Biologische Vielfalt und globale Gerechtigkeit Gymnasium Leonhard, 1.Juni 2011 François Meienberg, Erklärung von Bern.

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 Präsentation transkript:

Biologische Vielfalt und globale Gerechtigkeit Gymnasium Leonhard, 1.Juni 2011 François Meienberg, Erklärung von Bern

Mehr als Biologie Politische Aspekte der biologischen Vielfalt Ökonomische Aspekte der biologischen Vielfalt Historische Aspekte der biologischen Vielfalt Soziale Aspekte der biologischen Vielfalt …im globalen Kontext.. 2

3 Die Vielfalt auf Erden Flora Anzahl höherer Pflanzen pro km² Fauna Artenvielfalt kontinentaler Faunen pro 100 km²

Die Hotspots der Agrobiodiversität 4

Der (kommerzielle) Wert der Natur SektorMarkt (in Milliarden US$) Arzneimittel75 – 150 Phytomedizin20 – 40 Landwirtschaftsprodukte300 – 450 Saatgut30 Zierpflanzen16 – 19 Pflanzenschutzmittel0.6 – 3 Biotechnologie (ausserhalb Medizin und Landwirtschaft) Körperpflege und Kosmetik2.8 gerundetes Total500 – 800 Milliarden US$ 5 Schätzungen für jährliche Umsätze mit Produkten die auf genetischen Ressourcen basieren

Die Biodiversitätskonvention Das grösste und wichtigste internationale Abkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt 1992 in Rio verabschiedet 193 Mitgliedstaaten (beinahe alle ausser die USA, Nordkorea und der Vatikan) Alle zwei Jahre findet eine Konferenz der Vertragsstaaten statt, um die Umsetzung der Konvention voranzutreiben. 6

Der Ziele (Art. 1) Die Ziele dieses Übereinkommens [...] sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile, 7

Die gerechte Teilung des Nutzens Der Zugang zu genetischen Ressourcen bedarf der auf Kenntnis der Sachlage gegründeten vorherigen Zustimmung der Vertragspartei, Jede Vertragspartei ergreift [...] Gesetzgebungs-, Verwaltungs- oder politische Massnahmen [...] mit dem Ziel, die Ergebnisse der Forschung und Entwicklung und die Vorteile, die sich aus der kommerziellen und sonstigen Nutzung der genetischen Ressourcen ergeben, mit der Vertragspartei, die diese Ressourcen zur Verfügung gestellt hat, ausgewogen und gerecht zu teilen. Diese Aufteilung erfolgt zu einvernehmlich festgelegten Bedingungen. 8

Das traditionelle Wissen Jede Vertragspartei wird, soweit möglich und sofern angebracht, [...] (j) im Rahmen ihrer innerstaatlichen Rechtsvorschriften Kenntnisse, Innovationen und Gebräuche eingeborener und ortsansässiger Gemeinschaften mit traditionellen Lebensformen, die für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt von Belang sind, achten, bewahren und erhalten, ihre breitere Anwendung mit Billigung und unter Beteiligung der Träger dieser Kenntnisse, Innovationen und Gebräuche begünstigen und die gerechte Teilung der aus der Nutzung dieser Kenntnisse, Innovationen und Gebräuche entstehenden Vorteile fördern; 9

Was tut die EvB? Lobbyieren Biopiraterie-Fälle aufzeigen - Basmati - Neem - Hoodia - Swartzia Madagascarensis - Pelargonium - Rooibos 10

Pelargonium 11

Pelargonium 5 Patente der Firma Schwabe auf die Verwendung von Pelargonium (Extraktion, Behandlung von Nebeneffekten, …) Einspruch der EvB und ihren südafrikanischen Partnern beim Europäischen Patentamt (Neuheit, erfinderische Tätigkeit, Ordre Public) Erster Einspruch wurde gutgeheissen, alle anderen danach Patente zurückgezogen Arbeit geht weiter yId=&goto=&show 12

Rooibos 5 Patentanträge von Nestlé auf die Verwendung von Rooibos für medizinische und kosmetische Zwecke. Kontakt der EvB und ihres Partners Natural Justice mit der südafrikanischen Regierung. Öffentlichkeitsarbeit zum Biopiraterie-Fall Nestlé ist nun in Verhandlungen mit dem südafrikanischen Staat für Benefit-Sharing Abkommen. 13