Sozialversicherung Faktencheck

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dozent André Vieregge Alter 38 Jahre, verheiratet, zwei Kinder
Advertisements

Umfairteilen! Geld ist genug da! Juli 2013
Das Finanzpolitik Quiz
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
Staatsverschuldung in Folge von Hartz 4
Krankenversicherung Arbeiter Rentner Künstler Angestellte Arbeitslose
Übergewicht und Diabetes Zahlen und Fakten auf einen Blick
Die.BAVExperten.in/Österreich Die Top – Chef – Pension So verwandeln Sie Firmenkapital steuerschonend in Privatvermögen.
Die Krankenversicherung
Unfallversicherung in Deutschland
So profitiert Österreich Mit der SPÖ zur Top-5 Wirtschaftsnation – der Entwurf zum neuen Wirtschaftsprogramm Christoph Matznetter, Budget- und Finanzsprecher.
Unfallversicherung in Deutschland
Umbau des Sozialstaats in der Krise Impulsreferat
VORLESUNG ALLGEMEINMEDIZIN
Der Super-Schüler.
Warum vorsorgen ? Rainer Steger 11. November 2014.
Armutsgefährdung in Deutschland Kinder 15,7 % (arm) jährige Männer 16 % Frauen 18 % Alleinerziehende 35,2 % Erwerbslose 69,2 % Beschäftigte.
Internationale Gesundheitssystem im Vergleich
von Torben Sonntag, Bilal Khan, Florian Görgen und Maurice Noll
Wie sind Sie heute gegen diese Risiken abgesichert?
Brand-Bam ‌ HG93 - Witschaftsinformatik ‌‌‌ Köln / Was habe ich mit der Sozialversicherung zu tun? Köln, 21. Mai 2010
INHALT Über Syngenta Was bedeutet Nachhaltigkeit? Ressourcenknappheit Biodiversität Klimawandel Ernährungssicherheit Fazit.
Schwarze Null statt Investitionen in die Zukunft? Zur Entwicklung der Gemeindefinanzen Stand: Juni 2015 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik.
Madlen Lipp K URZARBEIT KOMMT TEURER ALS GEPLANT.
Ab Juni werden in Österreich Menschen in Kurzarbeit sein. Betroffen sind dann mehr als 300 Unternehmen. Bisher hatte man beim AMS mit Kosten von.
Persönliches Budget erstellen und aktualisieren
Optomap® & Diabetes 1.
Das deutsche Schulsystem
Blick über den Tellerrand – die Situation in Deutschland Frank Schäffler 67. Gewerbliche Winterkonferenz des Schweizer Gewerbeverbandes, Klosters.
Arbeiten in Österreich eine Chance die Sie nützen sollten.
„Wir Kinder dieser Welt“ Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen
WAS WILL DIE VOLLGELD-INITIATIVE? UND WIESO WIR DAVON BETROFFEN SIND!
Sozialstaat 3.0 Konzept zur Neugestaltung des Steuer- und Sozialsystems der Bundesrepublik Deutschland Version 1.2 Michael Ebner / Johannes Ponader.
Socium - Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik | Dr. Rolf Müller Armut und Gesundheit Zur Diskussionsveranstaltung Arm = Krank? Gesundheitliche.
Peter Eisenhut, Aktuelle Volkswirtschaftslehre Die Sozialversicherungen in der Schweiz (Folie 1)
© 2011 Wolters Kluwer Deutschland / Seite 2
4. Tourismuspolitik auf Stadt-und Gemeinde- ebene
Sozialstaat Grundprinzip: Soziale Sicherheit Soziale Gerechtigkeit
Energie & Klima Zukunft… Eine Initiative von : 1.
Steuerprogression – Abbau der kalten Progression?
HF Stadt HF ländlicher Raum Australien, Griechenland, Dänemark
Wer bezahlt den Arzt?.
Die Sozialversicherungen in der Schweiz (Folie 1)
Die Herrmann Assekuranz informiert über das Pflegerisiko
Organisation der Selbstverwaltung
von der Produktion bis hin zum Recycling
informiert über das Pflegerisiko
Essen für alle, heute und morgen
4. Der Versorgungsschaden
Säulen der Sozialversicherung
versicherungen vergleichen
GKV vs. PKV Vanessa Bühring.
Säulen der Sozialversicherung
Arbeiten in Österreich eine Chance die Sie nützen sollten
Es steht viel auf dem Spiel!
Arbeiten in Österreich eine Chance die Sie nützen sollten
Rechtliche und ökonomische Grundlagen des Gesundheitssports
Werden Sie selbst aktiv
Die rückgedeckte Unterstützungskasse
Laura Gungl Kunden-Center – Leiterin Studenten-Center, AOK Bezirksdirektion Mittlerer Oberrhein Begrüßungsveranstaltung Sommersemester 2018 für internationale.
Fragen zur Allgemeinbildung
Die rückgedeckte Unterstützungskasse
Alte Struktur der Sozialversicherungsträger
Alte Struktur der Sozialversicherungsträger
Ökonomische Aspekte einer Fusion von Stadtstaaten und umliegenden Flächenländern ARL-Arbeitskreis Neugliederung des Bundesgebietes oder Kooperation.
Wer bezahlt den Arzt?.
Ehrenamtliches & soziales Engagement ---Versicherungsrechtliche Fragen
Entlastung Österreich
 Präsentation transkript:

Sozialversicherung Faktencheck 26 06 2018

Sozialversicherung Ohne Sozialversicherung kein Sozialstaat Die Krankenversicherung gibt 8,8 Mio. Personen Zugang zum Gesundheitswesen. Die Unfallversicherung schützt über 6 Mio. Menschen vor Arbeits- und Wegunfällen und Berufskrankheiten. Die Pensionsversicherung zahlt über 2 Mio. Menschen Pensionen aus. Fast 4 Mio. Menschen sind pensionsversichert.

SV Reform für die Großindustrie Ziel der Reform sind nicht bessere Leistungen, sondern niedrigere Beiträge von den Unternehmen. Alleine in der Unfallversicherung sollen 500 Mio. eingespart werden, das sind fast 40% des Budgets. => Davon profitieren nur die Unternehmen Die Sozialversicherung sollen nicht mehr von Vertretern der Versicherten geführt werden, sondern von den Arbeitgebervertretern.

SV Reform für die Großindustrie Die Regierung baut die Sozialversicherung über die Köpfe der Betroffenen hinweg um. Die Reform entspricht den Forderungen von Industriellenvereinigung und Wirtschaftslobbyisten. Mit Arbeitnehmervertreten wurde nicht geredet. Fix ist nur die Umfärbung, es gibt keine Leistungsvereinheitlichung und keine Finanzierung für mehr Ärzte und längere Öffnungszeiten.

Kürzen bei den Menschen Kurz behautet: Es wird im System gespart. In 5 Jahren soll eine Milliarde eingespart werden. Fakt ist: Die Selbstverwaltung durch Vertreter der Versicherten erfolgt zu über 80% ehrenamtlich. Die Kosten betragen jährlich nur 40 Cent pro Versicherten. Hier kann daher nichts gespart werden. Die ganze Verwaltung der Krankenversicherung kostet ca. 480 Mio. pro Jahr. In der Verwaltung kann nicht 1 Mrd. in 5 Jahren gespart werden. Folgen von Personalabbau sind längere Bearbeitungszeiten, weniger Service vor Ort und weniger Gesundheitszentren.

Krankenversicherung in Österreich günstig Der Krankenversicherungsbeitrag für Arbeitnehmer beträgt in Österreich nur 3,87%. In der Krankenversicherung sind Kinder und Angehörige mitversichert. In anderen Ländern muss man – unabhängig vom Einkommen – ein Kopfpauschale zahlen. Das ist in der Schweiz und die Niederlanden der Fall! Gerade Geringverdiener sind da viel höher belastet. Auch für Kinder sind mitunter eigene Beiträge zu leisten. Der Vergleich mit Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz zeigt: Überall muss man mehr für die Krankenversicherung zahlen als in Österreich!

Leere Versprechen Die Regierung behauptet Leistungen werden vereinheitlicht und ausgebaut Fakt ist: Es gibt nur eine Angleichung zwischen Gebietskrankenkassen. Hier wurden die meisten Leistungsunterscheide schon letztes Jahr beseitigt. Aber es gibt keinerlei Zusage zu gleichen Leistungen zwischen Versicherten in der Privatwirtschaft und öffentlichem Bereich und den Selbständigen. Die wesentlichen Unterschiede bleiben also bestehen. Das betrifft etwa Zahnersatz, Kuren und Psychotherapie.

Angedrohte Zerstörung der Unfallversicherung Die Regierung droht die Unfallversicherung aufzulösen! Fakt ist: Die Regierung will der Unfallversicherung 500 Mio. EUR kürzen. Das sind fast 40 % des Budgets. Das geht 1:1 in eine Entlastung der Großunternehmen durch eine Beitragssenkung. 500 Mio. sind mehr als der 5 fache Verwaltungsaufwand! Damit wird der Schutz für Millionen Menschen und die Unfallversorgung, Rehabilitation und Prävention gefährdet. Wer versorgt künftig Kinder und freiwillige Helfer wie die die freiwilligen Feuerwehren, die Bergrettung, die Wasserrettung und das Rote Kreuz?

Sparen im System? Die Regierung behauptet im System zu sparen Fakt ist: Der Verwaltungsaufwand in der gesamten Sozialversicherung (Pension, Gesundheit und Unfall) beträgt nur 2% der Einnahmen. 98% der Einnahmen gehen in Leistungen für die Versicherten. Wer hier spart, spart bei Leistungen und bei den Menschen! In privaten Krankenversicherungen beträgt der Verwaltungsaufwand ca. 30% (Quelle: OECD)

Teure Manager statt Versichertenvertreter – Selbstverwaltung viel günstiger Vorstände

Sozialversicherung Umfärben und privatisieren Fakt ist: Wenn künftig WirtschaftsvertreterInnen die Sozialversicherung dominieren: kann eine Privatisierung von Rehabilitationszentren und Ambulatorien und Gesundheitszentren beschlossen werden. Wäre das eine Enteignung der Versicherten! Private Betreiber wittern schon neue Geschäftsfelder.

Keine Kontrolle von Unterentlohnung Die Regierung sagt Entbürokratisierung und meint Ende der Kontrolle von Unterentlohnung. Fakt ist: Die Krankenkassen sollen nicht mehr die korrekte Abfuhr der Beiträge prüfen dürfen! Das soll zu den Finanzämtern verlegt werden. Das bedeutet das Ende der Prüfung von Unterentlohnung und Scheinselbständigkeit. Folge: die Betroffenen haben geringere Pensionen, geringeres Arbeitslosengeld und Krankengeld.