Umstrukturierung gestalten – Konsequenzen für die ArbeitnehmerInnen

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 Präsentation transkript:

Umstrukturierung gestalten – Konsequenzen für die ArbeitnehmerInnen Reinhard Reibsch Generalsekretär der EMCEF www.emcef.org

Ein kleiner Rückblick Binnenmarktprojekt in den späten 80ern setzt länderübergreifende Unternehmenskonzepte in Gang Fall des „eisernen Vorhangs“ hat Option auf EU-Erweiterung nach Osten gebracht Entwicklung von Kommunikation und Märkten hat Globalisierung vorangebracht: weltweite statt regionale Konkurrenz Zunehmender Druck von den Börsen – „neue“ Märkte www.emcef.org

Die Folgen für Europa Fokussierungen von Unternehmen auf „Kerngeschäfte“ Abgrenzung und Ausgliederung industrieller Dienstleistungen Neue Arbeitsteilungenund seit Mitte der 90er Jahre Verlagerungen nach MOE Permanente Umstrukturierung wird Realität www.emcef.org

Verlagerungen nach MOE Industrielle Erfahrungen in MOE machen Standorte zusammen mit niedrigen Kosten attraktiv Investition bedeutet nicht Gewinn bei Arbeitsplätzen: durch Neuinvestitionen gehen mehr Arbeitsplätze verloren als in den alten EU-Ländern Niedrigeres Lohnkostenniveau ist Bedingung auf Zeit: Zuwächse bei Löhnen liegen im zweistelligen Bereich www.emcef.org

Die Entwicklung der EU Ende der 90er: Förderung von IT- und Kommunikationstechnologien, moderne Dienstleistungen im Mittelpunkt „Alte“Industrien werden vernachlässigt Veränderungen seit 2004 mit Initiativen zur Industriepolitik: „alt“ und „neu“ unter Einbeziehung anderer Handlungsfelder www.emcef.org

Folgen für Gewerkschaften Verlagerung von Kompetenzen auf die europäische Ebene geht weiter Europäische Regelungen begrenzen nationale Einflussmöglichkeiten Europäische Strukturen verlangen nach Antworten und Begleitung www.emcef.org

Einige Missverständnisse zu Beginn Priviligierte Beziehungen in einem Land sind ein Wettbewerbsvorteil der eigenen Interessenvertretung Wenig Information für andere hilft die eigene Position zu halten Konzessionen bringen langfristige Lösungen Umstrukturierungen gehen vorbei – danach wird‘s einfacher www.emcef.org

Gewerkschaftliche Reaktionen Europäische Föderationen spätestens seit Ende der 80er Jahre Information und Verbesserung der Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt Europäische Betriebsräte und Tarifpolitik werden Themen Anfang der 90er Jahre Sozialdialoge sollen Fehlen der Sozialen Dimension der Einigung bearbeiten www.emcef.org

Europäische Föderationen 11 Branchenorganisationen mit eigenen Sekretariaten in Brüssel Mitglieder aus allen Ländern Europas ausserhalb der GUS Teil des EGB – unterschiedliche Beziehung zu Weltorganisationen Arbeitsteilung zwischen dem EGB und den EIFs: z.B. Dienstleistungsrichtlinie www.emcef.org

Ein Beispiel: EMCEF Fusion EFCG und EBV 1996: Verbesserung der Aktivitäten als Ziel 131 Mitgliedsorganisationen mit 2,4 Millionen Mitgliedern Beginn einer gründlicheren Debatte über Strategie und Praxis nach 2000 Ziel: stärkere Beteiligung der Mitglieder und stärkere Rolle bei EU-Themen www.emcef.org

Aktivitäten heute Üblicher gewerkschaftlicher Entscheidungsprozess: Mitglieder haben das Sagen 4 Ausschüsse zu den wichtigsten EU-Themen: Industriepolitik, Sozialdialog, Tarifpolitik, Europäische Betriebsräte Eigenes INTRANET: fast ausschließlich elektronische Kommunikation und tägliche up-dates www.emcef.org

Industriepolitik (1) Verfolgung der Themen auf europäischer Ebene mit Bedeutung für die Branchen Unterstützung und Koordinierung von Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen Energiepolitik ist wegen der Bedeutung für die EMCEF-Industrien herausragendes Thema Weitere Sektoren sind in Mitteilungen der EU-Kommission genannt www.emcef.org

Industriepolitik der EU Auseinandersetzung mit der Entwicklung in den Branchen Rolle der Sozialpartner vorgesehen: Beschäftigung und EBRs Vernetzung zu anderen Themen z.B. Forschung Europäische Initiativen werden für die Gewerkschaften wichtiger wegen der Folgen auf die nationale Situation www.emcef.org

Sozialdialog Generell: Einigung der Sozialpartner soll Fehlen europäischer Gesetzgebung ersetzen Europäische Verhandlungsebene ist Voraussetzung dafür Interprofessionele Ebene: EGB, UNICE, CEEP Auf der Branchenebene größere Probleme representative Arbeitgeberverbände zu finden: Wirtschaftsverbände haben kein soziales Mandat www.emcef.org

Die EMCEF-Sektoren Anerkannte Dialoge: Bergbau, Chemie, Elektrizität, Gas Themen: „weiche“ Themen der Verhandlungen auf nationaler Ebene Qualifizierung ist eines der Hauptthemen Folgen der Umstrukturierung im Bergbau und Liberalisierung der Energiewirtschaft Bei Industriepolitik: REACH im Zusammenhang mit Arbeitsschutz www.emcef.org

Tarifpolitik EFCG: Debatte über Wochenendarbeit in der Reifenindustrie 1989 Konsequenz: Tarifausschuss wird eingerichtet – Arbeitszeiten sollen untersucht werden Ergebnis: die Unterschiede sind geringer als die Propaganda vorgibt Allgemeine Debatte über Tarifpolitik in der Folge www.emcef.org

Information als 1. Schritt Ende der 90er Jahre: Studie zu den Tarifverhandlungen in 5 Ländern mit dem EGI Projekt zu Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie zum Datenvergleich Aufbau eines Systems von Koordinatoren und jährliche Berichte: Teil des INTRANET Beteiligung aller Länder und Branchen www.emcef.org

Tarifkoordination heute Grundlagen durch Wissen sind vorhanden Debatte über Mindeststandards Keine gleichen Forderungen im Detail, aber Absprache von Zielen Koordinierung und gegenseitige Beteiligung an Tarifpolitik www.emcef.org

Europäische Betriebsräte Thema seit dem Beginn der 90er Jahre: erste Vereinbarungen in D. in der chemischen Industrie Mittlerweile 220 Vereinbarungen in den EMCEF-Sektoren Koordinierung ist Hauptaufgabe des Sekretariats Zahlreiche Projekte zu Unternehmen, Branchen, Gender etc. www.emcef.org

Erfahrungen Vereinbarungen und Qualität/Praxis sind sehr unterschiedlich Zu Beginn Dominanz der nationalen Sozialbeziehungen Inzwischen gemeinsame Auseinandersetzung an europäischen Entwicklungen in Unternehmen im Mittelpunkt Nationale Unterstützung ist notwendig und unverzichtbar www.emcef.org

Mittel- und Osteuropa Projekt zur Analyse der Situation 2001 Zweigbüro für die neuen EU- und die Beitrittsländer seit 2003 Entwicklung und Unterstützung direkter Zusammenarbeit anstelle genereller Angebote ist aktueller Schwerpunkt Umstrukturierung spielt auch in MOE eine große Rolle www.emcef.org

Umstrukturierung „Querschnittsthema“ – betrifft alle Arbeitsbereiche auf europäischer Ebene und ist dort Thema Betroffenheit der Branchen ist sehr unterschiedlich Projekt zur Entwicklung eines „Leitfadens“ läuft – in Zusammenarbeit mit dem EMB Austausch und koordinierte Aktivitäten mit den Mitgliedsorganisationen sind in Arbeit www.emcef.org

Vielen Dank www.emcef.org