Theorie der Salutogenese

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 Präsentation transkript:

Theorie der Salutogenese Ein Referat von Soja Nazarov

Gliederung Einleitung. Vorgeschichte Konzept der Salutogenese Das Gesundheits-und Krankheitskontinuum Kohärenzgefühl Generalisierte Widerstandsressourcen Stressoren und Stressreaktionen Abschluss

Vorgeschichte Biomedizinisch Krankheitsmodell Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich unter dem Einfluss von Naturwissenschaften biomedizinisches Krankheitsmodell. Alle Krankheiten werden durch physiologische Prozesse im Organismus erklärt. Es wurde für lange Zeit zum dominanten wissenschaftlichen Paradigma und zur Grundlage eines darauf aufbauenden kurativen medizinischen Gesundheitssystems. Biopsychosoziales Krankheitsmodell In den 70er wurde ein erweitertes Modell - biopsychosoziales Krankheitsmodell vom US- Amerikanischen Psychiater George Libman Engel (* 10. Dezember 1913 in New York City; † 26. September 1999 in Rochester, New York) vorgestellt, in dem sowohl somatische (körperliche) als auch psychosoziale Faktoren zur Erklärung von Krankheiten herangezogen werden. Seine Kritik galt der Tatsache die Krankheit auf ein körperliches Phänomen zu reduzieren, Körper und Seele zu trennen (Leib- Seele-Dualismus).

Gesundheit und Krankheit Pathogenese beschreibt den Entwicklungsprozess einer Erkrankung. Das Wort hat seinen Ursprung im Griechischen; ‘patos’ bedeutet “Leiden”, “Krankheit” und “Schmerz”, während ‘genesis’ übersetzt “Entstehung” lautet. Demnach beantwortet die Pathogenese die Frage: Wie entsteht eine Krankheit? Salutogenese Beschreibt den Prozess der Entstehung der Gesundheitlat. salus ‚Gesundheit‘, ‚Wohlbefinden‘ und -genese, also etwa „Gesundheitsentstehung“) betrachtet die gesamte Persönlichkeit auf biologischer, psychischer und sozialer Ebene

Paradigmen und Modelle von Gesundheit und Krankheit (nach Faltermaier, 2005a, S. 52) Pathogenese Krankheitsmodell Paradigmen biomedizinisches Krankheitsmodell Biopsychosoziales Krankheitsmodell Modelle – Risikofaktorenmodell – Modell der psychosozialen Krankheitsätiologie – Stresstheorien – Modelle des Risikoverhaltens Salutogenese Gesundheitsmodell Paradigma der Salutogenese Modelle – Modell der Salutogenese – Modelle der subjektiven/ sozialen Konstruktion von Gesundheit – Modelle des Gesundheits- handelns/Gesundheitsverhaltens

Fluss als Strom des Lebens Menschen schwimmen in dem Fluss voller Gefahren Pathogenetische Medizin versucht den Ertrinkenden aus dem Fluss zu retten Antonovsky, wie macht man den Menschen zu einem guten Schwimmer Individuelle Fähigkeit zu „schwimmen“ entspricht einer Persönlichkeitseigenschaft (SoC)

Das Kohärenzgefühl Antonovsky definiert das Kohärenzgefühl folgendermaßen: "Eine globale Orientierung, die das Ausmaß ausdrückt, in dem jemand ein durchdringendes, überdauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, daß erstens die Anforderungen aus der internalen oder externalen Umwelt im Verlauf des Lebens strukturiert, vorhersagbar und erklärbar sind, und daß zweitens die Ressourcen verfügbar sind, die nötig sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. Und drittens, daß diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Investitionen und Engagement verdienen." ( ANTONOVSKY, 1993, S. 12)

Gesundheit-Krankheit-Kontinium Man ist niemals entweder gesund oder krank. In jeder Lebensphase hat man immer mehr oder weniger gesunde Anteile in sich.

Das Kohärenzgefühl setzt sich aus drei Komponenten zusammen

Entwicklung des SoC Kindesalter Jugendalter bis 30 Lj. gefestigt und weitestgehend ausgeprägt

Generalisierte Widerstandsfaktoren (GRR) Materieller Status Intelligenz, Bildung Selbstbewußtsein, Selbstwertgefühl Art, mit Stressoren umzugehen (coping strategie): rational, flexibel, weitsichtig soziale Unterstützung (social support) Einbindung, Kontrolle kulturelle Stabilität Religion, Philosophie, Kunst: stabile Gedankenkonstruktionen für Antworten gesundheitliche Orientierung genetische und konstitutionelle generalisierte Widerstandsfaktoren