleicht man die beiden Beobachtungszeiträume, so ist eine klare Verfestigung der Einkommensschichten festzustellen. Während zwischen 1996 und 2000 nur rund 54 Prozent aller armutsgefährdeten Personen auch nach fünf Jahren noch in dieser Einkommensschicht waren, lag die Beharrungsquote für den Zeitraum 2002 und 2006 bei mehr als 66 Prozent.6 Auch am oberen Rand der Einkommenshierarchie hat die Persistenz beachtlich – um fünf Prozentpunkte – auf rund 69 Prozent zugenommen. Die Einkommensstarken haben ihre Einkommens-position also in der zweiten Periode in einem höheren Maße halten und zum Teil weiter ausbauen können. Die im Zeitverlauf erhöhte Einkommensmobilität der Mittelschicht geht in beide Richtungen, die Abwärtsmobilität überwog dabei aber deutlich. Etwa 14 Prozent der Mittelschicht des Jahres 2002 befand sich 2006 im Bereich der Armutsgefährdung. Dieser Anteil ist um mehr als drei Prozentpunkte höher als für den Zeitraum 1996–2000. 12.11.2018 Roger Podstatny

Kinder Armutsrisiko! 12.11.2018 Roger Podstatny

Deutschlandtrend Infratest Dimap 12.11.2018 Roger Podstatny

2/3 nicht gerecht Chance: Potential wenn sich die SPD als Partei, die für – soziale - Gerechtigkeit sorgt, besser darstellt. 12.11.2018 Roger Podstatny

Danke für die Aufmerksamkeit! Homepage Freundeskreis: http://www.freundeskreis.podstatny.de