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Möglichkeiten und Grenzen psychoanalytisch-pädagogischer Arbeit

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Präsentation zum Thema: "Möglichkeiten und Grenzen psychoanalytisch-pädagogischer Arbeit"—  Präsentation transkript:

1 Möglichkeiten und Grenzen psychoanalytisch-pädagogischer Arbeit
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Überlegungen zur Möglichkeiten und Grenzen psychoanalytisch-pädagogischer Arbeit

2 Zusammenarbeit zwischen Psychoanalyse und Pädagogik:
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Zusammenarbeit zwischen Psychoanalyse und Pädagogik: S. Freud: „Gold der Analyse – Kupfer der Suggestion“ A. Freud, A. Aichhorn: Belehrung der Pädagogik über das „Gegenüber“: das Kind/den Jugendlichen S. Bernfeld: „Das doppelte Kind“ A. Leber: „Szenisches Verstehen“, „Fördernder Dialog“ J. Körner: Arbeit an einem Rahmen, der in Frage gestellt werden darf und doch bewahrt bleibt B. Müller: Umformulierung der Abstinenzregel in ein Strukturprinzip sozialpädagogischen Handelns

3 Gegenseitiger Lernprozess von Psychoanalyse und Pädagogik
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Gegenseitiger Lernprozess von Psychoanalyse und Pädagogik Psychoanalyse von Pädagogik: Einbeziehen/berücksichtigen der pädagogischen Aufgaben, Ziele, Handlungsnormen, praktischen Zwänge, usw. Pädagogik von Psychoanalyse: Soll Ziele, Handlungsnormen, Zwänge , Affekte immer wieder „suspendieren“ und „potentiellen Raum“ schaffen für Gewünschtes, Verdrängtes, Erhofftes als mögliche Wirklichkeit, ohne gleich aussenwirksame Wirklichkeit zu sein

4 Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit
Traumatheorie/Objektive Realität vs. Konflikttehorie/Subjektive Realität Blickfeld: Traumatheorie/objektive Realität Betont Einfluss schädigender Ereignisse in der Biografie des Klienten; „korrigierende“ Erfahrungen in der therapeutisch/pädagogischen Beziehung Vorwurf: Zu sehr fokussiert auf äussere Umstände, bzw. „reale“ Traumaerlebnisse in der frühen Kindheit Folge: Klient als „Opfer“ seiner Verhältnisse; Arbeit an den „realen“ Elementen (in Vergangenheit/Gegenwart); Blick auf äussere Konflikte/Probleme Gefahr, dass Klient entmündigt wird (Umstände sind schuld) Blickfeld: Konflikttheorie/subjektive Realität Verzichtet weitgehend auf Vorstellung einer kausal wirkenden, objektiven Realität, betont dagegen Einfluss von ubw. (Beziehungs-)Phantasien Vorwurf: Zu sehr fokussiert auf die unbewusste Phantasie und Dynamik innerer Konflikte; reale Lebensum- stände würden unterbewertet Folge: Klient als „Opfer“ seines Unbewussten; Arbeit mit Übertragung und Phantasien; Blick auf innere Konflikte Gefahr, dass Klient „neurotisiert“ und ev. überfordert wird und sich im Stich gelassen fühlt Kompromiss: schwebende Haltung einnehmen; sich im Spannungsfeld von subjektivem Entwurf und sozialem Ereignis bewegen Vgl. Körner 1997, S

5 Abstinenzregel im pädagogischen Handlungsfeld
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Abstinenzregel im pädagogischen Handlungsfeld Zweck der Abstinenzregel: - Schutz vor Verstrickungen in eigene Konfliktneigungen (Übertragungsreaktionen und Gegenübertragungsverstrickungen) - Schutz vor realen und dadurch unbearbeitbaren Abhängigkeiten - Möglichkeit zum besseren verstehen von „Szenen“ Analog zur „gleichschwebenden Aufmerksamkeit“ des Psychoanalytikers tritt die offene Wahrnehmungshaltung des (Sozial-)Pädagogen Allerdings: Abstinenz darf nicht in zu viel Regression oder Distanzierung „umkippen“, ein gewisses Mass an Verführung und Rollenzuschreibung muss zugelassen werden. Ziel ist letztlich die Fähigkeit, sich mit den Forderungen der Welt auseinanderzusetzen:Wie ist Veränderung denkbar und erreichbar?

6 Gemeinsamer Nenner von PSA und Pädagogik:
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Gemeinsamer Nenner von PSA und Pädagogik: „Erzeugung und methodischer Sicherung eines Spannungsverhältnisses, eines zeit- weiligen Schwebezustandes zwischenrealer und imaginierter Interaktion im pädagogi- schen Bezug, um darin dem Klienten andere, bessere Handlungsoptionen zu eröffnen, als er sie ohne dies hätte.“ (Körner, Müller 2004, S.133)  Sich bewegen zwischen einem realen und einem virtuellen pädagogischen Hand lungsraum  Virtualisierung als Kernelement

7 Was ist mit Virtualisierung gemeint ?
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Was ist mit Virtualisierung gemeint ? Erweiterung des Verständnisses für die aktuelle Situation, die gemeinsame Aufgabe und die Beziehungen zueinander Flexibilisierung hin zu Vieldeutigkeit von scheinbar eindeutig Gegebenem Vorübergehende Befreiung vom Zwang, eindeutig/logisch/unmissverständlich/sozial akzeptabel zu sein; Verzicht auf Eindeutigkeit zugunsten einer „vieldeutigen“ Wirk lichkeit Dadurch auch besseres Verständnis möglich, inwiefern die „vorgefundene“ Realität selbst gestaltet ist Umwandlung von Ursachen im Leben in Gründe (von Verständnis eines reaktiven Verhaltens als „Opfer“ zum Verständnis eines absichtsvollen, zielbewussten Handelns) (Körner)

8 Prozess der Virtualisierung:
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Prozess der Virtualisierung: Diagnostische Phase Klient soll möglichst viel Spielräume haben bei Beurteilung, „was hier eigentlich los ist“; Klient gerät in eine unklare, ev. befremdliche Situation; zeigt dadurch, mit welchen „Arbeitsmodellen“ er sich und die Welt interpretiert:  Art der ubw und bw Beziehungsentwürfe  Richtung der eigenen Handlungsentwürfe

9 Prozess der Virtualisierung:
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Prozess der Virtualisierung: Virtualisierung: Dekonstruktion und Konstruktion Dekonstruktion: Situation im Hier und Jetzt virtualisieren: Wirklichkeit nicht einfach als gegeben hinnehmen, auch Beziehung zu PädagogIn nicht. Muss Situation selbst deuten und mitgestalten (gleichwohl im Rahmen des «Gegebenen») Konstruktion: Zusammen mit Klienten den Rahmen neu konstruieren und nicht bloss durchsetzen Dabei ist Haltung der PädagogIn als symbolische/r RepräsentantIn der Institution bedeutungsvoll! Idealerweise elastische Repräsentation (Entgleisungsgefahr: weder blind „parteilich“ für Klienten noch einseitiger „Vollstrecker“ der Institution) Einigung Idealerweise Einigung über (neues) Verständnis des Rahmens im hier und jetzt.

10 Typologie sozialpädagogischer Handlungsfelder
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Typologie sozialpädagogischer Handlungsfelder 1. Beratung  „klassischer“ Bereich der PSA-Erziehungsberatung  Ratsuchender kommt mit einem Problem, das er mit einem „Andern“ hat  Gibt Spielraum für neue, subjektive Rahmungen, bei gleichzeitiger «Wahrung des Beratungsrahmens» 2. Wissen und Können vermittelnde Tätigkeit  Umgehen können mit inneren Beziehungskonflikten, welche die Rolle des Lehrers bei den Kindern/Jugendlichen auslöst – ohne Konflikte nach aussen zu „agieren“. Triangulierung durch Lernstoff oder andere gemeinsame Aufgabe.

11 Typologie sozialpädagogischer Handlungsfelder
Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit Typologie sozialpädagogischer Handlungsfelder 3. Offene Begleit- und Unterstützungsaufgaben, informelles Lernen, schaffen von Arrangements, entwickeln von Angeboten  z.B. Kinder- und Jugendarbeit  Beobachten, «zur Verfügung stehen», Beziehungsgestaltung; Gemeinsames Erarbeiten von Settings (woran sich Übertragungen «entzünden» können); Virtualisierung im Sinne von Probehandeln; Hier sog. Sparsamkeits-, Mitmach- und Sichtbarkeitsregel 4. Elternersetzende Erziehungstätigkeit  Ermöglichung und Einnahme eines exzentrischen Standpunktes durch „Einlagerung“ von virtuellen Räumen, Probebühnen, usw. (Regeln und Arrangements i.S. von Settings)

12 Modul 63: Psychoanalytische Pädagogik und Fallverstehen in der Sozialen Arbeit
Quellen: Körner, J., Müller, B. (2004). Chancen der Virtualisierung – Entwurf einer Typologie psychoanalytisch- pädagogischer Arbeit. In: W. Datler, B. Müller, U. Finder-Trescher (Hsg.): Sie sind wie Novellen zu lesen… Zur Bedeutung von Falldarstellungen in der Psychoanalytischen Pädagogik. Jahrbuch für psychoanalytische Pädagogik 14. Giessen: Verlag Psychosozial. S Körner, J. (2001). Die Fiktionalität des psychoanalytischen und des sozialpädagogischen Dialogs. In: V. Schmid: Verwahrlosung Devianz antisoziale Tendenz. Freiburg: Lambertus. S Körner, J., Ludwig-Lörner, Ch. (1997). Psychoanalytische Sozialpädagogik. Freiburg: Lambertus Trescher, H.G. (1993). Handlungstheoretische Aspekte der Psychoanalytischen Pädagogik. In: M. Muck, H.G. Trescher. Grundlagen der Psychoanalytischen Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag. S Wellendorf, F. (1998). Der Psychoanalytiker als Grenzgänger. In. R. Eckes-Lapp, J. Körner (Hrsg.). Psychoanalyse im sozialen Feld. Giessen: Psychosozial Verlag. S Hanspeter Hongler


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