Geschichte der deutschsprachigen Länder PhDr.M.Polčicová, PhD.

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 Präsentation transkript:

Geschichte der deutschsprachigen Länder PhDr.M.Polčicová, PhD. Reformation in Europa und das neue Weltbild Geschichte der deutschsprachigen Länder PhDr.M.Polčicová, PhD.

Neuzeit Ausgangspünkte – Entdeckung Amerikas 1492, Beginn der Reformation 1517, Erfindung des Buchdrucks um 1450 Zweckrationalität, Befreiung des Denkens von den Bindungen der Theologie, Entstehung des neuzeitlichen Staates, Entwicklung neuer Staats- und Rechtstheorien

Humanismus und Renaissance Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit Ursprungsland – Italien „Entdeckung der Welt und des Menschen“ Wiedergeburt der Antike Für Deutschland noch nationale Haltung Humanismus – bereitet den Weg für Reformation durch Kritik der kirchlichen Missstände, Kritik des Geldgiers von Kurien, Förderung der Sprachstudien

Reformation und politische Auswirkungen eine der bedeutendsten von Deutschland ausgegangenen Bewegungen Anfang - 1517 Martin Luther - Die 95 Thesen über Busse und Ablass – gegen Kirche und deren Oberhaupt am Anfang nicht als Gründung neuer Kirche sondern als Bemühung um Reformforderung der Kirche Spaltungstendenzen – Zentren Wittenberg, Zürich (Zwingli), Genf (Calvin), Abweichungen von Lutjers Lehre, Unterschied zwischen 2 evangelischen Lehren

Luther 1518 Ketzerprozess in Rom gegen Luther Verzögerung bein Prozess wegen politischer Rücksichtsnahme des Papstes auf Luthers Landesherrn, den sächsischen Kurfürsten 1521 auf dem Reichstag in Worms Luthers Verteidigung Entwicklung der Neuen Theologie in den reformatorischen Hauptschriften von 1520 auf Wartburg in Thüringen Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche (hoch sprachgewalt), „nicht nur die Priester sondern auch die Laien die Bibel selbst lesen können“ Neugestaltung von Gottesdienst und Lehre Politische Ethik des Luthertums – Ohne obrigkeitliche Ordnung als Setzung Gottes ist auch die Freiheit des Evangeliums nicht möglich.

Reformation und Auswirkungen Auswirkugen sowohl für Kirchengeschichte als auch für deutsche Geschichte enge Verbindung der weltlichen und kirchlichen Institutionen im Heiligen Römischen Reich

Reformation und politische Auswirkungen geistliche Fürstentümer in weltliche umgewandelt, damit zugleich erblich, die Kirchengüter einbezogen und Kloster augehoben Säkularisationen – die Machtverhältnisse verschoben, Grundlage der Reichskirche und damit der Reichsverfassung untergraben

Konfessioneller Zeitalter durch Augsburger Religionsfrieden 1555 - konfessionelle Spaltung des Reiches, als kein Ausdruck der religiösen Toleranz sondern Versuch den religiös-politischen Konflikt durch rechtliche Bestimmungen zu retten und Frieden im Reich zu erhalten Augsburger Religionsfrieden- Ende von Reformation aber keinen dauerhaften Ausgleich zwischen Religionsparteien das konfessionelle Zeitalter (1517-1648) - weiter verschärfende Konflikte bis zum 30-jährigem Krieg

Das Wormser Edikt gegen Luther und seine Schriften – wirkungslos 1555 Augsburger Religionsfrieden – Kompromiss der römisch-katholischen Konfession und der Lutheraner 1545-1563 Konzil von Trient – Priester sollen theologische Ausbildung bekommen, Abschaffung von Ablässen

Das bunte Spektrum von Glaubensvarianten - 1577 Konkordielformel - Unterschiede zwischen lutheranischer und katholischer Kirche in der Praxis (Mönchtum und Zelibat abgeschafft, Liturgie auf deutsch gehalten, Einschränkung der Liturgie- neue Kirchenlieder, Beseitigung von Heiligen-und Marienverehrung)

Reformation und politische Auswirkungen nach 1550 von deutschssprachigen Reichsfürsten katholisch geblieben: die beiden Habsburger (Kaiser Karl und Erzherzog Ferdinand von Österreich), die beiden Wittelsbacher in Bayern und Kurpfalz, fast alle geistlichen Fürsten, die Fürsten am Niederrhein und einige kleinere im Südwesten

Majestätsbrief im 1609 – in Böhmen protestantischer Adel und Städte gewannen Religionsfreiheit und Recht des Kirchen- und Schulbaues

Das Deutsche Reich vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit Kaiser contra Reich nach seinem politischen Status – Monarchie Teilgewalten immer stärker, Königtum immer schwächer

Königtum nicht vererbt (nur der König gewählt) – Wechsel zwischen den Häusern Habsburg, Luxemburg und Wittelsbach kein fester Kern einer königlichen Hausmacht

Das Deutsche Reich vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit Das Reich nannte sich „römisch“ und „deutscher Nation“, „heilig“ aber der Herrscher in seinen Rechten beschnitten, nur in geographischer Hinsicht auf Deutschland bezogen

Das Deutsche Reich vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit eine Föderation ungleicher Klassen von Reichsständen, von Fürstentümern, Prälaten, Grafen und Herren

Das Deutsche Reich vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit Institutionen – Reichstag, Reichskammergericht, Reichskreise Wenn Kaiser etwas will, muss er mit Reichsständen verhandeln , plus Einverständnis mit Reichstag

Politik unter Maximilian I. – Konflikt zwischen Habsburgern und dem französischen Königshaus Valois (Bourbon), im 18. Jhr. einer der grundlegeneden Faktoren der Politik Kaiser Karl V. – mittels guter Familienpolitik von Maximilian (Heirat)- Machtkonzentration, 4 Kriege gegen Franz I. von Frankreich (Gewinn von Oberitalien) Frankreich – Bündnisse mit Reichsfeinden, mit Türken, Eingreifen in die innendeutschen Streitigkeiten

Das Deutsche Reich vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit die politischen Befugnisse des Kaisertums gering (14.-15.Jhr. Maximilian) Nachfolger Karl V. – verfügte über größte Hausmacht

– Führung der katholischen Ständepartei auf den Reichstagen Erfolg der folgenden Kaiser aus der deutschen Linie der Habsburger in den Glaubenskämpfen – Führung der katholischen Ständepartei auf den Reichstagen

im Dreißigjährigen Krieg – Kaisertum unter Ferdinand II im Dreißigjährigen Krieg – Kaisertum unter Ferdinand II. – zum letzten Mal größere Handlungsfähigkeit Der Westfällige Frieden – Reduzierung des direkten Einflusses vom Kaiser auf das Reich aufs Minimum

Der Bauernkrieg Ausgangspunkt - Luther Kampf gegen Autorität der katolischen Kirche zugleich weckte auch sozial-revolutionäre Vorstellungen (er selbst teilte sie nicht!!!)

lokal verschiedene Anlässe Bayern, Norden und Osten verschont, nur im Südwesten und das nördliche Mittellandschaft von Hessen bis Südharz

1513-1515 Anfänge, 1525 Aufstand im großen Umfang Der Bauernkrieg Bauern forderten im Namen des Evangeliums Gleichberechtigung, Geheimbünde gebildet, 1513-1515 Anfänge, 1525 Aufstand im großen Umfang

in 12 Artikel Gemeinde- und persönliche Freiheit verlangt, Wahl der Gemeinden von eigenem Pfarrer und Verwaltung der Gemeinden von Kirchenabgaben mit dem Krieg Verlust der letzten Rechte, keine Waffen tragen, kein Versammlungs-recht

Tito, Ľ. Dejiny nemecky hovoriacich krajín. 2. diel Tito, Ľ. Dejiny nemecky hovoriacich krajín. 2. diel. FPVaMV Banská Bystrica, 2005. Müller, H. Schlaglichter der deutschen Geschichte. F. A. Brockhaus GmbH, Leipzig-Mannheim, 2002.