Arbeitssuche Arbeitsmarktökonomisches Seminar Prof. Zimmermann Evelyn Michel & Dennis Bressel 15. Juni 2006.

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 Präsentation transkript:

Arbeitssuche Arbeitsmarktökonomisches Seminar Prof. Zimmermann Evelyn Michel & Dennis Bressel 15. Juni 2006

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 062 Agenda 1.Einleitung 2.Klassisches Modell 3.Gleichgewichtsmodell 4.Empirie 5.Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem 6.Fazit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 063 Einleitung Wichtigkeit Forschungsstand Wer?  Die Beteiligten des Arbeitsmarktes (AG, Arbeitsuchende) Was?  Lohn > Arbeitslosengeld Wie/Wo?  verschiedene Kanäle

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 064 Möglichkeiten der Jobsuche

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 065 Übersicht 1.Einleitung 2.Klassisches Modell Annahmen Das Modell Komparative Statik Erweiterungen 3.Gleichgewichtsmodell 4.Empirie 5.Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem 6.Fazit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 066 Das Basismodell - Annahmen Informationsasymmetrien (Verteilung der Löhne) Arbeitslose bekommen Arbeitslosengeld Intensität der Arbeitssuche nicht beeinflussbar Kein On-The-Job-Search Arbeitsuchende bekommen Angebote Lohn w = Nutzen Arbeitsuchende Person: Jobangebot annehmen oder ablehnen  Reservationslohn!

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 067 Das Basismodell – Nutzen des Beschäftigten r:Zinssatz; dementsprechend ergibt sich der Diskontierfaktor 1/(1 + r dt) w:Lohn q:Wahrscheinlichkeit, mit der das betrachtete Individuum den Job verliert Vu:Erwarteter (zukünftiger) Nutzen eines Arbeitslosen dt  betrachteter kurzer Zeitraum

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 068 Das Basismodell – Nutzen des Arbeitsuchenden z:Nettoeinkommen des Arbeitslosen: Einkünfte des Arbeitslosen (Arbeitslosenunterstützung, Freizeit, etc.) abzüglich der Kosten, die durch das Suchen eines Jobs entstehen (finanzielle Ausgaben und Opportunitätskosten) λ:Wahrscheinlichkeit, mit der ein Angebot erfolgt (const.) Vλ: Erwartete (zukünftige) Nutzen bei Erhalt eines Jobangebots

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 069 Das Basismodell – Der Reservationslohn und Dauer der Arbeitslosigkeit r V U = x Es gibt in diesem Modell einen optimalen Reservationslohn(!) der den (temporären) Nutzen einer arbeitsuchenden Person maximiert λ (Ws. Angebot zu bekommen) * [1-H(x)] (Ws., dass mind. x gezahlt wird) = Austrittswahrscheinlichkeit aus der ALO

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0610 Das Basismodell – Komparative Statik AbleitungErgebnisInterpretation dTu / dz dx / dz >0 Arbeitslosengeld verlängert Dauer der ALO! dx / dr< 0 Zukunft wird weniger Bedeutung zugemessen dTu /d λ ??? Reservationslohn steigt bei gleichzeitiger Erhöhung der Ws. Angebote zu bekommen dx / d λ > 0 Nur schwacher Einfluss

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0611 Das Basismodell - Erweiterungen Überblick 1. Arbeitslosenversicherungssystem Anspruchsberechtigung Geringerer Reservationslohn 2. Individuelle Beeinflussung des Suchaufwands Zusätzliche Bemühungen  häufigere Jobangebote Florierende Wirtschaft  höherer Suchaufwand + Reservationslohn steigt Suchaufwand reduziert sich bei Einkommenserhöhung

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0612 Übersicht 1.Einleitung 2.Klassisches Modell 3.Gleichgewichtsmodell 4.Empirie 5.Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem 6.Fazit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0613 Das Gleichgewichtsmodell Unternehmensseite wird berücksichtigt  Endogenisierung der Löhne  Gleichgewichts-Reservationslohn  optimale Arbeitslosenversicherung  Idee: Mit der Dauer der Arbeitslosigkeit nimmt die Auszahlung von Leistungen ab!

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0614 Übersicht 1.Einleitung 2.Klassisches Modell 3.Gleichgewichtsmodell 4.Empirie Ansätze Ergebnisse Instrumente zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit 5.Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem 6.Fazit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0615 Empirie - Ansätze Verwendung der reduzierten Näherungsform (reduced approximation form)  Daten über die Dauer der Arbeitsl.  Vorliegende Längsschnittdaten (besser zu handhaben und verlässlicher) Strukturelle Näherungsform (structural approach)  Daten über die Höhe der Löhne und Dauer der Arbeitslosigkeit  Müssen teilweise geschätzt werden, da nur akzeptierte Löhne als Daten vorliegen. Ziele:  Bestimmung der Einflussfaktoren auf die Dauer der Arbeitslosigkeit  Evaluation der theoretischen Modelle

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0616 Empirie - Ergebnisse 1. Leistungen Sozialhilfeleistungen Sozialhilfeleistungen unabhängig von Dauer der Arbeitslosigkeit  ABER: Berücksichtigung notwendig! Arbeitslosengeld Bestimmung der replacement rate  Problem: Absicherung UND Anreize schaffen   abnehmend, zeitlich begrenzt

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0617 Empirie – Ergebnisse (net replacement rate, 1994/95) CountryAverageYear 1Years 2 and 3Years 4 and 5 Belgium France Germany Japan Netherlands Spain Sweden United Kingdom United States Quelle: OECD, 1999

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0618 Empirie - Ergebnisse 2. Reservationslohn Positiv abhängig von den Einkünften einer arbeitslosen Person  s. Basismodell  Empirie: schwache Abhängigkeit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0619 Empirie - Ergebnisse 3. Dauer der Arbeitslosigkeit Dauer der Arbeitslosigkeit schwach positiv abhängig von der Höhe des Arbeitslosengeldes Verlängerung der Auszahlung des Arbeitslosengeldes  längerem Verbleib in der Arbeitslosigkeit Ohne Verlängerung: Sinkender Reservationslohn und steigender Suchaufwand am Ende der bezuschussten Periode

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0620 Empirie – Instrumente zur Bekämpfung der ALO 1. Individuelle Beratung der Arbeitsuchenden 2. Kontrolle der Anspruchsberechtigung und Suchanstrengungen 3. Prämien für den erneuten Einstieg in den Arbeitsmarkt  Meist in Kombination

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0621 Übersicht 1.Einleitung 2.Klassisches Modell 3.Gleichgewichtsmodell 4.Empirie 5.Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem 6.Fazit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0622 Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem Voraussetzungen für den Bezug 1. Meldung bei der Agentur 2. Eigenbemühungen 3. Verfügbarkeit für Vermittlungsbemühungen

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0623 Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem Anspruchsdauer abhängig vom Alter und zurückliegende Versicherungszeiten Beispiel: Ein 55 jähriger Arbeitsloser hat Anspruch auf 240 Kalendertage bzw. 8 Monate Arbeitslosengeld, wenn er in den letzten drei Jahren vor Arbeitslosmeldung 480 Tage, d.h. 16 Monate versichert gearbeitet hat. Davon muss er aber mindestens 360 Kalendertage innerhalb der letzten zwei Jahre gearbeitet haben. Mindestanzahl der (vers.) gearbeiteten Monate Alter Anspruch in Monaten/Tagen / / / 540

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0624 Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem Erlischen des Anspruchs / Sperrzeit Ablehnen einer angebotenen Arbeit Nichtnachweis von Eigenbemühungen Verweigerung der Teilnahme an einer  Beruflichen Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme  Eignungsfeststellung  Trainingsmaßnahme

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0625 Übersicht 1.Einleitung 2.Klassisches Modell 3.Gleichgewichtsmodell 4.Empirie 5.Deutsches Arbeitslosenversicherungssystem 6.Fazit

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0626 Fazit Basismodell als Grundlage, zum Verständnis hilfreich, jedoch nicht realitätsnah genug  Notwendigkeit des Gleichgewichtsmodells Aussagen der Empirie stimmen weitestgehend mit den Modellen überein:  Die Ausgestaltung eines Versicherungssystems, welches Anreize schafft und gleichzeitig der Absicherung dient, stellt sich als eine komplexe und schwierige Aufgabe dar! Höheres Arbeitslosengeld  längere Dauer der Arbeitslosigkeit Höhere sonstige Einkünfte  höherer Reservationslohn  unterbinden Anreize zum Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0627 Literaturverzeichnis Bundesagentur für Arbeit: Ihre Rechte –Ihre Pflichten: Merkblatt für Arbeitslose, Marketing und Interne Kommunikation, 2006 Cahuc, P.; Zylberberg, A. Labor Economics. Cambridge: The MIT Press, OECD. Employment Outlook. Paris: OECD, 1999.

Arbeitsmarktökonomisches Seminar 0628 Fragen?