Pflege im Spannungsverhältnis zwischen Angehörigen und Beschäftigung

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 Präsentation transkript:

Pflege im Spannungsverhältnis zwischen Angehörigen und Beschäftigung Tom Schmid, Lucie Prochazkova 28.1.2004

Gliederung 10 Jahre Pflegegeld Pflegende Angehörige Pflegebedürftige Personen In der Pflege Beschäftigte Weitere Aspekte der Studie

10 Jahre Pflegegeld (1) Am 1.7.1993 ist die Pflegesicherung in Kraft getreten, bestehend aus Einem bundeseinheitlichen Pflegegeld in 7 Stufen 9 gleichlautenden Landespflegegeldgesetzen Einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern über den flächendeckenden Ausbau sozialer Dienste bis 2010 Damit hat Österreich das modernste Pflegesicherungssystem der Erde Ziel der Pflegesicherung ist ein Beitrag zu selbstbestimmtem Leben für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf und für ihre Angehörigen

10 Jahre Pflegegeld (2) Pflegegeldbezieher/innen in Österreich knapp 360.000 Personen 290.000 Bundespflegegeld 40.000 Landespflegegeld 20.000 ruhender Bezug (z.B. Spitalsaufenthalt Etwa 2/3 sind Frauen, 1/3 sind Männer Rund 45% sind über 80 Jahre, nur 17% unter 60 Jahre Kosten des Pflegegeldes 2002: 1,5 Mrd € (1,3 Mrd. € Bund, 0,2 Mrd. € Länder) 1994: Bund 1,2 Mrd. € 1994  2002: Kostensteigerung für den Bund von 100,-Mill € = Anstieg um nur 8,4 Prozent in 8 Jahren!!

Pflegende Angehörige (1) Unterschiedliche Situation und Probleme Im Beruf Volle Beschäftigung Reduzierte Arbeitszeit Beendigung des Dienstverhältnisses (Nicht mehr) im Beruf Soziale Absicherung, SV-Schutz Wiedereinstieg Unterschiedliche Familiensituation Gender-Probleme (80% der pflegenden Angehörigen sind Frauen)

Pflegende Angehörige (2) Belastungen Umfassender Hilfebedarf Mehrfachbelastung (auch andere Verpflichtungen) Körperliche Belastungen Organisation umfassender Hilfe Allein-Sein Schnittstellenprobleme zu stationärer Pflege und Dienste Informationsbedarf Informationen über Sozialleistungen und Unterstützungen Information über richtige Pflege Informelle Hilfen Nachbarschaft Ausländische Pflegekräfte

Pflegebedürftige Personen (1) 360.000 Menschen, davon rund 60.000 in Heimen und Spitälern Selbstbestimmt leben Was wollen und brauchen die Betroffenen? So lange wie möglich zu Hause Einstufungen und Leistungen (umfassende Interessen?) Geld- oder Sachleistungen Gender 2/3 der Pflegegeldbezieher/innen sind Frauen Alter Überwiegende Zahl der Pflegegeldbezieher/innen sind „alt“

Pflegebedürftige Personen (2) Probleme Selbstbestimmung Einstufungen Information Dienste und Einsatzzeiten Familiäre Belastungen / Konflikte Alternativen Nicht vorstellbar Herausforderungen Demografische Entwicklung Zukünftige Familienentwicklung Entwicklungen bei Versorgung und Personal

In der Pflege Beschäftigte (1) Berufliche Differenzierung Diplomiertes Personal Nicht diplomiertes Gesundheitspersonal Hilfe und Unterstützung (z.B. Heimhilfe) Integrationsfachkräfte Ausbildung Bundesweit uneinheitlich Oft nur trägerbezogen Abstimmung durch Art. 15a-Vereinbarung geplant Ehrenamtlichkeit Schnittstellenproblem

In der Pflege Beschäftigte (2) Pflegenotstand? Ungedeckter Personalbedarf Starke Fluktuation Herausforderung: Steigender Bedarf Belastung durch Personalmangel Belastungen Veränderbare Belastungen Aus Organisation, Arbeitszeit, Einteilung, Finanzierung Kaum veränderbare Belastungen Arbeitsbelastungen, Umgang mit Leid, Sterben,.. Wissen und Information

In der Pflege Beschäftigte (3) Gender Überwiegender Frauenberuf Oft Beruf des Wiedereinstieges Geringe Aufstiegsmöglichkeiten Leitungen oft männlich Stellung im Beruf Entlohnungssystem (BAGS-KV) Qualifikationsbilanz Tatsächliche Qualifikation oft höher als formale Interessensvertretung Gewerkschaften und Arbeiterkammern

Weitere Themen Best Practice (vorbildliche Beispiele) Inländische Beispiele Ausländische Beispiele Geschichte der Pflegesicherung Situation vor 1993 Entwicklung seit 1993 Bedarf und Entwicklung Darstellung der Bedarfs- und Entwicklungspläne der Länder Zusammenschau

DANKE für die AUFMERKSAMKEIT! Maria-Theresienstrasse 24 1010 Wien   Maria-Theresienstrasse 24 1010 Wien Tel.: 01/3195750 Fax.: 01/3195750/3 E-mail: tom.schmid@sfs-research.at lucia.prochazkova@sfs-research.at DANKE für die AUFMERKSAMKEIT!