Warum sind gewisse Länder reich und andere arm?

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 Präsentation transkript:

Warum sind gewisse Länder reich und andere arm? https://petapixel.com/2016/06/20/drone-photos-show-stark-divide-rich-poor-south-africa/ Eine Theorie von Daron Acemoglu und James A. Robinson Von Isabel und Ramona Hallo zusammen und herzlich willkommen zu unserem Vortrag. Das Thema der heutigen Vorlesung ist die Einkommens- und Vermögensverteilung und daher haben wir uns gedacht, wir beschäftigen uns mit dem Thema, warum es denn weltweit so grosse Unterschiede gibt – also warum gewisse Länder reich und andere arm sind.

Gross National Income 2015 Diese Karte zeigt das Bruttonationaleinkommen pro Kopf für die Welt. Der Index zeigt das Gesamteinkommen, dass die Bewohner eines Staates in einem Jahr erwirtschaftet haben (unabhängig davon, ob das Einkommen im In- oder Ausland erzielt wurde). Man kann sehen, dass die reichsten Länder in Nordamerika und Europa liegen und sich die ärmsten Länder hauptsächlich auf Afrika und Südasien. Steckt dahinter ein Muster? Katar Macao (Sonderverwaltungszone von China) Kuweit Singapur Norwegen Bemuda (Überseegebiet von Grossbritannien) Luxenburg Vereinigte Arabische Emirate Schweiz Hong Kong (Sonderverwaltungszone von China) USA 15. Deutschland 177. Togo und Eritrea 179. Guinea 180. Mozamique 181. Niger 182. Burundi 183. Liberia 184. Malawi 185. Dem. Republik Kongo 186. Zentralafrikanische Republik https://www.reddit.com/r/MapPorn/comments/54lxmg/gross_national_income_per_capita_at_purchasing/

Grundlage Daron Acemoglu http://whynationsfail.com/bios/ http://www.fischerverlage.de/buch/warum_nationen_scheitern/9783596195589 Mit diesem Thema habe sich folgende beiden Herren in ihrem Buch «Warum Nationen scheitern» auseinandergesetzt. Acemoglu und Robinson haben versucht, eine Erklärung für das Wohlstandsgefälle unserer Welt zu finden und räumen mit den gängigen Theorien dazu auf. Unser Ziel in den folgenden Minuten ist es nun, euch ihre Theorie kurz und knapp zu präsentieren. Daron Acemoglu Professor für Wirtschaftswissenschaften am MIT James A. Robinson Professor für Politik und Wirtschaft an der Harvard University

Herkömmliche Theorien Geographie-Hypothese «Heisse Länder sind arm» Tropenkrankheiten Schlechte Bodenqualität Die meisten Hypothesen, die wir kennen, treffen nicht zu oder sind nicht überzeugend genug. Angefangen mit der Geographie-Hypothese: Zugespitzt sagt sie, dass heisse Länder arm sind. Viele arme Staaten (Afrika, Zentralamerika und Südasien) liegen zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis, während reiche Länder eher in den gemässigten Breiten zu finden sind. Als Argument führt sie an, dass Tropenkrankheiten, wie Malaria, schwerwiegende Folgen für die Gesundheit und somit für die Produktivität habe und weiter, dass tropische Böden keine ertragsreiche Landwirtschaft ermöglicht. Acemoglu und Robinson widerlegen diese Hypothese mit dem Argument, dass zur Zeit der Entdeckung Amerikas, die grossen Zivilisationen der Azteken und Inka in Mexiko, Peru und Bolivien herrschten. Diese waren zentral regiert, die Azteken benutzten Geld und hatten eine Schrift. Im Gegensatz zu diesen, existierten im Norden und Süden, also im heutigen Amerika, Kanada, Argentinien und Chile keine solche Techniken. Die Schicksalswende kam mit dem Eintreffen der Europäer. Auch anderenorts fand man grossen Wohlstand in den Tropen: Angkor (Kambodscha), Vijayanagara (Südindien) oder Axum (Äthiopien) und Harappa (Pakistan). Wenn man die etwas neuere Geschichte betrachtet, kann man auch die Beispiele Ost- und Westdeutschland oder Nord- und Südkorea anfügen.

Herkömmliche Theorien Geographie-Hypothese «Heisse Länder sind arm» Tropenkrankheiten Schlechte Bodenqualität Kultur-Hypothese «Afrikaner sind faul und Lateinamerikaner verschieben alles auf morgen» Religion Werte, Mentalität Die zweite Hypothese verbindet den Wohlstand mit kulturellen Faktoren. Radikal und politisch völlig inkorrekt formuliert, besagt die Hypothese, dass arme Länder darum arm seien, weil ihnen ein gutes Arbeitsethos fehle, weil sie an Hexerei und Zauberei glauben, sie sich westlichen Technologien widersetzen und weil sie alles «mañana» erledigen wollen. Natürlich können Werte und soziale Normen eine Einfluss haben, aber hauptsächlich ist diese Hypothese zu widerlegen. Es handelt sich hier um eine Verwechslung von Ursache und Wirkung: Fehlendes Arbeitsethos ist nicht die Ursache, sondern die Folge von Armut und fehlenden Anreizen. Viele afrikanische Gesellschaften übernahmen europäische Produktionsmuster und erfuhren ein Wirtschaftswachstum durch Exporte. Diese Entwicklungen wurden nicht durch die afrikanische Kultur zunichtegemacht, sondern durch den europäischen Kolonialismus und nach der Unabhängigkeit, durch die afrikanischen Regierungen. Im Kongo verzichtete man auf überlegene Techniken, weil man befürchten musste, dass man enteignet, massiv besteuert oder gar als Sklave verkauft wurde. In einem solchen Umfeld ist es schwer möglich, jemanden zu Investitionen und Produktivität zu ermutigen. Andere Versionen versuchen einen Unterschied zwischen «europäisch» und «nicht-europäisch» zu finden. Aber auch hier funktioniert die Hypothese nicht: In Argentinien und Uruguay stammen mehr Leute von Europäern ab, als in Kanada und den USA. Und in Japan und Singapur leben nur sehr wenige Menschen mit europäischen Wurzeln, sie sind aber genauso wohlhabend, wie viele Bewohner Westeuropas. Nord- und Südkorea

Herkömmliche Theorien Geographie-Hypothese «Heisse Länder sind arm» Tropenkrankheiten Schlechte Bodenqualität Kultur-Hypothese «Afrikaner sind faul und Lateinamerikaner verschieben alles auf morgen» Religion Werte, Mentalität Ignoranz-Hypothese «Politiker in armen Ländern wissen nicht, wie Wirtschaft funktioniert» Schlecht informiert und beraten Nun zur dritten Hypothese: Diese besagt, dass die Ungleichheit darauf beruht, dass Regierende nicht wissen, wie sie ihr Land reich machen können. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird ein Land umso ärmer, je öfter ein Marktversagen nicht beachtet wird. Die Hypothese sagt nun, dass arme Länder darum arm sind, weil es in ihnen oft zu Marktversagen kommt und die Ökonomen und politischen Entscheidungsträger nicht wissen, wie dies zu beheben ist. Aber die enttäuschende Wirtschaftsleistung und die Misswirtschaft kann nicht auf die Ignoranz geschoben werden, weil viele Herrscher sehr wohl wissen, was sie tun: Unsinnige Projekte und Massnahmen werden von ihnen nicht wegen ihrer Unwissenheit durchgeführt, sondern weil sie sich so die notwendige politische Unterstützung bei einflussreichen Gruppen und Eliten für ihre undemokratische Regime erkaufen müssen, um an der Macht zu bleiben. Beispiel ist der unterschiedliche Weg von Mexiko und Amerika: Die Unterschiede sind nicht im Wissen zu finden, sondern den institutionellen Zwängen und Restriktionen. Mexiko errichtete Wirtschaftsinstitutionen, die es der Elite ermöglicht, auf Kosten der Gesellschaft reich zu werden, was die USA nicht tat. Und genau auf diese Institutionen konzentrieren sich Acemoglu und Robinson.

Die Institutionen einer Nation entscheiden über ihren Wohlstand. Kernthese Die Institutionen einer Nation entscheiden über ihren Wohlstand. Gemäss Acemoglu und Robinson entscheiden die Institutionen eines Landes darüber, wie die Wirtschaft sich entwickelt und wie wohlhabend ein Land schliesslich wird. Die Institutionen müssen attraktive Bedingungen schaffen für die Bürger, damit sie sich an der Wirtschaft beteiligen und zu ihrem Wachstum beitragen. Diese Regeln müssen fair sein und für alle Bürger gelten.

Was sind Institutionen? Regelsystem einer Gesellschaft Formen und lenken das Verhalten von Individuen, Gruppen und Gemeinschaften Beschränken Willkür Verfassung, Verträge, Normen, Sitten und Bräuche Institutionen sind ein nicht klar definierter Begriff. Im Allgemeinen versteht man darunter das Regelsystem einer Gesellschaft, das die Rahmenbedingungen für das menschliche Zusammenleben schafft. Sie formen und lenken das Verhalten von Individuen, Gruppen und Gemeinschaften. Die Institutionen ermöglichen es, dass dieses Verhalten für andere in gewisser Weise vorhersehbar wird und beschränken somit die Willkür. Diese Regeln können formell zum Beispiel in der Verfassung eines Landes oder in Verträgen festgesetzt sein oder sie können auch informell sein und sind gegeben durch die Normen, Sitten und Bräuche einer Gesellschaft. https://what-is-this.net/en/define/institution

Extraktive und Inklusive Institutionen Sicherheit für privates Eigentum Erlauben freies Handeln (Berufswahl, Vertragsabschlüsse, Unternehmensgründung) Neutrales Rechtssystem  Wohlstand für die gesamte Nation Extraktiv Wohlstand basiert auf Unterdrückung eines Gesellschaftsteils Elite profitiert  Wohlstand nur für die Elite Acemoglu und Robinson unterscheiden nun zwischen zwei Typen von Institutionen. Zum einen gibt es inklusive Institutionen, die wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand fördern und es gibt extraktive Institutionen, die Wirtschaftswachstum hemmen oder sogar blockieren. Inklusive Institutionen zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Bürgern privates Eigentum gewähren und es schützen vor Betrug und Diebstahl. Sie erlauben den Menschen frei zu handeln, d.h. sie dürfen ihren Beruf frei wählen, Verträge abschliessen und Unternehmen gründen. Ausserdem gilt ein neutrales Rechtssystem. Inklusive Institutionen schaffen Anreize, dass die Menschen bereit sind produktiv zu arbeiten und ihr Geld zu investieren und ermöglichen so Wirtschaftswachstum. Extraktive Institutionen auf der anderen Seite schaffen sehr unfaire Bedingungen. Die herrschende Elite generiert Wohlstand durch die Unterdrückung eines Teils der Gesellschaft. Privateigentum ist nicht geschützt, freies Handeln wird eingeschränkt und es herrscht kein neutrales Rechtssystem. Wenn die Menschen fürchten müssen, dass ihnen die Gewinne, die sie erwirtschaften, wieder abgenommen wird, sind sie kaum motiviert Arbeit und Geld zu investieren. Schlussendlich profitiert nur die machthabende Elite und wirtschaftliche Entwicklung wird gehemmt.

Inklusive Institutionen Politische Institutionen - pluralisiert - zentralisiert Wirtschaftliche Institutionen - inklusive Märkte - Technologischer Fortschritt - Ausbildung und Knowhow Wohlstand Nun wie genau fördern inklusive Institutionen Wohlstandsentwicklung? Wichtig ist, dass sowohl die politischen als auch die wirtschaftlichen Institutionen inklusiv sind. Die politischen Institutionen müssen ausreichend pluralisiert und zentralisiert sein. Das bedeutet, die Macht muss auf breiter Ebene in der Gesellschaft verteilt sein und es müssen Kontrollmechanismen bestehen. Ausserdem braucht es eine Zentralbehörde, welche die Institutionen koordiniert. Unter diesen Bedingungen entstehen schliesslich auch inklusive wirtschaftliche Institutionen. Diese treiben die von Acemoglu und Robinson identifizierten Wohlstandsmotoren an. Das sind inklusive Märkte, technologischer Fortschritt und Ausbildung und Knowhow. Inklusive Märkte sind Märkte, die einen gewissen Wettbewerb unter den Teilnehmern ermöglichen, also der produktivste Teilnehmer kann den höchsten Gewinn erzielen. Werden diese drei Aspekte gefördert, wird schliesslich der Wohlstand erhöht.

Wer oder was entscheidet über die Art der Institutionen? Grundsätzlich entscheidet der amtierende Machthaber darüber, welche Art von wirtschaftlichen Institutionen im Land entstehen. Historisch gesehen wurden die meisten Länder ursprünglich von Monarchen regiert, die politischen Institutionen waren also extraktiv. Da die herrschende Elite am meisten von extraktiven Institutionen profitieren kann, gab es auch dementsprechend kaum inklusive Wirtschaftsinstitutionen. Viele Machthaber versuchten auch die Industrielle Revolution zu verhindert, da sie den Verlust von Einnahmen fürchteten. Da die Elite grundsätzlich kein Interesse daran hat, ihre Machtposition aufzugeben, waren es oft Revolutionen, welche einen Wandel in den politischen und schliesslich den wirtschaftlichen Institutionen auslösten, so zum Beispiel die Französische Revolution oder der glorreichen Revolution in England. Dies ermöglichte dann auch die industrielle Revolution in diesen Ländern. https://what-is-this.net/en/define/institution http://keywordsuggest.org/gallery/610993.html http://www.flaticon.com/free-icon/protest_95210

Fragen und Diskussion

Literatur Acemoglu & Robinson (2013). Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag. 608 S. getabstract (2017). Warum Nationen scheitern». URL: https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/wirtschaft- und-politik/warum-nationen-scheitern/18785/ (Stand: 06.04.17). Wikipedia (2017). Institutionen. https://de.wikipedia.org/wiki/Institution (Stand: 09.04.17).