29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Grundsätze des Verwaltungverfahrens unter dem Einfluss des.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die Verhandlungen zwischen dem BR und dem Arbeitgeber scheitern
Advertisements

Zur Auslegung des FZA – unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung der Rechtsprechung des EuGH Astrid Epiney.
ao. Univ.-Prof. Dr. Walter Obwexer
Haftung eines MS für die Verletzung von Unionsrecht
„IST DIE GAP-REFORM RECHTSKONFORM?“

3. – 11. FALL Dr. Marie-Therese Richter, BA Fall EuGH , Rs 34/73, Variola/Amministrazione italiana delle Finanze, Slg 1973, 981 Verbot.
Völker- und europarechtliche Wirkungen der UN- Behindertenkonvention – am Beispiel des Behindertenbegriffs Univ.-Prof. Dr. Werner Schroeder, LL.M.
§ 10 VO 1/2003 als Grundlage des EU-Kartellverfahrensrechts 2. Teil: Europäisches Kartellrecht C Kartellverfahrensrecht I. Die VO 1/2003 als neues Kartellverfahrensrecht.
Die Grundrechtecharta in der Rechtsprechung des EuGH Grundrechte als allgemeine Rechtsgrundsätze Seit : Charta der Grundrechte der Europäischen.
Pflichtübung aus Europarecht 13. Mai 2015
Wirksamkeitsprinzip Gesetzgeber bei Umsetzung von Richtlinien und Ergänzung von Verordnungen Umsetzungsmethodik Einräumung subjektiver Rechte Verfahren.
KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft INSTITUT FÜR INFORMATIONS- UND WIRTSCHAFTSRECHT.
(c) Schramm Öhler Rechtsanwälte1 Die neuen EU-Richtlinien Highlights / Pflicht zur elektronischen Vergabe RA Dr. Matthias Öhler.
Österreichisches E-Government 1 Novelle Signaturgesetz 2007 Begutachtungsfrist seit zu Ende.
Übertragung öffentlicher Planungs- und Bauaufgaben auf Private lic. iur. Christian Bär, Rechtsanwalt, LL.M.
Pflichtübung aus Arbeits- und Sozialrecht ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Risak 11. Übungseinheit am Betriebsübergang.
Umsetzung des 3. Pakets Reglementprüfung für Sammelstiftungen Zusammenarbeit zwischen Pensionsversicherungsexperten und Aufsichtsbehörden Eidgenössisches.
1 Programm Zweite Doppelstunde Wirtschaftsverfassungsrecht I I.Die „offene“ Wirtschaftsverfassung des Grundgesetzes II.Die wirtschaftsrelevanten Grundrechte.
CBBL JAHRESTAGUNG 2016 Berlin Mai INHALTSVERZEICHNIS IOUTBOUND-SZENARIO IIRECHTLICHE UND WIRTSCHAFTLICHE BETRACHTUNG IIIDOPPELFUNKTIONEN.
5. Ingenieurtag des VDEI 20 Jahre Bahnreform in Deutschland – Quo vadis? 17. Oktober 2014 Dr. Thomas KAUFMANN Bahnreform in Europa aus der.
Menschenhandel & Asyl Ausgewählte Erkenntnisse zur Sach- und Rechtslage RA Dr. Christoph Lindner, Rosenheim.
Bekämpfung der Geldwäsche aus Sicht der Staatsanwaltschaft Zagreb,
Umweltinformationsgesetz Das neue Umweltinformationsgesetz (UIG) Oktober 2005.
30. Deutsch-Ungarische Juristentagung Regensburg, am 30. Mai 2015 Dr. Péter Darák Präsident der Kurie Beziehung zwischen dem Verfassungsgericht und der.
Was tun gegen Terrorismus? FMG Wetzikon 8. September 2016 Norbert Bollow.
Der Europäische Gerichtshof und SOLVIT Dr. Endre Domonkos Wirtschaftsuniversität Budapest.
C Kartellverfahrensrecht
Weg- und Zuzugsbesteuerung Aktuelle EuGH-Judikatur und Entwicklungen
Dr. Saskia Hogreve Versuchstierkundliches Kolloquium,
Übungen im Obligationenrecht Besonderer Teil Frühjahrssemester 2017
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Modul 4 – Recht und Regeln finanzielle Regelungen
Verordnung (EU) Nr. 606/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Juni 2013 über die gegenseitige Anerkennung von Schutzmaßnahmen in Zivilsachen.
C Kartellverfahrensrecht
Informationen zur Schwerpunktbereichsprüfung
2. Teil: Europäisches Kartellrecht
Die Spaltung der Revolutionäre und der Streit um die Monarchie
Europäisches Markenrecht UNIVERSITÄT SZEGED JURISTISCHE FAKULTÄT Dr
Haftung von Leitungs- und Kontrollorganen
GESTALTUNG VON LEBENSRÄUMEN
Wechsel in die neue Prüfungsordnung zum Sommersemester 2018
Einheit 4: Einführung in das Staatsrecht II
Rechtliche Gesichtspunkte eines Auseinanderbrechens der Eurozone
Freiheitsbeschränkende Massnahmen Rechtliche Rahmenbedingungen
nach der EG-Dienstleistungsrichtlinie
Rechtsprobleme in sozialen Netzwerken - Facebook
Wechsel in die neue Prüfungsordnung zum Sommersemester 2018
Einheit 3: Überblick Verfassungsprozessrecht
Informationen für die Stufe 12
WERKVERTRAGSRECHT aus der Sicht des Technikers
Grundsätze des TV mobile working bei der Telekom Deutschland GmbH
Rep.-Kurs Öffentliches Recht Einheit 5: Einführung in das Europarecht
Gesellschaftliche Bedingungen des Aufwachsens Vorlesung Montag, 17
Allgemeines Verwaltungsrecht
Pflichtübung aus Europarecht 5. Jänner 2011
C Kartellverfahrensrecht
C Kartellverfahrensrecht
2. Teil: Europäisches Kartellrecht
Dienstvereinbarung Arbeitszeit
Corporate Governance Dr. Thomas Ruhm.
Internationaler Menschenrechtsschutz und nationale Rechtsordnung
I. Personengesellschaften
Die Einigungsstelle Vortrag am
Habilitationsverfahren rechtliche Grundlagen
FS 2019, – Dr. Jeannine Wintzer
Neue Datenschutzpflichten seit 25
Fremdnützige Forschung an Einwilligungsunfähigen – ein Tabu?
polis aktuell 2/2019: Musik und Menschenrechte
RA Dr. Ingmar Etzersdorfer
 Präsentation transkript:

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Grundsätze des Verwaltungverfahrens unter dem Einfluss des Unionsrechts Verfahrenrechtliche Autonomie Einfache Vollstreckung oder mehr? Kompetenzverteilung und Transparenz Die erste Debatten: Bestandskraft, Vertrauensschutz Künftige Debatten: Geheimnisschutz und Akteneinsicht

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Ne bis in idem I. Hat die Verwaltung eine strafrechtliche Macht? „Die Grundsätze der unmittelbaren Wirkung und des Vorrangs können nicht auf die EMRK erstreckt werden.” /Generalanwalt Pedro Cruz Villalón

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Ne bis in idem II. Drei Voraussetzungen: Identität von Sachverhalt und Rechtsbrecher Einheitlichkeit des geschützten rechtlichen Interesses

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Ne bis in idem III. Was wird in Strassburg geprüft? Definition des Strafverfahrens Identität tatbestandmässiger Verhaltensweisen Doppelte Anklage

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Ne bis in idem IV. Verbot der Doppelbestrafung in der Rechtsprechung des EGMR Rechtspraxis in Mitgliedstaaten: Ist möglich, zweifache Sanktionen zu verhängen? Die Summe der beiden Sanktionen darf die höchste Sanktion, die vorgesehen ist, nicht überschreiten /Frankreich

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Ne bis in idem V. Ein einzelfallbezogenes Verhältnismässigkeitskriterium wird verwendet /Deutschland Strafrechtliche Vorfrage für Verwaltungsrichter /Spanien, EU-Recht

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Ne bis in idem VI. Kollision! Verfassungsüberlieferung der Mitgliedstaaten? EUGH: Urteil 26. Februar 2013, Rs. C-617/10 Nationales Gericht muss die Vereinbarkeit des nationalen Rechts mit der Charta umfassend beurteilen.

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Zugang der Öffentlichkeit I. Verfahrensfehler Wäre die angegriffene Entscheidung ohne den Vefahrensfehler anders ausgefallen? In weiterem Umfang beachtlich sein… Welche inhaltliche Anforderungen sind zu stellen? EuGH, Rs. C-72/12 (Vorabentscheidungsersuchen BVerwG)

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Zugang der Öffentlichkeit II. Verletzung subjektiver Rechte Einzelner NGOs in Umweltsachen Richtlinie 2003/35 Art. 10a Unmittelbar anwendbar NGO kann alle Rechtsvorschriften geltend machen /C-263/08 NGOs haben automatisch ein Recht auf Zugang zu den Gerichten

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Zugang der Öffentlichkeit III. Eine Anfechtung „nach den Modalitäten des nationalen Rechts”… Welches Spielraum bleibt für das nationale Recht?

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Silence de l’administration I. Modelle: Erfordernis einer ausdrücklichen Erlaubnis stillschweigende Genehmigung stillschweigende Ablehnung Anmeldung, späteres Erlaubnisverfahren und Aufsicht Anmeldung, spätere Aufsicht freie Tätigkeit, spätere Aufsicht

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Silence de l’administration II. Niederlassungsfreiheit Nationale Beschränkungen für die Errichtung von Einzelhandelsgeschäften in Katalonien C-400/08 Streitige Regelung bei der stillschweigenden Ablehnung Nach Meinung der Komission ist es unverhältnismässig, eine Erlaubnis vorzuschreiben EuGH meint, dass eine stillschweigende Ablehnung weniger einschränkend ist.

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais Silence de l’administration III. Um eine Beschränkung zu rechtfertigen, können sich die Mitgliedstaaten auf einen zwingenden Grund des Allgemeininteresses berufen Sie sind aber nicht gezwungen, eine einzige Massnahme zu verwenden. Es gibt keine Pflicht zur Einführung eines Mechanismus der stillschweigenden Genehmigung.

29.April 2013 Dr Péter Darák Universität Heidelberg/HCA Curt und Heidemarie Engelhorn Palais „Die (…) Kultur wird im prächtigen Gewand der Muse immer siegreich sein, sie wird aber immer auf Hindernisse stossen, wenn sie im Rock des Schulmeisters oder in der Uniform des Bürokraten auftritt.” (Graf György Majláth, Erster Präsident der neugegründeten Kurie 1881)