Wenn Menschen ein Burnout erleben

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 Präsentation transkript:

Wenn Menschen ein Burnout erleben AM LIMIT Wenn Menschen ein Burnout erleben

Jeder 5. Lehrer hat ein Burn-Out Jeder 5.Lehrer hat ein Burn-Out. Lehrer fordern bessere Arbeits-bedingungen statt Reformen. AZ 25.8.09 Selbstmorde stoppen Reformpläne von France Télécom. Diesen Sommer 6 Selbstmorde, im Jahre 2008 insgesamt 22. Hauptursache: Betriebsinterne Versetzungen. AZ 14.9.09 Bis zu 200 Aerzte nehmen sich in Deutschland jährlich das Leben. www.imedo.de

„Der Ausfall von Leistungsträgern stellt ein hohes unternehmerisches Risiko dar.“ (Urs Klinigler Direktor HR, Pricewaterhousecoopers)

„Wie eine ausgebrannte Hülle“ Betroffene brauchen eindrückliche Bilder: „Wie eine Raketenstufe, die ausgeglüht und nutzlos ins Meer fällt“ „Wie ein Haus, das ausgebrannt ist, aber die Fassade steht noch.“ „Wie ein Marathonläufer in der Wüste. Ich kann weder vorwärts noch rückwärts.“ „Wie ein leerer Akku.“ „Energiebudget: auf Pump gelebt, permanent überbucht Wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt.

Wirtschaftliche Folgekosten 83% der Erwerbstätigen fühlen sich gestresst; 27% davon oft oder sehr oft. Das Ministerium schätzt den daraus entstehenden volkwirtschaftlichen Schaden für ärztliche Behandlung, Medikamente und Produktionsausfall auf jährlich 4.4 Milliarden EUR oder 1.2% des BIP. Absenzen durch Stress – 2,4 Milliarden Darin nicht einberechnet wiederum sind die sozialen Folgekosten (Scheidungen, Verhaltensauffälligkeiten der Kinder etc.)

Zwiespältige Zahlen Untersuchung bei 1000 Managern: 40% arbeiten 60 Std. und mehr 57% haben Angst, die Stelle zu verlieren 77% konsumieren täglich Alkohol zur Entspannung 28% nehmen regelmässig Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmittel 66% weisen Belastungssymptome auf TROTZDEM: 77% sind mit ihrem Wohlbefinden zufrieden

BURNOUT - Notbremse der Seele? Burnout ist eine körperliche und emotionale Erschöpfung aufgrund dauernder Anspannung, ständiger sozialer Begegnungen, täglichen Stresses. Burnout ist besonders tiefgreifend, wenn aufreibende Arbeit und dauernde Belastung von wenig Anerkennung und mitmenschlicher Unterstützung begleitet sind.

Was Burnout nicht ist: Kein Zeichen persönlicher Schwäche – sondern mehrere belastende Faktoren Keine Frage des Alters – es kann jeden treffen Keine Frage des Geschlechtes Keine Erschöpfung, die sich durch einen netten Kurzurlaub bereinigen lässt

Faktoren am Arbeitsplatz Vier Bereiche Faktoren am Arbeitsplatz Privatleben Partnerschaft Beziehungen Persönlichkeit Grundhaltung Gesundheit körperliche Fitness

Stressoren am Arbeitsplatz Zu große Arbeitsmenge zu komplizierte Aufgaben unklare Erwartungen Ihres Chefs unklare Verantwortungsbereiche wenig Handlungsspielraum zu viele Projekte Angst vor Arbeitsplatzverlust Konkurrenzdruck keine bzw. negative Rückmeldungen Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten zu viele Überstunden keine Ferien

Anzeichen für Burnout am Arbeitsplatz Klagen über Arbeitsunlust und Überforderung keine neuen Ideen und Projekte, die die Person früher auszeichneten Negative Grundeinstellung, Dienst nach Vorschrift Widerstand gegen Veränderungen weniger Kontakt mit Kollegen vermehrt krankheitsbedingte Absenzen „innere Kündigung“

Stressoren in Familie und Freizeit Konflikte mit Partner / Partnerin Konflikte mit Kindern Konflikte mit Freunden Mehrfachbelastungen (Haushalt / Erziehung / Beruf) Mangel an Kontaktmöglichkeiten Aufgeben von Hobbys oder sportlichen Aktivitäten Vernachlässigung des Privatlebens

Was merkt die betroffene Person? alles ist zuviel körperliche Erschöpfung: konstante Übermüdung und Lustlosigkeit, innerlich angetrieben, psychosomatische Beschwerden (Schwitzen, Herzklopfen, Kopfweh, Rückenschmerzen, Impotenz) emotionale Erschöpfung: keine Belastbarkeit, reizbar, den Tränen nahe, keine Distanz keine Fähigkeit mehr, Aufgaben zu planen. Schlafstörungen nicht abschalten können, auch in der Freizeit an den Beruf denken Entmutigung: „Ich schaffe es doch nicht“

Wer ist besonders gefährdet? Burnout trifft oft die besten Mitarbeiter Hohes persönliches Engagement im täglichen Umgang mit anderen Menschen Hoher Anspruch an sich selbst: „Ich will gut sein - Ich will erfolgreich sein - Ich will es den andern zeigen!“ Sensibilität für Mitarbeiter und Situationen ethisches Verantwortungsgefühl schlechte Abgrenzungsfähigkeit Perfektionisten

Wer ist besonders gefährdet? Helfende Berufe – z.B. Lehrer, Pflegende, Pfarrer, Sozialpädagogen

Der Burnout-Zyklus BURNOUT völlige Erschöpfung Stadium 1 Stadium 12 Sich beweisen wollen Stadium 2 Verstärkter Einsatz BURNOUT völlige Erschöpfung Stadium 11 Depression Stadium 3 Subtile Vernachlässsigung eigener Bedürfnisse Stadium 10 Innere Leere Stadium 4 Verdrängung von Konflikten Stadium 9 Abstumpfung Stadium 8 Beobachtbare Verhaltensänderungen Stadium 5 Zynismus – Umdeutung von Werten Stadium 7 Rückzug Stadium 6 Verstärkte Verleugnung der aufgetretenen Probleme nach Freudenberger und North

Überlastung im Gehirn? Vernunft 4 3 2 1 1. Informations-Overload Stirnhirn Thalamus 2 1 Limbisches System Hippocampus 1. Informations-Overload 2. Gefühlslabilisierung (Alarm!) 3. Speicherblockade 4. Kontroll-Versagen

Stress Aktivierung des vegetativen Systems Verstand und Willenskraft können die Stressreaktion nicht mehr verhindern. Die „Körpersprache der Seele“ zeigt die Grenzen auf!

Mehr Anstrengung bringt nicht mehr Leistung Burnout-Gefahr! Normale Anstrengung Anstrengung

Wie kann man wieder einsteigen? Verständnisvolle Vorgesetzte Anpassung des Arbeitspensums Dazu stehen, dass man eine Krise hatte Veränderung der inneren Einstellung stufenweiser Aufbau der Leistung

Überlebensstrategien Kräfte gezielt einsetzen; jeder Mensch hat nur begrenzte Energie Verschnaufpausen in den Alltag einbauen „Anti-Stress-Rituale“ Wenn es zu hektisch wird: Halten Sie inne und fragen Sie sich: „Was kann passieren, wenn ich die Arbeit aufschiebe? Sind die Folgen wirklich so schlimm?“ Lernen Sie NEIN zu sagen! Nehmen Sie sich Zeit für Hobbys und für Entspannung nach Cash / Suva

„Ich rate, lieber mehr zu können, als man macht, als mehr zu machen, als man kann.“ Berthold Brecht

Überlebensstrategien - 2 Überprüfen Sie ihren Tagesrhythmus. Sind Sie ein Morgen- oder ein Nachtmensch? Passen Sie Ihren Arbeitsalltag an. Verlagern Sie berufliche Probleme nicht ins Privatleben. Nehmen Sie sich Zeit, Wochenendarbeit oder Übermüdung auszukurieren. nach Cash / Suva

Überlebensstrategien - 3 Haben Sie schon an ein Sabbathical gedacht? Überlegen Sie, ob es Sinn machen kann, sich versetzen zu lassen, die Stelle zu kündigen oder gar den Beruf zu wechseln. nach Cash / Suva

Burnout als Chance Erkennen, dass wir auch wertvoll sind, wenn wir an unsere Grenzen geraten sind Neue Weichenstellung für die Gestaltung des Lebens Mehr Verständnis für andere Menschen

„Sei nicht allzu gerecht und allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest“ Prediger 7,16 Man muss nicht immer an vorderste Front in perfektem Einsatz stehen. Wenn Sie ausbrennen, dankt Ihnen niemand dafür.

Die innere Einstellung verändern Dankbarkeit Zufriedenheit Abgrenzung Bescheidenheit Spirituelle Verankerung 1. Dankbarkeit Der Stress-Forscher Hans Selye arbeitete in seinen späteren Jahren an einer «Philosophie der Dankbarkeit». Wie steht es mit Ihrer eigenen Dankbarkeit? Da ist so vieles, das uns geschenkt ist, und das wir achtlos für selbstverständlich nehmen. Aber wir können auch Dankbarkeit bei andern auslösen, schon durch kleine Gesten der Freundlichkeit. Wann haben Sie letztes Mal einem Menschen zugelächelt, einfach so? 2. Zufriedenheit Die Werbung unserer Zeit überflutet uns auf allen Kanälen mit neuen Bedürfnissen. Dabei ist letztlich viel weniger zu einem glücklichen Leben nötig, als wir meinen. In der Bibel findet sich folgender Hinweis: «Lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt ‚Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen‘.« (Hebr. 13,5) 3. Abgrenzung Gerade in helfenden Berufen ist die Gefahr des Helfersyndroms groß. Aber dürfen wir uns den Nöten der Menschen so einfach verschließen? Wer sich nicht abgrenzt, gerät früher oder später an den Rand seiner Kräfte. So schadet man nicht nur sich selbst, sondern gerade auch den Menschen, denen man helfen will. Ein Nein ist oft der einzige Weg, die Energien so einzuteilen, dass sie langfristig verfügbar bleiben. 4. Bescheidenheit Der bescheidene Mensch muss nicht immer im Vordergrund stehen und nicht immer der Beste sein. Er weiß, dass Gelingen nicht nur von seinen Anstrengungen abhängt, sondern aus dem Zusammenspiel vieler günstiger Faktoren entsteht – nicht zuletzt auch im Team. 5. Spirituelle Verankerung Allein schon der Blick auf den Sternenhimmel macht uns klein in der Ehrfurcht vor dem Schöpfer – klein nicht im Sinne von Minderwertigkeitsgefühlen, sondern klein im Wissen, dass wir Teil eines viel größeren Ganzen sind. Wer im Glauben an eine göttliche Führung verankert ist, der geht mit Gelassenheit durchs Leben.

Relax Enjoy Have a nice day!