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Entwicklungslinien der Sozialgeographie II

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Präsentation zum Thema: "Entwicklungslinien der Sozialgeographie II"—  Präsentation transkript:

1 Entwicklungslinien der Sozialgeographie II
VO © Peter Weichhart 2 Std. Dienstag, 16:15 –17:45; Hs. 4C (NIG) , Kapitel 6.12 Modul 06/02 Handlungstheoretische Sozi- algeographie: Stärken und offene Fragen © Peter Weichhart, 2002 SozGg06/02/01

2 Vorzüge und Stärken der handlungstheoretischen Sozialgeographie
realitätsangemesseneres Menschenbild, Berück- sichtigung subjektiver Rationalität und Kausalität; systematische Beschäftigung mit den Phänomenen „Sinn“ und „Wert“; Berücksichtigung des sozialen Kontexts mensch- lichen Tuns; Thematisierung des Individuums: Einbeziehung psychologischer Theorien, Notwendigkeit einer Überwindung des „Mikro-Makro-Dualismus“. SozGg06/02/02

3 Konzeptionelle Bausteine einer hand-lungstheoretischen Sozialgeographie
Entwicklung einer formalen und inhaltlichen „Typologie von Handlungen“; Einbindung der Sozialgeographie in die Sozial- theorie, Verknüpfung von Mikro- und Makro- perspektive, Integration verschiedener Handlungs- theorien; handlungstheoretisch fundierte Raumkonzepte: „Geographie machen“, alltägliche Regionalisie- rungen, „locale“, „Schauplatz“, „Setting“. SozGg06/02/03

4 Handlungstypologien „lebensweltliche“ Handlungen („Alltagshandeln“)
Gestützt auf „lebensweltliche Theorien“, „tacit (implicit) knowledge“ und diskursives Wissen der Lebenswelt. „professionalistische“ Handlungen („theoriege- leitetes Handlen“) Gestützt auf wissenschaftliche Theorien und dis- kursives Wissen. „Projekt“ („personal project“): kognitive Handlungs- einheit aus der Sicht des Akteurs (T. CARLSTEIN, 1982, B. R. LITTLE, 1983). SozGg06/02/04

5 „Projekt“ Unter einem „Projekt“ versteht man Sequenzen
zukunftsbezogener Aktivitäten von Individuen und Gruppen, die zur Erreichung eines vordefinierten Ziels oder Ergebnisses geplant und durchgeführt werden. Als Ergebnis ihrer Durchführung entste- hen irgendwelche Systemzustände, Produkte, so- ziokulturelle Outputs. Die mit Projekten verknüpf- ten Aktivitäten müssen auf Ressourcen zurück- greifen. Sie beanspruchen Zeit, nutzen Raum-Zeit- Strukturen von Siedlungssystemen, Energie, Ma- terialien, Werkzeuge, den Naturraum, andere Men- schen und verschiedene Einrichtungen. (Nach T. CARLSTEIN, 1982, S. 48) SozGg06/02/05

6 „personal project“ Ein „persönliches Projekt“ wird als Menge zusam-
mengehöriger oder aufeinander bezogener Hand- lungsakte angesehen, die sich über die Zeit hin er- strecken. Mit diesen Akten wird das Ziel verfolgt, einen bestimmten Zustand zu erreichen, der vom Individuum antizipiert und vorhergesehen wird. In persönlichen Projekten kommen kognitiven, affek- tive und tätigkeitsbezogene Aspekte menschlichen Tuns zum Ausdruck ... Sie stellen gleichsam natür- liche Interaktionseinheiten dar, in denen typischer- weise die aktive Auseinandersetzung von Einzel- persönlichkeiten mit ihrer Umwelt in einem spezifi- schen zeitlichen Kontext zum Ausdruck kommen. Nach B. R. LITTLE, 1983, S. 276 SozGg06/02/06

7 Projekte als „Vehikel der Zielerreichung“
Handlungsvollzüge werden durch Projekte gleich- sam „kanalisiert“, Projekte haben eine „allokative Kraft“. Der Beginn einer Handlungssequenz zur Errei- chung eines bestimmten Zieles zwingt dazu, den begonnenen Weg fortzuschreiten. Projekte legen die Erfordernisse einer Synchori- sation und Synchronisation von Elementen, Mit- teln und Beteiligten einer Handlungssequenz fest. SozGg06/02/07

8 Die Rolle des „Raums“ in der Handlungstheorie
„Raum“ wird in den Handlungstheorien als unab- dingbarer Bestandteil, funktionales oder instrumen- telles Element von Handlungsvollzügen konzipiert. Handlungen finden an bestimmten Orten oder Schauplätzen statt; diese Schauplätze („locales“) sind „regionalisiert“, sie werden also in Bezug auf bestimmte Handlungselemente in sozial definierte funktionale Teilabschnitte gegliedert. SozGg06/02/08

9 Die Theorie der Strukturation (A. GIDDENS)
Zwei kontrastierende Denkschulen der Soziologie: kollektivistisch-struk- turelle (z.B. T. PARSONS) versus individualistisch-interpretative Grup- pe von Ansätzen (z.B. M. WEBER oder A. SCHÜTZ). GIDDENS kritisiert diesen jeweils „orthodoxen Imperialismus“ und tritt mit dem Anspruch an, ihn durch seine Theorie der Strukturation überwinden zu können. Quelle: A. TREIBEL, 2000, S. 230 Ziel: Aufhebung des Dualismus zwischen sozialem System und handelndem Subjekt. SozGg06/02/09

10 Dualität der Struktur Soziale Strukturen und handelnde Akteure
Grundthese: Individuelle Akteure und soziale Strukturen sind Momente ein und derselben so- zialen Wirklichkeit. Soziale Strukturen werden über konkrete Handlungen produziert und repro- duziert. Gesellschaftliche Strukturen werden im Handeln konstituiert und sind gleichzeitig das Medium dieser Konstituierung. Soziale Strukturen und handelnde Akteure sind komplementäre und einander bedingen- de Gegebenheiten der sozialen Realität SozGg06/02/10

11 Die menschlichen Akteure
„Die Handelnden oder Akteure ... besitzen als inte- gralen Aspekt dessen, was sie tun, die Fähigkeit, zu verstehen, was sie tun, während sie es tun.“ A. GIDDENS, 1988, S. 36 Akteure besitzen die Fähigkeit zur Reflexivität und Selbstreflexivität. „Kopräsenz“: Gleichzeitiges Zusammensein am gleichen Ort als Voraussetzung wechselseitiger Interaktion; produziert Vertrautheit; heute teilweise auch medial vermittelt. SozGg06/02/11

12 Struktur I Strukturen werden erst im Handeln real.
Unter „Strukturen“ versteht GIDDENS die Regeln und Ressourcen, die in die Produktion und Repro- duktion sozialer Systeme eingehen. „Strukturen sind die institutionellen, dauerhaften Gegebenheiten, mit denen die Individuen konfron- tiert werden, in denen sie sich bewegen und mit denen sie ,leben‘ und sich auseinander setzen müssen.“ A. TREIBEL, 2000, S. 244 trukt Strukturen werden erst im Handeln real. SozGg06/02/12

13 Struktur II Regeln: Techniken und Verfahren, die im prakti-
schen Bewusstsein zum Ausdruck kommen. Ressourcen: Hilfsmittel, die zusätzlich zu den Re- geln erforderlich sind, um soziale Systeme zu pro- duzieren und zu reproduzieren. Struktur ermöglicht Handeln, definiert dessen Rahmenbedingungen und bietet Orientierung. Gleichzeitig setzen Strukturen damit die Grenzen des Handelns fest und führen damit zu einer ge- wissen Normierung menschlichen Tuns. SozGg06/02/13

14 Dualität von Handlung und Struktur
„Die Begriffe ;Struktur’ und ;Handeln’ bezeichnen so die allein analytisch unterschiedenen Momente der Wirklichkeit strukturierter Handlungssysteme. Struk- turen selbst existieren gar nicht als eigenständige Phänomene räumlicher und zeitlicher Natur, sondern immer nur in der Form von Handlungen und Prakti- ken menschlicher Individuen. Struktur wird immer nur wirklich in den konkreten Vollzügen der hand- lungspraktischen Strukturierung sozialer Systeme...“ A. GIDDENS, 1988, S. 290 SozGg06/02/14

15 Raum und Zeit I Grundthese: Raum-Zeit-Beziehungen besitzen für
die Produktion und Reproduktion des gesellschaft- lichen Lebens eine fundamentale und konstitutive Bedeutung. Drei Formen von Räumlichkeit: Regionen (z. B. „vorderseitige“ und „rückseitige“ Regionen); räumliche Aspekte des Körpers und seiner Be- wegung in Zeit und Raum; örtliche Gegebenheiten und Bindungen von In- stitutionen und Konventionen. SozGg06/02/15

16 Raum und Zeit II Drei Formen von Zeitlichkeit: Lebenslauf des Akteurs;
„durée“: tagtägliche Wiederholung sozialer Ak- tivitäten; „longue durée“: Zeitrhythmus und Lebenszyklen der Institutionen. Räumlichkeit und Zeitlichkeit verdeutlichen, dass Strukturen für individuelle Akteure gleichermaßen im Sinne von „Ermöglichung“ als auch im Sinne von „Zwängen“ zu sehen sind. SozGg06/02/16

17 Modifikation des Handlungsbegriffs
„Handeln“ bezieht sich nicht nur auf die Intentiona- lität von Subjekten, sondern auch auf deren prak- tisches Vermögen, Veränderungen in der materi- ellen und sozialen Welt zu bewirken. Damit können auch die nicht-intendierten Folgen menschlichen Handelns angemessen berück- sichtigt werden. SozGg06/02/17

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