Genderkompetenz für Lehrkräfte

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 Präsentation transkript:

Genderkompetenz für Lehrkräfte Irene Haider

Gender Differenzierung von Personen aufgrund ihres Geschlechtes zugeschriebenen Rollen & Fähigkeiten „soziales Geschlecht“ Betont, dass Gesellschaft und Kultur die Rollen entscheidend prägen und beeinflussen Weist darauf hin, dass diese Rollen veränderbar sind

Gender Kompetenz Erfordert Grundwissen über Geschlechterverhältnisse und über die Entstehungsbedingungen von Geschlechterdifferenzen Beinhaltet Motivation auf Gleichstellung & Geschlechtergerechtigkeit hinarbeiten zu wollen Erfordert Bereitschaft zur Reflexion Fähigkeit mit Geschlechterdifferenzen im (beruflichen) Alltag umzugehen Stellt zentrale Basis für Gender Mainstreaming-Prozesse dar

Gender-Mainstreaming (GM) Erfordert ein strukturiertes Verfahren und die Integration einer gleichstellungsorientierten Perspektive Erfordert aktives Mitwirken und Verantwortungsübernahme Erfordert Prozess- und Verfahrenswissen sowie Wissen über die Struktur der eigenen Organisation

„Doing Gender“ Soziale Konstruktion von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen Umfasst täglich ablaufenden Handlungen in denen „Geschlecht“ als soziale Unterscheidung hervorgebracht wird Stellen Erwartungen an unser Gegenüber aufgrund des Geschlechts Auch als Gender-Performance bezeichnet Wenn Frauen & Männer aufgrund von Geschlechterstereotypen unterschiedliche kognitive oder motorische Fähigkeiten zugesprochen bekommen

Woran ist eine Gender-Kompetenz Schule erkennbar? Gender Kompetenz Schulen….. Gestalten den Unterricht so, dass er für alle SchülerInnen gleichermaßen ansprechend ist Achten darauf, dass sich Mädchen & Burschen aus unterschiedlichen sozial- kulturellen Herkünften entfalten können Beachten und berücksichtigen die Vorerfahrungen Bieten Identifikationsmöglichkeiten und Vorbilder an Bestärken Mädchen & Burschen in ihrem Anderssein und ermutigen zu eventuell vorhandenen „untypischen“ Ausbildungs- Berufswünschen

In Gender Kompetenz Schulen… Reflektieren die LehrerInnen ihr eigenes Frau- und Mann-Sein, ihre Vorbildwirkung, ihre Erwartungshaltung kritisch Verfügen LehrerInnen über Wissen im Bereich Geschlecht & Identitätsentwicklung (Doing-Gender, Geschlterverhältnisse…) Arbeiten Lehrkräfte gemeinsam an geschlechtssensiblen Unterrichtskonzepten Sind LehrerInnen in der Lage Schulbücher auf Geschlechtergerechtigkeit zu prüfen Reflektieren Lehrpersonen ihren Unterricht und erproben andere Unterrichtsformen Unterstützen sich Lehrkräfte gegenseitig in der Reflexion Erfahren alle Personen die gleiche Wertschätzung Werden geschlechtergerechte Formulierungen in Wort und Schrift umgesetzt, sodass es für SchülerInnen gleichermaßen ansprechend ist

Genderkompetenz im Mathematikunterricht „Buben sind gut in Mathematik, Mädchen sind gut in Deutsch“ Weit verbreitet, dass Burschen höhere mathematische Fähigkeiten besitzen  führt zu einer Blockade Geschlechterbezogene Vorurteile auch im Lehrkörper noch weit verbreitet Burschen oft als kreativer, Mädchen als fleißiger beurteilt Männliche Leistungsdefizite werden fehlendem Willen, weibliche mit intellektuellen Mängeln zugeordnet

Mathematische Kompetenz gilt als Schlüsselqualifikation Ziel von gutem Unterricht: individualisierend, differenzierend Alle SchülerInnen sollen in den einzelnen Fächern Kompetenzen aufbauen Einzelne mathematischen Potentiale fördern

Essentialistische Entwürfe Gender ist danach eine Eigenschaft der Menschen, bedingt durch naturhafte physische Merkmale und in der geschlechtsspezifischen Sozialisation erworbene psychische Besonderheiten, wie Arten der Zuwendung zur Welt und des Umgangs mit ihren Gegebenheiten. Aufbereitung der Inhalte mehr auf die Interessen und Vorlieben der Buschen als auf die der Mädchen zugeschnitten

Mädchen & Burschen haben unterschiedliche Stile in Bezug auf das Problem lösen Mädchen neigen zu Denken in Beziehungen und zum Problemlösen in einem Wurf Burschen zu einem Denken in Abläufen und einer schrittweisen Entwicklung Mädchen bevorzugen Unterrichtsstil mit Gelegenheiten zum eigenständigen Nachdenken, zum Stellen von Fragen Burschen bevorzugen ein rasches Reagieren auf die Fragen Mädchen präferieren den Sachhintergrund Medizin, Burschen den der Technik

Konstruktivistische Entwürfe Wesentliche ist die Handhabung in den zwischenmenschlichen Interaktionen Anliegen ist es, herauszuarbeiten, wie Genderunterschiede im Alltag entstehen Unterschiede von Mädchen & Burschen entstehen im Laufe des Unterrichts Problem: Genderspezifika verschwimmen Lehrern zu wenig klar worauf sie bei Vorbereitung achten sollen

So gelingt‘s in der Praxis Auswahl der Themen & Aufgaben Sollten Erfahrungen und Vorlieben von Mädchen & Burschen berücksichtigen Kontexte für das Anwenden sind wichtig Genderneutrale Themen wie Medizin oder Wirtschaftswissenschaften wählen Bei Alltagskonzepten Fragen zur Gesundheit wählen Wichtig ist Beziehung zur Realität Unterschiedliche Denk- & Problemlöse-Stile ansprechen Wahl der Lernform

Vielfalt bieten: manche lernen lieber alleine, andere in Kleingruppen, andere im Gespräch mit dem Lehrer Mädchen sollen auch Gefühl bekommen, dass ihre Aktivitäten etwas mit Mathematik zu tun haben Vermehrt Interaktionen weniger fragend-entwickelnder Unterricht Stärkere Einbindung von Fragen der SchülerInnen Stärkere Explikation der Erwartungen der Lehrkraft im Hinblick auf Beteiligung der Lernenden Computereinsatz: wichtig, aber nicht einfach Erklären der Aktivitäten am Computer durch die LehrerInnen

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit