Startklar für die Schule?

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 Präsentation transkript:

Startklar für die Schule? Wahrnehmung und Sensorische Integration als Basis für das Lernen

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen:

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit Gute Integration der Sinne

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit Gute Integration der Sinne Ausreifung von frühkindlichen Bewegungsmustern

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit Gute Integration der Sinne Ausreifung von frühkindlichen Bewegungsmustern Gute Verknüpfung der Hirnhälften

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit Gute Integration der Sinne Ausreifung von frühkindlichen Bewegungsmustern Gute Verknüpfung der Hirnhälften Vielseitige Wahrnehmungskanäle

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit Gute Integration der Sinne Ausreifung von frühkindlichen Bewegungsmustern Gute Verknüpfung der Hirnhälften Vielseitige Wahrnehmungskanäle Basisqualifikationen

Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen: Gute Wahrnehmungsfähigkeit Gute Integration der Sinne

Gute Wahrnehmungsfähigkeit Vor der Konzentration steht die Wahrnehmung!   Nur Wahrgenommenes erregt die Konzentration und wird bei entsprechender Priorisierung gemerkt und führt zu einer bewussten, zielgerichteten (Re-)Aktion. Nur Reize, die als bedeutungsvoll kategorisiert werden, schaffen es vom Ultrakurzzeit- gedächtnis ins Langzeitgedächtnis.

Gute Wahrnehmungsfähigkeit Wahrnehmung und Merkleistung:  Alles, was wir wahrnehmen trifft auf eine Vernetzung im Gehirn. Jede Wahrnehmung ist von den persönlichen Vorerfahrungen geprägt. Der Thalamus lässt einen Reiz entweder durch zum Bewusstsein, oder er filtert ihn aus. Durchgelassen wird, was für jemanden wichtig ist.

Gute Wahrnehmungsfähigkeit Wahrnehmung und Merkleistung:  Das Gehirn braucht Zeit um eine Wahrnehmung zu verarbeiten, einzuordnen, zu be-greifen. Diese Vernetzung wird erleichtert, wenn Informationen mit möglichst vielen Sinnen aufgenommen werden.

Gute Wahrnehmungsfähigkeit

Gute Wahrnehmungsfähigkeit Nahsinne – für die körpereigene Wahrnehmung: innerer Wahrnehmungssinn = Wahrnehmung der inneren Organe und Blutgefäße wie Herzschlag, Blutdruck Gleichgewichtssinn = Gleichgewichtsorgan (vestibulär) Bewegungssinn = Gesamtheit der Muskeln, Nerven, Gelenke (propriozeptiv) Tastsinn = Haut, um sich selbst zu spüren (taktil)

Gute Wahrnehmungsfähigkeit Fernsinne – für die Wahrnehmung der Umwelt: Tastsinn = Haut, um die Umgebung zu ertasten (taktil, fühlend) Sehsinn = Auge (optisch, visuell) Hörsinn = Ohr (akustisch, auditiv) Geruchssinn = Nase (olfaktorisch) Geschmackssinn = Zunge (gustatorisch)

Gute Wahrnehmungsfähigkeit „Ich lerne durch meine Hände, meine Augen und meine Haut, was ich durch mein Gehirn nie lernen kann.“ C.M.Richards

Sensorische Integration

Sensorische Integration SI ist das Theoriekonzept von Jean Ayres   Zitat Ayres (1984): „Eine Störung der sensorischen Integration ist für das Gehirn dasselbe wie eine Verdauungs- störung für den Verdauungskanal. Das heißt nichts anderes, als dass das Gehirn nicht in seiner natürlichen, wirkungsvollen Weise funktioniert , „Nahrung“ kann nicht gut verarbeitet werden.“

Sensorische Integration Sensorische Integration = Weiterverarbeitung und Verknüpfung von Reizen/Wahrnehmungen

Sensorische Integration Sensorische Integration = Weiterverarbeitung und Verknüpfung von Reizen/Wahrnehmungen

Sensorische Integration

Kiwano

Sensorische Integration Die „Integration der Sinne“ erfolgt in der Reihenfolge der natürlichen Entwicklung der Sinneswahrnehmung: Gleichgewichtssinn - vestibuläres System Hautsinn - taktile Wahrnehmung Gehörsinn - auditive Wahrnehmung Gesichtssinn - visuelle Wahrnehmung Stellungs- und Spannungssinn, Tiefensensibilität, kinästhetische Wahrnehmung - Propriozeption

Sensorische Integration Verläuft die sensorische Integration nicht optimal können folgende Probleme auftreten: Entwicklungsverzögerungen Wahrnehmungsstörungen verzögerter Sprachentwicklung Aufmerksamkeitsstörungen Lernprobleme Verhaltensprobleme Hyperaktivität

Sensorische Integration Verläuft die sensorische Integration nicht optimal können folgende Probleme auftreten: Störungen von Grob- und Feinmotorik Probleme bei der Bewegungskoordination Probleme bei der Augen-Hand-Koordination Probleme bei der Handlungsplanung Probleme mit der Körperwahrnehmung Probleme mit dem Gleichgewicht

Sensorische Integration   Ein wesentlicher Faktor für eine gute sensorische Integration ist Bewegung  Der angeborene, natürliche Bewegungsdrang ist ein guter Garant um das kindliche Gehirn in seiner Entwicklung zu fördern. Alle Sinne werden durch Bewegung trainiert. Vor allem „männliche“ Gehirne brauchen für die Entwicklung bis zur Pubertät Bewegung. „Weibliche“ Gehirne können sich alternativ auch über ihre Kommunikationszentralen entwickeln.

Mögliche Ursachen für mangelnde SI:  

Mögliche Ursachen für mangelnde SI: Pränatal: Vererbung, Sauerstoffmangel, Drogen (Alkohol, Nikotin, Medikamente), Infektionen, Stress Perinatal: Früh-, Sturz- und Spätgeburt, abnormer Geburtsverlauf, Komplikationen Neonatal: Blutzuckerabfall, Stoffwechselstörung, Impfschäden, Schockerlebnis

Mögliche Ursachen für mangelnde SI: Postnatal: Schädel-Hirn-Trauma (SHT), Fieberkrämpfe oder epileptische Anfälle, Allergien, schwere Ernährungsstörungen, Infektionen (Meningitis, Encephalitis),Umweltgifte (z.B. Putzmittel), neurologische Entwicklungsverzögerung Sozial/emotional: Reizdeprivation (Hospitalismus), Reiz- überflutung, Milieuschäden (schwerwiegende Erziehungsfehler), schwere psychische Belastung (Unsicherheit, Misstrauen)

Folgen mangelnder SI Anzeichen einer ungenügenden SI: Das Kind… muss sich mehr anstrengen als andere ist trotz aller Bemühungen weniger erfolgreich lernt langsamer als andere hat oft Verhaltensprobleme zeigt Über- oder Unterreaktionen auf Sinnesreize zeigt unangemessene Verhaltensmuster wirkt vorlaut, aggressiv, streitsüchtig, nervös, uneinsichtig

Folgen mangelnder SI Anzeichen einer ungenügenden SI: wirkt unaufmerksam, verträumt, leicht ablenkbar, unmotiviert hat Probleme beim Erlernen der Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen) hat eine zu starken oder zu schwachen Muskeltonus zeigt wenig kreatives Spielverhalten und macht kaum Rollenspiele spürt seine Körpergrenzen nicht und übergeht daher oft die Grenzen anderer

Folgen mangelnder SI   Anzeichen einer ungenügenden SI: seine Sprechentwicklung, Sprachfähigkeit und Mundbeweglichkeit kann beeinträchtigt sein die frühkindliche körperliche Entwicklung ist manchmal verzögert (drehen, sitzen, krabbeln, laufen, sprechen, Schuhe binden, Fahrrad fahren, malen, schneiden, etc.) es kann sich selbst nicht gut spüren und kann sich daher auch nicht in andere einfühlen es wirkt grob und unsensibel es wirkt oft wie ein ADHS Kind

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung:  Vestibuläre Wahrnehmung vestibuläre Unterempfindlichkeit (Spiderman)  vestibuläre Überempfindlichkeit (Angsthase)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Unterempfindlichkeit Das Kind hat Probleme mit dem statischen Gleichgewicht Das Kind braucht ständige vestibuläre Stimulation wie aufstehen, herumlaufen, Stuhl kippeln etc. es tobt und dreht sich gerne, will hochgeworfen werden

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Unterempfindlichkeit es ist ständig in Bewegung, kann schlecht abwarten es kann kaum in der Reihe stehen, ohne andere Kinder anzustoßen seine stürmischen Umarmungen enden oft mit blauen Flecken

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Unterempfindlichkeit es stolpert oft und wirkt tollpatschig einen Gegenstand mit den Augen zu verfolgen fällt ihm schwer es hat Probleme damit auf einem Bein zu stehen ohne Ausgleichsbewegungen mit den Armen zu machen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Unterempfindlichkeit seine Kraftdosierung in den Händen ist entweder zu fest oder zu locker es ist ungeschickt beim Einschenken von Flüssigkeiten es hat nur einen geringen oder fehlenden Nystagmus (Augenbewegungen nach Drehungen)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Unterempfindlichkeit es hat eine geringe Ausdauer und seine Aufmerksamkeit lässt schnell nach wenn es sich nicht bewegen kann es hat oft auditive und visuelle Wahrnehmungsstörungen es provoziert manchmal andere Kinder um raufen zu können

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Überempfindlichkeit das Kind hat Probleme mit dem dynamischen Gleichgewicht diese Kinder zeigen oft auch eine taktile Überempfindlichkeit die Entwicklung von Kopfkontrolle, Krabbeln, Laufen ist bei dem Kind oft verzögert das Kind wirkt motorische schwerfällig es hat wenig Spaß an Sport es zeigt wenig oder keine Abstützreaktionen beim Fallen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Überempfindlichkeit es traut sich nicht auf Mauern, Baumstämmen zu balancieren es hat einen niedrigen Muskeltonus (wenig Muskelspannung) es ringt um sein Gleichgewicht, manchmal bis zur existentiellen Angst es hat eine Abneigung gegen Höhe, Schaukeln, Karussell fahren es ist ängstlich und hat wenig Mut

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Überempfindlichkeit es vermeidet Kopfstand, Purzelbaum und mit dem Kopf nach unten zu hängen es fährt nicht gern im Bus ohne festen Sitzplatz, weil ihm das ständige unbewusste Ausgleichen von Untergrundveränderungen schwer fällt es reagiert heftig, wenn es angestoßen wird aus Vorsicht neigt es dazu sich selbst zu unterfordern oder Forderungen auszuweichen Mädchen neigen oft zu Weinerlichkeit, Jungen zum Überspielen und Kaspern

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Überempfindlichkeit es fragt oft nach wenn es angesprochen wird, danach vergisst es schnell wieder und fragt erneut nach es hat Probleme bei der räumlichen Wahrnehmung es klammert sich beim Treppensteigen ans Geländer es kann räumliche Gegenstände mental nicht gut rotieren oder umkehren (dadurch hat es auch oft Probleme bei Umkehraufgaben in Mathematik)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Vestibuläre Wahrnehmung Symptome für vestibuläre Überempfindlichkeit es benutzt nicht gern die Turngeräte auf dem Spielplatz es ist oft müde und wirkt lethargisch es leidet unter Reiseübelkeit oft über die Pubertät hinaus es hat einen starken oder lang anhaltenden „Nystagmus“ nach schnellen Drehbewegungen (nach Ende einer schnellen Drehung bewegen sich die Augen weiter in die Gegen- richtung)  

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Hypotaktilität = taktile Unterempfindlichkeit (Gürteltier) Hypertaktilität = taktile Überempfindlichkeit (Mimose)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Unterempfindlichkeit: das Kind hat ein unterentwickeltes Berührungsempfinden es hat eine hohe Schmerzschwelle (weint nicht wenn es sich verletzt) es hat eine große Vorliebe für Kontaktsportarten es provoziert möglicherweise Raufereien oder Schlägereien um etwas „zu spüren“ es berührt manchmal andere zwanghaft

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Unterempfindlichkeit: es wirkt manchmal wie ein „Elefant im Porzellanladen“ es kann Gegenstände unter einem Tuch nur durch Ertasten kaum erkennen es rückt anderen „auf die Pelle“ manchmal beißt, schlägt oder kratzt es sich um sich zu spüren es kann Temperaturen wie „zu heiß“ und „zu kalt“ scheinbar nicht wahrnehmen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Überempfindlichkeit: das Kind hat wenig Selbstbewusstsein es hat eine niedrige Frustrationstoleranz und zeigt oft plötzliche unerklärliche Wutausbrüche oder es reagiert weinerlich und ängstlich es fühlt sich oft bedroht es zeigt Flucht- und Abwehrverhalten wenn sich jemand nähert und es berührt, besonders wenn die Berührung von hinten erfolgt

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Überempfindlichkeit: kommt in Gruppen nicht gut zurecht es ist wenig belastbar und reagiert schnell aggressiv es versucht neue Situationen zu vermeiden und wird durch diese verunsichert es reagiert verunsichert wenn sich Strukturen, Tagesabläufe, Sitzordnungen verändern etc. es bleibt gern an bestimmten Gewohnheiten oder Gedanken hängen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Überempfindlichkeit: es verweigert oft die Mitarbeit es „verlässt den Schauplatz“ bei Konflikten beim Austausch von Zärtlichkeiten mit den Eltern bestimmt das Kind die Art und Dauer der tolerierten Berührungen es lehnt Besonders Berührungen im Gesicht ab (waschen, Zähne putzen) es hat eine niedrige äußere Schmerzschwelle (klagt über Schmerzen beim geringsten Anlass)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Überempfindlichkeit: als Baby zeigte es eine starke Abwehr beim Putzen von Ohren und Nase es lässt sich nicht gerne Haare waschen und schneiden (Kind zappelt herum) es will nicht gebadet werden und seine Nägel nicht schneiden lassen es will nicht geküsst werden, lehnt evtl. bereits Klaps auf die Schulter ab es mag nicht wenn Leute sehr nahe bei ihm stehen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Überempfindlichkeit: es reagiert überempfindlich auf bestimmt Fasern von Kleidung (empfindet z.B. Wollpullis als kratzend) es bevorzugt langärmlige Kleidung auch wenn es warm ist es leidet evtl. unter allergischen Hautreaktionen es reagiert überempfindlich auf Gerüche, laute Geräusche, Schmerz, heiß und kalt es spielt nicht gern fangen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Taktile Wahrnehmung Symptome für taktile Überempfindlichkeit: es lehnt bestimmter Speisen auch wegen ihres Geruchs ab, ist insgesamt wählerisch in Bezug auf Nahrungsmittel manchmal hat es eine Abneigung gegen Sport es verlässt sich lieber auf Sinneseindrücke als auf Sprache sein Sprachverständnis ist meist besser als die Sprachproduktion (Stammeln, Dysgrammatismus).  

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Auditive Wahrnehmung Probleme in der Schall- und Sprachverarbeitung: Diese Kinder fallen bei Vorsorgeunter- suchungen nicht automatisch auf, da ihre Hörfähigkeit in der Regel normal entwickelt ist. Jedoch ist ihre Hörverarbeitung beeinträchtigt. Dennoch sollten zunächst durch eine Untersuchung beim HNO-Arzt organische Ursachen ausgeschlossen werden.

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Auditive Wahrnehmung Wenn ein Kind akustische Reize nicht richtig verarbeiten kann kommt es zu Problemen bei der: Lauterkennung auditiven Merkfähigkeit Wahrnehmungstrennschärfe (auditive Diskrimination) Trennung von Nutz- und Störschall Beim dichotischen Hören Tonhöhen- und Tonlängenerkennung beim Richtungshören

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Auditive Wahrnehmung - Symptome Diktate sind nur in ruhiger Umgebung möglich, nicht jedoch im Klassenraum audiologischer Test oft unauffällig Informationen werden falsch verstanden Gehörtes kann nur schwer umgesetzt werden Singen klingt unrein Geräuschempfindlicht Hohe Ablenkbarkeit und Unruhe Vergesslichkeit

Auditive Wahrnehmung - Symptome die auditive Merkfähigkeit für mehrgliedrige Auftrage ist gestört längeres Zuhören fällt schwer Kinderlieder und Kinderreime können nur schwer auswendig gelernt werden der Fernseher wird sehr laut gestellt das Kind ist selbst sehr laut es reagiert verlangsamt auf Ansprache es verwechselt klangähnliche Buchstaben/Wörter im Diktat es orientieret sich oftmals an anderen Kindern sein Blick irrt bei Ansprache durch den Raum, es muss sich erst orientieren

Beispiel für eine unerkannte auditive Verarbeitungsstörung: Soppe Bai Bauch Samen tilt Möce Scheisegag calt

Beispiel für eine unerkannte auditive Verarbeitungsstörung: Soppe Suppe Bai bleibt Bauch braucht Samen seinem tilt klirrt Möce Mücke Scheisegag Speisequark calt Kalb

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Visuelle Wahrnehmung Die visuelle Wahrnehmung ist die Fähigkeit des Gehirns, optische Reize aufzunehmen, sie zu unterscheiden, einzuordnen und mit früheren Erfahrungen in Verbindung zu bringen. Voraussetzung dafür ist eine intakte Sehfähigkeit, die bei einem Augenarzt überprüft werden sollte.

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Visuelle Wahrnehmung Wenn ein Kind visuelle Reize nicht richtig verarbeiten kann kommt es zu Problemen bei der: Nah- oder Fernsicht Akkommodation beim binokularen Sehen (Winkelfehlsichtigkeit) visuellen Merkfähigkeit der visuellen Wahrnehmungstrennschärfe der visuellen Wahrnehmungsdurchgliederung

Wahrnehmungsdurchgliederungsschwäche

Visuelle Wahrnehmung – Symptome Anstrengungsbeschwerden wie Kopfschmerzen, Migräne, Augenschmerzen schnelle Ermüdung beim Lesen auch mit Brille Schwierigkeiten beim Wechsel der Blickrichtungen und/oder der Sehentfernungen Augenblinzeln, Augenkneifen Lichtempfindlichkeit Schwierigkeiten zu fixieren Verspannungen im Schulter- / Nackenbereich schlechtes bis fehlendes räumliches Sehen Schwierigkeiten bei der Entfernungseinschätzung gelegentliche Doppelbilder, insbesondere bei Ermüdung

Visuelle Wahrnehmung – Symptome Kopfschräghaltung beim Schreiben Annäherung an Buch/Heft „Schreiben mit der Nase“ unsaubere Handschrift, Verlust der Linie beim Schreiben und Lesen Probleme mit eng beschriebenen Arbeitsblättern Probleme mit mathematischen Aufgaben am Zahlenstrahl, oder beim Abzählen von Punkten Auffälligkeiten der Feinmotorik im Allgemeinen (z.B. beim Malen, Ausmalen, Ausschneiden) Auffälligkeiten der Grobmotorik (z.B. beim Ballspielen, Fahrrad fahren, Treppensteigen) Ratelesen verwechselt häufig b/d, q/p, m/n, v/w usw. Zeilenwechsel beim Lesen misslingt oft generelle Leseunlust

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung - Propriozeption Durch die kinästhetische Wahrnehmung bekommt das Gehirn: Informationen über Lageveränderungen der Gelenke und Tonusveränderungen bei Beugung, Streckung und Drehung Informationen bezüglich unserer Stellung im Raum und die Veränderung der Körperhaltung.

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung - Propriozeption Dazu gehört auch die Speicherung bisher gemachter Bewegungserfahrungen sowie deren Automatisierung. Bei einer herabgesetzten Eigenwahrnehmung braucht ein Kind erhöhte Aufmerksamkeit für seine motorische Planung, so dass sich seine Konzentration schneller erschöpft als bei anderen Kindern.

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung - Propriozeption Wenn ein Kind kinästhetische Reize nicht richtig verarbeiten kann kommt es zu Problemen bei der: Eigenwahrnehmung des Körpers Speicherung von Bewegungsabläufen Motorischen Bewegungsplanung Kraftdosierung  

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: das Kind wechselt die Hand beim Überkreuzen der Körpermitte (bei waagrechten und diagonalen Linien) es kann Körperteile nur schwer benennen wenn es Linien zeichnet werden diese ab Mitte des Blattes schwächer, sie fallen oder steigen eine „Menschzeichnung“ gelingt ihm nicht altersentsprechend

Auffällige Menschzeichnung: Junge, 6;2 Jahre alt, Menschzeichnung: Versuch: Kopf Hals Bauch Beine

Auffällige Menschzeichnung: Junge, 6;7 Jahre alt, Menschzeichnung: Versuch:

Auffällige Menschzeichnung: Junge, 6 Jahre alt, Menschzeichnung: 1. Versuch: 2. Versuch: Schulter Ohr Finger

Gelungene Menschzeichnung Junge, 6;11 Jahre alt

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: beim Schreiben hält es das Blatt nicht mit der anderen (nicht-schreibenden) Hand fest es schreibt Buchstaben oder Zahlen seitenverkehrt es beginnt an der rechten Seite des Blattes zu malen oder schreiben es kann Umrisse von Gegenständen nicht gut nachzeichnen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: das Erlernen der Schreibschrift macht ihm mehr Mühe als Druckschrift, weil ihm das Überkreuzen oder Zurückführen des Stifts schwer fällt es stößt durch ungeschickte Bewegungen mit dem Körper oder den Händen sein gerade beendetes Bauwerk wieder um es hüpft nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten beidbeinig

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: es fällt ihm schwer einen Ball zu werfen, zu fangen, oder damit ein Ziel zu treffen es zieht Kleidungsstücke oft falsch herum an (die Vorderseite des T-shirts ist am Rücken des Kindes) dem Kind fällt es schwer Ordnung zu machen und zu halten

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: es verläuft sich leicht, auch in bekannter Umgebung oder erkennt Wege nicht wieder Buchstaben lernen fällt ihm schwer, bei längerem Schreiben schreibt es diese verschieden groß und in unterschiedliche Richtungen es gerät leicht in Rangeleien, weil es andere Kinder unabsichtlich anstößt

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: das Ertasten einer Form ( ohne hinzusehen) mit beiden Händen gleichzeitig fällt ihm schwer das Einsortieren von Formen in eine Steckbox gelingt meist nur durch Versuch und Irrtum es kann seine Kraft nicht angemessen dosieren und seine Bewegungen nicht richtig steuern es hat Probleme beim Erlernen von grob- und feinmotorischen Bewegungsabläufen (z.B. Radfahren, Schleifenbinden, Malen)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: es kann Bewegungsabläufe nicht plötzlich stoppen es malt oft über Begrenzungslinien hinaus es hat oft eine schlechte Stifthaltung über das 6. Lebensjahr hinaus es ist ungeschickt beim Umgang mit Messer und Gabel es hat oft meist feinmotorische Probleme, da ihm differenzierte Fingerbewegungen schwer fallen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Körperwahrnehmungsstörungen: es hat meist ein geringes Arbeitstempo Längen schätzen fällt ihm schwer es arbeitet oft langsam und uneffektiv das Abzählen mit den Fingern beim Rechnen gelingt nicht es versucht das Anziehen von Kleidungsstücken über den Kopf oder von hinten zu vermeiden es hat Probleme in der Mundmotorik und dadurch Schwierigkeiten bei der Laut- bildung und Artikulation

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): das Kind kann Bilder nicht logisch nach Vorgängen sortieren es kann mehrere Aufträge schwer behalten oder führt sie in falscher Reihenfolge durch es kann Körperstellungen nur schwer nachahmen es kann Mimik kaum imitieren (Kussmund, Wangen aufblasen)

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): es kann wechselnde Handbewegungen (flache Hand – Faust - flache Hand) und Fingerspiele nicht gut nachmachen es kann Gesten/Gebärden wie z. B. Pantomimenspiel schlecht nachahmen es hat Probleme beim Umgang mit Werkzeug (Schere, Besteck)  

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): es hat Probleme beim Schnürsenkelbinden, beim Öffnen und Schließen von Reißverschlüssen es kann Gefahren schwer einschätzen es kann Handlungsfolgen schwer organisieren weil es keine Vorstellung vom Ziel hat es kann Handlungsfolgen nicht beschreiben ohne dabei hinzuschauen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): es findet Gegenstände nicht, wenn ihm der Ort, an dem sie zu finden sind, nur mit Worten beschrieben wird es spielt immer wieder mit denselben Spielsachen, es neigt zu Stereotypien und wiederholt immer wieder die gleichen Handlungen es braucht lange um tägliche Abläufe und Routinen zu verstehen

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): es kann nur schwer verschiedene Dinge gleichzeitig tun (singen und dazu klatschen) es mag nicht gerne nach Vorlage basteln, schneiden, nachbauen es tut viele Dinge uneffektiv es hat eine schwache Muskelspannung es ist meist sehr emotional und leicht verletzlich

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): dem Kind passieren häufig Missgeschicke und kleine Unfälle es wirkt eher unflexibel und wenig kooperativ, es möchte dass alle anderen sich nach ihm richten es liest Wörter in falscher Richtung (Neger – Regen). auch wenn es Buchstaben richtig erkennt, fällt ihm deren Zusammensetzung zu einem Wort schwer

Auffälligkeiten in der Wahrnehmung: Kinästhetische Wahrnehmung – Propriozeption Symptome für Dyspraxie (Bewegungsplanung): Die Formen der Buchstaben wurden kinästhetisch (über Fühlen und Bewegen) nicht gespeichert, deshalb fällt ihm die Unterscheidung ähnlicher Formen schwer(„d“ und „p“, „b“ und „d“) es merkt sich Gedichte/Texte leichter, wenn sie ihm vorgelesen werden es „vergisst“ oft das Abschreiben der Hausaufgaben von der Tafel es hat Rechenprobleme vor allem bei Textaufgaben

Cornelius Knecht, Monika Volkert AOL Verlag