WO IST DIE „NMS- ZU(KU)NFT“? Blicke nach Innen und Außen.

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 Präsentation transkript:

WO IST DIE „NMS- ZU(KU)NFT“? Blicke nach Innen und Außen

Wo ist die „pädagogische Zunft“? Ich sehe Mangel an Professionalität im pädagogischen Bereich in Österreich darin, dass die pädagogische Zunft als Gemeinschaft von pädagogischen Praktiker/innen, die ihre Tätigkeit systematisch gemeinsam reflektieren und damit an einem Diskurs teilhaben, de facto nicht existiert. Erst recht existiert eine solche Gemeinschaft nicht, wenn man über das Reflektieren hinaus das Entwickeln von Qualitätsstandards, eine wesentliche Mitwirkung bei der Heranbildung des Nachwuchses oder die Mitgestaltung von Bildungspolitik als öffentlich sichtbarer, verantwortungsfähiger Akteur bzw. Akteurin zu den Aufgaben einer derartigen Gemeinschaft rechnet. Die Vereinzelung ist extrem, der Organisationsgrad der Vergemeinschaftung gering bzw. nur auf partielle Aspekte wie die Vertretung von Dienstnehmerinteressen bezogen. Roland Fischer Universität Klagenfurt QSR PädBildNEU

Wo ist die „pädagogische Zunft“? Diese Situation ist auch deswegen unbefriedigend, weil pädagogisches Tun zunehmend eines ist, das sich nicht in der Interaktion im sozialen Kleinraum erschöpft. Dass in der Schule nicht bloß eine Lehrerin, ein Lehrer einem Schüler, einer Schülerin gegenübersteht und ihm oder ihr bei der Krisenbewältigung hilft, sondern es in der Regel mit einer Schulklasse mit vielen individuellen Krisen, und vielleicht auch kollektiven zu tun hat, ist klar. Dass eine anzustrebende Entwicklung in die Richtung geht, dass ein Team von Lehrpersonen einer Schulklasse gegenübersteht, dass ein Lehrkörper eine Schule (mit-)gestaltet, geht deutlich darüber hinaus. Roland Fischer Universität Klagenfurt QSR PädBildNEU

Wo ist die „pädagogische Zunft“? Dass vielleicht sogar eine pädagogische Profession die Gesellschaft in ihrem (Selbst-)Bildungsprozess unterstützen sollte, wäre ein Anspruch, der noch weiter ginge. Auf jeden Fall geht es meines Erachtens um einen Professionalitätsbegriff, der erstens den sozialen Interaktionen innerhalb der Profession einen hohen Stellenwert einräumt, und der zweitens unterschiedliche soziale Ebenen pädagogischen Handelns mit Akteuren unterschiedlicher sozialer Komplexität berücksichtigt. Roland Fischer Universität Klagenfurt QSR PädBildNEU

NMS als Sündenbock für alles? NMS Baden

Systemischer Wettbewerb und marktwirtschaftliche Dynamik  Hoher Grad an Privatisierung  Elternwahl  Berufsbildung  Hoher Grad an Diversität in der Schullandschaft  Kleine Schulen = mehr Schulen  Schwerpunkte  pädagogische Ansätze durch Schulversuche  Flexible Stundentafel  Schulformen  Hoher Grad an Dezentralisierung  Hoher Grad an Vereinzelung NMS St. Ursula

Demographische Entwicklungen

Wozu NMS?  Sozioökonomische Entwicklung  Chancengleichheit bzw. -gerechtigkeit  Inklusion  Bildungsgrad der Bevölkerung  Stärkung der Wirtschaft  Lebensqualität  Demokratisierung  Vorbereitung auf unbekannte Zukunft …… NMS Völs

Ist (unsere) NMS eine Schule für alle oder eine Schule für alle außer …? NMS Purgstall

Aus Standortperspektive  als Lebensraum?  als Teil des Gemeindelebens?  als Selektionsinstrument?  als Arbeitsplatz für Lehrer/innen?  als Bewahrer von Tradition & sozialer Ordnung?  als Gestalter der zukünftigen Gesellschaft?  als … NMS Neunkirchen

Störung von Außen: „Soll die NMS abgeschafft werden?“  „sinking investment costs“ vs. wirksame Investition  „Kosten“ vs. „social return on investment“  Gleichbehandlung vs. gleichwertige Behandlung  Daten vs. (Des-)Information  Projektlogik vs. Fremdlogik NMS Grinzing

Bildungsökonomie  Investitionen in Früherziehungs- programme zahlen sich eindeutig aus  Investitionen in Volksschule zahlen sich aus  Investitionen in Allgemeinbildung in der Sekundarstufe sind profitabler als in Berufs(aus)bildung NMS Atzenbrugg

Social return on investment

Return on investment

Wo investiert Österreich? NBB 2012, Band 1, S mt.pdf

Wie wirken sich die Investitionen in NMS?

Die E8-Ergebnisse bestätigen die positive Wirkung der NMS Obwohl der Anteil an sozial benachteiligten Schüler/innen wesentlich höher ist, ist es NMS G1 und G2 gelungen, bessere Ergebnisse zu erzielen: 1.Leistungsunterschied zwischen Mädchen und Burschen ist wesentlich kleiner als in der HS 2.Leistungsunterschied von einsprachigen und mehrsprachigen Schüler/innen kleiner als in der HS 3.Leistungsunterschied zwischen Schüler/innen aus bildungsfernen und bildungsnahen Familien kleiner als in der HS

Die E8-Ergebnisse bestätigen die positive Wirkung der NMS Obwohl der Anteil an sozial benachteiligten Schüler/innen wesentlich höher ist, ist es NMS G1 und G2 gelungen, bessere Ergebnisse zu erzielen: 4.NMS liegt wesentlich stärker im Erwartungsbereich 5.NMS erreicht deutlich höhere Spitzenleistungen

Kommunikation nach Außen: Wer sind die Stakeholder und welche Kommunikation braucht es? Latente Macht (-> im Blick haben + PR) Latente Macht (-> im Blick haben + PR) Stakeholder mit hoher Priorität (-> Aktives Lobbying & Vertrauensbildung) Stakeholder mit niedriger Priorität (-> im Blick haben) Wichtige Stakeholder (-> Verteidigen & Einbinden) Wichtige Stakeholder (-> Verteidigen & Einbinden) Interesse / Anteil Beeinflussungsmacht niedrig hoch niedrig hoch

Ver-Antwortung Welche Antworten haben wir für folgende Meinungen? Was ist meine Position? Unsere Position?  Die NMS kostet zu viel.  Die NMS bewirkt keine Leistungssteigerung.  Die NMS soll abgeschafft werden.  Die NMS ist bloß ein Schildauswechsel.  Solange die Wahlmöglichkeit zwischen AHS und NMS besteht, ist alles sinnlos.

Feeding Forward & Nächste Schritte in der NMS-Praxisentwicklung NMS als „kreative Störung“. Bestenfalls.

Mehrwert durch kreative Störung in der Praxisentwicklung Michael Schratz: Unterrichts-und Schulentwicklung als Bildungsauftrag Stabilität good practice best practice critical instability Kreative Störung Prozess der Neuorientierung Entwicklung von next practice Entwicklung Musterwechsel

Zur Sprache der NMS „Wir sollen die interrelations analysieren, um unseren track record zu dokumentieren.“

Tools 4.0-Skala Kompetenzdiagramm Differenzierungsmatrix

Super, aber… …wie!?!?

Die Qualifizierung: Big Picture BLA1 (ZLS) RLA1 (PH) BLA2 (ZLS) RLA2 (PH) BLA3 (ZLS) RLA3 (PH) BLA4 (ZLS) RLA4 (PH) 1. Jahr 2. Jahr

Die virtuelle Welt der Lerndesigner/innen Online Lernatelier G1-G8 Online Lernatelier G1-G8 G6 Kurs Lernen Vernetzen Qualifizieren

Zugriffe auf Online Lernatelier –

Zugriffe auf VPH-Kurs G –

Die virtuelle Welt der Schulleiter/innen Lernen & Vernetzen Salon für Schulleitung

Vom BLA3: Erprobungsaufgabe 2 Im Vorfeld einer Leistungsfeststellung oder Prüfung, schreiben die Schüler/innen auf, welches Ergebnis sie von sich aus erwarten. Auf Basis dieser Informationen, setzt die Lehrperson Prozesse in Gang, damit die Schüler/innen ihre eigenen Ewartungen übertreffen. Das besser-als- erwartete Ergebnis ist eine Selbsterfahrung, die die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein der Schüler/innen fördert. Selbsteinschätzung als Information nützen

Neu vom BLA2 Zu einem Lernthema – idealerweise als Lerndesign vorbereitet – 4 Aufgaben auf dem Komplexitätsspektrum von Webb erstellen und erproben. Wer bereit ist, stellt diese Aufgaben im Online Lernatelier zur Verfügung – “PLG1: Aufgabenkultur”. Aufgabenstellungen nach Webb

Vor-Denkpause  Welche Themen und Anregungen aus diesem BLA sind für unseren Standort besonders relevant und sinnvoll?  Mit wem, wann, wo und wie müssen/können/wollen wir was thematisieren?

Welche Tools, Routinen und Strukturen haben wir an der Schule verändert bzw. neu eingeführt? Wie wirkt sich das auf die Praxis aus? Was machen wir jetzt anders? Wer nimmt das wahr? Wo wollen wir hin? Welche Strategie verfolgen wir? Aus welchen Selbstverständnissen heraus handeln wir? Was macht unsere Schule aus? Kontext Verhalten Strategien Werte & Normen Essenz Wahrnehmen & Deuten

Dokumentation & Evaluation:

Danke für eure harte Arbeit, Ausdauer und Beiträge zur NMS-Zu(ku)nft!