Offene Unterrichtsformen im Kunstunterricht der Grundschule

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 Präsentation transkript:

Offene Unterrichtsformen im Kunstunterricht der Grundschule Kompaktseminar: Offene Arbeits- und Sozialformen in der Grundschule

Aufbau Einleitende Frage Warum habe ich diesen Themenkomplex gewählt? Die Kunstwerkstatt Warum brauchen Kinder die Kunstwerkstatt? Warum reicht nicht der bisherige Kunstunterricht? Anstöße zur Kunstwerkstatt – Zwei Beispiele Gemeinsame Analyse einer Hasenwerkstatt

Was fällt Euch zum Kunstunterricht in Grundschule ein? Frage Was fällt Euch zum Kunstunterricht in Grundschule ein?

Ergebnisse der Studenten:

Die Kunstwerkstatt Werkstattarbeit und Projektarbeit als die bekanntesten Formen zur Öffnung des Kunstunterrichts. Die Kunst-/Werkstatt - Ort des ästhetischen Lernens - Unterrichtsprinzip Zum Beispiel: Werkstätten für Druckgrafik, Holzwerkstätten, Malateliers, Fotolabors oder auch Theaterbühnen

Malateliers Druckwerkstatt Holzwerkstatt

Die Kunstwerkstatt als Ort des ästhetischen Lernens Spezifischer Ort, an dem ein Werk hergestellt/repariert wird. Lagerung begonnener Arbeiten. Materialsammlung. Fordert die Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit der SchülerInnen. Ermöglicht und fördert entdeckendes, handlungsorientiertes und selbst organisiertes Lernen.

Die Kunstwerkstatt als Unterrichtsprinzip Prozessorientierung. Selbstgesteuerte Planung und Entwicklung von Vorhaben. Experimentelle projektorientierte Arbeitsformen Eigenaktivität und Kompetenz Individuelle Fertigkeiten, Interessen und Begabungen werden in die Planung und den Arbeitsprozess einbezogen. Kooperative und arbeitsteilige Arbeitsformen Kombination von Spiel und Arbeit

Werkstattprinzip Öffnung nach außen durch außerschulische Lernorte: Kindermuseum Künstleratelier Ausstellung von Schülerarbeiten

Warum brauchen Kinder die Kunstwerkstatt? „Kunstunterricht orientiert sich – wo immer es möglich ist – am Werkstattgedanken, in dem die schöpferische Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler dominiert. Entsprechend müssen Lernprozesse in Form ästhetischer Praxis unter Berücksichtigung notwendiger kreativer Freiräume organisiert werden“ (Hessischer Rahmenplan Sek I, S.26.)

Warum brauchen Kinder die Kunstwerkstatt? Kindheit heute geprägt durch eine Konsumentenrolle und einen rezeptiven, unreflektierten Umgang mit Informations- und Unterhaltungsmedien. Der Prozess der Selbstbildung und Erkenntnistätigkeit ist verbunden mit einer aktiven Wahrnehmung und handelnden Aneignung. Notwendigkeit der anregenden Umgebung einer Kunstwerkstatt.

In Kunstwerkstätten entsteht keine Kunst. Die Kunstwerkstatt als Möglichkeit, sich mit künstlerischen Materialien und Verfahren auseinander zu setzen sowie Künstler und Kunstwerke kennen zu lernen.

Warum reicht nicht der bisherige Kunstunterricht? Kunst in der Grundschule: Illustration und Dokumentation der Lerninhalte anderer Fächer Entspannung und Entlastung nach der Anstrengung in der Hauptfächern Mangelnde Förderung im Bereich der bildnerischen Entwicklung hat eine gewisse Resignation zur Folge „Ich kann nicht zeichnen“

Warum reicht nicht der bisherige Kunstunterricht? Kunstunterricht folgt dem Motto: „Gleiches Futter für alle zur gleichen Zeit“ Werkstattorientierte Arbeitsformen können sowohl die Differenzierung und Individualisierung der bildnerischen Arbeit fördern als auch eine größere Vielfalt der ästhetischen Zugriffsweisen und Techniken unterstützen.

Anstöße zur Kunstwerkstatt Zwei Beispiele Die Kunstwerkstatt in der Reggio-Pädagogik Werkstatt im Schrank – Werkstattarbeit ohne großen, separaten Raum

Die Kunstwerkstatt in der Reggio-Pädagogik Kunstwerkstätten in der Vorschulpädagogik Lorris Malaguzzi, Gründers der Reggiopädagogik: „Kinder verfügen über hundert Sprachen, um sich mit ihrer Welt auseinander zu setzen und um sich darüber mitzuteilen. Gezielte Ausbildung erfährt in der Regel jedoch nur die Wortsprache.“ Systematische Förderung der vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten durch ein Team von pädagogischen Fachkräften und Künstlern bzw. Kunstpädagogen.

Kunstwerkstatt in Reggio/Emilia

Werkstatt im Schrank Werkstattarbeit ohne großen, separaten Raum Die Werkstatt im Schrank als realisierbare, sinnvolle Alternative. Ständig verfügbare Grundausstattung, die themenspezifisch ergänzt werden kann.

Die Grundausstattung für eine Werkstatt im Schrank Papiere verschiedener Größen Papiere in verschiedenen Farben und Stärken Blumenseiden und Krepppapier Pappen und Kartons Zeitungspapier in großen Mengen Schuhkartons und Schachteln Zeitschriften und Kataloge Stoff- und Wollreste Filz und Rohwolle Nähnadeln und Garne Kleister, Kleber und Klebeband Scheren für verschiedene Materialien Kleine Messer zum Schnitzen und Ritzen Passepartoutschneider Große und kleine Behälter für Wasser und flüssige Farben Dispersionsfarben Wachsmal- und Ölkreiden Tusche und Tinte Wasserstelle in der Nähe / wischbarer Boden Besen und Kehrblech / Utensilien zum Putzen Seife und Papierhandtücher Verbandskasten / Notfallruf !!!

Gemeinsame Analyse der Hasenwerkstatt Was positiv / negativ? Wo Öffnung? Grad der Öffnung sinnvoll oder immer noch zu eng?

Ergebnisse der Studenten:

Literatur: KIRCHNER, Constanze & PEEZ, Georg: Werkstatt: Kunst. Anregungen zu ästhetischen Erfahrungs- und Lernprozessen im Werkstattunterricht. Hannover: BDK-Verlag 2001.