Burnoutprävention und Stressvermeidung Plansecur-Akademie Düsseldorf

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 Präsentation transkript:

Burnoutprävention und Stressvermeidung Plansecur-Akademie Düsseldorf Dr. Anja Gerlmaier Dr. Erich Latniak Burnoutprävention und Stressvermeidung EWMD-Workshop 08.08.2009 Plansecur-Akademie Düsseldorf

Warum DIWA-IT? IT Fachkräfte/Wissensarbeiter sind im Vergleich zu anderen Berufsgruppen in hohem Maße stress- und burnoutgefährdet -> jeder Dritte weist Symptome des „Ausgebrannt-Seins“ auf Dauerhafter Stress macht krank (Rücken-/Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Tinitus, Infarkt), Burnout kann sogar zu Arbeitsunfähigkeit führen Stress vermindert die Leistungsfähigkeit (Denkblockaden, Konzentrations-störungen, Verschlechterung der Entscheidungsqualität, exzessive Müdigkeit )

Belastungen in der Arbeitswelt Arbeits-/Leistungsdruck emotionale Belastungen/ ungelöste Konflikte überzogene Arbeitszeiten Unterbrechungen Verursachungsfaktoren Beanspruchung (Stress/ Burnout) Begünstigende Rahmenbedingungen Individuell: starke Identifikation und Verantwortungsübernahme Perfektionsstreben hohe Leistungs-bereitschaft Organisationskultur: fehlende Begrenzungen (z. B. bei Arbeitszeiten) „Hochleistungskultur“ intransparente Aufgaben- strukturen Auftreten und Wirken der Führungskräfte Belastungen in der Lebenswelt familiäre Konflikte, Krisen Rollenüberforderung etc.

Ziele einer nachhaltigen Stressprävention Gleichgewicht herstellen zwischen Anforderungen und Ressourcen Anspannung und Entspannung Arbeit und Privatleben

Die physiologische Stressreaktion: Kurzfristige Folgen Erhöhung der Wachheit Aufmerksamkeitseinengung auf die „Gefahrenquelle“: Tunnelblick Erhöhung der Muskelspannung, um schnell reagieren zu können Hemmung der Sexualfunktion Verdauung Bereitstellung von Blutfetten zur Energiegewinnung für die Muskeln Beschleunigung der Atmung Erhöhung der Herzfrequenz (Herzklopfen)  Problem: Biologische Funktionen/Ausstattung entspricht nicht mehr der heutigen Lebensweise/den Anforderungen („Steinzeit-Dilemma“) Das Zeigen negativer Emotionen ist sozial nicht erwünscht und muss häufig unterdrückt werden (z.B. bei Ärger mit Kunden)

Die physiologische Stressreaktion: Folgen der Nicht-Anpassung Vollständige Reaktion auf Bedrohungen 1. Bereitstellung von Energie um die Bedrohung zu beseitigen 2. Kampf oder Flucht 3. Erholungsphase, Rückkehr in Ruhestellung Unvollständige Reaktion auf Bedrohungen 1. Bereitstellung von Energie, um die Bedrohung zu beseitigen 2. Verharren in der bedrohlichen Situation 3. Andauern der physischen und gedanklichen Erregung Die bereitgestellte Energie wird nicht umgesetzt, freigesetztes Adrenalin führt zu Unruhe und hat langfristig schädigende Wirkungen auf die Organe Daueralarmzustand, neue Alarmsituationen schrauben das Aktivierungsniveau immer höher, Entspannung wird schwieriger

Das Yerkes-Dodson-Gesetz niedrig mittel hoch Verhaltenseffektivität Aktivierung Langeweile Leichtsinnsfehler treten auf Geringe Effektivität Man fühlt sich wohl Keine Stresssymptome Hohe Verhaltenseffektivität Unruhe, Gereiztheit Geringe Störungstoleranz geringe Verhaltenseffektivität

Gruppenübung Woran erkennen Sie bei sich selbst, dass Sie gestresst/überfordert sind (verändertes Verhalten gegenüber anderen, Symptome im Körper, Empfindungen) Woran erkennen Sie bei Kollegen, dass diese gestresst/überfordert sind?

Ursachen von Stress/Burnout

Ursachen von Stress/Burnout: Widersprüchliche Arbeitssituationen als Belastungen Handlungsvorausetzungen Anforderungen Ausführungs- bedingungen Aneignungs- Arbeitsbezogene Ziele/Ergebnisse Subjektbezogene Normen/Wert- vorstellungen Bedingungen des sozialen Kontextes Be- Schränkung von Hand- lungsmög- lichkeiten Zeitdruck, Zusatzaufwand Arbeitsunterbrechungen Lern- behinderungen Emotionale Belastungen, Konflikte Belastungsformen Rollenkonflikte/ -überforderung Arbeit - Leben Verhandeln Puffern

Ursachen von Stress/Burnout: Beispiele für Dilemmata in der Wissensarbeit Widersprüchliche Ziele/Ergebniserwartungen Mehrstellenarbeit in verschiedenen Projekten Aufgaben/Ziele ändern sich während der Erstellung des Produktes, trotz Mehraufwand müssen Zeit-/Budgetvorgaben eingehalten werden Kunden besitzen Weisungsrechte, die Anforderungen wider- sprechen jedoch dem geforderten Arbeitsergebnis Widersprüche zwischen Anforderungen und Ausführungsbedingungen Fehlende Entscheidungen auf der Management- oder Kundenebene Fehlende Informationen oder Beistellungen auf der Kundenseite Unvereinbarkeit von Anforderungen und übergeordneten Werten und Motiven Es wird ein überdurchschnittliches Engagement gefordert, dem steht jedoch keine immaterielle bzw. materielle Gegenleistung gegenüber (Gratifikationskrise) Um Zeit oder Kosten zu sparen, sollen Qualitätsprüfungen eingeschränkt werden

Check-up: Welche Belastungsfaktoren prägen meine derzeitige Arbeitssituation?