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Wissensmanagement an der Schnittstelle von Klimawissenschaft und Entscheidern Hans von Storch Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Universität Hamburg Beijing,

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Präsentation zum Thema: "Wissensmanagement an der Schnittstelle von Klimawissenschaft und Entscheidern Hans von Storch Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Universität Hamburg Beijing,"—  Präsentation transkript:

1 Wissensmanagement an der Schnittstelle von Klimawissenschaft und Entscheidern Hans von Storch Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Universität Hamburg Beijing, Sino-German Kick-off Workshop on Adaptation Strategies, 16. Oktober 2011

2 Menschgemachter Klimawandel: Nachweis und Szenarien (IPCC) Anpassung und 2 Grad Ziel Alternative Wissensangebote Wissenschaft und Planer: Regionale Klimabüros und Klimawissensberichte

3 Menschgemachter Klimawandel: Nachweis und Szenarien (IPCC) Anpassung und 2 Grad Ziel Alternative Wissensangebote Wissenschaft und Planer: Regionale Klimabüros und Klimawissensberichte

4 Der Mensch verändert das globale Klima. Die Häufigkeitsverteilungen der Temperatur verschieben sich derzeit und in der absehbaren Zukunft fortgesetzt an fast allen Orten hin zu größerer Wärme; der Meeresspiegel steigt; die Regenmengen verändern sich. Auch einige extreme Wetterereignisse, wie etwa Starkniederschläge im Westwindgürtel der mittleren Breiten, werden sich in Häufigkeit und Intensität in Zukunft verändern. Diese Veränderungen sind verursacht vor allem durch die Freisetzung von insbesondere Kohlendioxid und Methan. Das wissenschaftliche Bild

5 Der UNO Klimarat IPCC - hat starke Argumente dafür zusammengestellt, dass sich die Erde in den letzten Jahrzehnten stärker erwärmt, als dies durch natürliche Vorgänge zu erwarten ist (Detektion) - Diese Erwärmung kann nicht ohne eine wesentliche Wirkung erhöhter Treibhausgaskonzentrationen erklärt werden (Attribution). - Da die Freisetzung von Treibhausgasen sich in der absehbaren Zukunft fortsetzen wird – ggfs. verlangsamt – wird auch die Erwärmung in der absehbaren Zukunft sich fortsetzen. - Diese Aussagen stehen unter dem Vorbehalt des derzeitigen Wissensstandes. The IPCC consensus

6 Menschgemachter Klimawandel: Nachweis und Szenarien (IPCC) Anpassung und 2 Grad Ziel Alternative Wissensangebote Wissenschaft und Planer: Regionale Klimabüros und Klimawissensberichte

7 2008 Hare/Meinshausen 2006

8 GHG-Konzentration in 2008: 438 ppm CO 2 Äquivalent. Derzeitiger Temperaturanstieg seit 1880: ca. 0.8 o. Ein Erreichen des 2 o -Ziels ist nicht völlig unmöglich, aber sehr weitgehend unplausibel. Eine signifikantes Unterschreitung des 2 o -Ziels ist praktisch auszuschließen. Ein Trendwende in der Akkumulation von CO 2 in der Atmosphäre ist nicht erkennbar.

9 GISS Schätzung, 2011 Ein praktischer Ansatz könnte sein: 2 o werden es zum Ende des Jahrhunderts in jedem Falle. Ein Anstieg von 0.2 o /Jahrzehnt sollte nicht überraschen (vgl. 1980-2000). Damit werden sich die Wirkungen des menschgemachten Klimawandels deutlicher und stärker herausschälen. Der Bedarf an Anpassung wird weiter ansteigen – umso mehr, je weniger effektiv die weltweite Klimaschutzpolitik gelingt.

10 Das lineare Modell – ein Konzept zum Umgang mit der Entwicklung von Klimapolitik. (Hasselmann, 1990)

11 Menschgemachter Klimawandel: Nachweis und Szenarien (IPCC) Anpassung und 2 Grad Ziel Alternative Wissensangebote Wissenschaft und Planer: Regionale Klimabüros und Klimawissensberichte

12 Wie sehr verwenden Sie die folgenden Informationsquellen, wenn Sie sich mit Klimaanpassung beschäftigen? Zuständige in Gemeinden und Landkreisen im Bereich der Deutschen Ostseeküste. Bray, 2011, pers. comm. Befragung unter deutschen regionalen Entscheidern

13 Die Wechselwirkung von Politik und Wissenschaft folgt nicht dem linearen Modell des Wissen spricht zu Macht. Das Problem ist nicht, dass die Öffentlichkeit dumm oder unzureichend gebildet ist. Das Problem besteht darin, dass wissenschaftliches Wissen im Wettbewerb mit anderen Formen des Klimawissens steht – und das wissenschaftlich geschaffene Wissen diesen Wettbewerb nicht notwendigerweise gewinnt. Wissensmarkt

14 Konstruktionen Der Klimawandel ist ein konstruiertes Thema. Die Menschen erfahren Klimawandel nicht wirklich. Eine Konstruktion ist wissenschaftlich. Eine Gruppe der Konstruktionen ist kulturell – und wird durch die Medien erhalten und weiterentwickelt. Klimaforschung geschieht unter postnormalen Bedingungen. Sie wird vielfach als Unterstützung von Politik betrieben, und weniger zur Befriedigung von Neugier. (Postnormale Bedingungen: dringliche Entscheidungen, unsichere Faktenlage; große Investitionen; verschiedene weltanschauliche Bewertungen - Ravetz, Funtovicz)

15 Das mediale Konstrukt vom Klimawandel: Der Mensch ändert das Klima, auch durch Entwaldung. Das Wetter ist weniger zuverlässig als früher, die Jahreszeiten unregelmäßiger, die Stürme gewaltiger. Die Wetterextreme nehmen katastrophale, vorher nie da gewesene Formen an. Praktisch alle derzeitigen Wetterextreme sind durch den menschgemachten Treibhausgaseffekt bewirkt. Die Ursache ist menschliche Gier und Dummheit. Die Gerechtigkeit, die Rache der Natur, schlägt zurück.

16

17 Alternative Wissensarten sind etwa: Weltanschauliche/religiöse Vorstellungen, wonach Wetterextreme ein umwelt/gott-gerechten Umgang mit der Natur/ Gott anmahnen. Klima als Zeigewerkzeug der Natur oder Gottes. Veraltete wissenschaftliche Vorstellungen, z.B. Klimadeterminismus, wonach die klimatischen Verhältnisse soziale, wirtschaftlichen und kulturelle Bedingungen determinieren und steuern. Klimawandel bedeutet Zerstörung der gewachsenen Balance, und damit negative Auswirkungen auf die soziale Welt. Behauptungen vom menschgemachten Klimawandel sind Teil einer weltweiten Konspiration, um die Vormachtstellung der USA / des Westens zu brechen.

18 Menschgemachter Klimawandel: Nachweis und Szenarien (IPCC) Anpassung und 2 Grad Ziel Alternative Wissensangebote Wissenschaft und Planer: Regionale Klimabüros und Klimawissensberichte

19 Wie damit umgehen? Klimawandel ist real, kann mit derzeitigem Wissen nur beim Wirken der Treibhausgase erklärt werden, und verlangt unsere Aufmerksamkeit. Wissenschaft spielt eine wesentliche beratende Rolle, nämlich - in der Bereitstellung von erforderlichem Wissen, um die komplexe Situation des Klimawandels in gesellschaftliche Kontexte einzuordnen - Zusammenhänge und Wirksamkeit von Maßnahmen zu erklären. Wissenschaft spielt diese Rolle glaubhaft, wenn sie ihre eigene Praxis dem Prinzip der eigenen Nachhaltigkeit unterwirft - u.a., durch eine Darstellung der Topologie der Wissensansprüche (welche Aussagen sind konsensual, welche sind strittig?) in Klimaberichten, - durch die Durchsetzung des Prinzips öffentlich zugänglicher Daten und der Reproduzierbarkeit von Ergebnissen.

20 Zusammenstellung des Wissens über Klima, -wandel und -wirkung Ostseeeinzugsgebiet – BACC #1 in 2008 fertig gestellt, gemeinsam mit HELCOM publiziert. #2 – derzeit in Arbeit Metropolregion Hamburg – Fertigstellung in 2010 mit Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Umweltministerium von Schleswig Holstein. Nordsee und ihre Küsten; derzeit in Arbeit

21 Der Bericht beschreibt nicht das Klima, den Klimawandel und die Klimawirkung im Großraum Hamburg, sondern das Wissen (und Unwissen) über das Klima, den Klimawandel und die Klimawirkung im Großraum Hamburg. Er stellt den Umfang an Einvernehmen und Strittigkeit (Konsens über Dissens) dar. Urheber dieses Wissens sind Wissenschaftler in einschlägig bekannten Forschungseinrichtungen, in Universitäten und in Behörden, also Einrichtungen, die einer Unparteilichkeit verpflichtet sind und auf die wissenschaftliche Methodik festgelegt sind. Es wird nur berücksichtigt, was publiziert ist, d.h. alle Angaben können durch Ausleihen in einer Bibliothek nachgeprüft werden. eine Mitwirkung durch politisch oder weltanschaulich tätige Gruppen, sondern nur wissenschaftlich ausgewiesene Einrichtungen. Das Ergebnis wird durch unabhängige Gutachter kritisch bewertet.

22 Vier Regionale Klimabüros in der Helmholtz Gemeinschaft Netzwerk für regionalen Klimaservice HZG Siehe auch Vortrag Dr. Andreas Becker, DWD

23 Regionale Klimaatlas Deutschland Rohdaten aus 12 regionalen Klimarechnungen Interaktive Nutzerführung

24 Also: Der menschgemachte Klimawandel ist real, aber der Umgang mit ihm ist strittig. Bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen sehen sich die Entscheider vielen verschiedenen und widersprechenden Behauptungen über die Sachverhalte und Perspektiven gegenüber. Seitens der Wissenschaft gilt es, diese verschiedenen Wissensansprüche darzustellen, und den unstrittigen Kern der Aussagen und Perspektiven und die kontroversen Fragen herauszuarbeiten. Wissenschaft muss sich auf eine nachhaltige Praxis besinnen, d.h. sich in politischen Streitfragen auf die Bereitstellung des unstrittigen Kerns und die Beschreibung des Strittigen beschränken.


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