Thema 5: Basiswissen Spiritualität: Religionen und Kulturen.

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Thema 5: Basiswissen Spiritualität: Religionen und Kulturen

Religionen: Einführung Die Kürze der Darstellung erlaubt weder einen umfassenden Einblick in die Religionen noch wird sie den unterschiedlichen Strömungen und Ausprägungen innerhalb der Religion gerecht. Vielmehr wird mit Blick auf mehrere Religionen die Vielschichtigkeit religiöser Ansätze deutlich wie auch der hospizliche patientenzentrierte Ansatz.

Religionen: Einführung Dieser fordert zu einer tieferen Auseinandersetzung heraus vor Beginn einer Begleitung eines Menschen aus einer anderen Religion. Des Weiteren ist die Kürze daran erkennbar, dass in allen Religionen auf verbreitete Richtungen wie die orthodoxe Kirche, Zeugen Jehovas genau so wenig eingegangen wird wie auf afrikanische, chinesische oder japanische oder auch auf humanistische Traditionen und viele andere mehr.

Religionen: Einführung Dies kann in diesem Rahmen nicht geleistet werden. Die Arbeit an den Weltreligionen ist deshalb nicht nur eine unvollständige, sondern besonders eine beispielhafte, die mit dem „Fremden und Vertrauten“ in Berührung bringt.

Religionen Im Folgenden wird aus den Religionen Judentum Islam Buddhismus Hinduismus Christentum ein Einblick in den Buddhismus gegeben. (Heller, B. (2012). Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung. Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus Heller B, Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung, Reihe Palliative Care und OrganisationsEthik Band 22, Lambertus Verlag, Freiburg, 2012

Buddhismus – Gottesvorstellung geht zurück auf Siddharta Gautama Buddha ist keine Gottheit, sondern die Erleuchtung, die jeder Mensch erlangen kann, es gibt also keinen Glauben an einen Schöpfer Drei Hauptrichtungen: Theravada, Mahayana, tibetischer Buddhismus Es gibt zwar viele Götter, aber alle sind geringer als Buddha (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Leben, Krankheit, Tod 300.000 bis 350.000 in Deutschland Religion ist von der Auseinandersetzung mit dem Tod gekennzeichnet Am Beginn des Buddhaweges steht die Begegnung mit Alter, Krankheit und Tod Erfahrung des Todes erschließt ganze menschliche Existenz Menschliches Leben ist eingebunden in Geburtenkreislauf mit vielen Existenzen (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Leben, Krankheit, Tod Dabei wird auf vergangene Erfahrungen zurückgegriffen, wodurch das Nirwana (kein Ort, sondern Bewusstseinszustand) näher rückt Art der Reinkarnation ist durch das jeweilige Karma, die Frucht des Handels, bedingt Leben und Tod sind durch Erleuchtung zu überwinden Grundlage ist Einsicht, dass das Leben wesen-haft leidvoll, vergänglich, von Tod erfüllt ist (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Leben, Krankheit, Tod Für den Befreiungsweg kommen Alter, Krankheit, Tod eine wichtige Funktion zu Deshalb ist spezielle Auseinandersetzung mit Sterben und Tod überflüssig Buddhisten finden sich mit bevorstehendem Tod leicht ab und legen Wert darauf, frühzeitig informiert zu werden Sterben ist kein momentanes Ereignis, sondern ein komplexer körperlicher, psychischer und spiritueller Prozess (Stunden bis Tage) (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Leben, Krankheit, Tod Tod gilt als Brücke, Sterben geschieht bewusst Bewusstseinszustand wirkt sich auf Schicksal nach dem Tod aus Die positive Einflussnahme steht deshalb im Zentrum der buddhistischen Sterbebegleitung Auseinandersetzung mit dem Tod ist das Herzstück des Buddhismus (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Leben, Krankheit, Tod Theoretisches und praktisches Wissen ist zu Lebzeiten einzuüben und kann im Moment des Todes aktiviert werden Buddhistische Sterbebegleitung sollte nicht nur auf Menschen des tibetischen Buddhismus beschränkt sein, sondern für alle Sterbenden unabhängig vom religiösen Kontext verfügbar sein (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Leben, Krankheit, Tod Sogyal Rinpoche und Christine Longaker haben Phowa (Übertragung des Geistes) aus dem traditionellen tibetischen Buddhismus heraus-genommen und allen zugänglich gemacht Der Sterbende kann dies selbst tun oder voll-ziehen lassen Dafür wurde ein Trainingsprogramm für spirituellen Beistand entwickelt Ziel ist nicht die Verbreitung buddhistischer Lehre, sondern der Prinzipien buddhistischer Sterbebegleitung (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – religiöse Praxis Zur Stabilisierung des Bewusstseins rezitieren Mönche, Nonnen und/oder Angehörige und Freunde traditionelle Texte im Sterben Die Befreiung erlangt, wer um die wahre Natur des Geistes weiß Beim Sterben begleiten heißt, der wahren Natur des Geistes verstehen helfen Dabei hilft das Phowa-Ritual, die Übertragung des Geistes (sollte zeitlebens praktiziert werden) (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – religiöse Praxis Ist diese Übertragung nicht wirksam vollzogen, wird durch Vorlesen aus dem Totenbuch geholfen, die Nachtoderfahrungen zu verstehen Der Vorleser ist ein in der buddhistischen Lehre fortgeschrittener Mönch, evtl. auch eine Nonne oder ein qualifizierter Laie – von Angesicht zu Angesicht (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – religiöse Praxis Für den Moment des Übergangs spricht der Vorleser konkrete Worte aus dem Bardo Thödol (Tibetisches Totenbuch, „Befreiung durch Hören im Zwischenzustand“) Ohne spirituelle Praxis fallen sterbende Menschen für eine nicht genau bestimmte Zeit (bis zu vier Tage) in einen Zustand tiefer Bewusstlosigkeit (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – religiöse Praxis Verlesen entsprechender Passagen des Totenbuchs dient dazu, den Geist im Gleichgewicht zu bewahren Letzter Dienst des Totenbuchs am Toten besteht darin, ihn zu einer günstigen Wiedergeburt als Mensch anzuleiten (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – religiöse Praxis Mönche, Nonnen und/oder Angehörige und Freunde rezitieren traditionelle Texte Im Sterbeprozess wird Wert gelegt auf ein klares Bewusstsein Mit Hilfe des Tibetischen Totenbuches soll die Befreiung aus dem Rad der Wiedergeburt unterstützt werden Beim Sterben begleiten heißt, der wahren Natur des Geistes verstehen helfen (führt zu Befreiung) (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Jenseitsvorstellung Geburtenkreislauf ist unvermeidlich, solange Lebensdurst und Unwissenheit bezüglich des Wesens der Realität vorhanden sind Konkrete Orte der Wiedergeburt sind die Tierwelt, Welt der Hungergespenster, Höllenwelt, Welt der Halbgötter und die Götterwelt Diese sind konkrete Orte der Wiedergeburt oder werden als verschiedene Bewusstseins-zustände von Menschen gedeutet (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Jenseitsvorstellung Alle diese Welten sind Teil des Geburten-kreislaufes und vergänglich Wenn Tod und Erleuchtung zusammenfallen, ist der Tod überwunden Bemühen und Hoffen der meisten Buddhisten richten sich auf wenig leidvolle Existenz Der Mensch reinkarniert in neuer Gestalt, bis Tod und Erleuchtung zusammenfallen, dann ist der Tod überwunden (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)

Buddhismus – Jenseitsvorstellung In den verschiedenen buddhistischen Rich-tungen gibt es unterschiedliche Vorstellungen über das Weiterleben nach dem Tod, auch unterschiedlich, wer oder was weiterlebt Der historische Buddha hat die Vorstellung von einem unvergänglichen geistigen Prinzip im Menschen zurückgewiesen. Wenn der Mensch stirbt, zerfallen die Daseinsfaktoren (Heller, B. (2012). Der Tod als Schlüssel zur Befreiung. Sterben, Tod und Trauer im Buddhismus. In: Heller, B., Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung (S. 58-86). Freiburg: Lambertus Verlag.)