Säulen der komplementären Onkologie

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 Präsentation transkript:

Säulen der komplementären Onkologie Biologische Immuntherapie – an der Basis steht Selen ! Biol. Immuntherapie = tragende Säule ! Selen für ein stabiles Fundament Basistherapie: vor, während, nach konventioneller Therapie

Selen-Biochemie chemisches Element, Grundbaustein biologische Bedeutung als Spurenelement spezifischer und funktionsbestimmender Bestandteil verschiedener Proteine (darunter wichtiger Enzyme wie Glutathionperoxidase) - Element, kleinste Einheit - verwandt mit „Bioelementen“ Sauerstoff und Schwefel „Wie soll Gesundheit erhalten / wiederhergestellt werden, wenn es an einem biochem. Grundbaustein mangelt?“ Se = einziges Spurenelement, dessen Stoffwechsel und Verteilung einer direkten genetischen Steuerung unterliegen! Mechanismus ähnlich dem Einbau „normaler“ Aminosäuren Unterschied Selenocystein aus Selenit/Selenwasserstoff oder direkt über Se-Hefepräparate!!!

Wichtige Selenoproteine und ihre Funktionen im Organismus Glutathionperoxidase Schutz gegen zellschädigende Oxidationsprozesse Iod-Thyronin-Deiodasen (Typ I-III) Schilddrüsenstoffwechsel Thioredoxinreduktase Modulation des zellulären Redoxhaushaltes, Proteinfaltung, Regulation des Zellwachstums Selenoprotein P Selen-Transportprotein, Schlüsselprotein im Selenstoffwechsel Schilddrüse: Deiodierung von T4 zu T3 bei Se-Mangel kann nicht genug T3 gebildet werden! Prof. Köhrle (jetzt Charite Berlin) et al.: DFG-Projekt „Selenoproteine“ Selenoprotein P (Labor-/Modellversuche): in Abwesenheit von Selenoprotein P zwar in der Leber Se-Anreicherung, aber in anderen Organen Mangel, geringere Enzymaktivität  evtl. Marker für erhöhtes Krebsrisiko (?!)

Selenmangel ist häufig Prof. Dr. med. D. Thilo-Körner, Herzogenaurach: Untersuchung an 512 Patienten: 50 % der Frauen und 48,8 % der Männer mit Serum-Selenspiegeln < 75 µg/l; wünschenswert: 150 µg/l bei Unterversorgung biochemische Regulations-störungen, die zu chronischen Erkrankungen progredieren können Frauen wie Männer sind gleichermaßen betroffen Erfahrung von Prof. Thilo-Körner: Häufig Selentherapie als alleinige Maßnahme ausreichend Überleitung: Zitat Prof. Thilo-Körner ( nächste Folie)

Erkrankungen, die mit einem Selenmangelzustand verbunden sein können: häufig wiederkehrende Infekte (Abwehrschwäche) Herz-Kreislauf-Erkrankungen chronisch-entzündliche Erkrankungen entzündliche Gelenkerkrankungen (Rheuma) Krebserkrankungen

Selen und Krebs Fast alle Tumorpatienten weisen erniedrigte Selenspiegel auf, vielfach bereits vor Ausbruch einer Krebserkrankung. (u. a. Z. Pawlowicz et al., 1991) Studie von Z. Pawlowicz et al.: Signifikant erniedrigte Selenspiegel im Blut von Krebspatienten (Brust-, Magen- und Dickdarmkrebs) Eine inverse Korrelation von Krebsrisiko und Selenspiegel wird durch eine Vielzahl von epidemiologischen Studien belegt. Mit dem Fortschreiten der Tumorerkrankung kommt es zum weiteren Absinken der Selenspiegel. Niedriger Selenspiegel = Risikofaktor für Krebs; bei bestehender Tumorerkrankung erhöhtes Risiko für das Auftreten von Neubildungen.

Immunologische Wirkungen des Selens Stimulation der Lymphozytenproliferation Steigerung der Aktivität von zytotoxischen T-Zellen und natürlichen Killerzellen Erhöhung der Phagozytoseleistung Stimulation der Synthese von γ-Interferon und Tumornekrosefaktor Anregung der Antikörper-Produktion .

Effekt einer täglichen Supplementation von 200 µg Selen als Natriumselenit auf die Aktivität von NK-Zellen 400 350 300 250 200 150 100 50 Selenit LE/107 Zellen Placebo Täglich 200 µg Selen als Natriumselenit gegen Placebo über einen Zeitraum von 8 Wochen. 32 gesunde Probanden (17/15), kein Selenmangel Ergebnisse von in vitro-assays: Steigerung des Anteils zytotoxischer T-Lymphozyten (Zunahme der Zytotoxizität um 118%) Steigerung der lytischen Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) um 82% zur grafischen Darstellung: LE = lytische Einheiten an einer Tumorzelllinie (Raji-Zellen, K562); 1 LE enstpricht dabei der Anzahl NK-Zellen, die die Lyse von 25% der im Test eingesetzten 104 Tumorzellen induzierten Nach Kiremidjian-Schumacher et al., 1994

Therapeutische Effekte von Selen Reduktion der Inzidenz von (Zweit)Tumoren Verringerung der Zytostatika-Resistenz Reduktion der Nebenwirkungen bei Chemo-und Radiotherapien Optimierte Therapie des sekundären Lymphödems außerdem: Erhöhung der Empfindlichkeit von Tumorzellen gegenüber Chemo-/Radiotherapie

Reduktion von Inzidenz und Mortalität durch Selensupplementierung Gesamt- mortalität Krebs- inzidenz Prostata- krebs Kolorek- talkrebs Lungen- Patientenzahl 140 120 100 80 60 40 20 Placebo- Gruppe 16 % 49 % 35 % 63 % 58 % 45 % Selen- Gruppe Reduktion der Inzidenz von Zweittumoren: Clark-Studie (1996); 1312 Hautkrebspatienten; 200 µg Selen über durchschnittl. 4,5 Jahre;  46% weniger Bronchial-, 58% weniger Kolorektal- und 63% weniger Prostatakarzinome. Nach Clark et al., 1996

Selen und Kolonkarzinome Prof. Dr. med. C.-P. Siegers, Uni-Klinik Lübeck: Retrospektive Studie mit 106 Kolon-Ca-Patienten 10-Jahres-Überlebensrate: Gruppe mit Werten < 70 µg/l: keiner ! Gruppe mit Werten > 70 µg/l: 61 % (T1/T2) / 48 % (T3/T4) Bei Selen-Werten < 70 µg/l ist die Überlebensrate von Patienten mit Kolonkarzinom signifikant geringer! Aus der Klinik (Chirurgie, Prof. Siegers Uni Lübeck): -Patienten aus dem „long-term follow-up“ Programm -keine Selensubstitution bei den betrachteten Patienten -bestimmte „Se-zehrende“ Erkrankungen ausgeschlossen -niedrigste Se-Spiegel bei fortgeschrittenen Tumoren in präoperativer Situation (d. h. bei hoher Tumorlast) Prof. Jakob, Uni Würzburg: Studie mit Patienten mit Dickdarmkrebs – Wo kommt Natriumselenit an? -alle hatten bereits zu Beginn niedrige Selenwerte -Anstieg der Selen-Enzymaktivität in der Schleimhaut des Mastdarms ( Optimierung der Schutzsysteme)

Selen und Prostatakarzinome J. D. Brooks et al., Stanford University (USA) 2001: Fallkontrollstudie (52 Prostata-Ca, 96 Kontrollen) inverse Korrelation zwischen Selenspiegel und Inzidenz von Prostatakarzinomen bei niedrigen Selenwerten besteht ein 4- bis 5-fach höheres Erkrankungsrisiko der Selengehalt im Blut nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab Basis: „BLSA“ = Baltimore Longitudinal Study of Aging (National Institute of Aging, USA) Zum Zeitpunkt dieser Analyse 1.555 Männer Abnahme Selenspiegel mit zunehmendem Lebenalter ! besonders deutlich bei über 70-jährigen Zwei Risikofaktoren: Alter und Selenmangel Se-Substitution besonders bei älteren Männern wichtig

Dosierungsempfehlungen Selen: vor der Chemo- oder Strahlentherapie 300 µg/Tag begleitend zur Chemo- oder Strahlentherapie Tag 1+2: 900 µg/Tag ab Tag 3 und an behandlungsfreien Tagen: 300 µg/Tag in der Nachsorge 3 Wochen 300 µg/Tag 3 Monate 200 µg/Tag auf Dauer 100 µg/Tag .