Zur Früherkennung krimineller Gefährdung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Vortrag Auf dem 4. Europäischen Polizeikongress 22. Mai 2001
Advertisements

Vorstellung der Fragebogenauswertung
Stalking bei Sorgerechtsstreitigkeiten
Referentinnen: Julia Michalewski, Birte Stapperfend, Elisa Remde
Unzureichende Wahrnehmung / Diagnostik
Internationales Büro 1 Themengruppe 5 Praktische Beispiele anwendungsorientierter Lehre Vorstellung der Ergebnisse.
Was ist Pädagogik?.
Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch nach ICD-10 und DSM-IV
Entstehung von Süchten und Drogenmissbrauch durch Modell-Lernen
Stalking bei Sorgerechtsstreitigkeiten1 Hans-Georg W. Voß
Bindung und Verlust im Kindesalter
Die Arbeit in der Gemeindevertretung
Die referenzwertdefinierte Mitarbeiterbefragung
Freitag, 21. Februar Freitag, 21. Februar 2014.
Wenn ich in eine Psychiatrie komme. 1. Keine Antworten auf Fragen 2
Vortrag bei Phi Delta Phi, Richard-v.-Weizsäcker-Inn Tübingen
Fachtag am 4. Juni 2013 Karlshöher Kirche, Ostsaal
Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)
Ein Leben im Gleichgewicht
Eltern-Kind-Projekt Chance.
Kinder-und jugendpsychiatrische Aspekte der Kindesmißhandlung
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
Dr. Remi Stork Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Dr. Rainer Hepp Orthopädische Gutachtenpraxis Königstrasse 26 (EBC)
Weiter mit Klick! Was ist Erfolg?.
Prof. Dr. Claudia Bundschuh - Hochschule Niederrhein
Kompetenzentwicklung in schwierigen Zeiten: Wie man Jugendlichen dabei helfen kann, die eigene Biografie zu gestalten Perspektive Berufsabschluss, Offenbach.
Stress ist die Bezeichnung für eine hohe Form der psychischen, aber auch der physischen Beanspruchung oder Belastung.
Videodokumentation von Muttermalen.
Erfahrungen mit der Implementierung von Auswahlverfahren an der Westfälischen Wilhelm-Universität Münster.
17. Vorlesung Persönlichkeitsstörungen
Einführung ins Privatrecht
Einführung ins Privatrecht
Dr. iur. Roger Brändli Einführung ins Privatrecht Assessment-Stufe Übung 4 OR Besonderer Teil (besondere Vertragsverhältnisse) Dr. iur. Roger Brändli Lehrbeauftragter.
Dr. iur. Roger Brändli Einführung ins Privatrecht Assessment-Stufe Übung 5 OR Besonderer Teil (besondere Vertragsverhältnisse) Dr. iur. Roger Brändli Rechtsanwalt.
Einführung ins Privatrecht
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Ausländische Gefangene
Lebensrettende Basismaßnahmen
Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Statistik 2013.
Kostenfaktor: Psychische Erkrankungen
Home BAS – JugendhilfeHome Home BAS – JugendhilfeHome Betreutes Wohnen für Kinder, Jugendliche und junge Eltern Betreutes Wohnen für Kinder, Jugendliche.
3. Fachtagung im Projekt Pflegebegleiter am 24. November in Bad Honnef Projekt Pflegebegleiter 3. Fachtagung Ein Projekt fasst Fuß KURZVERSION DER PRÄSENTATION.
Bojanic, Dimlits, Trichtl
Weißenfels und Ich Umfrage. Wieviel:89 Personen Wer:Schüler des Goethe-Gymnasiums aus der 13. Klassenstufe Wann:5. bis 11. Februar 2004 Thema:- Freizeitgestaltung.
Mädchengesundheit Frauengesundheitskonferenz Impulse bei der
Die 5 schlimmsten Stressfaktoren im Alltag mit Ihrem Kind.
Finanzielle Bildung – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe Auftaktveranstaltung der Aktionswoche Finanzkompetenz zur Stärkung der Finanzkompetenz bei Kindern,
Aufklärungskampagne: Lebensqualität von Leukämiepatienten Dein Leben hat die Qualität, die Du ihm gibst!
STRAFRECHT BT VERUNTREUUNG Art. 138 StGB
1 STRAFRECHT BT STRAFRECHT BT BRANDSTIFTUNG (ART.221) FS 2008 Prof. Dr. H. Vest Institut für Strafrecht und Kriminologie Universität Bern.
110. Dt. Ärztetag, , Münster Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Dietrich Niethammer, Generalsekretär.
Aufklärungskampagne: Lebensqualität von Leukämiepatienten Dein Leben hat die Qualität, die Du ihm gibst!
Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Jugendhilfe – Schule - Psychiatrie
Kooperationsmöglichkeiten der Gesundheitsämter/Amtsärzte mit der Polizei (Landeskriminalamt, EB10)
Kinder- und Jugendschutz Was kann ich tun?. Zeichen erkennen, Informationen aufnehmen Sie machen sich Sorgen, weil ein Kind/Jugendlicher ihnen seltsam.
Internet-Delinquenz und Prävention Vortrag Auf dem 7. Deutschen Präventionstag – Forum Medien 27. November 2001 Congress Center Düsseldorf von Dr. Werner.
Liebe lässt sich lernen KommunikationGefühleBindungIntimität.
0 – 3 Projekt: Die wichtigen Jahre 0 – 3 Hilfen für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern in Stadt und Landkreis Passau Caritas-Frühförderungsdienst Passau.
Soziale Arbeit in Polen – Organisation und Finanzierung, Chancen und Herausforderungen Prof. Dr. Piotr Błędowski Warsaw School of Economics (SGH) Institute.
Politisch motivierte Kriminalität (PMK) 2014 Verfassungsschutzbericht 2010.
Arbeitsgruppe Kindesschutz Ein Kooperationsprojekt des Kinderkrankenhauses auf der Bult der Medizinischen Hochschule der niedergelassnen Kinderärzte der.
Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Statistik 2015.
Autor PACE Förderung Landesmittel, Mittel des Europäischen Sozialfonds und Mittel der Arbeits- gemeinschaft für Beschäftigungs- Förderung (ABf)
Produktionstechnisches Zentrum Stuttgart (PZS) Institut für Werkzeugmaschinen.
Wartungs- & Informationsmanagement
Jugendhilfe im Strafverfahren
Die Arbeit der Gerichtshilfe im Kontext häuslicher Gewalt
 Präsentation transkript:

Zur Früherkennung krimineller Gefährdung Dr. Rüdiger Wulf Zur Früherkennung krimineller Gefährdung Vortrag 1996 in Münster-Hiltrup auf dem 2. Deutschen Präventionstag

Die Stellung der Tat(en) im Lebenslängsschnitt Kriminalität als Folge kontinuierlicher Hinentwicklung - mit Beginn ab früher Jugend - mit Beginn ab Erwachsenenalter Episodenhafte Kriminalität im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung Krimineller Übersprung Kriminalität bei sonstiger sozialer Unauffälligkeit Kriminalität aufgrund psychischer Auffälligkeit (Übergangsformen denkbar) 37 101

Kriminovalente Konstellation Vernachlässigung des Leistungsbereichs, familiärer und sonstiger sozialer Pflichten + Fehlendes Verhältnis zu Geld und Eigentum + Unstrukturiertes Freizeitverhalten + Fehlende Lebensplanung (TJVU: 60,5 % H, 0 % V) 32 92

Kriminoresistente Konstellation Erfüllung der sozialen Pflichten + Adäquates Anspruchsniveau + Gebundenheit an Häuslichkeit und Familienleben + Reales Verhältnis zu Geld und Eigentum (TJVU: 3 % H, 79,5 % V) 34 90

Syndrome zur Früherkennung Syndrom familiärer Belastungen Schulsyndrom Leistungssyndrom Freizeitsyndrom Kontaktsyndrom 26 94

Syndrom familiärer Belastungen Lange Unterkunft in unzureichender Wohnung+ Längere Zeit selbstverschuldet von Sozialhilfe lebend + Auffälligkeit einer Erziehungsperson + Keine ausreichende Kontrolle des Pb. (TJVU: 20 % H, 1 % V) 27 95

Schulsyndrom Hartnäckiges Schwänzen + Fälschungen + Herumstreunen + Deliktische Handlungen im Kindesalter (TJVU: 15 % H, 0 % V) 28 96

Leistungssyndrom Rascher Arbeitsplatzwechsel + Unregelmäßige Berufstätigkeit + Schlechtes/Wechselndes Arbeitsverhalten (TJVU: 43 % H, 0,5 % V) 29 97

Freizeitsyndrom Ständige Ausweitung der Freizeit zulasten des Leistungsbereichs + Überwiegend Freizeitgestaltung mit völlig offenen Abläufen (TJVU: 75 % H, 0,5 % V) 30 98

Kontaktsyndrom Vorherrschen loser Kontakte, insbesondere Milieukontakte + Frühes Alter bei erstem GV + Häufige Wechsel der Sexualpartner (TJVU: 60 % H, 1,5 % V) 31 99

Verfasser/Kontakt Dr. jur. Rüdiger WULF Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen Ministerialrat im Justizministerium B.-W. Post: Schillerplatz 4, 70173 Stuttgart, Büro: Urbanstraße 32, 70182 Stuttgart Telefon: 0711/279-2340; eMail: wulf@jum.bwl.de