Prof. Dr. habil. Andreas Liening

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. habil. Andreas Liening präsentiert: Multimediale Einführung in das Rechnungswesen

Konzeptioneller Aufbau Prof. Dr. habil. Andreas Liening Rechnungswesen Konzeptioneller Aufbau A. Studienbriefe (Vorlesung) I. Einführung in das Rechnungswesen II. Einführung in die Finanzbuchhaltung III. Finanzbuchhaltung - Kontenrahmen und spezielle Buchungen - IV. Kostenrechnung - Vollkostenrechnung: Von der Kostenarten– bis zur Kostenträgerrechnung V. Kostenrechnung - Teilkostenrechnung, betriebswirtschaftliche Kennzahlen und neuere Entwicklungen im Rechnungswesen B. Übungen C. Praktika B. und C. internetunterstützt

Rechnungswesen I. Einführung in das Rechnungswesen 1. Die Bereiche des Rechnungswesens 2. Fallstudie 3. Rechnungswesen als Informationsinstrument 4. Zusammenhänge und Unterschiede 5. Grundbegriffe des Rechnungswesens Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 1. Die Bereiche des Rechnungswesens Was ist das Rechnungswesen? Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Um das Rechnungswesen verstehen zu können, benötigt man eine Vielzahl von Begriffen. Hierzu zählen „Aufwand“, „Ausgabe“ und „Kosten“, Begriffe, die im Alltag häufig synonym verwendet werden. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Die folgende Abbildung zeigt eine Zuordnung dieser Begriffe zu den Bereichen des Rechnungswesens: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 2. Fallstudie Um den Kenntnisstand der Lernenden besser beurteilen zu können, und damit sie auch selbst einen Eindruck ihrer Kenntnisse aber auch ihrer Unkenntnisse erhalten, wollen wir mit einer einfachen Fallstudie beginnen. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Fallstudie: Die Yvo-Digital GmbH mit einem Stammkapital von 10 Mio. Euro hat am 30.11.1999 folgende Bilanzwerte: Liquide Mittel: 10 Mio. Euro Warenbestand: 30 Mio. Euro Verbindlichkeiten: 15 Mio. Euro 1. Aufgabe: Erstellen Sie auf der Basis dieser Daten eine Eröffnungsbilanz! 2. Aufgabe: Erstellen Sie eine Schlußbilanz, indem Sie die folgenden Geschäftsvorfälle des Monats Dezember ´99 berücksichtigen: a) Von dem Warenbestand am 30.11. wurde im Dezember die Hälfte verkauft. Die Zahlungsbedingungen waren: Zahlung im Dezember `99: 15 Mio. Euro, Zahlung im Januar 2000: 10 Mio. Euro. b) Im Dezember wurde Heizmaterial im Wert von 2 Mio. Euro eingekauft. Davon wurde 1999 aber nur die Hälfte verbraucht. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Zu Aufgabe 1: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Zu Aufgabe 2: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Wir können festhalten: Eine Bilanz besteht aus zwei Seiten: Links: Aktiva und rechts: Passiva Auf der Aktiva-Seite stehen die Vermögenswerte einer Unternehmung. Auf der Passiva-Seite stehen die Vermögensquellen einer Unternehmung. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen AKTIVA Die Aktivaseite, also die Seite der Bilanz, auf der die Vermögenswerte der Unternehmung läßt sich weiter untergliedern: So unterscheidet man einerseits Anlagevermögen, wie Gebäude, Maschinen etc. und andererseits Umlaufvermögen, wie Vorräte, Forderungen, Kassenbestände, etc. voneinander. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen PASSIVA Auf der Passivaseite stehen die Vermögensquellen. Hier wird die Frage beantwortet, wo das Geld her kommt zur Finanzierung des Vermögens. Es gibt prinzipiell hierzu nur zwei Möglichkeiten: Entweder kommt es von den Eigentümern, dann heißt es Eigenkapital, oder es kommt von Nicht-Eigentümern, quasi Fremden, dann heißt es Fremdkapital. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Daher sieht eine Bilanz schematisch wie folgt aus: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Wir können darüber hinaus festhalten: Eigenkapital ist die Differenz aus Vermögen und Schulden. Eigenkapital ist nichts weiter als eine Rechengröße. Sie ist eine Zahl auf einem Blatt Papier. Eigenkapital schuldet die Unternehmung den Eigentümern. Daher steht es auf der Passivseite Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 3. Rechnungswesen als Informationsinstrument Teile des Rechnungswesens dienen der internen oder der externen Information: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 4. Zusammenhänge und Unterschiede Eine Vielzahl der Daten der Finanzbuchhaltung werden auch in der Liquiditätsrechnung und in der Kostenrechnung verwendet. So sind z. B. Lohnzahlungen Abfluß von Liquidität, sie sind Aufwand in der Finanzbuchhaltung und stellen Kosten in der Kostenrechnung dar. Welche Unterschiede gibt es nun zwischen den einzelnen Bereichen des Rechnungswesens? Sehen wir uns hierzu einige einfache Beispiel an! Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Beispiel 1: Finanzbuchhaltung versus Kostenrechnung Kalkulatorischer Unternehmerlohn Unterschied: Herr Willecke besitzt eine Einzelunternehmung. Herr Wilke leitet eine GmbH. Bei der GmbH ist der Leiter der Firma, der Geschäftsführer, ein Angestellter der Firma. Demgegenüber ist Herr Willecke als Unternehmer natürlich nicht sein eigener Angestellter. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Beispiel 2: Finanzbuchhaltung versus Kostenrechnung Kalkulatorische Zinsen Unterschied: Die SuperComputer GmbH hat einen wesentlich größeren langfristigen Kredit hat als die Gesellschaft für Computererstllung mbH. SuperComputer, Kredit: 1.0 Mio. DM zu 10% Zinsen: 100.000 DM Zinsen. Computererstellung, Kredit: 0.10 Mio. DM zu 10% Zinsen: 10.000 DM Zinsen. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Beispiel 3: Abschreibung Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Zur Abschreibung Es kann diverse Unterschiede zwischen der Abschreibung in der Finanzbuchhaltung und in der Kostenrechnung geben. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Zur Abschreibung Insgesamt betrachtet sehen wir also, daß in der Kostenrechnung die Abschreibung in Hinblick auf das Verfahren (z. B. linear oder degressiv), die Laufzeit, und die Bezugsgrundlage (Anschaffungspreis versus Wiederbeschaffungspreis) von der Finanzbuchhaltung abweichen kann, da in der Kostenrechnung die Frage nach den tatsächlichen Kosten, in der Finanzbuchhaltung hingegen steuerliche Überlegungen im Vordergrund stehen. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5. Grundbegriffe des Rechnungswesens 5.1 Einzahlung - Auszahlung Definition: Unter einer Einzahlung versteht man den Zufluß von liquiden Mitteln. Definition: Unter einer Auszahlung versteht man den Abfluß von liquiden Mitteln. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.2 Einnahme - Ausgabe Definition: Unter einer Einnahme versteht man den Gegenwert aller veräußerten Güter. Es ist die Rechtsverpflichtung des Kunden zur Zahlung an das Unternehmen. Definition: Unter einer Ausgabe versteht man den Gegenwert für alle zugegangenen Güter. Es ist die Rechtsverpflichtung des Unternehmens zur Zahlung. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.3 Ertrag - Aufwand Definition: Unter Ertrag versteht man die bewertete Schaffung von Gütern in einer Unternehmung in einer Periode. Beispiel 1: Wert der Produktion 8.000 DM, Verkaufte Waren: 5.000 DM. Umsatzerlös: 5.000 DM + Lagerbestandsveränderung: 3.000 DM = Ertrag: 8.000 DM Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.3 Ertrag - Aufwand Beispiel 2: Wert der Produktion 8.000 DM, Verkaufte Waren: 10.000 DM. Umsatzerlös: 10.000 DM - Lagerbestandsveränderung: 2.000 DM = Ertrag: 8.000 DM INSGESAMT: Umsatzerlöse +- Bestandsveränderungen + Eigenleistungen = betrieblicher Ertrag + neutraler Ertrag (betriebsfremd, außerordentlich) = Ertrag Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.3 Ertrag - Aufwand Definition: Unter Aufwand versteht man den bewerteten Verbrauch von Gütern in einer Unternehmung in einer Periode. INSGESAMT: Zweckaufwand + neutraler Aufwand (betriebsfremd, außerordentlich) = Aufwand Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.4 Leistung - Kosten Definition: Unter Leistung versteht man die bewertete Schaffung von Gütern im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit in einer Periode. Unterschied zum Ertrag: keine neutralen Erträge! Fokussierung auf den betrieblichen Prozeß. Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.4 Leistung - Kosten Definition: Unter Kosten versteht man den bewerteten Verbrauch von Gütern im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit in einer Periode. Unterschied zum Aufwand: Einerseits: keine neutralen Aufwendungen! Auch hier also: Fokussierung auf den betrieblichen Prozeß. Andererseits:... Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen 5.4 Leistung - Kosten INSGESAMT: Grundkosten + kalkulatorische Kosten = Gesamtkosten Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Übungsaufgabe: Ordnen Sie die Begriffe zu: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Rechnungswesen Übungsaufgabe: Eine Unternehmung kauft eine neue Maschine für ihre Produktion am 25.12.1998 im Wert von 150.000 DM. Die Hälfte davon wird sofort, die andere Hälfte im kommenden Januar bezahlt. Der Beginn des Einsatzes ist für das Frühjahr 1999 geplant. Die Laufzeit wird für die Finanzbuchhaltung mit 10 Jahren beziffert. Man plant hingegen eine Nutzung von 15 Jahren. Sowohl in der Finanzbuchhaltung als auch in der Kostenrechnung wird linear kalkuliert. Wie hoch sind: Friday, November 09, 2018 (C) Prof. Dr. Liening

Prof. Dr. habil. Andreas Liening präsentierte: Einführung in das Rechnungswesen