Novellierung des Ausbildungsberufes Automobilkaufmann/-frau

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 Präsentation transkript:

Novellierung des Ausbildungsberufes Automobilkaufmann/-frau

Entwicklung Ausbildungsverträge Quelle: DIHK, Erhebungsstichtag ist jeweils der 31.12. DIHK | 2016

Aktualisierungsbedarf Aktualisierung der Verordnung von 1998, eine stärkere Berücksichtigung u. a. folgender Themen war zu prüfen: Finanzdienstleistungen (Fahrzeugfinanzierung), Fahrzeugleasing als Geschäftsfeld im Autohaus Stärkere Inhaltsvermittlung der Fahrzeugtechnik (technische Entwicklung berücksichtigen) Ausbau des Internethandels (Fahrzeuge, Zubehör) Internationalisierung des Handels (EU-Geschäfte) Gestiegene Bedeutung der kommunikativen Kompetenz Veränderte rechtliche Rahmenbedingungen (EU-Recht) Neue Mobilitätsdienstleistungen (z. B. car-sharing) Gestreckte Prüfung statt der bisherigen ZP/AP - Wichtig: nicht alle Punkte wurden (nach Prüfung im Verfahren) von den Sachverständigen in die neue VO aufgenommen

Aktualisiertes Ausbildungsprofil I Teile und Zubehör organisieren und verkaufen an Werkstattprozessen mitwirken und als Schnittstelle zwischen Handel und Werkstatt agieren Kundendienst organisieren und Servicebereich unterstützen betriebliche Marketingaktivitäten planen und durchführen, Fahrzeughandel und -vertrieb unterstützen Finanzdienstleistungsprodukte im Fahrzeughandel vorbereiten personalbezogene Aufgaben bearbeiten kaufmännische Steuerung und Kontrolle unterstützen Die hier aufgeführten Berufsbildpositionen sollten ursprünglich „Handlungsfelder“ werden. Daraus wurde im Verfahren aus unterschiedlichen Gründen nichts; zuletzt bestanden auch von ministerieller Seite Bedenken. Geblieben sind die „etwas sprechenderen“ Titel der Berufsbildpositionen (jeweils mit Verb). „An Werkstattprozessen mitwirken“ ist im ARP mit 2 Monaten vorgesehen, niedriger wollte der Verordnungsgeber nicht gehen. Die Sachverständigen im Verfahren haben angedeutet, bei der praktischen Umsetzung müsse man voraussichtlich von der zeitlichen Flexibilität Gebrauch machen und etwas nach unten abweichen. Das Verb „mitwirken“ signalisiert eine eher niedrige Taxonomiestufe.

Aktualisiertes Ausbildungsprofil II Integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (ohne Einleitungssatz): Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit Umweltschutz Zum Vergleich auch das Handlungsprofil als Auszug aus dem BiBB-Entwurf: „Was tun Automobilkaufleute?“ Ein- und Verkaufen von Teilen und Zubehör, Dokumentieren und Kontrollieren von Warenlieferungen, Anwenden von Lagerwirtschaftskonzepten Kalkulieren von Verkaufspreisen Führen von Beratungs-, Verkaufs- und Reklamationsgesprächen unter Berücksichtigung der Werkstattprozesse im Rahmen des Kundendienstes Bearbeiten von Gewährleistungs-, Garantie- und Kulanzanträgen Planen, Durchführen und Bewerten von Marketingmaßnahmen Einkaufen von Fahrzeugen über verschiedene Vertriebswege für den Fahrzeughandel Bereitstellen von Fahrzeugen für den Fahrzeughandel Vorbereiten und Vermitteln von Finanzierungs-, Leasing-, Versicherungs- und Garantieverträgen Mitwirken bei der Personalbedarfsermittlung und der Personalbeschaffung, Planen des Personaleinsatzes Ermitteln von Prämien und Provisionen, Vorbereiten von Entgeltabrechnungen Unterstützen der kaufmännischen Planung, Steuerung und Kontrolle in den Geschäftsfeldern Ermitteln und Beurteilen betrieblicher Kennzahlen sowie Aufbereiten für unternehmerische Entscheidungen

Schulischer Rahmenlehrplan Lernfeld 1. 2. 3. 1 Den Betrieb präsentieren, die betriebliche Zusammenarbeit mitgestalten 80 2 Bestände und Erfolgsvorgänge erfassen, den Jahresabschluss durchführen 3 Teile und Zubehör beschaffen und lagern 4 Teile und Zubehör verkaufen 5 Werkstattaufträge entgegennehmen, kfm. Geschäftsprozesse organisieren 120 6 Neufahrzeuge disponieren, den Verkaufsprozess durchführen 40 7 Gebrauchtfahrzeuge disponieren und bereitstellen 8 Finanzdienstleistungen anbieten 9 Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen 60 10 Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern 11 Wirtschaftl. Einflüsse auf unternehmerische Entscheidungen beurteilen 12 Kommunikationspolitische Maßnahmen gestalten Summe (insgesamt 880 Stunden) 320 280 Für Teil 1 der Abschlussprüfung sind in Betrieb und Schule die ersten 15 Monate zu berücksichtigen – u. a. (und insbesondere) auch das Lernfeld 3 „Teile und Zubehör beschaffen und lagern“ Aus dem betrieblichen ARP sind insbesondere die Berufsbildpositionen 1 – (4) relevant (vgl. im ARP bspw. die einzelnen Lernziele der Berufsbildposition 1: „Teile und Zubehör organisieren und verkaufen“)

Gestreckte Abschlussprüfung Teil 1 der Abschlussprüfung Warenwirtschafts- und Werkstattprozesse Nach 18 Monaten („Mitte des zweiten Ausbildungsjahres“) Gewichtung: 20% Dauer: 90 Minuten Inhalte der ersten 15 Monate (ARP und RLP) Der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich bearbeiten. „Er soll zeigen, dass er in der Lage ist, das Teile- und Zubehörlager unter Berücksichtigung der Sortimentspolitik, der Anforderungen aus den weiteren Geschäftsfeldern und der Lagerkennzahlen zu organisieren, die Beschaffung von Teilen und Zubehör unter Berücksichtigung der Kundenwünsche, der Werkstattprozesse und der Fahrzeugtechnik durchzuführen und Wareneingang, Lagerung und Warenausgabe zu kontrollieren und zu erfassen.“ Die gestreckte Abschlussprüfung (Abschlussprüfung „in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen“) ist seit 2005 als reguläre Prüfungsvariante im BBiG möglich. Sie ersetzt die bisherige klassische Zwischen- und Abschlussprüfung für alle Auszubildenden, die ab dem 1. August 2017 starten. Die Auszubildenden müssen frühzeitig in Betrieb und Schule „fit gemacht“ werden, denn: Teil 1 zählt mit 20 % in die Endnote! Das endgültige Prüfungsergebnis wird erst nach Beendigung von Teil 2 festgestellt. Über die in Teil 1 erbrachten Leistungen erhält der Prüfling eine schriftliche Bescheinigung (§ 5 BBiG). Für Teil 1 der Abschlussprüfung sind in Betrieb und Schule die ersten 15 Monate zu berücksichtigen – u. a. (und insbesondere) auch das Lernfeld 3 „Teile und Zubehör beschaffen und lagern“ Aus dem betrieblichen ARP sind insbesondere die Berufsbildpositionen 1 – (4) relevant (vgl. im ARP bspw. die einzelnen Lernziele der Berufsbildposition 1: „Teile und Zubehör organisieren und verkaufen“)

Gestreckte Abschlussprüfung Teil 2 der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde: 60 Minuten schriftlich Gewichtung: 10 % Inhalt: Wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt. Fahrzeugvertriebsprozesse und Finanzdienstleistungen: 90 Minuten schriftlich Gewichtung: 25 % Inhalt: Fahrzeugvertriebsprozesse kundenorientiert abwickeln, Finanzdienstleistungen bedarfsgerecht anbieten. Kaufmännische Unterstützungsprozesse: Inhalt: Instrumente des Rechnungswesens nutzen, Verkaufspreise kalkulieren, Personaleinsatz zu organisieren, an der Personalplanung mitwirken. Kundendienstprozesse: Fallbezogenes Fachgespräch: 20 Minuten Gewichtung: 20 %

Mündlicher Prüfungsbereich Anforderungen Fallbezogenes Fachgespräch: „Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist, komplexe Aufgaben des Kundendienstes unter Einbeziehung betrieblicher Marketingaktivitäten zu bearbeiten, die Vorgehensweise zu begründen, Problemlösungen zu erarbeiten, Hintergründe und Schnittstellen zu erläutern und Ergebnisse zu bewerten.“ Zur Vorbereitung auf das fallbezogene Fachgespräch soll der Prüfling eine von zwei praxisbezogenen Aufgaben, die ihm vom Prüfungsausschuss zur Wahl gestellt werden, bearbeiten und Lösungswege entwickeln. Dem Prüfling ist eine Vorbereitungszeit von 20 Minuten einzuräumen. Das Fachgespräch wird mit einer Darstellung des Lösungsweges durch den Prüfling eingeleitet. Das Fachgespräch soll höchstens 20 Minuten dauern.

Bestehensregelung Automobilkaufmann Im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mindestens „ausreichend“ Im Ergebnis von Teil 2 der Abschlussprüfung mindestens „ausreichend“ In mindestens drei Prüfungsbereichen von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ In keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenügend“ Die Bestehensregelung entspricht der Standardformulierung aus der Musterausbildungsordnung – die Einrichtung eines Sperrfaches war nicht gewünscht.