IB+IA Anfänger Structura limbii

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 Präsentation transkript:

IB+IA Anfänger Structura limbii Sommersemester 2017 Conf. dr. Ileana-Maria Ratcu

Wortbildung - Wiederholung Untersuchung und Beschreibung von Verfahren und Gesetzmäßigkeiten bei der Bildung neuer komplexer Wörter auf der Basis vorhandener sprachlicher Mittel.

Beziehungen der Wortbildung Die Fragestellungen der W berühren sich auf der formalen Seite mit der: Morphologie; Syntax; der inhaltlichen Seite mit der: Semantik; Lexikologie; Pragmatik;

Hauptaufgaben der Wortbildung 1) - Klassifizierung der sprachlichen Mittel, die als Elemente zur W verwendet werden, wie: - einfache (Simplizia) (Zaun, Löwe, Fisch) oder komplexe Wörter (Lehrer, Sprachkurs); - Grundmorpheme; - Ableitungselemente (Affix, Präfix, Suffix);

Fortsetzung 2) Beschreibung der Strukturtypen und –modelle der W. 3) Beschreibung der semantischen Aspekte der Wortbildungsvorgänge. 4) Beschreibung der Struktur sowohl von Neubildungen (Augenblicksbildungen, Neologismen) als auch von fertigen Wörtern.

Wortbildungen Der größte Teil aller Wortbildungen lässt sich subsumieren unter: Derivation (Ableitung von neuen Wörtern durch wortartspezifische Suffixe: Les+er, Les+ung, les+bar); Präfixbildung (Anfügen eines nicht frei kommenden Präfixes an ein freies Morphem (un+lesbar, ver+lesen); Man versteht die Derivation häufig als Oberbegriff für Präfix-und Suffixbildungen;

Fortsetzung Komposition (Zusammensetzung aus mehreren freien Morphemen: Buch+Seite, Kind+er+Zimmer); Konversion (die Überführung eines Stammes in eine andere Wortklasse, ohne Zuhilfenahme eines zusätzlichen Affixes: Zelt > zelten);

Fortsetzung Als eher periphere Prozesse der W gelten: Kürzung (Kurzwort); Abkürzung (Abkürzungswort); Kontamination;

Morphologische Grundbegriffe Wort : als lexikalisches Wort oder Lexem abstrakte Einheit des Lexikons: als syntaktisches Wort oder Wortform – konkrete Einheit einer Äußerung bzw. eines Textes;

Morphologische Grundbegriffe Wie kann man Wörter genauer beschreiben? Wörter wie Fisch, schön, und, bald usw. sind morphologisch gesehen relativ einfach – sie werden als Simplizia bezeichnet (lat. simplex = einfach). Sie bestehen aus nicht weiter zerlegbaren Einheiten, die über eine Bedeutung verfügen.

Morphologische Grundbegriffe Arbeitszimmer, verstehen, Jungen sind klar aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt, die jeder für sich eine Bedeutung oder zumindest ein grammatisches Merkmal innehaben.

Morphologische Grundbegriffe Morphem – kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache, bestehend aus einem Morph oder mehreren Allmorphen (Ausdrucksseite) und einer Bedeutung bzw. einem grammatischen Merkmal (Inhaltsseite). Morpheme werden ebenfalls in geschweiften Klammern notiert.

Morpheme Morpheme sind also die elementaren Bestandteile der Wortbildung. Man unterscheidet zwischen Basismorphemen (auch Grundmopheme genannt) wie Fisch, Kind, bald, schön, schreib etc. Wortbildungsmorphemen wie -heit, -ung, -lich, ver-, un- usw.

Morpheme Die Basismorpheme sind wortfähig, entsprechen also einem Eintrag im Lexikon und kommen daher (mit Ausnahme vieler verbaler Basismorpheme wie {helf}, die im Lexikon im Infinitiv zitiert werden), in der Regel frei vor, also als selbständige Lexeme. Es gibt substantivische, adjektivische, adverbiale, konjunktionale, präpositionale Basismorpheme.

Morpheme Wortbildungsmorpheme treten nur gebunden auf, also als Bestandteile von Wortbildungsprodukten. Flexionsmorpheme kommen ausschließlich gebunden vor (Pluralmorpheme, Kasusmorpheme usw.)

Morpheme Nicht immer lassen sich Morpheme eindeutig einer dieser drei Klassen zuordnen. Z.B. werden Morpheme wie {zeug} (Flugzeug), {werk}, {frei} (zuckerfrei) als Affixoide. bezeichnet (sie bedinden sich im Übergang vom Basis-zum Wortbildungsmorphem) Affixoid wird von Affix abgeleitet.

Morpheme Affixe – Präfixe, Suffixe Zirkumfixe – auch diskontinuierliche Morpheme: Ge und e in Ge-birg-e Infix: funktions-un-fähig

Morphologische Grundbegriffe Interfix (Fugenelement): aus phonetischen Gründen eingefügter Laut oder Lautkette in komplexen Wortbildungsprodukten. Fugen sind keine Morpheme – sie sind bedeutunsunterscheidend, aber nicht bedeutungstragend (Landmann, Landsmann)

Morphem Kriterium: Produktivität 1) Produktives Morphem: Morphem, das in der Gegenwartssprache zur Wortbildung verwendet wird, wie {ung}; 2) Aktives Morphem: Morphem, das in der Gegenwartssprache noch vorkommt, aber nicht mehr zur Wortbildung verwendet wird: {ling}, {heisch}

Morpheme 3) Unikales Morphem: Morphem, das nur noch restartig in einem Lexem vorkommt, wie z.B. {Him} in Himbeere, {lier} in verlieren, {ginn} in Beginn.

Morpheme Das Gegenstück zu den unikalen Morphemen sind die sogenannten Konfixe. Sie sind in der Wortbildung verbreitet. {bio}, {thek}, {polit}, {elektr} Sie kommen nicht frei vor, sondern in Verbindung mit anderen Morphemen. Konfixe treten nicht nur in Fremdwörtern (Biologie, biometrisch), sondern auch in Mischungen aus Fremdwörtern und einheimischen Wörtern auf (Bioladen, Biogemüse).

Morpheme Die Differenzierung von grammatisch vs. lexikalisch Flexionsmorpheme – grammatisch Basismorpheme – lexikal (Fisch) Wortbildungsmorpheme – vorwiegend grammatische Funktion, aus einem Verb ein Substantiv bilden (ung), aber {un} hat die Bedeutung von nicht - lexikal