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IfS-Spagat Modell zur Berufliche Integration von jungen Menschen mit schweren Behinderungen und vielfachen Möglichkeiten.

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Präsentation zum Thema: "IfS-Spagat Modell zur Berufliche Integration von jungen Menschen mit schweren Behinderungen und vielfachen Möglichkeiten."—  Präsentation transkript:

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2 IfS-Spagat Modell zur Berufliche Integration von jungen Menschen mit schweren Behinderungen und vielfachen Möglichkeiten

3 Zukunft braucht Herkunft
-1973 begann das Institut für Sozialdienste mit dem ersten Rehaprogramm – berufliche Integration zukunftsweisend entschied sich das Land Vorarlberg für „Geschütze Arbeitsplätze“ anstatt für geschützte Werkstätten 1998 gab es über 1000 solche Arbeitsplätze im Land Transition (Schule/Arbeit) auch für Menschen mit einer sehr hohen Leistungsminderung wo müssen wir mit dem Transitionprozess beginnnen?

4 IfS-Spagat „Ich möchte arbeiten!“

5 Grundhaltung „Veränderungs- und Entwicklungsprozesse werden nicht mehr als linear organisiert und kausal deduzierbar angesehen. Es geht nicht mehr um Beschreibungen eines IST- Zustand eines Menschen sondern um die Möglichkeiten, was aus einem Menschen werden kann“ IFS-SPAGAT ist ein Modell, das unabhängig von Schwere und Art der Behinderungen die berufliche Integration im Sinne der Unterstützten Beschäftigung forciert und ermöglicht. SPAGAT schließt in Vorarlberg die integrative Angebotslücke nach der Pflichtschule. Bevor jedoch die Jugendlichen ihren Platz im Arbeitsleben suchen können, müssen sie auf den Übergang vorbereitet werden und in allen Phasen begleitet werden. Dies gilt in gleichem Maße für Jugendliche mit und ohne Behinderung. Für Jugendliche mit Behinderung sind Übergänge in das Berufsleben ungleich schwerer. Sie haben schlechtere Ausgangschancen aufgrund eines geringwertigen oder fehlenden Schulabschlusses. Die Basis für das Konzept Spagat ist die individuelle Unterstützungsplanung, die sich von der institutionellen dahingehend grundlegend unterscheidet, dass sie den Jugendlichen in den Mittelpunkt rückt und sich an seinen Fähigkeiten, Stärken und Grenzen orientiert, seine Wünsche und Träume als Leitlinien anerkennt. Spagat gibt es jetzt seit 10 Jahren. Bis dahin hingen die Chancen der beruflichen Integration vor allem von der objektivierbaren Leistungsfähigkeit der Jugendlichen ab uns somit blieb der offene Arbeitsmarkt für viele verschlossen. Dabei bietet die Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt wichtige Grundlagen für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung. "Arbeit ist des Menschen stärkste Bindung an die Realität"( Sigmund Freud). Ergo ist nicht die Beschäftigung das Ziel, sondern ein Leben eben „ wie andere auch“, nicht in Werkstätten, sondern in Betriebe wollen die Jugendlichen integriert sein, nicht Taschengeld, sondern Lohn empfangen.

6 Arbeit bietet außer Lohn Erlebniskategorien
vermittelt ein strukturiertes Zeiterlebnis erweitert den Horizont erzwingt Aktivität bestimmt Status und soziale Identität vermittelt die Notwendigkeit kollektiver Zusammenarbeit

7 Arbeit versus Beschäftigung
Gute Arbeit hat die Kraft, die Potentiale eines Menschen, das, was als sein ureigenes Talent in ihm steckt, zu entfalten. (M.Gronemeyer) Für Jugendliche mit Behinderung sind diese Kategorien um vieles bedeutsamer (als für Jugendliche ohne Behinderung) da sich die Kontakte oft auf den Arbeitsplatz/die Schule/die Familie beschränken. Die soziale Komponente der Arbeit spielt eine große Rolle: die Zugehörigkeit, der Kontakt, die Kommunikation und nicht zuletzt auch die soziale Kontrolle. Johann Wolfgang von Goethe sagt, dass die reife Persönlichkeit, aus dem tätigen Weltumgang erwachse. Das ist ein brauchbares Kriterium für gute Arbeit, dass sie reife Persönlichkeit entstehen lässt. Exkurs: Arbeit versus Beschäftigung Gute Arbeit ist segensreich. Segen verstanden in dem jüdischen Sinn, als eine Übertragung von Kraft. Nicht nur im metaphorischen Sinn, wie wir uns etwa gestärkt fühlen, wenn wir Mühe für einen guten Zweck aufgewandt haben, sondern ganzpraktisch, dadurch, dass wir bei der Verrichtung guter Arbeit etwas lernen, Erfahrungen sammeln und unsere Fähigkeiten erweitern und vervielfältigen und für uns und unsere Mitmenschen etwas Erfreuliches, Erleichterndes, Stärkendes hervorbringen.

8 Kernfrage Welche Rahmenbedingungen braucht der Betroffene, damit er arbeiten kann? (seine Potentiale seine Talente entfalten kann)

9 Konzept Modell korrespondiert mit den Theorieansätzen von Inklusion
2. Regionale Gegebenheiten spielen eine wesentliche Rolle für eine erfolgreiche Integration

10 3. Das Arbeitsverhältnis muss den Kriterien von Supported Employment entsprechen
4. Die Person mit Behinderung muss im Mittelpunkt stehen und ihre Fähigkeiten und Kompetenzen müssen bzw. sollen unterstützt werden / Empowerment

11 Grundsätzliche Überlegungen zum Transition-Prozess
Der Transition-Prozess kann nicht eindimensional auf den Übergang in die Arbeitswelt reduziert werden Der Transition-Prozess ist mit dem Finden eines Arbeitsplatzes noch nicht zu Ende – noch nicht stabil Der Ansatz des Qualifizierens darf nicht als einzige und allgemeingültige Strategie gesehen werden reduziert werden Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt bedeutet für jeden Menschen, völlig unabhängig von Behinderung oder nicht – „nicht nur den Wechsel von der dominierenden Tätigkeitsform ‚Lernen’ zur dominierenden Tätigkeitsform ‚Arbeiten’, sondern gleichzeitig eine schlagartige Veränderung vieler sozialer Bezugsgrößen wie z. B. der sozialen Rolle, des sozialen Status’ und der sozialen Beziehungen.“ (Schartmann 2000, S. 9) Weitere Entwicklungen wie etwa die Ablösung vom Elternhaus, Entwicklungsaufgaben im personalen Bereich, in Aufbau von Selbstkonzept bzw. Ich-Identität – wie bei nichtbehinderten Jugendlichen auch. die Integration des eigenen Anders-Seins, der Behinderung in das eigene Selbstkonzept ist eine unglaublich schwierige Aufgabe, die Jugendliche mit special needs in diesem Prozess zu bewältigen haben. Der Transition prozess muss berücksichtigen, dass der Übergang ins Arbeitsleben Teil eines sehr langen und komplexen Prozesses ist, der weit mehr Lebensbereiche eines jungen Menschen umfasst als nur die „Arbeit.“ (Vgl. European Agency 2002, S. 10) Der Transition-Prozess ist mit dem Finden eines Arbeitsplatzes noch nicht zu Ende – noch nicht stabil: Wenn die Eingliederung von Menschen mit Behinderung in einem größeren Umfang gelingen soll dann muss es auch konkrete Unterstützung für die Arbeitgeber geben. Eine erfolgsversprechende Maßnahme ist der Mentorenzuschuss. Mentoren sind Mitarbeiter des Betriebes, die bereit sind, die Begleitung des Jugendlichen im Betrieb zu übernehmen. Dafür benötigen sie Zeit, die sich in einer Leistungsminderung des Mentors ausdrückt. Eine längerfristige Unterstützung sowohl des Jugendlichen als auch des Betriebs kann als ein Schlüssel zur sozialen Integration benannt werden. Betriebe brauchen leicht verfügbare Ansprechpartner für Fragen, die sich durch das Arbeitsverhältnis mit Wahrscheinlichkeit ergeben, zumal ca. 50 % der Arbeitsplätze durch sozial unangemessenes Verhalten der Jugendlichen gekündigt werden. (Vgl. Schartmann 1999, S. 69ff) Ziel dieser individuell abgestimmten Begleitung ist es, die notwendige Stabilität für eine dauerhafte Beschäftigung sicherzustellen. Der Ansatz des Qualifizierens darf nicht als einzige und allgemeingültige Strategie gesehen werden: Eine der meistgenannten Strategien zur Erhöhung der Eingliederungsquote von Menschen mit Behinderung scheinen Qualifizierungsmaßnahmen zu sein. Der Qualifizierungsansatz orientiert sich am rehabilitativen Denkansatz, der besagt, dass erst ab einer bestimmten Qualifikation sozusagen die „Eintrittskarte“ in den Arbeitsmarkt erworben werden kann. Für viele Menschen eine brauchbare Strategie, schließt dieser Ansatz allerdings auch eine Gruppe von Jugendlichen aus, deren Ressourcen nicht innerhalb von zwei bis drei Jahren auf diese Vorgaben hin „trainierbar“ sind, die mit etwas Kreativität und Offenheit aber durchaus mit sinnvollen Tätigkeiten in einen Betrieb integrierbar sind – und sich vor Ort weiterentwickeln/qualifizieren. „Train and place –und place and train –“ sollten als gleichwertige Ansätze für unterschiedliche Zielgruppen weiterentwickelt werden. Häufig sind Qualifizierungsprojekte mit zwei bis drei Jahren befristet.

12 Erfolgversprechende Faktoren für Transition-Prozesse
Übergangsplanung muss als langfristiger Prozess angelegt werden Übergangsplanung muss als komplexer Entwicklungsprozess gesehen werden Übergangsplanung muss als Vernetzungsprozess angelegt werden

13 Die persönliche Zukunftsplanung
Bei der Zukunftsplanung gehen wir von den Wünschen und Träumen des Jugendlichen aus. Dort wo die Träume sind, dort steckt auch Kraft und Sehnsucht, manchmal auch der größte Schmerz. Eltern erschrecken oft, wenn sie ihre Kinder von ihren Träumen reden hören, es tut ihnen weh, oder die Träume sind in dieser Familie längst mit einem Tabu belegt. Trotzdem ist es ganz elementar genau dorthin zu spüren, Bilder auszuwählen, Fotographien zu suchen, dem Gefühl, der Sehnsucht Worte zu geben, Worte zu geben, die verstanden oder oft auch übersetzt werden müssen. Es geht in der Zukunftsplanung nicht darum Träume zu verwirklichen, sondern darum herauszufinden wofür die Träume stehen. Für die Jugendlichen ist es oft nicht leicht, sich an ihre Quellen anzuschließen, sie sind es wenig gewohnt gefragt zu werden, zu vieles muss einfach sein. Doch unser Anliegen ist es, Wahlmöglichkeiten zu schaffen. Nur wer Alternativen kennt, kann wählen. Deshalb müssen die Träume oft gedeutet, übersetzt werden – und das mit aller Behutsamkeit, gemeinsam mit dem Jugendlichen (vgl. Niedermair)

14 Persönliche Zukunftsplanung
Die Zukunft ist nicht vorhersehbar, aber gestaltbar. 1. Zukunftsplanung in Vorbereitungstreffen im Einzelsetting 2. in individuellen Unterstützungskreisen

15 Persönliche Zukunftsplanung als Basis der gemeinsamen Arbeit
Intensive Zusammenarbeit Persönliche Träume und Ziele im Unterschied zu konstruierter Lebensplanung

16 Nachdenkprozesse über sich selbst anregen und initiieren
Nachdenkprozesse dokumentieren Umgang mit der Behinderung thematisieren Nachdenkprozesse über sich selbst anregen und initiieren: Die Orientierungs- oder Vorbereitungsphase für Jugendliche, egal ob mit oder ohne Behinderung – ist von grundlegender Bedeutung. Ein großer Teil der Zukunftsplanung wird durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Person bestimmt. Die Auseinandersetzung mit Fragen wie: Wer bin ich eigentlich, wie sehe ich mich, wie sehen mich andere, wie möchte ich gerne sein? – Selbstbild – Fremdbild – Wunschbild. Was ist mir in meinem Leben wichtig, was sind meine Träume, Wünsche, Erwartungen? Was ist mein Traumberuf? Warum gerade dieser? Was kann ich gut, wo sehe ich meine Fähigkeiten und Stärken, aber auch meine derzeitigen Grenzen und Schwierigkeiten? Welches sind meine Interessen, meine Neigungen? Wie verbringe ich meine Freizeit? Wie steht es um meine Arbeitshaltungen, unter welchen Bedingungen arbeite ich gut, welche Bedingungen hemmen mich? Wie gehe ich mit Konfliktsituationen um? Was macht mich stumm/ärgerlich/wütend? Wer bin ich? Was bedeutet für mich Lebensqualität? Wovon träume ich? Was will ich ausprobieren? Was wollte ich schon immer einmal tun?  Die Reflexion dieser und ähnlicher Fragen ist eine Grundvoraussetzung für eine gute Berufswahl. In den Medien zur Berufsorientierung gibt es eine Vielzahl von Arbeitsunterlagen und methodischen Hinweisen zur Gestaltung dieser Nachdenkprozesse: Themenblätter, Fragebögen, Checklisten, Kreativ-Techniken, Visualisierungshilfen usw. Allerdings geht ein schematisches Ankreuzen bzw. Ausfüllen solcher Hilfsmittel an den Intentionen einer individuellen Unterstützung vorbei. (Vgl. Lischer/Hollenweger 2003, S 35) Letztlich geht es darum, Formen zu finden, mit den Jugendlichen über ihre Wünsche, Möglichkeiten und Grenzen in einen Austausch zu gelangen, sie zu unterstützen, über sich selbst und die Gestaltung ihres Lebens nachzudenken und mitzuentscheiden. Nachdenkprozesse brauchen viel Zeit. In den Schulen steht diese Zeit prinzipiell zur Verfügung. In keinem nachschulischen Setting kann für diese Prozesse so viel Zeit aufgewendet werden. Nachdenkprozesse dokumentieren: Eine wichtige Aufgabe der Schule ist es, die Ergebnisse dieser Nachdenkprozesse zu dokumentieren Portfolios als häufigste Form der Dokumentation sind wertvolle Unterlagen für eine Motivationsabklärung oder Fähigkeitsdiagnostik, sind in aller Regel sehr viel aussagekräftiger als einmalige Berufseignungstests, durchgeführt von Personen, die den Jugendlichen nur punktuell kennen. Tabu Behinderung? Von zentraler Bedeutung in dieser Phase ist der Umgang mit der Behinderung. Viele Jugendliche beginnen in der Pubertät, ihr Anders-Sein oder So-Sein bewusster wahrzunehmen, auch wenn sie es oft – bei geistiger Behinderung – nicht sprachlich ausdrücken können. Dies ist ein schmerzlicher Prozess, begleitet von Krisen, vordergründig unverständlichem Verhalten, Veränderungen in den Umgangsformen – wie bei nichtbehinderten Jugendlichen auch. Konfrontiert mit der Zukunftsproblematik reagieren Jugendliche mit Lernbehinderung oft mit Resignation, Selbstüberschätzung, Ignoranz, Rückzug, Verweigerung, Kompensation – Verhalten, die Praktiker oft hilf- und ratlos machen. Auch die Auseinandersetzung mit unrealistischen Vorstellungen, häufig von Jugendlichen mit Lernbehinderung vorgebracht, ist Teil dieser Entwicklungsaufgabe. (Vgl. Kanter 2003, Das Spannungsfeld zwischen Anforderungen des Arbeitsmarktes und den Fähigkeiten und Arbeitshaltungen der Jugendlichen wird als zentrale Problematik an der Schnittstelle immer wieder angesprochen. Und während der rehabilitative Denkansatz die Lösung im Bereich des Qualifizierens sucht, verfolgt der Ansatz des „Supported Employment“ den umgekehrten Weg: Hier wird nach den individuellen Fähigkeiten des Jugendlichen gefragt, dann versucht, einen entsprechenden Arbeitsplatz für ihn zu „entdecken“, sowohl dem Jugendlichen als auch dem Betrieb die nötige Unterstützung – auch in Form personeller Ressourcen – zur Verfügung zu stellen – seine Entwicklung zu beobachten und dann Qualifizierungsmaßnahmen zu überlegen. Eine sensible, offene, ehrliche Auseinandersetzung mit diesem Fragekomplex ist für die Identitätsentwicklung von Jugendlichen mit Behinderung von größter Bedeutung. Erst nachdem die Träume und Wünsche des Jugendlichen Ausdruck gefunden haben, beginnen wir mit der Arbeit im Unterstützungskreis.

17 Persönliche Zukunftsplanung
- Träume des Betroffenen als Nordstern, an dem wir uns orientieren können - Wünsche als Anhaltspunkt für Potentiale, Möglichkeiten, Ressourcen vertrauensvolle Beziehung in der es erlaubt ist, die geheimen Wünsche zu offenbaren Visualisierung –Bilder, Fotos, Plakate dem Betroffenen angepasste Methoden (Stefan Doose)

18 Geschwister Nachbarn Eltern Integrationsberater HP Mentor Arbeitgeber
Zu Beginn des Begleitungsprozesses muss ein Gremium eingerichtet werden, in dem die Prozessbeteiligten zusammenkommen und sich über das Grundsätzliche des Integrationsprozesses verständigen Dieses Gremium muss in regelmäßigen und sinnvollen Abständen tagen, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Wichtig ist es dabei, a) einen Prozessverantwortlichen b) Es muss sich darauf verständigt werden, dass alle Prozessbeteiligten in der Verantwortung stehen, ihren eigenen Teil zur Verwirklichung der beruflichen Integration beizutragen. Dem Integrationsdienst kommt eine koordinierende Funktion im Prozess zu. Eine wichtige Voraussetzung für die Integration ist aus der Sicht der Betriebe die passgenaue Besetzung des Arbeitsplatzes Insofern kommt der Fähigkeits- und Motivationsabklärung ein zentraler Stellenwert zu. Die Fähigkeitsdiagnostik ist so anzulegen, dass sie nicht als Statusdiagnostik durchgeführt wird, sondern dass sie die Zone der nächsten Entwicklung des behinderten Menschen einschließt (vgl. Schartmann 1999a). Zur Ermittlung der Fähigkeiten haben sich Praktika als der Königsweg herausgestellt. Da mit der beruflichen Integration eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt angestrebt wird, sind die Praktika dort durchzuführen. Arbeitgeber Lehrerinnen Freunde Verwandte

19 Träume & Wünsche Übersetzung Talente Ängste & Hemmnisse HP Ressourcen Hemmnisse/Fähigkeiten Ideen Möglichkeiten Verbindungen

20 Konkrete Aufgaben des Unterstützungskreises
Fähigkeitsprofil erstellen – Beobachtungen vernetzen Rahmenbedingungen beschreiben Mögliche Arbeitsfelder definieren Arbeitgeberkontakte herstellen Schnupperphasen nachbereiten die Familie unterstützen den integrativen Faden weiterspinnen In den ersten Treffen geht es darum, gemeinsam mit dem Jugendlichen die Stärken, Fähigkeiten, Begabungen, Vorlieben und Möglichkeiten zu erfassen und zu beschreiben. Unterschiedliche Perspektiven sind deshalb so wichtig, weil viele Verhaltensmuster oder Fähigkeiten nur an einem Ort, z. B. zu Hause, in der Schule oder im Umgang mit Erwachsenen sichtbar werden, an anderen nicht. Die eigene Sichtweise engt oft ein, prägt und beeinflusst eine Person, können Entwicklungen unterstützen oder verhindern. Verschiedene Sichtweisen führen zu einem differenzierten Bild, Stärken werden deutlicher sichtbar, auch Grenzen und Widersprüche. Das Vernetzen dieser unterschiedlichen Perspektiven und Beobachtungen erleben wir als eine sehr wertvolle Erfahrung. Es ist eine wichtige Aufgabe, Beobachtungen zu äußern und daraus Kompetenzen zu formulieren. Nur so kommen wir aus den vorgefertigten Zuschreibungen heraus und können adäquate Beschäftigungen finden. Fähigkeitsprofil erstellen – Beobachtungen vernetzen Rahmenbedingungen beschreiben Mit dem Wissen und den Erfahrungen der Teilnehmer im Unterstützungskreis lassen sich leicht Rahmenbedingungen formulieren, die notwendig sind, damit der Jugendliche arbeiten kann. Manche Schwierigkeiten einer Person lassen sich in Anforderungen an Rahmenbedingungen umformulieren und sind bei der Suche von Arbeitsfeldern zu berücksichtigen. Mögliche Arbeitsfelder definieren Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Treffen, ist es eine weitere Aufgabe mögliche Arbeitsfelder zu finden, die für den Jugendlichen passen könnten. Dabei ist es nötig, der Phantasie freien Lauf zu lassen, kreativ zu sein, denn reguläre Arbeitsplätze für Menschen mit schweren Behinderungen sind nicht auf dem Markt zu finden. In der Regel müssen sie entdeckt und erfunden werden. Arbeitgeberkontakte herstellen Ein weiterer Schritt besteht darin, Arbeitgeberkontakte herzustellen, zunächst Schnupperplätze ausfindig zu machen, um reale Betriebserfahrungen zu ermöglichen. Es gilt, die Ressourcen, die Kenntnis der regionalen Arbeitsmarktstruktur und die Beziehungen der Mitglieder des Unterstützungskreises zu nützen, denn wir wissen mittlerweile, dass der Großteil der Arbeitsplätze über informelle Kontakte und nicht über institutionelle Vermittlung gefunden wird. Schnupperphasen nachbereiten Im Unterstützungskreis werden die gemachten Erfahrungen während des Schnupperns besprochen. Obwohl wir versuchen, Schnupperplätze gemäß den beschriebenen Fähigkeiten, Grenzen, nötigen Rahmenbedingungen zu finden, können die Hypothesen erst in der realen Situation überprüft werden. Viele Hypothesen bestätigen sich, wir erleben aber auch immer wieder Überraschungen. Manchmal schnuppern die Jugendlichen nur zur Orientierung, zur klaren Bestätigung der Vorannahmen als Grundlage für weitere Planung. Wir wissen, dass das Schnuppern in erster Linie der Selbsterfahrung dient und erst in der Folge überhaupt in Zusammenhang mit der beruflichen Eingliederung gesehen werden kann. „Nachdenken über sich selbst, seine Zukunft, seine Fähigkeiten und seine Erwartungen ist Grundvoraussetzung für eine gelungene Weichenstellung, sie kann jedoch niemals die reale Begegnung mit der Berufswelt, das „Erfahren aus erster Hand“ (Niedermair 1998) ersetzen. Die Familie unterstützen Dieses Zusammentreffen von verschiedenen Ideen und Perspektiven ist ein ganz entscheidender Faktor. Man sieht alles aus einem anderen Blickwinkel, durch den Unterstützungskreis werden ganz viele Türen aufgemacht. Diese Kraft bekommt man als Elternteil zu spüren, sonst war man ja immer allein, immer allein - man wollte ja keine anderen Leute belasten, man hat sich immer gesagt, das schaffen wir schon allein, aber das ist ein großer Denkfehler in der ganzen Sache (Stocker/Obexer/Plangger 2004, S. 141). Obwohl der Jugendliche mit Behinderung im Zentrum stehen soll, kann und soll der Unterstützungskreis im SPAGAT auch die Eltern entlasten. Ein großes Entlastungspotential liegt in der Herstellung der Erstkontakte zu Arbeitgebern durch Mitglieder des Unterstützungskreises, was Eltern aus der unangenehm erlebten Rolle der „Bittsteller“ befreit. Zudem befinden sich die Jugendlichen in der Pubertät und alle damit verbundenen Fragen wie Identität, Behinderung, Sexualität, Ablöse wirken sich im Verhalten der Jugendlichen sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz aus. Sich diesen Fragen zu stellen und verschiedene Sichtweisen zuzulassen ist eine wichtige Aufgabe der Unterstützungskreise. Das gemeinsame Reflektieren von Schwierigkeiten und die Suche nach alternativen Lösungen gibt Eltern das Gefühl, nicht ganz allein zu sein mit ihren Sorgen – der Unterstützungskreis ist ein Stück gelebter Solidarität. Mitglieder im Unterstützungskreis sind natürlich viel unbefangener als die Eltern selber. Sie bringen Leichtigkeit und Humor mit, können dadurch freier denken und handeln und bringen so Dinge in Bewegung, die uns oft in Erstaunen versetzen. Exkurs: Baustein Elternarbeit (Schartmann) für Workshop! Eine wesentliche Aufgabe eines Integrationsdienstes muss es sein, die Kooperation der Eltern zu gewinnen, sie für diese Bereiche zu sensibilisieren sowie diese bei ihren eigenen Anstrengungen zur beruflichen Integration ihrer Kinder zu entlasten. Das Verhältnis zu den Offenheit und Transparenz orientiert, deutlich gemacht werden. Bausteine der Beratungsarbeit mit den Eltern können sein, 1. dass eine berufliche Integration auf den allgemeinen Arbeitsmarkt von allen Beteiligten ein Miteinander erfordert; (unterstützungskreis etc) 2. dass die Erwerbsbiographie des behinderten Menschen unsicherer ist, im Gegensatz zu behinderten Menschen, die in einer Werkstätte arbeiten; 3. dass der Integrationsprozess der aufwändigere und unbequemere Weg jenseits des „sicheren“ und etablierten Versorgungssystems ist; 4. dass aber die berufliche Integration für die Persönlichkeitsentwicklung einen einmaligen Schritt in Richtung Selbstbestimmung und Selbstständigkeit des behinderten Menschen bedeuten kann und 5. dass aus diesen Gründen Eltern die Integrationsbemühungen in den aufgezeigten Bereichen unterstützen müssen. Gleichzeitig muss Eltern deutlich werden, dass durch die berufliche Integration ihres Kindes auch ihre eigene Beziehung zu ihrem Kind redefiniert wird: Die berufliche Integration bedeutet einen Abnabelungsprozess des Kindes von den Eltern. Mit der zu erwartenden ökonomischen Unabhängigkeit des behinderten Menschen wächst auch der Wunsch nach einer Ablösung vom eigenen Elternhaus und einer Selbstbestimmung bezüglich der Wohnortfrage. Dieser für Eltern oft nicht einfache Loslösungsprozess darf Persönlichkeitsentwicklung des behinderten Menschen jedoch nicht einschränken. (Fundament) Diese Seiten sind bei der Elternarbeit integrativ miteinander zu verzahnen. Die engagierte Teilhabe am Integrationsprozess bei gleichzeitiger Gewährung von Entwicklungsmöglichkeiten ist das Ziel, welches in der Zusammenarbeit mit den Eltern erreicht werden muss. Und: Berufliche Integration bedeutet und verlangt Bewegung von allen Menschen, die am Integrationsprozess beteiligt sind, auch von den Eltern.

21 Tätigkeiten überall wo andere Menschen arbeiten
nach Interessen und Fähigkeiten Leistungsgedanke im Hintergrund Sinnvolles Tätigkeit-sein im Vordergrund

22 Danke für Ihre Aufmerksamkeit

23 Literatur Doose, Stefan: Unterstützte Beschäftigung, Hamburg.1997b Feuser, Georg: Zum Verhältnis von Menschenbild und Integration - „Geistigbehinderte gibt es nicht!“ Vortrag vor den Abgeordneten zum Nationalrat im Parlament am 29.Oktober 1996 in Wien. Feuser, Georg: Lebenslanges Lernen, Selbstbestimmung, Integration. Vortrag am 11. Juni.1998, Bremen (Manuskript) Hinz, Andreas: Ambulantes Arbeitstraining und Integrationspraktikumsjahr der Hamburger Arbeitsassistenz. Impulse Nr. 18, Hamburg 2001, S.21-2 Jahoda, Marie: Wieviel Arbeit braucht der Mensch? Weinheim: Beltz 1984 Niedermair, Claudia: Vortrag: Brückenbau Schule – Arbeitswelt: Aufgaben der Schule an dieser Schnittstelle mit Beispielen von good-practice, Basel 2003 (Manuskript) O`Donohue, John: Echo der Seele, München: Deutscher Taschenbuchverlag 2001 Stocker, Juliane/Obexer, Arthur/Plangger, Sascha: unveröffentlichter Evaluationsbericht SPAGAT, Laatsch Südtirol 2004 Theunissen, Georg: Inclusion, Partizipation und Empowerment – Behindertenarbeit im Zeichen einer Umorientierung. In: Soziale Arbeit 10/2002


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